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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2022

Starker Anfang, anstrengender Verlauf

Emily Seymour, Band 1: Totenbeschwörung für Anfänger (Bezaubernde Romantasy voller Spannung und Humor)
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Emily Seymour versprach mir genau das, was ich im Moment so gut gebrauchen kann: leicht-lockere Unterhaltung, ein bisschen Zauberei, Fantasie, schlagfertige Dialoge und eine süße Love Story. Es fing herrlich ...

Emily Seymour versprach mir genau das, was ich im Moment so gut gebrauchen kann: leicht-lockere Unterhaltung, ein bisschen Zauberei, Fantasie, schlagfertige Dialoge und eine süße Love Story. Es fing herrlich an, ich konnte mich direkt in alles hineinversetzen, mich mit den Figuren anfreunden und das Setting in mich aufnehmen.

Das Konstrukt der „normalen“ Welt mit Portalen in die magische Version davon fand ich cool gemacht, selbst wenn ich die Übergänge immer etwas abgehoben fand, meist im wahrsten Sinne des Wortes. Die verschiedenen Kräfte und Wesen, die existieren, gefielen mir sehr gut, die Magie fügte sich plausibel in die Geschichte und all ihre Entwicklungen ein.
Über Nekromantie habe ich noch nicht allzu viel gelesen und daher empfand ich es als umso spannender, was Emily, Ashton und deren Familien mithilfe der Kräfte alles möglich ist.

Besagte Figuren und ich hatten dann aber eine durchwachsene Zeit miteinander. Erst fand ich es noch ganz lustig, wie tollpatschig und unbedacht Emily ständig wirkt, es sorgte für viel Unterhaltung und auch den ein oder anderen Plot Twist. Doch je mehr Seiten vergingen, desto mehr beeinflusste es mein Leseerlebnis negativ und ging mir auf die Nerven. Andauernd passierten Emily die schrägsten Dinge, als hätte sie keinen Funken Körpergefühl, wirklich eine wandelnde Katastrophe.
Ashton dagegen mochte ich eigentlich ganz gern, er hat stets einen sarkastischen Kommentar auf den Lippen und scheint ein selbstbewusster, mutiger junger Mann zu sein.
Die Familien der Protagonisten.. nun ja. Die sind eine Klasse für sich. Sie sind verfeindet wie in einer modernen Adaption von Romeo und Julia, zanken sich wie kleine Kinder und zetern am laufenden Band, wenn sie sich dann mal begegnen. Teils amüsant, der größere Teil allerdings eher unangenehm und übertrieben kindisch.

Die Wendung am Ende des Buches kam für mich nicht so unerwartet, wie ich es mir ursprünglich erhofft hatte. Klar, ein wenig hat man gerätselt, aber mein erster Verdacht stellte sich dann schnell auch als der richtige heraus, was mich enttäuschte. Die Geschichte verlief im Grunde schon spannend und aufregend, aber nicht so extrem fesselnd, wie es für ein echtes Highlight hätte sein müssen.

Mein Fazit:
Ein nettes Buch, was mich zwar gut unterhalten konnte und eine tolle Magiewelt bereithält, mich aber nicht uneingeschränkt begeistern konnte. Die Protagonistin ging mir zusehends auf den Keks und auch die finale Auflösung war keine große Überraschung. Insgesamt ordne ich das Buch in der Kategorie „gutes Mittelmaß“ ein und vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.06.2022

Netter Jugendthriller

Truth or Dare. Triff deine Wahl
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Truth or Dare fällt in den Bereich Jugendthriller. Ich bin leider viel zu zartbesaitet für „echte“ Erwachsenenthriller, aber auch mich treibt es manchmal in Richtung Spannung. Daher sind Bücher wie dieses ...

Truth or Dare fällt in den Bereich Jugendthriller. Ich bin leider viel zu zartbesaitet für „echte“ Erwachsenenthriller, aber auch mich treibt es manchmal in Richtung Spannung. Daher sind Bücher wie dieses perfekt für mich! Und es begann auch wirklich vielversprechend.

Die vier Jugendlichen Brianna, Yves, Xenia und Kian waren mal unzertrennlich. Das hat sich im Laufe der Schulzeit geändert, aus Freunden wurden Liebende, aus Liebenden Getrennte. Um einander wieder näher zu kommen, unternehmen sie einen gemeinsamen Ausflug, von dem nur drei lebend wiederkommen.
Ich selbst habe den Klappentext tatsächlich vor dem Lesen nicht angeschaut, nur einen knappen Teaser zum Buch, daher wusste ich auch nicht, wen es trifft. Das war extrem spannend und daher erwähne ich es hier auch nicht noch mal und versuche die Bewertung spoilerfrei zu halten, falls ein paar von euch das ähnlich handhaben.

