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Veröffentlicht am 20.06.2017

Peter Grant sitzt mal wieder zwischen allen Stühlen

Der Galgen von Tyburn
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Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (5. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423216685
Preis: 10,95
auch E-Book und als Hörbuch erhältlich


ACHTUNG: Dies ist der 6. Band der Peter ...

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (5. Mai 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423216685
Preis: 10,95
auch E-Book und als Hörbuch erhältlich


ACHTUNG: Dies ist der 6. Band der Peter Grant-Reihe. Meine Rezension kann daher SPOILER zu den ersten fünf Bänden enthalten. Diese sollte man am besten vorher gelesen haben.

Peter Grant sitzt mal wieder zwischen allen Stühlen

Inhalt:
Der Polizist und Zauberlehrling Peter Grant soll den Tod eines Teenagers aufklären. Dummerweise fordert Lady Tyburn einen offenen Gefallen ein und verlangt von Peter, ihre Tochter aus dem Fall herauszuhalten. Da diese aber ganz tief mit drinsteckt, ist das schlechterdings kaum möglich und Lady Tys Zorn dem jungen Mann so gut wie gewiss. Dann gibt es die Spur eines alten Buches, das das Folly gerne in die Hände bekommen würde, aber gewisse andere Leute leider auch. Schließlich nimmt der Gesichtslose, den Peter und Nightingale jagen, langsam Formen an …

Meine Meinung:
Ben Aaronovitch präsentiert hier wieder eine gelungene Mischung verschiedener Verbrechen, die unserem sympathischen und etwas chaotischen Helden das Leben schwer machen. Toll wie immer ist der britische Humor und Sarkasmus, mit dem Peter bzw. der Autor um sich wirft.

Es gibt ein Wiedersehen mit einigen bekannten Figuren, aber auch frischen Wind durch neue Wesen, die alles andere als langweilig sind.

Lesley taucht wieder auf und mit ihr der Gesichtslose, der endlich mal einen Fehler macht. Auch Nightingale ist wieder fit und mischt ordentlich mit. Die muslimische Polizistin Sahra Guleed unterstützt die Ermittler des Folly, auch wenn sie keine Magie wirken kann. Sie wurde mir im Lauf der Zeit immer sympathischer.

Zwar spielt die Magie immer eine große Rolle, aber leider lernt Peter kaum dazu. Irgendwie bleibt er auf einem mittleren Level stehen, was ich sehr schade finde. Gerade seine Experimente und Fehlversuche fand ich in den ersten Bänden sehr witzig und interessant.

Auf der Jagd nach dem Gesichtslosen und einem weiteren Verdächtigen bleibt leider die Aufklärung des Todes des Teenagers etwas auf der Strecke. Ganz wurde ich hier nicht zufriedengestellt.

Trotzdem hatte ich wieder einige sehr schöne und unterhaltsame Lesestunden und freue mich jetzt schon auf Band 7.

Die Reihe:
1. Die Flüsse von London
2. Schwarzer Mond über Soho
3. Ein Wispern unter Baker Street
4. Der böse Ort
5. Fingerhut-Sommer
6. Der Galgen von Tyburn

★★★★☆

Veröffentlicht am 10.06.2017

Eine ganz besondere Protagonistin

Jeder Tag kann der schönste in deinem Leben werden
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Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (23. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841440075
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The One Memory of Flora Banks
Preis: 16,99€
auch ...

