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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2022

Eine mutige Frau

Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt
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Wir sind im Jahr 1927 als die junge Clärenore Stinnes zu einem waghalsigen Abenteuer aufbricht. Sie will der Welt beweisen das auch eine junge Frau furchtlos gefährliche Reisen unternehmen kann. Mit Technikern, ...

Wir sind im Jahr 1927 als die junge Clärenore Stinnes zu einem waghalsigen Abenteuer aufbricht. Sie will der Welt beweisen das auch eine junge Frau furchtlos gefährliche Reisen unternehmen kann. Mit Technikern, Hund Lord, Fotograf und etwas an Lebensmittel beginnt sie in ihrem Auto die Reise um die Welt. Zur damaligen Zeit eine Sensation. Ohne Unterstützung der Familie deren Ansicht es war, dass Frauen eher an den Herd gehörten. Mit dem gespendeten Auto der Fa. Adler und ein wenig Eigenkapital macht sie sich auf den Weg. Schon bald gibt es die ersten Hindernisse, die es zu bewältigen gibt. Die Dramatik über das zugefrorene Eis fahren, es brachte mir eine Schnappatmung ein. Dann das Erlebnis in der Wüste und Bolivien mit dem Fieberausbruch von Axel, ist da eigentlich noch Platz für die Liebe?

Das Buch ist sehr spannend und auch etwas humorvoll geschrieben. Bei Biografien ist es ja oft so, dass Fiktion und echter Sachverhalt immer vorhanden sind. Ob sich immer alles auch so zugetragen hat ist fraglich. Auf jeden Fall war Clärenores Reise voller Abenteuer, sie wollte halt die Welt mit ihren Augen sehen. Dafür war ihr nichts zu anstrengend und kein Weg zu weit.

Der Schreibstil der Autorin hat mich überrascht, sehr flüssig und nie langweilig bis zum Ende. Ich fühlte mich gut unterhalten. Spreche gerne eine Leseempfehlung aus.


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Veröffentlicht am 12.06.2022

Die Liebe geht oft seltsame Wege

Die Ladys von Somerset – Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich
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Die Geschichte spielt in London um 1807. Emma Smart, eine junge Frau mit der großen Vorliebe für das Theater. Sie hat bereits ein eigenes Bühnenspiel geschrieben. Ihr Bühnenwerk möchte sie eines Tages ...

Die Geschichte spielt in London um 1807. Emma Smart, eine junge Frau mit der großen Vorliebe für das Theater. Sie hat bereits ein eigenes Bühnenspiel geschrieben. Ihr Bühnenwerk möchte sie eines Tages aufführen. Weil sie in finanzielle Not gerät, muss sie sich als Gesellschafterin bewerben. Es passt ihr überhaupt nicht, die dafür nötige Begabung kann sie auch nicht vorweisen. Ihre Liebe zur Literatur macht Lady Darlington auf Emma aufmerksam. Sie soll ihrer Tochter Anthea hilfreich zur Seite stehen, soll sie doch mit einem wohlhabenden Lord verheiratet werden. Emma sieht die Chance für ihre erträumtes Bühnenwerk, weil des Lords Vater ein Förderer für junge Autoren ist. Dann lernt sie den arroganten Ambrose kennen, ein Frauenheld der ein Auge auf Anthea geworfen hat. Wie schafft es Emma das zu verhindern? Oder hat sie sich gar selbst in diesen Herzensbrecher verliebt. Der selbstverliebte Geck hat ja vielleicht auch eine andere Seite.

Die junge Emma ist nicht dumm, sie weiß um die Vorzüge einer Eheschließung, bekommt man dann auch Geld zur Verfügung gestellt. Für ihr zweites Theaterstück nimmt sie alles in Kauf, ihren Ring trägt sie seltsamerweise nur im Haus.