Die vier Cliquenmitglieder sind unterschiedlicher wie sie kaum sein könnten. Yves ist ein wenig nerdy und ein ruhiger Geselle, Xenia wirkt nach außen hin manchmal beinahe schüchtern und schreckhaft, Kian ist ein Partylöwe und wird (eigentlich) von allen geliebt und Brianna ist diejenige, die bei Ungerechtigkeiten für ihre Freundinnen den Mund auf macht, sich und sie verteidigt und die sich nicht unterkriegen lässt. Aus ihrer Perspektive ist das Buch auch größtenteils geschrieben, einmal kommen auch Täter und Opfer zu Wort. Das fand ich eine spannende Sache, weil ich damit gerechnet hätte, dass jede Figur eine eigene Perspektive bekommen würde.

Nach dem Mord geht alles ganz schnell. Die Polizei ermittelt, Klassenkamerad
innen fangen an, eigene Theorien zu entwickeln und jeder, wirklich beinahe ausnahmslos jeder verteufelt den Rest der Clique und versucht, ihnen die Tat anzuhängen. Das hat mir besonders schwer im Magen gelegen. Alles wird mit einer Doppelmoral betrachtet, dass es beinahe schmerzt. Ist ein Mitschüler oder eine Mitschülerin gewalttätig oder wird ausfallend, gibt es nur einen mahnenden Klaps auf die Finger. Passiert das jemandem aus der Clique, hat das weitreichende Konsequenzen. Die drei sind gesellschaftlich in den Keller gerutscht, geradezu geächtet, weil sie das Pech hatten, die letzte Verbindung zu der Leiche zu sein, und das macht mich höllisch sauer. Dass sogar die Polizei aus persönlichen Gründen parteiisch ist und es nicht schafft, objektiv zu ermitteln, hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt und so spannend das Buch auch war, so sehr wurde auch meine Stimmung während des Lesens durch dieses ungerechte Verhalten getrübt.

Das Buch hat einiges an Wendungen parat. Wer aufmerksam liest, kann sich von den falschen Fährten, die gelegt werden, nicht täuschen lassen, sogar ich hatte ein kleines Erfolgserlebnis mit meinen eigenen Theorien. Aber nichtsdestotrotz hat es Spaß gemacht zu überlegen, wer gemordet haben könnte, welche Motive es gibt und so weiter.

Insgesamt mochte ich das Buch ja, wirklich. Die Emotionen der Figuren kamen bei mir an, der Fall war, wie ich finde, logisch und clever konstruiert, die Spannung jederzeit greifbar, nur diese Stimmung... Meine Leselaune wurde enorm gedrückt, dadurch dass fast jeder den Protagonisten mit Hass gegenübertritt, von der Familie der ermordeten Person, manchmal sogar der eigenen Familie, über die Mitschüler und Lehrer bis hin zur Polizei. Das hat irgendwann keinen Spaß mehr gemacht und wurde einfach nur noch lähmend und kräftezehrend.

Daher gibt es von mir „nur“ 3,5 von 5 Sternen. Ich werde auf 4 runden, wo keine halben Bewertungen möglich sind, denn ich habe das Buch innerhalb wenige Tage verschlungen und das muss was heißen.

Veröffentlicht am 08.06.2022

Ich hatte mir mehr erhofft

Know Us 3. Know our love. Ella & Dilan & Simon
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Know our love ist eine schöne Story über eine vielseitige Liebesbeziehung, die für mich einige Überraschungen, viele Facetten, große Gefühle, eine geniale Clique und auch ein wenig Spice bereithielt. Dennoch ...

Know our love ist eine schöne Story über eine vielseitige Liebesbeziehung, die für mich einige Überraschungen, viele Facetten, große Gefühle, eine geniale Clique und auch ein wenig Spice bereithielt. Dennoch wurde ich nicht so gepackt, wie ich es mir erhofft hatte.

Dilan, Simon und Ella waren ein echt spannendes Trio. Dass die Geschichte nur aus der Sicht von Simon erzählt wird, finde ich persönlich sehr schade, denn es hätte das Ganze runder gemacht, auch mal in die Köpfe von Dilan und Ella hineinschauen zu können. Dadurch, dass Simon immer im Fokus steht, meist mit einer zweiten Person, fällt die verbliebene der beiden dann oft hintenüber. Zudem hätte es auch besonders beim Verstehen des Verhaltens von Ella sehr geholfen, hätte man ihre Gedanken und Gefühle offener gekannt, denn mit ihr hatte ich häufig Probleme.

