Brauchte sehr lang, dann aber gut
Kiva ist Heilerin in Zalindov, dem brutalsten Gefängnis des gesamten Reiches. So schlägt sie sich schon seit gut 10 Jahren einigermaßen durch – bis die Rebellenkönigin in ihre Obhut kommt. Zu schwach, ...
Kiva ist Heilerin in Zalindov, dem brutalsten Gefängnis des gesamten Reiches. So schlägt sie sich schon seit gut 10 Jahren einigermaßen durch – bis die Rebellenkönigin in ihre Obhut kommt. Zu schwach, um sich ihrem Elementarurteil zu unterziehen, nimmt Kiva ihren Platz in den lebensgefährlichen Prüfungen ein. Wenn sie besteht, kommen beide frei. Wenn sie scheitert, stirbt nicht nur die Rebellenkönigin ...
Was für mich sehr vielversprechend klang, hat erstmal etwas zäh angefangen. Der Schreibstil war von vorne herein gut und das Gefängnis interessant mit Potenzial. Jedoch brauchte das Buch meiner Meinung nach sehr lang, um in Gang zu kommen. Man hat zum Beispiel kaum etwas über die Welt erfahren, weil Kiva sie eben nicht kennt. Und Kiva ist lange ziemlich unerreichbar, unnahbar geblieben, ebenso die anderen Charaktere, weshalb ich lange keine Verbindung zu ihnen aufbauen konnte und sie mich nicht so wirklich packen konnten. Auch die Geschichte tröpfelt erstmal so vor sich hin. Also es war sehr interessant, keine Frage, und hat durchaus neugierig gemacht! Es kam nur nicht so recht Action auf oder fesselnde Spannung. Zudem hat mir das Magische gefehlt, der Fantasyaspekt. Denn bis auf die Tatsache, dass es irgendwo ganz vereinzelt Menschen geben soll, die eins der Elemente beherrschen (und die Welt eben ausgedacht ist), gab es lange nicht wirklich was fantastisches.
Das klingt jetzt ziemlich negativ, aber trotz allem fand ich die Handlung auch währenddessen schon gut, nur reichte es mir einfach noch nicht. Das ging aber in der zweiten Hälfte, vor allem im letzten Drittel richtig bergauf. Denn da gewann Prison Healer richtig an Tempo, es passierten mehr Dinge schlag auf schlag, die Prüfungen wurden interessanter, Geheimnisse wurden enthüllt und ich hab begonnen, das größere Bild zu verstehen, das dahinter steckt. Und dadurch wurde es echt spannend. Dass mehr enthüllt wurde hat außerdem dazu geführt, dass die Charaktere etwas runder und nahbarer wurden, was eine schöne Entwicklung war. Die Plottwists am Ende habe ich schon teilweise kommen sehen, etwas überrascht haben sie micht trotzdem bzw. waren sie in jedem Fall gut gelungen! Das Buch lässt uns mit einem Cliffhanger und wahnsinnig viel Potenzial für einen echt guten zweiten Band zurück, sodass ich mich schon aufs Weiterlesen freue.
Insgesamt war Prison Healer nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte, aber ich sehe optimistisch den Fortsetzungen entgegen. 3-3,5 Sterne.