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Veröffentlicht am 14.06.2022

Ideale Urlaubslektüre

Dünenleuchten
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Bente hatte ihr Studium als Biologin in Kalifornien beendet. Eigentlich wollte sie in L.A. bleiben, doch dann hat sie festgestellt, dass sie für ein dauerhaftes Leben in Amerika nicht geschaffen war und ...

Bente hatte ihr Studium als Biologin in Kalifornien beendet. Eigentlich wollte sie in L.A. bleiben, doch dann hat sie festgestellt, dass sie für ein dauerhaftes Leben in Amerika nicht geschaffen war und ist nach St. Peter-Ording zurückgekehrt. Sie hatte Glück und bekam den Job als Leiterin der Schutzstation am Westerhever Leuchtturm. Als der Kitesurfer Tilo mit ihr flirtet, verspürt Bente ein angenehmes Kribbeln in der Magengegend, mit dem sie nicht gerechnet hatte. Doch dann stellt sich die Frage, hat Tilo bewusst ihre Nähe gesucht, um bessere Karten für sein Projekt zu haben?

Das ansprechende Cover lädt zu einem Aufenthalt an der Nordsee ein und macht neugierig auf die Geschichte. Der flüssige Schreibstil ist leicht und locker, so dass die Seiten nur so dahin fliegen. Durch die detaillierten Beschreibungen hat man das Gefühl man befindet sich in St. Peter-Ording, spürt den Sand an den Füßen und den Wind durch das Haar wehen. Neben der Liebesgeschichte, ist auch die Freundschaft zwischen Bente und Franka wunderbar beschrieben und gleichzeitig erfährt man noch etwas über die Arbeit der Schutzstation. Die Charaktere sind alle sehr sympathisch gezeichnet, so dass man sie schnell ins Herz schließt.

Der Roman verbreitet nicht nur eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre, sondern ist auch die ideale Lektüre für den Urlaub.

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Veröffentlicht am 10.06.2022

Ausflug in die jüngste Vergangenheit

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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An einem heißen Sommertag im Juli 1956 beobachtet Martha im Strandbad am Berliner Müggelsee weit draußen auf dem Wasser jemand hilflos mit den Armen winken. Martha rief um Hilfe und sprang mit Clara ins ...

An einem heißen Sommertag im Juli 1956 beobachtet Martha im Strandbad am Berliner Müggelsee weit draußen auf dem Wasser jemand hilflos mit den Armen winken. Martha rief um Hilfe und sprang mit Clara ins Wasser. Als sie den älteren Herrn erreichten, war auch Betty bei ihnen. Gemeinsam brachten sie den Schwimmer ans Ufer zurück. Das Leben der drei Mädchen war in unterschiedlichen Bahnen verlaufen, doch von einer Sekunde auf die andere, hatte das Schicksal sie zusammen geworfen. Obwohl sie aus unterschiedlichen Verhältnissen kommen, hat das Erlebte sie verbunden.

Martha möchte später gern Lehrerin werden. Ihre Eltern sind aktive Parteigenossen und Martha liebt ihre Arbeit in der FDJ. Als sie von dem Geheimnis ihrer Familie erfährt, ist sie geschockt. Clara ist klug und hofft auf einen Studienplatz, um sich ihren Traum Kosmonautin zu werden, erfüllen zu können. Sie möchte in das Weltall fliegen. Ihre Eltern sind nicht in der Partei. Clara will sich nicht anpassen und in die FDJ eintreten, deshalb verbaut man ihr die Zukunft. Betty träumt von einer Hollywood-Karriere. Ihr Vater ist Leiter des Strandbades und in der Familie kriselt es.

Beim Lesen begleitet man die drei Mädchen von der Jugend zum Erwachsen werden. Dinge, die ihnen jahrelang eingetrichtert worden sind, beginnen sie nach und nach zu hinterfragen. Vieles bleibt auf der Strecke, weil die Realität sie eingeholt hat und der Bau der Berliner Mauer ihr Leben verändert. Trotz auftretender Probleme hat das Erlebte die drei Freundinnen immer mehr zusammen geschweißt und sie können sich aufeinander verlassen.

Julie Heiland hat die damalige Zeit zum Leben erweckt. Geschickt hat sie wahre politische Ereignisse mit den Mädchen vom Strandbad am Berliner Müggelsee verwoben und die Abläufe bis zum Mauerbau im Osten der Stadt skizziert. Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet mit all ihren Ecken und Kanten, so dass die drei Freundinnen mir sehr ans Herz gewachsen sind.

Mir hat dieser Ausflug in die jüngste Vergangenheit sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 04.06.2022

Schwere Zeiten

Töchter der Speicherstadt – Der Geschmack von Freiheit
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Es ist der zweite Band um den Kaffeekontor der Familie Behmer in der Hamburger Speicherstadt. Während Maria Behmer es schwer gehabt hat als Frau gegen alle Widrigkeiten Erfolg zu haben, möchte ihre Tochter ...

