Weniger ist definitiv mehr!
Sinners on Tour - Backstage-KüsseMeine Meinung
„Sinners on Tour - Backstage-Küsse“ ist der erste Teil der „Sinners on Tour „-Reihe und für mich das erste Buch von Olivia Cunning. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Myrna Evans und Brian ...
Meine Meinung
„Sinners on Tour - Backstage-Küsse“ ist der erste Teil der „Sinners on Tour „-Reihe und für mich das erste Buch von Olivia Cunning. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Myrna Evans und Brian Sinclair. Myrna ist Psychologieprofessorin an einer Universität und hat eine Schwäche für Metal- und Rockmusik. Brian ist der Songwriter und Leadgitarrist der Sinners (einer sehr erfolgreichen und angesagte Metal Band) und wenn er nicht gerade versucht über sein gebrochenes Herz hinwegzukommen, dann spielt er seine Fans das Image vom Kerl der absolut nichts anbrennen lässt vor.
Aufmerksam geworden auf dieses Buch bin ich durch den zehnten Geburtstag vom LYX-Verlag (da gab es für eine begrenzte Zeit ein paar ausgewählte eBooks zum halben Preis) und nach dem mich der Klappentext auf Anhieb angesprochen hat, habe ich zugegriffen. Der Klappentext lässt ja bereits vermuten, dass sich dieses Buch im Bereich „Erotik“ einordnen lässt aber, wenn ich gewusst hätte wie sehr ich damit ins Schwarze getroffen habe, dann hätte ich von diesem Buch wohl doch eher die Finger gelassen.
Ich würde über mich selber niemals die Behauptung aufstellen, dass ich kein Fan von Sexszenen bin. Sicherlich ich bin absolut kein Fan von Pornos aber gegen die ein oder andere Sexszene, die auch gerne mal in expliziter Sprache verfasst sein darf (solange es nicht ins abartige und vulgäre abrutscht), habe ich absolut nichts einzuwenden. Oftmals finde ich sogar, dass diese Szenen der Geschichte erst das gewisse Etwas geben und bei den meisten Liebesgeschichten würde mir schlichtweg was fehlen, wenn man auf diese Textpassagen gänzlich verzichten würde. Was mir bei diesen Szenen aber besonders wichtig ist und wo ich absolut keinen Kompromiss eingehen werde, ist eine gesunde Balance. Ja es darf Sexszene geben und ja es dürfen, solange es zur Geschichte passt, auch gerne Mal mehr als ein bis zwei sein aber wenn vorlauter übereinander herfallen die Handlung völlig in den Hintergrund tritt oder sie sogar komplett vernachlässigt wird, dann ist definitiv was verkehrt.
Mir vergeht dann regelrecht die Freude am Lesen und nicht selten breche ich solche Bücher dann auch einfach mal ab. Bei diesem Buch hätte ich das auch fast getan, denn neben den gefühlt einer Milliarde Sexszenen (Ja! Es sind wirklich extrem viele) ging die eigentliche Handlung irgendwann völlig unter. Mich hat es maßlos geärgert, dass ich mit diesem Buch lediglich einen Porno auf Seiten bekommen habe und als hätte das noch nicht gereicht, kommt dieser leider auch noch mit einer unglaublich grauenhaften Wortwahl daher.
Ehrlichgesagt finde ich all das richtig Schade, denn ich bin ein großer Fan von Büchern, in denen der männliche Protagonist ein Rockstar ist. Leider spielte dieser Aspekt in „Backstage-Küsse“ nur eine winzige Nebenrolle. Vielleicht hätten die Charaktere dieses Desaster ausgleichen können, wenn sie mir denn sympathisch gewesen wären.
Sowohl Myrna als auch Brian wollte ich nämlich spätestens nach der dritten Sexszene nur noch erschlagen. Die beiden sind mir mit ihrer Art und ihrem Verhalten so sehr auf die Nerven gegangen, dass ich das Buch regelmäßig unterbrechen musste, um nicht schreiend davon zu rennen. Hinzukommt das beide ununterbrochen Entscheidungen treffen, die für mich absolut nicht nachvollziehbar waren, was sie für mich leider sehr unglaubwürdig gemacht hat.
Das einzige, was mich halbwegs positiv Stimmen konnte, war die Tatsache, dass das Buch sowohl aus der Perspektive von Myrna als auch aus der von Brian erzählt wird. Anfänglich fand ich das noch toll, weil ich es liebe, wenn ich an den Gedanken der Charaktere teilnehmen darf, aber leider gingen mir auch die irgendwann gehörig auf die Nerven. Es gab nämlich wirklich ein paar Szenen bei denen wollte ich gar nicht so genau wissen was den beiden in diesem Moment so durch den Kopf geht.
Warum vergebe ich jetzt zweieinhalb (2,5) Sterne und nicht nur Einen? Weil es tatsächlich ein paar ganz wenige Momente gab, die bei mir so etwas verrücktes wie ein Lachen hervorrufen konnten. Diese Szenen waren am Ende nämlich dafür verantwortlich, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe.
Fazit
Was vom Klappentext her eigentlich sehr vielversprechend klang, hat mich am Ende maßlos enttäuscht. Niemals wäre mir in den Sinn gekommen, dass man eine so tolle Idee so grauenhaft umsetzen kann. Ich werde diese Reihe nicht weiterlesen und sie auch niemandem empfehlen.