Die besten Zutaten für mein Landleben in Südfrankreich
Der Süden Frankreichs ist für viele Menschen ein Sehnsuchtsort: Der
Duft von Lavendel, reifen Aprikosen und Rosmarin
hat auch der Food-Autorin Sandy Neumann den Kopf verdreht. Nach zahlreichen Entdeckungsreisen in der Region kauft sie sich mit ihrem Mann
in den Corbières ein Natursteinhaus am Feldrand
und schlägt dort Wurzeln.
Anfänglich beäugen die Alteingesessenen die enthusiastische junge Frau noch mit Argwohn, aber bald wird sie auf kleine Märkte mitgenommen, bekommt Pflanzenableger geschenkt und kann den Dorfbewohner*innen
so manches geheime Familienrezept
entlocken.
Die gebürtige Jenenserin thematisiert aber auch ihre Herkunft und schreibt darüber, wie ihr manche
Momente von Gemeinsamkeit
in der neuen Heimat seltsam vertraut erscheinen. Einfach mal bei Leuten anklopfen, ein Glas Wein zusammen genießen, den neuesten Klatsch und Tratsch durchgehen
–
die Schnelllebigkeit unserer Zeit scheint in solchen Momenten angenehm weit weg.
„Da ist er wieder, der Tuchan – Moment! Der Alltag ist das große Glück. Wenn wir merken, wie sich uns unser kleiner Kosmos erschließt, die respektvolle Allverbundenheit mit der Natur, dem Dorf, seinen ...
„Da ist er wieder, der Tuchan – Moment! Der Alltag ist das große Glück. Wenn wir merken, wie sich uns unser kleiner Kosmos erschließt, die respektvolle Allverbundenheit mit der Natur, dem Dorf, seinen Menschen. Wenn wir das Gefühl haben, uns einbringen zu können und gleichzeitig gesehen werden, da hüpft das Herz, da schwingt es.“ (s. S. 195)
Sandy und Steffen Neumann lieben Südfrankreich und sind über lange Zeit auf der Suche nach einem Haus. In Tuchan finden sie ihr Traumhaus, gebaut aus Naturstein am Dorfrand. Sandy ist Food- Bloggerin und immer auf der Suche nach neuen Rezepten und den besten Zutaten direkt aus der Natur. Schnell findet das Ehepaar neue Freunde, kocht sich ins Herz der Nachbarn und wird ein Teil der Dorfgemeinschaft….
„Unser Leben im Einklang und mit der Natur, im Wandel der Jahreszeiten erfüllt uns mit Dankbarkeit. Weniger zu brauchen, weniger zu verbrauchen, befreit ungemein. Die Zeit noch anspruchsvoller zu gestalten, zur Gemeinschaft beitragen, sind die besten Zutaten für unser Glück. Und sich dieses Glück zu erlauben, sich zu trauen zu sagen, wie schön es ist!“ (s. S. 220)
Dieses Buch lässt sich sehr gut lesen. Mir gefallen die Beschreibungen von Natur, Leuten und Begegnungen und natürlich vom Essen. Wer allerdings auf Rezepte hofft, wird enttäuscht. Statt dessen wird ein einfaches und sehr schönes Leben beschrieben… aber natürlich auch so manche Schwierigkeit, sei es beim Besorgen von Holz für den Ofen oder bei Problemen mit dem Auto. Auch die Sprachbarriere ist oft vorhanden. Doch die Neumanns schaffen einen Neubeginn, integrieren sich in die Dorfgemeinschaft und leben ihren Traum.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es weckt Lust auf einen Urlaub in Südfrankreich. Gern empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 Sterne.