Simon hatte bisher immer eine Zukunftsvision von Haus mit Garten und Hund sowie Familie mit Kindern. Sich dann davon zu lösen als er Ella und Dilan trifft und realisiert, dass er beide mag, macht ihm zunächst Angst, da es einfach nicht in das Bild passt, von dem er immer dachte, das er es anstreben würde. Seine Zweifel und seine Zurückhaltung dem Neuen, der Beziehung zu dritt, gegenüber fand ich nachvollziehbar, authentisch und tatsächlich auch sympathisch dargestellt, da er zu keinem Zeitpunkt intolerant und ablehnend ist, sondern lediglich vorsichtig. Ella und Dilan sind was das angeht sehr viel offener und da kommen wir auch schon zu einem meiner Kritikpunkte.

Ella ist ein super aufgeschlossener Mensch, setzt sich auf Klima- und LGBTQIA+-Demos ein, ist (meistens) allen gegenüber sanft und freundlich. In der Beziehung mit Simon jedoch finde ich sie für jemanden, der immer auf Toleranz pocht, besonders im letzten Drittel sehr unfair. Anstatt seine Zweifel anzunehmen und mit ihm darüber zu sprechen, rasiert sie ihm einfach über den Mund und verklickert ihm sinngemäß, er solle doch einfach mal von seinen altbackenen Vorstellungen Abstand nehmen. Fand ich sehr schade, an der Stelle wäre ein offener, ruhiger Dialog angebracht gewesen, was in der Geschichte auch eingesehen wird, mich aber dennoch unzufrieden zurückgelassen hat.

Generell fiel mir die Lesenden-Figuren-Beziehung zu Ella sehr schwer. Wie schon erwähnt auf der einen Seite dadurch, dass sie keine eigene Perspektive hatte, auf der anderen Seite war sie mir auch oft recht unsympathisch, dadurch dass sie im Umgang mit den Jungs leider häufig egoistisch wirkt. Ich bin mit ihr als Figur insgesamt nicht warm geworden und das bedaure ich zutiefst, genau das hat mir nämlich auch die Lesestimmung größtenteils verhagelt.

Know our love spielt parallel zu der Geschichte von June und Kian, wodurch es häufig auch Einblicke in die Leben der anderen Cliquenmitglieder gibt. Das gefiel mir echt gut, auch wenn es hier und da schon sehr ausführliche Szenen waren. Es macht Lust, die anderen Bände nachzuholen, falls man wie ich mit diesem hier begonnen hat. Insgesamt gefiel mir auch die Stimmung in der Gruppe, jeder kümmerte sich um jeden, das war schön zu sehen.

Mein Fazit:
Trotz flüssigen Schreibstils und emotionaler Passagen konnte das Buch mich nicht zu 100% überzeugen. Ich hatte leider einfach zu viele Probleme mit Ella und bin den anderen Figuren neben Simon leider nicht so nahe gekommen, wie ich es mir gewünscht hätte und wie es für mich auch nötig gewesen wäre für ein rundes Leseerlebnis.
Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 02.06.2022

Hab mehr erwartet

The Stories we write
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The Stories we write ist das erste Buch, was ich lese, in dem Fan-Fictions im Fokus stehen. Ich fand das eine spannende Sache, ebenso wie die Begegnung und die Beziehung eines Stars und eines Fans der ...

The Stories we write ist das erste Buch, was ich lese, in dem Fan-Fictions im Fokus stehen. Ich fand das eine spannende Sache, ebenso wie die Begegnung und die Beziehung eines Stars und eines Fans der selben Serie. Das Hörbuch fing auch stark an, aber leider ging ich im Laufe der Zeit etwas verloren.

Als Marcus und April anfangen zu daten, finde ich beide noch echt sympathisch. Marcus spielt in der Öffentlichkeit eine Rolle, um sein wahres Ich nicht offenbaren zu müssen, doch April geht ihm unter die Haut und schafft es, immer mehr und mehr seine Schutzschichten abzutragen. Ich mag das Zusammenspiel der beiden, die Neckereien, die Anziehung. April ist eine sehr selbstbewusste und starke Frau, ein Vorbild für viele Menschen, die sich in ihrem Körper vielleicht nicht zu 100% wohlfühlen. Sie strahlt eine Selbstsicherheit und Schönheit aus, es ist wirklich beneidenswert. Aber natürlich hat auch sie ab und zu durch andere verursachte Tiefs, aus denen Marcus es jedoch immer schafft, sie herauszuholen.

