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Veröffentlicht am 07.07.2022

Lebenslüge

Mutters Lüge
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Monika Hürlimann hat ihre eigene Geschichte in einen berührenden autobiographischen Roman verarbeitet, der mich als Leserin stellenweise sehr erschüttert hat.

Marta und ihr Zwillingsbruder Tomek wachsen ...



Monika Hürlimann hat ihre eigene Geschichte in einen berührenden autobiographischen Roman verarbeitet, der mich als Leserin stellenweise sehr erschüttert hat.

Marta und ihr Zwillingsbruder Tomek wachsen im Polen der 80-iger Jahre auf. Ihre alleinerziehende Mutter ist Pädagogin in einem Heim behinderte Jugendliche. Ihre eigenen Kinder sind größtenteils auf sich allein gestellt und so muss besonders Marta schon sehr früh Verantwortung übernehmen. Das talentierte Mädchen bringt sich bereits als Vierjährige selbständig das Lesen bei. Doch die Mutter weigert sich, ihre Tochter vorzeitig einschulen zu lassen. Marta darf auch später keine Klasse überspringen, obwohl es ihre Lehrerin empfiehlt. Wir lesen von den Lebensumständen im damaligen Polen. Die Mutter beschließt mit ihren Kindern heimlich Polen zu verlassen. Ihnen gelingt die Flucht ausgerechnet nach Deutschland, denn die Mutter hatte in ihrer eigenen Kindheit Auschwitz erlebt.

Monika Hürlimann schreibt sehr intensiv. Ich fühlte mit der kleinen tapferen Marta. Und auch ich konnte ihre Mutter oft nicht verstehen, wie sie sich ihrer Tochter gegenüber verhielt. Während sie für Tomek immer Verständnis aufbrachte, hatte sie für ihre Tochter kein Lob, kein anerkennendes Wort, egal wie sehr sich die Kleine auch bemühte, die Aufmerksamkeit der Mutter zu erlangen. Die Mutter blieb mir ein Rätsel. Aus ihrer Vergangenheit machte sie ein Geheimnis. Zum Glück gab es Menschen, die es gut mit Marta meinten. Vor allem die Wahl-Großeltern und ihr Pate in Polen, gaben dem kleinen Mädchen Halt. Später in Deutschland war es eine Lehrerin, die ihr half und von der sie sich verstanden wusste. Das Verhältnis zu ihrem Bruder war ein bisschen von Eifersucht geprägt. Er war der Liebling der Mutter.

Erst nach Mutters Beerdigung erfährt Marta von Mutters Geheimnis.

Fazit: Ein spannender und emotional berührender autobiografischer Roman.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Hass vergiftet das Leben

Die dunkle Leidenschaft
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Wo Liebe wächst, gedeiht Leben – wo Hass aufkommt, droht Untergang.
Mahatma Gandhi

Hass, das kälteste und bösartigste aller Gefühle mit einer enormen zerstörerischen Kraft. Hass äußerst sich sowohl im ...

Wo Liebe wächst, gedeiht Leben – wo Hass aufkommt, droht Untergang.
Mahatma Gandhi

Hass, das kälteste und bösartigste aller Gefühle mit einer enormen zerstörerischen Kraft. Hass äußerst sich sowohl im toxischen Schweigen, als auch in verbalen Attacken, in zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen und Gesellschaftskonflikten, in Diskriminierung und Mobbing, den schlimmsten Verbrechen und Krieg.

Prof. Dr. med. Reinhard Haller arbeitet als Psychiater und Psychotherapeut und wird als einer der renommiertesten europäischen Gerichtsgutachter immer wieder bei spektakulären Fällen hinzugezogen. In seinem Buch „Die dunkle Leidenschaft“ geht er den Ursachen und den Wurzeln dieser dunkelsten aller Emotionen auf den Grund. Ist Hass ein Affekt, ein Trieb oder eine Leidenschaft? Wir erfahren von den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen aus der Forschung, inklusive Beispielen aus der kriminalpsychiatrischen und psychotherapeutischen Praxis. Der Autor gibt konkrete Hilfestellung, wie mit ‚Hater‘ umzugehen ist. Wer kennt ihn nicht, den ’Hater‘ im Netz. Gerade in der Coronazeit hatten hasserfüllte Postings Hochkonjunktur. Doch Hass, Beleidigung und Hetze sind kein Kavaliersdelikt, sie sind bereits strafbare Handlung.

Wohin Hass führen kann, zeigen Zeitungsmeldungen. Ende Jan. 2022 endete zum Beispiel ein Rosenkrieg für eine 43-jährige Frau und ihrem Sohn tödlich. Eine 37-jährige, von Eifersucht völlig zerfressene Autolenkerin fuhr sie und ihren Sohn mit dem Auto nieder. Auch Gier kann zur Triebfeder von Hass werden. Hass schaltet jegliches Gefühl von Empathie aus. Das Opfer wird entmenschlicht.

Den Schluss des Buches bildet das Kapitel: „Acht Schritte gegen ein gesellschaftliches Klima des Hassens“. Der Autor betont die Wichtigkeit, sich in andere Menschen hineinversetzen zu können, zu fühlen, was sie denken und empfinden. Schon der frühere US-Präsident Barack Obama hat von einem „Empathiedefizit“ in der modernen Gesellschaft gesprochen und auf die Gefahren hingewiesen.

Fazit: Ein hochinteressantes Sachbuch. Prof. Dr. Haller enttabuisiert die dunkle Emotion.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Der Camino - Mein Lesehighlight 2022

...und plötzlich Pilger
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Johannes Zenker nimmt uns mit auf seine Pilgerreise, dem Camino del Norte im Norden Spaniens, einem von zahlreichen Jakobswegen, die nach Santiago de Compostela führen. Und er macht es so eindrucksvoll, ...