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: FISCHER FJB (23. März 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3841440075
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: The One Memory of Flora Banks
Preis: 16,99€
auch als E-Book erhältlich

Eine ganz besondere Protagonistin

Inhalt:
Seit ihrem 11. Lebensjahr leidet die mittlerweile 17-jährige Flora Banks an anterograder Amnesie. Sie kann sich neue Ereignisse nur noch ganz kurze Zeit merken. Daher ist sie oft verwirrt, weil sie nicht mehr weiß, wo sie ist oder was sie eigentlich vorhatte. Auch Menschen, die sie neu kennenlernt, vergisst sie sofort wieder. Doch als sie nach einer Party von einem Jungen geküsst wird, bleibt ihr dies seltsamerweise im Gedächtnis. Dumm nur, dass dieser Junge zum Studium nach Spitzbergen geht. Doch Flora nimmt allen Mut zusammen und reist ihm ans Ende der Welt nach …

Meine Meinung:
Flora ist eine ganz besondere Protagonistin. Es ist erstaunlich, wie sie mit ihrem Handycap umgeht. Immer wieder muss sie sich aufs Neue klarmachen, wer sie ist und was passiert ist. Dazu macht sie sich Notizen auf ihren Händen und Armen, auf Zetteln und in Notizbüchern, je nachdem, wie wichtig etwas ist. Immer wieder liest sie ihre Notizen, immer dieselben, Tag für Tag. Für manche Leser mag das öde sein - für mich zeigte es nur sehr realistisch, wie anstrengend und mühselig Floras Alltag ist.

Ab dem Moment, wo Flora zufällig mitbekommt, dass ihre Eltern ein Geheimnis vor ihr haben, wird die Geschichte spannend, denn auch als Leser möchte man natürlich schon gerne wissen, was da los ist. Außerdem erlebt Flora auf ihrer Reise nach Spitzbergen einige wunderbare Abenteuer, wodurch sie auch mehr zu sich selbst findet.

Erzählt wird aus Floras Perspektive in der 1. Person. Dadurch bekommt man alles, was in Floras Gehirn verquer läuft, hautnah mit und kann sich gut in dieses sympahtische Mädchen hinein versetzen. Man erlebt ihre Fortschritte, aber auch die Rückschläge mit und freut sich oder leidet mir ihr. An vielen Stellen hätte ich sehr gerne einfach in den Arm genommen.

Die Sprache ist relativ einfach. Meist sind es eher kurze Sätze, eben so, wie Flora sie vor sich hinsagt oder aufschreibt, um sie sich zu merken. Das passt sehr gut zur Handlung.

Leider ist Floras Verhalten nicht immer stringent. Manchmal erinnert sie sich an Dinge, an die sie sich eigentlich nicht erinnern können dürfte. Auch das Verhalten der Eltern war für mich nicht wirklich logisch und nachvollziehbar. Trotzdem ist es eine großartige Geschichte, die einigen Stoff zum Nachdenken bietet.

★★★★☆

Veröffentlicht am 07.06.2017

Sehr skurril, very British

Der böse Ort
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Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423215077
Originaltitel: Broken Homes
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


ACHTUNG: Dies ist ...

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423215077
Originaltitel: Broken Homes
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


ACHTUNG: Dies ist der 4. Band der Peter Grant-Reihe. Meine Rezension kann daher SPOILER zu den ersten drei Bänden enthalten. Diese sollte man am besten vorher gelesen haben, sonst wird man sich mit der Handlung schwertun, da sie auf den Vorgängern aufbaut und auch immer wieder auf vergangene Ereignisse Bezug genommen wird.

Sehr skurril, very British

Inhalt:
Peter Grant ist immer noch hinter dem Gesichtslosen her, der einfach nicht zu fassen ist. Daneben will auch der Mord an einer gesichtslosen Frau aufgeklärt werden, ebenso wie der Fund eines deutschen Buches aus der Weimarer Weißen Bibliothek. Peter und Lesley quartieren sich im Skygarden Tower, einem Sozialwohnblock, in London ein, um inkognito den Spuren nachgehen zu können.