Ein schön zu lesender Roman, ich hab die Geschichte sehr genossen. Sehr humorvoll zu Papier gebracht. Ein bisschen Kitsch muss auch sein. Emma und auch Anthea haben mir als Charaktere sehr gut gefallen. Ambrose, der seine Gefühle offensichtlich nur alkoholisiert offenbaren konnte, er gefiel mir zum Schluss hin immer besser. Lady Darlington schien mir zu überheblich.

Ein flüssiger nie langweiliger Schreibstil bescherte mir schöne Lesestunden. Vom Ende war ich begeistert. Es macht Vorfreude auf einen Folgeband.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Die Kraft der Literatur

Der Buchladen von Primrose Hill
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Wie immer, wenn Krieg ist, leidet die zivile Bevölkerung am meisten darunter. Die Bombenhagel vor allem auch nachts in Englands Hauptstadt entmutigen und erschöpfen die Menschen. Als Grace mit ihrer Freundin ...

Wie immer, wenn Krieg ist, leidet die zivile Bevölkerung am meisten darunter. Die Bombenhagel vor allem auch nachts in Englands Hauptstadt entmutigen und erschöpfen die Menschen. Als Grace mit ihrer Freundin Viv 1939 vom Dorf in die große Stadt zieht, wollen sie was erleben und vielleicht auch die Liebe kennenlernen. Viv bekommt im größten Kaufhaus der Stadt eine Stelle und Grace landet auf ihrer Suche nach Arbeit in einem Buchladen. Wenn man der Wirklichkeit entfliehen möchte, dann sind Bücher die beste Gelegenheit. Das ist heute noch so. Grace wird in ihrer Arbeit immer besser und kann oft mit dem richtigen Buch den Menschen etwas vor deren Angst und Sorge im zerbombten London nehmen.
Wenn man abends von einer Bombe überrascht wird, welche direkt über einem einschlägt wie bei Grace und dann am nächsten Tag wieder zur Arbeit geht, als sei nichts gewesen, das finde ich schon sehr mutig. All die Schrecken die man sieht müssen doch die Gedanken wie Granatsplitter durchschlagen. Jeder Krieg ist eine Welle des Grauens.

Die Autorin beschreibt die Kriegsjahre zum Glück nicht in grausamster Weise, sonst wäre ich aus dem heulen nicht weggekommen. Es wird aber nichts beschönigt. Was fühlen die Menschen in dieser Zeit? Entbehrungen sind an der Tagesordnung. Der Buchladen ist oft der letzte Trost. Die Charaktere sind sehr verschieden, die Geschichte richtig spannend. Wie die Autorin ihre Zuneigung für das gedruckte Wort darlegt ist bewundernswert. Es ist so herzlich besonders über Bücher geschrieben worden. Da möchte ich gleich den nächsten Laden aufsuchen. Mir hat das Buch unterhaltsame Stunden geschenkt, ich empfehle es sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Sehr bewegende Geschichte

Morgen werden wir glücklich sein
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Wir sind im Jahr 1940 und die Boches - wie die Deutschen als böse herablassende Bezeichnung genannt wurden - marschieren in Paris ein. Bomben und Granaten und immer die Angst im Keller, wann erwischt ...

Wir sind im Jahr 1940 und die Boches - wie die Deutschen als böse herablassende Bezeichnung genannt wurden - marschieren in Paris ein. Bomben und Granaten und immer die Angst im Keller, wann erwischt es sie. Der unbändige Wille zu überleben, sich den Boches nicht zu beugen wird immer stärker. Geneviève, Marie, Amiel sind seit Kindertagen eng befreundet und bezeichnen sich als die Unbesiegbaren. Waren die Unbesiegbaren auch die Unzertrennlichen? Die deutsche Besatzung und der Krieg stellte ihren Zusammenhalt auf eine sehr harte Probe. Jüdische Personen wurden gejagt und durfte keiner Arbeit nachgehen. Amiel war jüdischer Abstammung, Marie unterrichtete jüdische Kinder und Genevieve die als Künstlerin weiter auf der Bühne stehen will, sie sucht sich ihre Vorteile indem sie sich mit einem deutschen Offizier einlässt. Wenn die beste Freundin sich den Feinden anschließt, wie verkraftet man das? Besonders Marie kann ihr das nicht vergessen. Richtig dramatisch wurde es nach der OSE Befreiungsaktion. Mehr will ich nicht verraten.

