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Veröffentlicht am 05.07.2022

Schwedischer Pferdesommer

Mittsommerwind– Idas Entscheidung
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Schweden oder Deutschland? Idas Mutter hat sich in einen schwedischen Fotografen verliebt und mit ihren Pferden auf dessen Hof bei Stockholm einen Reiterhof eröffnet. In den Ferien soll Ida sich nun entscheiden: ...

Schweden oder Deutschland? Idas Mutter hat sich in einen schwedischen Fotografen verliebt und mit ihren Pferden auf dessen Hof bei Stockholm einen Reiterhof eröffnet. In den Ferien soll Ida sich nun entscheiden: Schweden mit Mutter und ihrer geliebten Islandstute Stjärnfall oder Deutschland bei den Großelternig?

Ein inhaltsreiches und abwechslungsreiches Buch für Pferdemädchen, das auch schon lange erwachsenen Pferdemädels viel Spaß machen kann. Da gibt es jede Menge Pferdewissen, Werben für Horsemanship und Naturschutz ganz nebenbei, Zickenkriege, erste Verliebtheit und ganz viel Schweden. "Idas Entscheidung" ist der erste Band einer Reihe, die zu lesen sich lohnt. Besonders hübsch sind auch die jedem Kapitel vorangestellten Bildchen im Innenteil, die überwiegend eines der Pferde des Hofes darstellen. Auch wenn manches Problem ein wenig zu schnell abgehandelt wurde, hat die Geschichte ein rundes Ende.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Henna und viel mehr

Die Hennakünstlerin
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Lakshmi schafft, was in den Fünfziger Jahren nur wenigen Inderinnen gelingt: Einer arrangierten, gewalttätigen Ehe zu entfliehen und sich eine eigene Existenz aufzubauen. Mit ihrem Kräuterwissen und ihrer ...

Lakshmi schafft, was in den Fünfziger Jahren nur wenigen Inderinnen gelingt: Einer arrangierten, gewalttätigen Ehe zu entfliehen und sich eine eigene Existenz aufzubauen. Mit ihrem Kräuterwissen und ihrer Hennakunst baut sie sich in Jaipur eine eigenständige Existenz auf. Als eines Tages ihre jüngere Schwester Radha, von deren Existenz Lakshmi nicht einmal etwas ahnte, wird Lakshmi nicht nur von ihrer Herkunft eingeholt. Plötzlich muss sie um alles, was sie sich aufgebaut hat, auf ganz unerwartete Weise kämpfen...

Wirklich interessant waren die Einblicke in diese fremde, manchmal erschreckende, aber auch äußerst farbenprächtige Welt. Vor allem die indische Naturheilkunde und die Hennakunst konnten mich fesseln. In der ersten Hälfte hatte die Geschichte für mich aber auch einige Längen. Lakshmi bei ihrem Existenzkampf zu begleiten, hat nicht gerade aufgemuntert. Allerdings wäre ihr Schicksal noch mehr ans Herz gegangen, wenn sie selbst weniger nüchtern und dafür etwas tiefgründiger porträtiert worden wäre. Im letzten Drittel nimmt die Geschichte durch persönliche Verwicklungen gehörig Fahrt auf, diesen Spannungsbogen hätte ich mir schon etwas früher gewünscht.

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Veröffentlicht am 01.07.2022

Lebendige Bücher

Das Antiquariat der verlorenen Dinge
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Sind nicht Bücher oft am schönsten, wenn Bücher darin eine Rolle spielen? Dieses Jugendbuch bietet außerdem eine magische Geschichte mit viel Frankreich-Flair.

Als die junge Clara in Lyon in einem Antiquariat ...

Sind nicht Bücher oft am schönsten, wenn Bücher darin eine Rolle spielen? Dieses Jugendbuch bietet außerdem eine magische Geschichte mit viel Frankreich-Flair.

Als die junge Clara in Lyon in einem Antiquariat ein Ferienpraktikum beginnt, begibt sie sich nicht nur auf die Spuren ihres Großvaters, der dort als Buchbinder wirkte. Sie trifft auch auf den sympathischen Théo, jede Menge Familiengeheimnisse und Bücher die nahezu lebendig scheinen....

