Takis Würger überzeugt
UnschuldIch bin seit „Noah“ großer Fan von Takis Würger, sodass ich seinem neuen Roman sehr entgegengefiebert habe. Bereits der Klappentext hat mich überzeugt und genau meinen Geschmack getroffen.
Takis Würger ...
Ich bin seit „Noah“ großer Fan von Takis Würger, sodass ich seinem neuen Roman sehr entgegengefiebert habe. Bereits der Klappentext hat mich überzeugt und genau meinen Geschmack getroffen.
Takis Würger hat mit Unschuld wirklich einmal einen großen Wurf gelandet, denn er hat es geschafft, eine spannende Handlung mit den großen Themen und Problemfelder der amerikanischen Gesellschaft miteinander zu verschmelzen. Dabei gelingt ihm das durch das ganze Buch hinweg auf raffinierte, subtile Weise. Hier ist insbesondere hervorzuheben, wie gekonnt Takis Würger etwa die Opioidkrise oder die Waffengewalt in die Handlung einbaut. Der Autor schafft es so, den Kern der amerikanischen Seele zu erfassen, ohne zu stereotyp oder klischeehaft zu werden. Dass Takis Würger einige Zeit in den USA verbracht hat und auch für das Buch intensiv recherchiert hat, zahlt sich in der Glaubwürdigkeit seiner Erzählung aus.
Die Handlung konnte mich mitreißen, möchte man doch gemeinsam mit Molly herausfinden, was genau passiert ist. Ich hatte ziemlich schnell eine Idee, wohin sich das Buch entwickeln würde, das hat dem Leseerlebnis aber keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Takis Würger konnte mich mit der Art der Umsetzung komplett abholen und überzeugen.
Neben dem Plot überzeugten mich vor allem die Charaktere. Molly ist eine vielschichtige Person mit menschlichen Schwächen und Gedankengängen, in die man sich als Leser sehr gut hineinversetzen konnte. In Kontrast steht die amerikanische Vorzeigefamilie, hinter deren Kulissen man nach und nach blicken kann.
Ein fein geplottetes Buch, dass durchweg überzeugen kann. Takis Würger beweist einmal mehr, dass er zurecht zu meinen Lieblingsautoren gehört.