"Schlaflos in ... den Hamptons"
Ein Haus am Meer und auch noch in den Hamptons, dass ist der Sehnsuchtsort vieler und ganz besonders der von Anna! Denn das Haus gehört dem Bestsellerautors Kilian Brand. Dem Kilian Brand, für den Anna ...
Ein Haus am Meer und auch noch in den Hamptons, dass ist der Sehnsuchtsort vieler und ganz besonders der von Anna! Denn das Haus gehört dem Bestsellerautors Kilian Brand. Dem Kilian Brand, für den Anna seit ihrem 16. Lebensjahr schwärmt! Kein Wunder also, dass sie sofort Feuer und Flamme ist, als ihre große Schwester Johanna von einer Urlaubseinladung berichtet. Etwas Geheimnisvolles hat die Einladung jedoch, denn außer Johanna kennt keiner den Gastgeber. Doch so idyllisch wie manch einer sich einen Urlaub am Meer vorstellt, ist er gar nicht. Zwei Familien mit kleinen Kindern, die beste Freundin von Johanna, Anna und ein zugegebenermaßen nicht unattraktiver Schriftsteller wollen ihren Urlaub gemeinsam im Haus am Meer verbringen. Dass das niemals gut gehen kann ist jedem klar, der schon einmal Familienurlaub im Maxiformat gemacht hat. Und so bringt dieser Urlaub einige Verwicklungen mit sich, die nicht unbedingt nur damit zusammenhängen, dass Anna eine „Schlafwandlerin“ ist…
Mit „Wir am Meer“ erscheint schon der dritte Roman von Nina Resinek. In Toronto geboren lebt sie nun mit Mann und Kindern in Siegen. Mit ihren humorvollen Liebesromanen trifft sie die Leser mitten ins Herz. Es ist Resineks angenehmer Schreibstil, der dieses Buch ehrlich, vertraut und absolut lesenswert macht. Als besonderen Kniff lässt sie den Leser immer wieder in die Gedankenwelt der Ich-Erzählerin Anna eintauchen. All diese Gedanken von denen man normalerweise froh ist, dass sie niemand mitbekommt. Auch das verleiht dem Buch die nötige Menge an Humor. „Wir am Meer“ ist ein echter Pageturner, es war der erste Roman dieser Autorin, den ich gelesen habe, aber ganz bestimmt nicht der Letzte!
In diesem Roman lernen wir die liebenswürdige Studentin Anna kennen, die ihre Sommerferien normalerweise bei ihrer großen Schwester Johanna in Manhattan verbringt. „Normalerweise“ wäre da nicht die Einladung zu „Urlaub mit Freunden“ in die Hamptons. Anna ist herzensgut, sympathisch und nichts ist ihr wichtiger, als dass es Johannas Familie gut geht, als deren Teil sie sich sieht und von der sie gerne als Babysitterin für ihre Nichte Leni ausgenutzt wird. Johanna ist die „Mutter der Nation“, die einfach alles im Griff haben möchte einschließlich des Gefühlslebens ihrer kleinen Schwester. Mit Anna, die schnell zu einer lieben Freundin wird, geht der Leser durch dick und dünn. Manches Mal wollte ich sie schütteln, um ihr zu erklären, dass nicht immer nur sie für alles Unheil auf dieser Welt verantwortlich wäre und dass sie verdammt noch einmal auch an sich denken soll!
Aber nicht nur Anna ist mir zu einer Freundin geworden, auch die anderen Figuren wurden von Nina Resinek wunderbar authentisch gezeichnet und haben mir mein Herz gestohlen. Über den unübertrefflich „italienischen“ Alex, der Anna zu seiner „Agentin“ macht um das Geheimnis der Urlaubseinladung durch Kilian Brand zu lüften, habe ich genauso geschmunzelt wie über Maike, die vorgibt sich vegetarisch zu ernähren, um in ihrer Handtasche Minisalamis zu bunkern. Die Kinder allen voran Leni sind einfach nur zuckersüß. Aber das Highlight – natürlich neben Anna – ist Kilian, der Bestsellerautor, der mehr als ein Geheimnis mit sich herumträgt und dennoch unheimlich sympathisch und begehrenswert wirkt.
Der Urlaub mit Freunden am Meer steckt von Anfang bis Ende voller unerwarteter Überraschungen, Entwicklungen und Emotionen, wie sie auch im wahren Leben geschehen können. Trotz eines vielleicht erwarteten Endes hält dieser Roman auf jeder Seite einen eigenen Spannungsbogen bereit, der das Buch absolut lesenswert macht.
Fazit:
„Wir am Meer“ von Nina Resinek ist ein echtes Wohlfühlbuch nicht nur mit Humor, sondern auch mit Tiefgang sowie liebenswert-chaotischen Charakteren. Nina Resinek schreibt so authentisch und lebensnah, dass sich der Leser mitten in der Geschichte fühlt, Schmetterlinge im Bauch eingeschlossen. Ein Buch, bei dem ich traurig bin, wenn es zu Ende ist und ich meine „Freunde“ jetzt ziehen lassen muss. Für dieses "Lieblingsbuch" gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.