Leider total verkitscht und überhaupt nicht das, was ich von einer Sommerlektüre erwarte
Kein Sommer ohne dichPoppy könnte eigentlich glücklich sein, denn bei ihr läuft es wie am Schnürchen. Aber trotzdem hakt und klemmt es, weil sie sich in den Erinnerungen an den letzten Urlaub mit Alex verliert. Zwei Jahre ...
Poppy könnte eigentlich glücklich sein, denn bei ihr läuft es wie am Schnürchen. Aber trotzdem hakt und klemmt es, weil sie sich in den Erinnerungen an den letzten Urlaub mit Alex verliert. Zwei Jahre ist das jetzt her und noch immer zehrt Poppy davon. Denn was niemand weiß, ihr Herz schlägt seit Jahren still und heimlich für ihren besten Freund. Soll sie es wirklich wagen und ihn ansprechen, einfach fragen, ob er nochmal Lust hat, den Sommer mir ihr zu verbringen? Als Alex zusagt, muss sich Poppy eingestehen, dass das mit dem Schweigen gar nicht so einfach wird...
"Kein Sommer ohne dich" wird als d e r romantische Sommerroman schlechthin angepriesen und verspricht auch nach dem Lesen des Klappentextes warmherzige und stimmungsvolle Momente mit jeder Menge Urlaubsflair.
Sommer und Urlaub gibt es jede Menge im Roman, aber warmherzige oder gar romantische Augenblicke suche ich mit der Lupe. Vielmehr finde ich hier einen sehr verkitschten Roman, der sich zieht wie ein Kaugummi auf heißem Asphalt.
Die Figuren wirken in meinen Augen unreif und naiv, spielen oft und gerne ihre kindische Seite aus und lassen den notwendigen Ernst vermissen. Eine Freundschaft, die nur für wenige Tage im Sommer mit persönlichem Kontakt "angereichert" und dann für den Rest des Jahres eher im digitalen Austausch "gepflegt" wird, erscheint mit einfach zu oberflächlich, um von echten Gefühlen zu sprechen. Nun denn, wie es euch gefällt...mein Ding wäre das nicht.
Die Autorin greift auf die Erinnerungen der letzten 10 Urlaube zurück und zählt die Rückblenden wie einen Countdown herunter. Normalerweise endet so ein Countdown mit einem grandiosen Feuerwerk, das glitzert und funkelt und für unvergessliche Momente sorgt. Aber genau das tritt hier nicht ein - wo sind die Schmetterlinge im Bauch, wo sind die großen Gefühle und die Romantik, die in glitzernd bunten Sternen auf die Leser:innen regnet ?
Klaus Lage hat einmal einen Song über jene Situation geschrieben, in der sich Poppy und Alex befinden. Genau dieses ..."und es hat Zoom gemacht" ....habe ich im Buch vermisst.
Die Parts in der Gegenwart sind noch ganz gut lesbar, aber reißen die enttäuschende Story auch nicht wirklich heraus. Die Charaktere bleiben oberflächlich, entwickeln sich wenig bis gar nicht und die Handlung ist vollkommen verkitscht. Eine Sommerlektüre ist in meinen Augen leicht und spritzig, prickelnd und voller Sonne. Hier finde ich leider nichts von alledem und bleibe mehr als enttäuscht zurück.