Meine Meinung:
Wieder einmal hat mir Ben Aaronovitch einige vergnügliche Lesestunden beschert. Es macht einfach immer wieder Spaß, den sympathischen Constable und Zauberlehrling Peter Grant durch London und Umgebung zu begleiten auf der Suche nach dem übernatürlichen Bösen. Auch Lesley ist immer noch bei der „Magie-Polizei“, was mich sehr gefreut hat. Denn Peter und sie bilden ein tolles Team. Natürlich mischen auch die Flüsse wieder ein bisschen mit, und es tauchen noch andere interessante Fae auf. Ich bin stets überrascht, was Aaronovitch sich so alles einfallen lässt.

Leider macht Peter in diesem Band nicht so große Fortschritte im Zaubern – das Ermitteln steht hier mehr im Vordergrund. Aber natürlich spielt die Magie bei allem immer eine große Rolle.

Wie gewohnt, ist auch der vierte Band der Reihe voll von Wortwitz und Situationskomik. Ich lasse mich furchtbar gern von Aaronovitch in ein London entführen, das ich mir als Fan der Stadt sehr gut vorstellen kann. Die Magie erwacht dabei vor meinem inneren Auge zum Leben.

Fazit:
Auch „Der böse Ort“ ist – wie schon die Vorgänger – herrlich unterhaltsam und spannend. Die Charaktere sind sympathisch, charmant und interessant. Einige davon würde ich gerne mal persönlich kennenlernen.

Die Reihe:
1. Die Flüsse von London
2. Schwarzer Mond über Soho
3. Ein Wispern unter Baker Street
4. Der böse Ort
5. Fingerhut-Sommer
6. Der Galgen von Tyburn

★★★★☆

Veröffentlicht am 02.06.2017

Ein unterirdischer Fall für Peter Grant

Ein Wispern unter Baker Street
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Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423214483
Originaltitel: Whispers under ground
Preis: 10,95€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein ...

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423214483
Originaltitel: Whispers under ground
Preis: 10,95€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich


Ein unterirdischer Fall für Peter Grant

ACHTUNG: Dies ist der 3. Band der Peter Grant-Reihe. Meine Rezension kann daher SPOILER zu den ersten beiden Bänden enthalten. Diese sollte man am besten vorher gelesen haben.

Inhalt:
In der Londoner U-Bahn wird die Leiche eines Mannes gefunden. Constable Peter Grant wittert sofort einen Hauch von Magie. Und da es sich bei dem Toten um einen US-amerikanischen Kunststudenten und Sohn eines Senators handelt, heftet sich ganz schnell die FBI-Agentin Reynolds an Peters Hacken. Nicht einfach, die Magie vor ihr zu verbergen …

Meine Meinung:
Mittlerweile habe ich Peter Grant schon richtig ins Herz geschlossen. Ich mag diesen etwas kauzigen, eigensinnigen, aber auch loyalen und eifrigen Zauberlehrling einfach. Seine Bemühungen, Fortschritte im Zaubern zu machen, sogar neue Zauber zu erfinden bzw. die alten abzuwandeln und alles wissenschaftlich zu erfassen, sind einfach genial.

In „Ein Wispern unter Baker Street“ wird die kleine Einheit des Folly, der magischen Abteilung der London Metropolitan Police, durch Lesley verstärkt, die offiziell immer noch krankgeschrieben ist. Aber sie hat ganz offensichtlich auch eine gewisse Begabung für Magie. Ich habe mich sehr gefreut, dass sie hier wieder mehr in den Vordergrund gerückt ist, nachdem ich sie im letzten Band doch etwas vermisst hatte. Die Dialoge zwischen Peter und ihr sind manchmal einfach zu witzig.

Aber auch ansonsten muss man den Humor nicht mit der Lupe suchen. Aaronovitch versteht es hervorragend, dem Leser mit seinem Wortwitz ständig ein Grinsen ins Gesicht zu zaubern.

