Mein Lieblingsroman der Autorin
Francescas Leben scheint in glücklichen Bahnen zu verlaufen. Ihr Mann John liebt sie abgöttisch und auch mit seinem Cousin Michael versteht sie sich prächtig; rein platonisch natürlich. Was sie nicht ahnt, ...
Francescas Leben scheint in glücklichen Bahnen zu verlaufen. Ihr Mann John liebt sie abgöttisch und auch mit seinem Cousin Michael versteht sie sich prächtig; rein platonisch natürlich. Was sie nicht ahnt, ist, dass Michael, nach außen hin ein Lebemann wie es im Buche steht, sie seit dem ersten Moment des Kennenlernens, faszinierend und anziehend findet. Doch auch er liebt seinen Cousin John sehr und verbirgt daher, das Gefühl, dass er für Francesca empfindet, sehr geschickt und mit einem schlechten Gewissen.
Als John eines Abends über Kopfschmerzen klagt und sich eine Weile zur Ruhe begeben möchte, geht Francesca mit Michael aus und die beiden haben sehr viel Spaß unterwegs. Zuhause angekommen wundert sich Francesca, dass ihr Mann immer noch nicht aufgestanden ist und betritt sein Schlafzimmer. Dort stellt sie zu ihrem Entsetzen fest, dass ihr Mann tot in seinem Bett liegt.
Von Trauer überwältigt zieht sich Francesca, die schwanger ist, eine Weile zurück. Leider trifft sie kurze Zeit später noch ein Schicksalsschlag; sie verliert ihr Baby. Doch Michael, nun Erbe von Johns Titel und Besitz, schafft es nicht, Francesca richtig zu trösten und ihr seine Liebe zu gestehen, da er Johns Tod ebenfalls nur schwer verwinden kann. Sie gehen im Streit auseinander...
Stattdessen, immer noch mit einem leisen Schuldgefühl; schließlich beneidete er John von Anfang an um die Ehefrau, beschließt Michael, für einige Zeit nach Indien zu gehen, um für die gehoffte Ablenkung zu sorgen.
Jahre vergehen in denen Francesca kaum etwas Neues über Michael hört. Verbittert, schließlich war Michael Francescas bester Freund, beschließt Francesca nach London zu fahren, denn sie möchte Kinder und somit benötigt sie zu allererst einen neuen Ehemann. Im Stadthaus ihres toten Ehemanns angekommen trifft sie unverhofft auf Michael, der auch erst seit kurzer Zeit wieder in England ist. Francesca ist trotz ihres Grolles froh, ihn wiederzusehen und auch Michael scheint mehr als erfreut, ihre platonische Freundschaft wieder aufleben zu lassen.
Nachdem sie wieder einige Zeit miteinander verbracht haben, spürt Michael, dass seine Liebe zu Francesca immer noch Bestand hat. Daher ist er natürlich weniger erfreut, als er feststellt, dass es ihr Ernst damit ist, einen neuen Ehemann zu finden. Wie gerne würde er ihr seine Liebe gestehen- doch Francesca scheint nicht zu ahnen, welche Gefühle tief in seinem Inneren schlummern. Und selbst im günstigsten Fall, wenn sie ihn anhören und die gleiche Liebe für ihn empfinde würde; wie könnte er sein Glück auf dem Unglück seines Cousins aufbauen? Auch Francesca stellt beunruhigenderweise fest, dass sie Michael nicht nur als besten Freund behalten möchte. Sie will mehr, doch Michael weigert sich zunächst standhaft. Wird es Francesca schaffen, Michael von seinen Schuldgefühlen abzubringen und zu seiner Liebe zu stehen?
Hier ist er nun; der neuste Julia Quinn Roman über die Bridgertons und ich muss gestehen, nun hat mich das Bridgerton-Fieber doch noch erwischt. Julia Quinns Schreibkunst steigert sich wirklich von Band zu Band; auch der Vorgängerband "In Liebe, Ihre Eloise" war schon sehr nett zu lesen, doch dieser Teil hat wirklich alle meine Erwartungen, die ich an dieses Buch bzw. an die Autorin hatte, übertroffen!
Lesern jedoch, die gerade von der humorvolleren Art der ersten Teile dieser Reihe begeistert waren, muss ich vorwarnen! Dieser Roman ist auf keinen Fall mit den anderen Büchern zu vergleichen. Er ist schon etwas ernster und stellenweise auch sehr traurig gehalten. Doch ich finde, dass das gerade den Reiz dieses Buches ausmacht.
Es ist rührend, wie Michael versucht, seine Gefühle für Francesca zu vertuschen, weil er seinem toten Cousin so nahestand und es für ihn eine schreckliche, ehrlose Vorstellung wäre, würde er sein Glück mit Francesca suchen. Michael ist ein sehr sympathischer und sehr sensibler Charakter. Francesca dagegen hatte anfangs mein absolutes Mitleid, doch was mich ein bisschen gestört hat, war, dass Mrs Quinn Francesca etwas zu lange im Dunkeln tappen ließ, was Michaels echte Gefühle, betraf. Zumal sein Verhalten ab und an schon ziemlich offensichtlich war. Aber das minderte mein Lesevergnügen an diesem Buch in keinster Weise und ich kann es auch Leserinnen empfehlen, die die Bridgerton-Reihe bisher noch nicht mochten.