Ganz nette Geschichte um eine kaum bekannte Heldin
Marvel | Heldinnen: Elsa Bloodstone – VermächtnisMit Marvel bin ich eigentlich nur durch die Filme und einige Serien vertraut, aber die Comics kenne ich nicht (sieht man von einigen Comics der X-Men ab), deswegen war mir Elsa Bloodstone und ihr Vater ...
Mit Marvel bin ich eigentlich nur durch die Filme und einige Serien vertraut, aber die Comics kenne ich nicht (sieht man von einigen Comics der X-Men ab), deswegen war mir Elsa Bloodstone und ihr Vater Ulysses (der im Roman zumindest körperlich keine Rolle spielt) kein Begriff. Ich musste mich erst einmal schlau machen, um wen es sich da handelt.
Elsa Bloodstone ist eine Monsterjägerin, die gewisse Ähnlichkeiten mit Buffy aufweist, was wohl aber eher zufällig ist (und wenn man ehrlich zugeben muss, ist das Konzept einer monstertötenden Frau nicht unbedingt weit hergeholt), aber natürlich gibt es Unterschiede.
Elsa Bloodstone taucht im Marveluniversum erstmals 2001 auf (ihr Vater ist dagegen schon seit einigen Jahrzehnten ein etablierter Charakter, wenn auch einer der wenigen bekannte, zumindest scheint mir das so) und nun 2022 wurde ihr ein Roman gewidmet.
Elsas Hintergrund (oder der ihres Vaters) muss man auch nicht kennen, häppchenweise wird er präsentiert und auch ohne das Wissen kann man (bis zu einem gewissen Grad) Spaß an der Story haben. Ein bisschen ist es wie Popcorn-Kino (nur eben im Kopf). Unterhaltsam geschrieben, mit einer sympathischen Protagonistin, die sich in der Welt der Monster und Superhelden gut behaupten kann. Die Geschichte ist interessant, könnte aber noch etwas interessanter sein und hat meiner Meinung nach nur eine Schwäche: Die Monster.
Von diesen gibt es einige und ihr Auftauchen ist auch eher zufällig (was mich an meine Tage als Rollenspiel-Spielleiter erinnert: Man werfe einen Wüfel, schaut sich die Zahl an und sieht nach welche Zufallsbegegnung auf die Charaktere trifft ... das muss man jetzt aber nicht verstehen und hat mit dem Buch tatsächlich nichts zu tun...). Und auch was den Gegenspieler (nennen wir in Endgegner) anbelangt, so ist sein Auftreten enttäuschend.
Ja, es macht Spaß Elsa und ihrer Schwester (die auch ein kleines Geheimnis verbirgt) bei ihrer Weltreise zu folgen, aber wer anspruchsvolle Unterhaltung erwartet wird sie hier nicht finden (aber warum sollte man das bei einem Buch, das auf einem Comic-Charakter basiert auch tun). Immerhin wird hier ein weniger bekannter Charakter in den Vordergrund gestellt, auch wenn Elsa eine bessere Story verdient hätte.
Und so bleibt nur eins zu sagen: Ganz nett, muss man aber nicht lesen.