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Veröffentlicht am 06.06.2022

Wirr

Vielleicht habe ich dich nur erfunden
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Ein Buch, das sich nur sehr schwer in eine Schublade einsortieren lässt. In episodenhaften Kapiteln begleiten wir Alex auf ihrer Reise zum Erwachsenwerden. Dabei wird sie von Emotionen und dem Gefühlschaos ...

Ein Buch, das sich nur sehr schwer in eine Schublade einsortieren lässt. In episodenhaften Kapiteln begleiten wir Alex auf ihrer Reise zum Erwachsenwerden. Dabei wird sie von Emotionen und dem Gefühlschaos übermannt. Sie verliebt sich in die selbstbewusste und unnahbare Sheela. Zunächst scheint es, dass auch sie sich für Alex interessiert, doch Sheela besteht darauf ein freier Vogel zu sein und lässt sich nicht binden. Es entwickelt sich eine on-off Beziehung zwischen den beiden. ZehnJahre später begegnen die beiden sich wieder. Sollte man meinen sie hätten sich weiterentwickelt und wären reifer geworden, so täuscht man. In Rückblenden erfährt man was in der Zwischenzeit passiert ist. Daraufhin folgt ein weiter Zeitsprung von sieben Jahren. Obwohl wir die Charaktere über einen langen Zeitraum begleiten, entwickeln sie sich leider kaum weiter.

Die größte Schwäche des Romans sind die Charaktere, die die meiste Zeit anstrengend und nervig sind. Sie kommen alle wenig sympathisch daher und lassen sich getrost als kaputt beschreiben. Sprachlich punktet das Buch mit einem flüssigen und teilweise poetischen Schreibstil, der sich schnell lesen lässt. Auch humorvolle und philosophische Ansätze sind vorhanden.

Insgesamt ein Buch, das man entweder lieben oder gar nicht mögen wird.

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Veröffentlicht am 18.10.2021

Konnte mich leider nicht vollends packen

Krone des Himmels
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Das Buch beinhaltet zwei Handlungsstränge. Zum einen geht es um Etienne, der aufgrund einer Fehlstellung seines Beins, als Gespött seiner Familie angesehen wird. Dies bewegt ihn eines Tages zur Flucht. ...

Das Buch beinhaltet zwei Handlungsstränge. Zum einen geht es um Etienne, der aufgrund einer Fehlstellung seines Beins, als Gespött seiner Familie angesehen wird. Dies bewegt ihn eines Tages zur Flucht. Dort lernt er Caspar, einen Wundarzt, kennen, der ihn unter seine Fittiche nimmt. Zum anderen geht es um Avelina, die sich auf einer Pilgerreise nach Jerusalem befindet, um für die Vergbung ihrer Sünden betet. Hinzu kommen noch viele weitere Charaktere, die wir mal länger mal kürzer begleiten. Wie nicht anders zu erwarten werden die Handlungsstränge im Laufe des Buches zusammengeführt und Avelina und Etienne treffen aufeinander.

Ich bin ein großer Fan von historischen Romanen und vor allem wenn sie im Mittelalter spielen. Leider konnte mich "Krone des Himmels" nicht wirklich packen, da es mir vor allem an Spannung und einer gewissen Sogwirkung gefehlt hat. Vor allem der Mittelteil hat sich stark gezogen, sodass ich einige Stellen nur quergelesen habe. Das Buch wird vor allem für die "akribische Recherche" gelobt und das kann ich auf jeden Fall bestätigen. Doch dadurch kam für mich die Spannung zu kurz und es hat sich teilweise eher wie ein Sachbuch als ein Roman gelesen. Der Schreibstil ist sehr detailliert und der Religionskrieg zwischen Abendland und Orient wird bildhaft vermittelt. Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen und meine MitleserInnen waren äußerst begeistert von dem Buch. Insgesamt ein guter Debüt Roman.

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Veröffentlicht am 05.09.2021

Religion & Wissenschaft

Ein erhabenes Königreich
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Von Yaa Gyasi hatte ich bisher noch nichts gelesen und umso neugieriger war ich. Es geht um Gifty, eine Neurowissenschaftlerin, die kurz vor ihrer Promotion steht. Eines Tages taucht ihre Mutter, die an ...

