… oder auch, wie man seinen 50. Geburtstag anders feiert als es geplant war
Schlaflos auf SyltMerle, mittlere Tochter des Ehepaares Renate und Rolf Merbach möchte ihren 50. Geburtstag ganz in Ruhe mit ihren Eltern auf der Nordseeinsel Sylt feiern.
Doch erstens kommt es anders und zweitens hat ...
Merle, mittlere Tochter des Ehepaares Renate und Rolf Merbach möchte ihren 50. Geburtstag ganz in Ruhe mit ihren Eltern auf der Nordseeinsel Sylt feiern.
Doch erstens kommt es anders und zweitens hat sie die Rechnung ohne ihre beiden Schwestern Miriam und Maren gemacht, die ihr eine Überraschungsparty vom Feinsten organisiert haben mit 50 Personen, die Merle in ihren ersten 50 Lebensjahren über kurz oder lang begleitet haben.
Eigentlich eine wirklich nette Idee sollte man meinen, wenn nicht ein paar schräge und/ oder schrille Verwandte und Bekannte die Party ziemlich aufgemischt hätten.
Mehr darf man eigentlich auch schon nicht über den Inhalt erzählen, ohne zu spoilern, daher etwas mehr zu meiner Meinung dazu.
Ich selbst bin auch noch nicht soooo weit über die 50 und konnte mich so sehr in Merle hineinfühlen, dass es mir fast schwindelig wurde. Ich habe Tränen vergossen vor Lachen und vor Weinen und das kurz hintereinander.Eigentlich ist das eine tolle Idee: 50 Leute zum 50. Geburtstag aus dem bisherigen Leben, aber sowas kann auch enorm nach hinten losgehen, wie auch hier, wo es merkliche Hahnen- und Hennenkämpfe gab. Und dann gibt es wohl in jeder Familie exzentrische Verwandtschaft, für die man sich fremdschämen müsste. Es ist einfach herrlich zu lesen und irgendwie freut man sich, dass man nicht alleine ist.
Am Spannendsten fand ich wirklich gegen Ende des Buches die Gesprächsrunde, was bzw. wie man denn die zweite Hälfte seines Lebens erleben und verbringen sollte und wie die verschiedenen Meinungen zustande kamen. Hauptsache: glücklich und zufrieden ist die Quintessenz, der ich mich voll anschließen konnte, obwohl mich auch einige Aussagen sehr zum Nachdenken angeregt haben, was ja auch nie verkehrt ist.
Einen Zusatzpunkt gibt es für das aufmerksam machen auf die Bewohnerproblematik auf Sylt. Klar hatte auch ich schon davon gehört, aber es ist, in der Geschichte untergebracht, viel besser verdeutlicht worden als zb. in einem Dokumentarfilm oder einem Zeitungsartikel. Klasse Idee!!
Insgesamt also 5/5 Sternen, denn das Buch hat mich mit allen Sinnen mitgerissen und ich war fast traurig, als ich am Schluss angekommen war.