Johannes Zenker nimmt uns mit auf seine Pilgerreise, dem Camino del Norte im Norden Spaniens, einem von zahlreichen Jakobswegen, die nach Santiago de Compostela führen. Und er macht es so eindrucksvoll, dass ich am liebsten sofort meinen Rucksack gepackt hätten und mich auf den 830 m langen Wanderwegbegeben hätte. Ich fand es toll, wenigstens als Leserin dabei zu sein.

Johannes Zenkers Erzählstil ist unterhaltsam und mit Humor und Selbstironie gespickt. Er schreibt authentisch, man ist als Leser voll involviert und leidet und durchlebt die Höhen und Tiefen des Camino als Reisebegleiter. Man grüßt die Menschen mit „Buen Camino“ und schläft in den Pilgerherbergen. Faszinierend sind die Begegnungen mit den Weggefährten. Da ist der 80jährige Japaner Hiroto, er war der erste Pilger auf Johannes Weg. Dann David, der Amerikaner, der den Camino schon öfter gelaufen ist. Oder die betagt Anna, die einsamste Pilgerin auf dem Camino. Und auch Richard, der dem Teufel begegnen möchte, denn wenn es den Teufel gibt, gibt es auch Gott.

Die Erfahrung: Was braucht man wirklich im Leben? Was ist Ballast? Was kann ich abwerfen? Viele treibt die Suche nach dem Sinn des Lebens. David meint: „Womöglich sollen wir den Sinn des Lebens nicht erkennen.“ Und er zitiert den britischen Aphoristiker Ashleigh Brilliant: „Besser das Leben ist sinnlos, als dass es einen Sinn hat, dem ich nicht zustimmen kann.“

Johannes wird klar, Gott ist nicht mit dem Verstand zu erfassen, man muss ihm mit den Herzen suchen, dann wird man ihn auch finden. Was Johannes auf dem Camino gefunden hat, war soviel an Wärme zwischen den Menschen aus aller Welt, die einander gar nicht kannten. Liebe Zuneigung, Freigiebigkeit, hat er erfahren, intensive Gespräche geführt, er lebt die großartige Natur; einsame Buchten, endlose Strände und traumhafte Steilküsten, und nicht zuletzt, er hatte keine Pflichten und Äußerlichkeiten spielen auf dem Camino keine Rolle.

Johannes erkennt auch: Es gibt keinen Grund, Angst vor dem Tod zu haben. Entweder landen wir bei Gott, und alles ist gut. Oder wir verpuffen im Nichts und können uns genau darüber nicht mehr beschweren.
Fazit: Ein wahrhaft großartiges Buch. Ich liebe es.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Bastelspaß garantiert!

Basteln für Einsteiger
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"Basteln für Einsteiger" von Christine Rechl bietet Bastelspaß für die ganze Familie. Die meisten Ideen sind bereits für kleine Kinder leicht umsetzbar. Und das Material ist fast alles im Haushalt vorhanden. ...


"Basteln für Einsteiger" von Christine Rechl bietet Bastelspaß für die ganze Familie. Die meisten Ideen sind bereits für kleine Kinder leicht umsetzbar. Und das Material ist fast alles im Haushalt vorhanden. Man kann also sofort loslegen.

Verregnete Ferientage werden so zu spannenden Basteltagen. Meine Kids lieben es Steine zu bemalen. In diesem Buch finden sich nett und witzige Anregungen dazu. Eine wunderschöne Idee ist das Glitzer-Mobile. Auch die Klorollentiere oder das Windrad kommen sehr gut an.
Windrad.

Die Anleitungen sind super einfach nachzuarbeiten, da alles nicht nur gut beschrieben, sondern auch bebildert ist. Die gesamte Aufmachung des Buches ist hochwertig und ansprechend.

Fazit: Her mit Kleber und Schere. Lasst uns loslegen.


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Veröffentlicht am 01.06.2022

52 Wochen mit Tagebuchanregungen und Schreibübungen

Mit Zen durch das Jahr
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„Mit Zen durch das Jahr“ ist ein wunderschön gestaltetes Journal für tägliche Schreibungen, gestaltet von Zen-Lehrerin Bonnie Myotai Treace. Es macht Freude darin zu blättern und sich einen Überblick zu ...

„Mit Zen durch das Jahr“ ist ein wunderschön gestaltetes Journal für tägliche Schreibungen, gestaltet von Zen-Lehrerin Bonnie Myotai Treace. Es macht Freude darin zu blättern und sich einen Überblick zu verschaffen. Die einzelnen Wochen sind den sieben Bereichen der Zen-Praxis gewidmet: Meditation, Liturgie, Arbeit, Kunst, Studium, Körper und Welt. Das Journal nimmt uns mit auf eine spannende Reise durch das Alltägliche, durch Traurigkeit, und wundervolle Momente, durch die Höhne und Tiefen unseres Lebens. Die täglichen Fragestellungen und Aufgaben sind anregend, z.B. „Beschreibe oder zeichne den Duft von Regen, ohne ihn zu benennen“ oder es gibt Bewegungsübungen, die dich auffordern, zu beschreiben, wie du dich fühlst. Das Buch biete eine Fundgrube an Inspirationen sich selber neu zu entdecken, sich daran zu erinnern, was wirklich wichtig ist. Eine tolle Methode für Menschen, die ohnehin gerne Tagebuch schreiben, sie erhalten Anregungen auch mal den Blickwinkel zu wechseln.

Ich bin jedenfalls gespannt, wohin mich diese Reise des meditativen Schreibens führt.

Fazit: Sich entdecken und zur Ruhe kommen durch meditatives Schreiben

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