Licht und Schatten (Spoilerfrei)
Ein geheimnisvolles Cover, ein spannender Klappentext zu einer aktuellen Krise – die Aufmachung des Buches ist sehr gut gelungen und erzeugt Neugierde. Ich habe das Buch mit großer Vorfreude in die Hand ...
Ein geheimnisvolles Cover, ein spannender Klappentext zu einer aktuellen Krise – die Aufmachung des Buches ist sehr gut gelungen und erzeugt Neugierde. Ich habe das Buch mit großer Vorfreude in die Hand genommen.
Der Auftakt ist genial. Man wird sofort in die Handlung geworfen und die ersten Kapitel zogen mich völlig in den Bann. Der Schreibstil der Autorin fand ich großartig. Mit wenigen, klaren Worten lässt sie eine ganze Welt von den Augen des Lesers entstehen, die man bildlich vor sich sieht.
Leider ließ meine Begeisterung ab der Hälfte doch merklich nach. Dies hat mehrere Gründe. Die Geschichte handelt von 20 Pionieren, jedoch bekommen bestenfalls 5 eine wirkliche Rolle in der Handlung, die anderen sind Statisten und hätte auch einfach weglassen werden können. Zudem empfand ich die Protagonisten als extrem unnahbar, kalt und unsympathisch. Ich konnte zu keiner Figur eine Verbindung herstellen. So wurde ich nicht berührt und fühlte mich die ganze Zeit als unbeteiligter Beobachter.
Eine weitere Schwierigkeit war für mich, die nicht nachvollziehbaren Zeitabschnitte. Oft hatte ich das Gefühl es wären Jahre vergangen, und doch stellte es sich heraus, dass es eine viel kürzere Zeit war. Dadurch, dass das Alter der Tochter im Dunklen bleibt, ist für mich ihre Entwicklung nicht nachvollziehbar gewesen.
Nach der spannenden ersten Hälfte plätschert die Geschichte für mein Empfinden so vor sich hin. Es passiert eigentlich nicht wirklich was, außer dass die Gruppe von A nach B zieht. Und dann kommt ein sehr plötzliches Ende, dass viele Frage offen lässt und mich nicht befriedigte.
Fazit: Ich finde es schade, dass eine tolle Idee so zu Ende gebracht wurde. Der Schreibstil der Autorin ist sehr lebendig und toll, aber mich überzeugt das Buch leider nicht.