Dann sind wir in Toulouse im Jahr 2018 und Marie ist schon 96 und will die Sache mit Genevieve klären. Malou und Josephine ihre Enkelinnen versuchen einander näher zu kommen, aber Josephine ist stur und will einfach nicht. Der stehengebliebene Fahrstuhl mit der Panikattacke brachte dann die Wende.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen, ich hatte manche Szenen so direkt vor Augen, dass sich Wasser in meinen Augen ansammelte. Wie die Gestapo die Gefangenen beim Transport behandelte, dass viele Babys dehydrierten, die Menschen verdursteten und Kinder vor Hunger weinten. Ja sie waren schlimm unsere Landsleute, wenn ich daran denke das es 70 Jahre später in Europa wieder einen Krieg gibt, dann macht es einem große Angst. Der Schreibstil der Autorin hat mich positiv überrascht, es war nicht so langatmig geschrieben. Immer war Spannung drin.

Was mich allerdings wunderte bei ihren Recherchen, war, die deutsche Zeit in Frankreich lag eine Stunde vor. Das kann eigentlich nicht sein. Paris und Berlin hatten doch die gleiche Uhrzeit. Manchmal kam es mir ein wenig verwirrend vor, dass immer, wenn es spannend wurde, die Zukunft mit den Enkelinnen in den Kapiteln vorkam. Das störte mich ein wenig im Lesefluss.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Wie aus Norma Jean Marilyn wurde

Marilyn und die Sterne von Hollywood
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Das Buch beginnt mit dem Prolog im Jahr 1934, die kleine Norma ist acht Jahre und sieht zum ersten Mal ein Kino von innen. Sie träumt davon auch eine Ikone zu werden. Sie wusste schon mit 12 dass sie einen ...

Das Buch beginnt mit dem Prolog im Jahr 1934, die kleine Norma ist acht Jahre und sieht zum ersten Mal ein Kino von innen. Sie träumt davon auch eine Ikone zu werden. Sie wusste schon mit 12 dass sie einen wohlgeformten Körper hatte.

Mit 16 Jahren nimmt die Geschichte Fahrt auf, es wird sehr genau beschrieben, wie sich ihr Leben abgespielt hat. Leicht hat sie es nicht gehabt, ihre Mutter lebte in einer Irrenanstalt, den Vater nur von einem Foto gekannt.
Ihre Kindheit in Waisenhäusern und Pflegefamilien muss ja ein Alptraum gewesen sein. Eine richtige Familie lernte sie nicht wirklich kennen, war sie doch immer auf der Suche nach Anerkennung und Familie.
Sie muss mit 16 heiraten einen Mechaniker um versorgt zu sein. Das waren halt andere Zeiten damals, aber Norma war dann bald erwachsen und ging später ihren Weg ohne den Ehemann. Scheidung und Tränen, sie wollte unbedingt Schauspielerin werden. Leicht war es nicht, ihren Weg ging sie trotzdem auch wenn sie bei der Schauspielerei oft auf der Ersatzbank saß. Das sie ihren Künstlernachnamen ihrem Großvater Otis verdankte, das hab ich auch nicht gewusst.. und ab da endete das Buch dann auch.

Ich hab die Geschichte sehr gerne gelesen und der Schreibstil war kurzweilig. Manchmal wurde es zu detailliert. Ich hab viel erfahren über Norma, bevor sie ein Star wurde, was ich zuvor nicht wusste. Ich kann mir gut vorstellen, dass Norma Jean privat ganz anders als der große Star später war.

Ihr Filmsong „ Diamonds are a Girls best friend“ ist bis heute aktuell.
Ich empfehle dieses Buch gerne weiter.

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