Diese Buch wartet mit einer wunderbaren Grundidee auf, Bücherwürmer einmal völlig anders umzusetzen. Dafür habe ich mich wirklich begeistert, war dann aber von der etwas lauen Umsetzung doch ein wenig enttäuscht. Nicht nur daraus hätte man so viel mehr machen können. Auch Clara und Théo blieben für mich ein wenig blass und manche Schwierigkeit löste sich zu unvermutet auf. Dennoch macht die Geschichte Spaß und ich werde Ausschau nach "Booklove" von der gleichen Autorin halten.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Könnte mehr funkeln

Ein unvollkommener Ehemann
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Ausgerechnet nachdem sich Roxy um ihre gerade verwitwete Mutter gekümmert und also selbst ihren Vater verloren hat, erwischt sie ihren Ehemann Dave in flagranti mit der Nachbarin im Ehebett. Sie schnappt ...

Ausgerechnet nachdem sich Roxy um ihre gerade verwitwete Mutter gekümmert und also selbst ihren Vater verloren hat, erwischt sie ihren Ehemann Dave in flagranti mit der Nachbarin im Ehebett. Sie schnappt sich ihre Kinder und kehrt postwiendend zurück zu ihrer Mutter. Ablenkung findet sie, indem sie mit dem Mercedes ihres Vaters dessen Chauffeurdienste fortsetzt. Ihre Fahrgäste halten allerhand Überraschungen bereit, von denen eine sogar Roxys Familie unmittelbar zu betreffen scheint. Können Roxy und Dave die Ehe kitten oder winken neue Ufer für Roxy?

Das Buch startet mit dem Ehebruch rasant, verliert dann aber immer weiter an Fahrt. Zwar habe ich die Geschichte weiterhin gern gelesen, zumal auch das Setting in Irland für mich ein Plus war. Die Schilderung von Roxys Aktivitäten, eine eigenständige Existenz aufzubauen und diese auf Instagram bekannt zu machen, hatte jedoch für mich auch einige Längen. Trotzdem blieb ich gespannt bis zum Schluss. Hier konnte ich aber tatsächlich einiges vorausahnen. Den Lesespaß hat es mir nicht verdorben. Trotzdem hat mir das letzte Funkeln der Faszination in der Erzählung gefehlt, vielleicht weil Roxy als so nüchterner Charakter geschildert wurde.

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Veröffentlicht am 05.06.2022

Die schönen Momente dazwischen

Ein unendlich kurzer Sommer
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Lale ist auf der Flucht vor ihrem alten Leben. Wovor eigentlich genau? Das erfahren wir erst nach und nach. Sie strandet auf einem Campingplatz, hilft dem alten Eigentümer Gustav, freundet sich mit den ...

Lale ist auf der Flucht vor ihrem alten Leben. Wovor eigentlich genau? Das erfahren wir erst nach und nach. Sie strandet auf einem Campingplatz, hilft dem alten Eigentümer Gustav, freundet sich mit den Nachbarn an. Als Christophe, der erste Feriengast der Saison, erscheint, beginnt eine Sommerromanze. Aber eigentlich haben alle Protagonisten Lasten im Gepäck, die die eine oder andere Überraschung bereit halten...

Der Roman findet immer dann zu Stärke, wenn er in die Tiefe geht. Dies hätte ruhig häufiger geschehen können. Er lebt auch von seinen Nebenfiguren wie dem Nachbarsjungen Flo und Althippie James, einem Freund Gustavs. Lale gegenüber habe ich leider immer eine leichte Distanz empfunden. Die Kritik an ihrem eigentlichen langjährigen Partner, an dem ihr im Grunde gar nichts zu gefallen scheint, nicht einmal die Frisur, macht nicht unbedingt sympathisch, zumal ihr dieser auch noch teilweise mit der Geduld eines Heiligen begegnet. Dennoch ein Roman, der immer wieder auch zu Herzen geht, wenn er die schönen Momente zwischen den tragischen sucht, und sich daher lohnt. Nur über die Stilblüte gleich zu Beginn, die sich auch noch auf dem Buchrücken findet, habe ich mich gewundert. "Das Floß schwankte unter deinem Gewicht, wackelte." "Aussagekräftiger ohne Doppelgemoppel", hat mir mal eine Lektorin an so eine Stelle in einem meiner Texte vermerkt. Zu recht!

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