ungeschickter Aufbau eines brisanten Themas
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Laut Klappentext sollte es hier vornehmlich um die Auswirkung von verstörenden Beiträgen aus dem Internet gehen. Die Protagonistin Kayleigh arbeitet bei einer Firma, die neue Beiträge prüft und ungewünschte Inhalte löscht. Die dabei anzuwendenden Regeln und die harten Arbeitsbedingungen sind mehr als fordernd, eher schon unmenschlich. Kayleigh kommt mit den teils sehr brutalen Filmen ihrer Meinung nach ganz gut klar. Wir erfahren alles aus ihrer Sicht und erleben keine weitere Perspektive, so dass eventuelle Fehleinschätzungen nur vermutet werden können. Ihr Bericht ist rückblickend als Mail gestaltet. Sie antwortet einem Anwalt, der sie für eine Sammelklage gegen die Firma mit ins Boot holen möchte.
Dabei erzählt Kayleigh nicht besonders viel über die Arbeit, eher über ihre Kollegin, mit der sie eine Beziehung begonnen hat und wie diese sich entwickelte. Die Veränderungen der Kollegen werden geschildert, diese sind teils erschreckend.
Inwieweit die Entwicklung der Beziehung und die Veränderungen der Kollegen der Arbeit bei der Firma geschuldet sind, kann nur vermutet werden. Kayleigh reflektiert hierzu nichts, auch die geplante Klage wird nicht erläutert.
Hier liegt nach m.E. eine große Schwäche des Buches, es fokussiert sich nicht auf ein Thema, sondern schneidet mehrere an, ohne den Finger in die Wunde zu legen, so verzettelt sich die Autorin und verschenkt Möglichkeiten.
Alles was hier passiert ist, kann auch völlig andere Ursachen haben, man erfährt es nicht. Das Ganze bleibt bis zum Ende zu vage, dies gilt auch für den überraschende Schluss, der zu erneuten Zweifeln bezüglich Kayleighs Sicht bzw. ihrer Entwicklung führt.