Die Story ist nicht ganz so rasant wie im 2. Band, aber gut durchdacht und klug konstruiert. Es gelingt nicht leicht, auf den Mörder zu kommen. Und Peter und seine Kollegen müssen einige Mühen auf sich nehmen, um ihr Ziel zu erreichen. Ein Großteil der Ermittlungen findet dabei in der Kanalisation unter den Straßen Londons statt. Die Beschreibungen sind recht detailliert. Wer ein gutes Vorstellungsvermögen besitzt, sollte sich das Frühstück vor dem Lesen sparen. ?

Fazit:
Kluge und fantasievolle Unterhaltung. Für Fans der Reihe ein Muss.

Die Reihe:
1. Die Flüsse von London
2. Schwarzer Mond über Soho
3. Ein Wispern unter Baker Street
4. Der böse Ort
5. Fingerhut-Sommer
6. Der Galgen von Tyburn

★★★★☆

Veröffentlicht am 31.05.2017

Zufriedenstellender Abschluss der Hexenjäger-Dilogie

Witch Hunter - Herz aus Dunkelheit
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (11. November 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761512
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: King Slayer
Preis: 17,95€
auch ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (11. November 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3423761512
empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Originaltitel: King Slayer
Preis: 17,95€
auch als E-Book erhältlich


ACHTUNG: Dies ist der 2. Band der Witch Hunter-Dilogie. Meine Rezension kann daher SPOILER zum 1. Band enthalten. Diesen sollte man vorher gelesen haben.

Zufriedenstellender Abschluss der Hexenjäger-Dilogie

Inhalt:
Elizabeth Grey war einst die stärkste Hexenjägerin Anglias im Dienste Blackwells. Geschützt durch das magische Stigma war sie praktisch unverwundbar. Doch dieses hat sie an den Heiler John weitergegeben, um ihm das Leben zu retten. Allerdings ruft das Stigma in ihm dunkle Mächte hervor, die sein Wesen ändern. Wird die Liebe zwischen Elizabeth und John dem standhalten? Und werden sie gegen Blackwell bestehen können?

Meine Meinung:
Ich könnte nun gar nicht sagen, ob mir Band 1 oder Band 2 besser gefallen hat. Beide habe ich gerne gelesen, beide waren spannend und gefühlvoll, und beide hatten ihre kleinen Mängel.

Beim vorliegenden Roman gefiel mir die Entwicklung der ganzen Handlung sehr gut. Mit vielen Wendungen hätte ich nicht gerechnet, und so konnte Virginia Boecker mich immer wieder überraschen. Lediglich gegen Ende konnte ich der Logik nicht ganz folgen, hier schienen mir die Erklärungen etwas wirr. Außerdem ist es der Autorin sehr gut gelungen, dieses mittelalterliche Setting atmosphärisch darzustellen. Das Kopfkino kam bei mir sehr leicht in Gang und der Roman lief wie ein Film vor meinem inneren Auge ab.

Neben den bereits bekannten Charakteren kommen hier einige sehr interessante Figuren dazu, die durch ihre besonderen magischen Kräfte und durch ihren Witz begeistern können. Dagegen störte mich bei Elizabeth ein bisschen das Jämmerliche, so ohne Stigma. Sie versucht zwar, sich mit der neuen Situation zu arrangieren und das fehlende Stigma durch Draufgängertum wettzumachen, aber trotzdem jammert sie die ganze Zeit sachte vor sich hin – so zumindest mein Gefühl. Zuweilen handelt sie auch sehr unüberlegt und bringt damit sich und andere in Gefahr.

Auch von Skyler zu lesen, hat mir wie schon im 1. Band viel Spaß gemacht. Der Typ ist einfach so geheimnisvoll und gefällt mir mit seinem trockenen Humor recht gut. Man erfährt hier auch mehr über das Phänomen der Wiedergänger, was ich sehr interessant fand.

Insgesamt hat mich also auch der Abschlussband dieser Dilogie sehr gut unterhalten mit einer fantasievollen, spannenden und romantischen Geschichte.

Die Dilogie:
1. Witch Hunter
2. Witch Hunter. Herz aus Dunkelheit

★★★★☆