Von Yaa Gyasi hatte ich bisher noch nichts gelesen und umso neugieriger war ich. Es geht um Gifty, eine Neurowissenschaftlerin, die kurz vor ihrer Promotion steht. Eines Tages taucht ihre Mutter, die an Depressionen leidet, bei ihr auf und schlagartig ändert sich Giftys Alltag. Fortan muss sie sich um ihre Mutter kümmern und fühlt sich in ihre Jugend zurückversetzt. Ihre Erinnerungen teilt sie mit uns.

In dem Buch werden viele verschiedene Themen angeschnitten wie Sucht, Depression und Rassismus. Eine zentrale Rolle spielt Giftys innerer Konflikt zwischen Religion und Wissenschaft. An sich Themen, die mich alle stark interessieren, doch leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen. Aufgrund der Vielfältigkeit der Themen wird alles letztendlich nur oberflächlich behandelt. Auch zur Hauptprotagonistin konnte ich keinen rechten Zugang finden, da sie sehr distanziert wirkt. Insgesamt haben mir vor allem Tiefe und Gefühl gefehlt. Zudem gibt es einige Längen, wodurch die Geschichte sehr zäh und langatmig wird. Für mich ein mittelmäßiger Roman, den ich nur mühsam beenden konnte.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Potenzial verspielt

Die Glasperlenmädchen
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Diese Geschichte hätte unglaublich viel Potenzial gehabt, doch leider hat es an der Umsetzung gehapert.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen geht es im Vergangenheitsteil um Hannie, die ...

Diese Geschichte hätte unglaublich viel Potenzial gehabt, doch leider hat es an der Umsetzung gehapert.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen. Zum einen geht es im Vergangenheitsteil um Hannie, die die Sklaverei überlebt hat und nun ihre Familie sucht, die als Sklaven verkauft wurden. Und zum anderen um Benny, die als Lehrerin in das kleine Städtchen Augustine zieht und dort versucht ihre Klasse zu motivieren und sie auf den richtigen Weg zu führen.

Ich hatte mir eine Geschichte voller Spannung und Emotionen erhofft, doch leider würde ich hier enttäuscht. Die Geschichte ist nämlich alles andere als spannend und eher langatmig und zäh. Es kommt zu kaum einer Entwicklung und alles plätschert nur so vor sich hin. Zudem kommt es zu einer drastischen Wendung, die für mich sehr konstruiert wirkte und logisch nicht wirklich nachvollziehbar.

Am Ende nimmt die Geschichte noch etwas Fährt auf, kann den langatmigen Mittelteil aber auch nicht mehr wettmachen.

Insgesamt zu wenig Spannung und zu viele Seiten - Schade.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Zu kitschig

Glückskinder
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Teresa Simons Roman „Glückskinder“ spielt im Jahre 1945 in München. Es geht um die Frauen Toni und Griet. Griet, welche die Zeit als Zwangsarbeiterin im Arbeitslager überlebte, möchte sich voller Hoffnung ...

Teresa Simons Roman „Glückskinder“ spielt im Jahre 1945 in München. Es geht um die Frauen Toni und Griet. Griet, welche die Zeit als Zwangsarbeiterin im Arbeitslager überlebte, möchte sich voller Hoffnung ein neues Leben in München aufbauen. Dort begegnet sie der Münchnerin Toni, die versucht ihre Familie durchzubringen. Des Weiteren gibt es noch einige männliche Protagonisten. Und damit beginnt auch der Knackpunkt der Geschichte. Denn diese entwickelt sich zusehends zu einem sehr schnulzigen Liebesroman mit allerlei Dramen und Dreiecksbeziehungen. Dadurch gerät das Nachkriegsgeschehen immer weiter in den Hintergrund und dient eher als Setting. Den Schreibstil empfand ich als sehr kitschig und aufgrund vieler englischer Sätze wenig authentisch. Durch viele glückliche Zufälle und teilweise nicht nachvollziehbare Wendungen wirkt die ganze Geschichte doch sehr konstruiert. Zudem schreitet die Handlung nur sehr schleppend voran. Insgesamt sehr viele Happy Ends und zu wenig Spannung. Schade.

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