Es ist der zweite Band um den Kaffeekontor der Familie Behmer in der Hamburger Speicherstadt. Während Maria Behmer es schwer gehabt hat als Frau gegen alle Widrigkeiten Erfolg zu haben, möchte ihre Tochter Cläre lieber Wirtschaft studieren, als in die Firma einzutreten. Um dem Drängen ihrer Familie aus dem Weg zu gehen, hat sie sich mit Herbert Staller verlobt. Als Cläre den Demokraten Fritz Waltershausen kennenlernt, bestärkt er sie an ihren Träumen festzuhalten, in denen ihr Verlobter nicht vor kommt. Cläre wird wachgerüttelt und etwas in ihr ändert sich, als sie glaubt, dass jemand über Mittelsmänner versucht die Firma zu kaufen.

Dieser Band umfasst die Zeit von 1929 bis 1945. Schwere Zeiten stehen dem Kaffeehandel bevor als die Nationalsozialisten an die Macht kommen. Dieser Zeitabschnitt der Saga lässt sich nicht locker leicht lesen, er hat mich emotional sehr berührt.

Während im ersten Teil dieser Reihe Maria Behmer die Hauptrolle spielt, ist es in diesem Band ihre Tochter Cläre. Sehr beeindruckend hat Anja Marschall die Wirtschaftskrise und die einsetzende Machtübernahme durch die Nationalsozialisten geschildert. Es ist alles sehr bildhaft beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte wirklich dabei zu sein. Einmal angefangen, mag man das Buch kaum zur Seite legen. Der angenehme Schreibstil hat mich wieder von der ersten Seite gefesselt. Der Autorin ist es gelungen, geschickt historische Ereignisse mit der Geschichte der Familie Behmer zu verweben. Ich kann dieses Buch nur jedem empfehlen, der historische Romane und Kaffee liebt. Nun fiebere ich der Fortsetzung entgegen.

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Veröffentlicht am 29.05.2022

Krimi mit französischem Flair

Schatten über Saint-Tropez
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Conny von Klarg hat eine neue Stelle als Journalistin bei einem Reisemagazin angetreten. Ihr erster offizieller Auftrag führt sie nach Saint-Tropez, wo sie ein Porträt über Simonette Bandelieu schreiben ...

Conny von Klarg hat eine neue Stelle als Journalistin bei einem Reisemagazin angetreten. Ihr erster offizieller Auftrag führt sie nach Saint-Tropez, wo sie ein Porträt über Simonette Bandelieu schreiben möchte. Diese leitet in zweiter Generation ein Boutiquehotel am Alten Hafen. Conny fühlt sich mit ihr seit frühester Kindheit verbunden. Bei ihrer Ankunft steht nicht Simonette hinter der Rezeption, sondern ihre Nichte Anais, die Conny schockiert mitteilt, dass Simonette durch die Polizei abgeführt wurde. Sie soll den Milliardär Henri Moreau getötet haben. Conny ist überzeugt von Simonettes Unschuld und beginnt zu recherchieren. Sie stößt auf Geheimnisse, die bis in die Vergangenheit reichen.

Dies ist der erste Fall um Reisejournalistin Conny von Klarg. Durch den flüssigen Schreibstil von Sabine Vöhringer flogen die Seiten nur so dahin. Zu Beginn werden die verschiedenen Protagonisten vorgestellt, so dass man sie kennenlernt. Lange sucht man nach dem roten Faden der Geschichte, der sich in einem Geflecht von Handlungen und Personen versteckt hat, so dass erst am Schluss das Geschehen entwirrt und alles aufgeklärt sowie verbunden wird. Zwischendurch werden französische Worte eingestreut, die der Geschichte Authentizität verleihen.

Neben der spannenden Unterhaltung verbreitet der Roman auch noch französisches Flair. Auf einen weiteren Fall um die Reisejournalistin Conny von Klarg darf man gespannt sein.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Mord im Alten Land

Mord zur Apfelblüte
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Nach dem das Elternhaus von Kommissar Berlotti durch Molotowcocktails in Brand gesetzt wurde, sind seine Eltern und er im Dachgeschoss von Schloss Agathenburg untergekommen. Doch langsam haben sie die ...

Nach dem das Elternhaus von Kommissar Berlotti durch Molotowcocktails in Brand gesetzt wurde, sind seine Eltern und er im Dachgeschoss von Schloss Agathenburg untergekommen. Doch langsam haben sie die Geduld des Schlossverwalters überstrapaziert. Bevor sich Berlotti um dieses Problem kümmern kann, wird er zu einem neuen Fall gerufen. In Neuenfelde liegt eine merkwürdig verstümmelte Leiche. Der Tote war regelrecht zur Schau gestellt worden, mit einem Messbesteck und die Hände in christlicher Haltung gelegt. Das wertvolle Messbesteck führt den Kommissar nach Leipzig, wo es vor 48 Jahren aus einem Museum gestohlen wurde.
Ich bedaure, dass ich bisher nicht den ersten Band dieser Krimireihe gelesen habe. Daniel E. Palu hat in diesem Band nicht nur den Fall mit der deutsch-deutschen Geschichte verknüpft, sondern auch interessante Protagonisten geschaffen, die das Geschehen bereichern und auch eine Prise Humor mitbringen.
Mir hat dieser Krimi interessante und spannende Lesestunden bereitet, der geschickt den Charme des Alten Landes mit italienischer Lebensart vereint.

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