Trotz einiger Missverständnisse und Dramen schaffte die Beziehung der beiden es zumindest in den emotionalen Teilen, mich zu überzeugen. Die körperlichen Szenen fand ich persönlich aber ehrlich gesagt etwas unangenehm vorgetragen und irgendwann gingen sie mir auch einfach nur noch auf den Keks. Man hätte gut die Hälfe davon tilgen können und hätte immer noch genug Bettgeflüster gehabt. Besonders das Ende war furchterregend, aber lasst euch da selbst überraschen.

Die ganze Geschichte um die Serie und die Fan-Fictions war interessant, aber hat mich auch relativ bald verloren. Anfangs war ich noch neugierig, aber bald fand ich die Ausschnitte aus den Kurzgeschichten und Chatverläufe recht mühsam anzuhören. Gelesen wäre das bestimmt noch mal anders, aber im Hörbuch taugte das nicht so gut.

Insgesamt war nach der Hälfte der Story für mich die Luft raus. Vorher ging ich noch gebannt an den Lippen der Sprechenden, aber ich langweilte mich dann zusehends.
Das lag nicht an der Leistung der Sprecher*innen, sie haben die Rollen der Figuren glaubwürdig verkörpert und, wenn es nicht gerade eine Bettszene war, angenehm gesprochen. Ich denke einfach, dass ein Buch mit vielen Chats und anderen Textformen einfach schwer für ein Hörbuch geeignet ist.

Mein Fazit:
War ganz okay, aber leider nicht so gut, wie ich es mir im Vorfeld ausgemalt hatte. Von mir gibt es mittelmäßige 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.05.2022

Mal was anderes

Bone Music
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Bone Music ist ein besonderes Buch. Es ist kurz, nur etwa 200 Seiten lang, und doch hatte es einen Zauber inne, der es auch über diese kurze Zeit geschafft hat, mich zu erreichen. Er hat mich nicht vollkommen ...

Bone Music ist ein besonderes Buch. Es ist kurz, nur etwa 200 Seiten lang, und doch hatte es einen Zauber inne, der es auch über diese kurze Zeit geschafft hat, mich zu erreichen. Er hat mich nicht vollkommen eingehüllt, aber streifte mich immerhin, was ich schon sehr bemerkenswert fand auf die kleine Strecke. Meine Erwartungen waren nicht übermäßig groß an die Geschichte und so wurde ich am Ende positiv erstaunt, dass es gar nicht so verworren war, wie ich anfangs noch gedacht hätte.

Das Buch hat, wie schon gesagt, eine besondere Atmosphäre. Etwas mystisch, ein wenig magisch, teilweise düster und geheimnisvoll. Nicht jugendlich-bunt, wie wie man es auch dem Cover schon entnehmen kann, sondern ein wenig schwer, sehr naturbezogen. Man muss offen sein für diese Art der Geschichte und ich konnte mich zwar nicht völlig fallen lassen und auch nicht alle Aspekte der Story zur Gänze greifen, aber eine interessante Lesezeit hatte ich dennoch. Es ist schon arg philosophisch und nachdenklich, was man hier bekommt, das mag nicht für jeden was sein.

Sylvia ist zunächst der typische bockende Teenager, wie man sie häufig erlebt, wenn es irgendwo hin geht, wo man nicht hin möchte. Sie ist 15, aber im Laufe des Buches hatte ich irgendwie häufiger das Gefühl, dass sie jünger ist. Nicht, weil sie kindisch gewirkt hätte, sondern eher, weil sie sich so vorsichtig und zurückhaltend entwickelt hat, weil sie sich zur Gänze von ihrem Trotz weg bewegt hat und dadurch um ein Vielfaches besonnener wirkte, als Jugendliche es in dem Alter sonst tun.

Das Buch trägt viele Messages in sich. Dass ich sie alle korrekt entschlüsselt habe, bezweifle ich, aber es war schön zu sehen, dass einem auf so wenigen Seiten doch so viel mitgegeben werden kann. Einiges davon geschieht auch durch die Blume, sodass man sich einfach von der Stimmung einfangen und leiten lassen sollte, sofern man das kann. Ich konnte es leider nicht zu 100%.

Mein Fazit:
Mich hat es nicht zur Gänze umgehauen, der Stil war einfach nicht so meins. Aber dafür, dass ich anfangs doch noch etwas skeptisch war, wurde ich erstaunlich gut unterhalten. Sehr eigensinnige Atmosphäre, eine tolle Figurenentwicklung. Von mir gibt es 3,5 von 5 Sternen.