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Veröffentlicht am 23.06.2022

Alienfutter

Do not eat!
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„Do not eat!“ von Kevin Hearne ist eine witzige und bitterböse Kurzgeschichte, die für Unterhaltung zwischendurch sorgt.
Der Physiker Clint wird bei einem kleinen Wanderausflug mit seinem besten h Opfer ...

„Do not eat!“ von Kevin Hearne ist eine witzige und bitterböse Kurzgeschichte, die für Unterhaltung zwischendurch sorgt.
Der Physiker Clint wird bei einem kleinen Wanderausflug mit seinem besten h Opfer einer Entführung durch feindliche Aliens. Während sein Freund sofort als kleiner Snack für Zwischendurch endet, hat Clint das zweifelhafte Vergnügen, einer von sechs Wissenschaftlern zu sein, die auf das Mutterschiff gebracht werden und dort „Do not eat!“-Shirts tragen dürfen. Ob ihnen dieses besondere Kleidungsstück letztendlich das Schicksal als Alien-Snack ersparen wird, muss sich noch zeigen. Denn die Aliens haben die Erde als All-You-Can-Eat-Buffett auserkoren und Clint und seine fünf Mitstreiter sollen ihnen bei der Eroberung helfen.

Ich mag den bösen Humor von Kevin Hearne und habe schon einige Bücher von ihm gelesen. Die Grundidee finde ich total witzig und ich war sehr gespannt, was der Autor daraus gemacht hat. Der Schreibstil liest sich wie immer leicht und locker und da die Geschichte ziemlich kurz ist, fliegt man schnell wie ein Ufo durch die Seiten.
Die witzige Story ist skurril und nimmt viele Alien-Klischees auf die Schippe. Es geht aber auch oft ziemlich direkt und brutal zur Sache, denn die Aliens fackeln nicht lange, wenn ihr Essen den Aufstand probt. Ich fand die Parallelen zur Nutztierhaltung der Menschen recht gelungen und es werden einige interessante Fragen aufgeworfen. Die eigentliche Absurdität der Situation wird durch die nüchterne Betrachtungsweise von Clint noch auf die Spitze getrieben. Dafür gibt es fast schon ein Plädoyer für den Kampfeswillen der Menschheit und den Zusammenhalt in Krisenzeiten.
Die Handlung ist überdreht und temporeich und Clint ist der perfekte, wenn auch unfreiwillige, Held des Universums. Ich hatte viel Spaß beim Lesen und Kevin Hearne beweist, dass er auch Science-Fiction-Komödien gut kann.

Mein Fazit:
Als kleine blutige und schwarzhumorige Abwechslung klar empfehlenswert!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.06.2022

Neuanfang

Cheer up, Marie!
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„Cheer up, Marie!“ von Sara-Maria Lukas ist der siebte Band ihrer Hard & Love Reihe, in der sich wieder ein neues Pärchen findet.
Marie steht vor den Trümmern ihres Lebens. Ihre Ehe ist gescheitert, da ...

„Cheer up, Marie!“ von Sara-Maria Lukas ist der siebte Band ihrer Hard & Love Reihe, in der sich wieder ein neues Pärchen findet.
Marie steht vor den Trümmern ihres Lebens. Ihre Ehe ist gescheitert, da ihr Mann sich eine Jüngere gesucht hat. Ihre achtzehnjährige Tochter gibt Marie die alleinige Schuld daran und zudem braucht Marie dringend einen Job, um das viel zu große Haus abzubezahlen. Als sie überraschend ihre Jugendfreundin Cat wiedertrifft, lädt diese sie zu Maries Geburtstag für ein Wochenende in einen exklusiven BDSM Club ein. Marie verbringt dort mit Sir James eine unvergessliche Zeit, aber wenige Tage später entpuppt sich ausgerechnet ihr Sir James bei einem Vorstellungsgespräch als ihr zukünftiger Chef.

As Grundgerüst bleibt gleich und doch schafft es Sara-Maria Lukas, jedes Mal eine neue und abwechslungsreiche Geschichte zu erzählen. Es hat mir sehr gefallen, dass es sich diesmal nicht um die übliche Konstellation handelt, sondern Marie eine Frau in der Mitte ihres Lebens ist, die gezwungenermaßen komplett neu anfangen muss. Marie ist in ihrem Job selbstbewusst und tough und probiert in ihrem Privatleben nun endlich neue Dinge aus, von denen sie noch nicht weiß, ob sie ihr wirklich gefallen. Der Spagat zwischen den privaten Vergnügungen und der professionellen Jobebene fällt ihr ziemlich schwer, was man gut nachvollziehen kann.
Jan ist da weitaus erfahrener, obwohl er einige Jahre jünger ist. Er weiß genau, was er will, aber nun muss er Marie noch davon überzeugen. Ich finde die Entwicklung ihrer Beziehung unter den etwas komplizierten Begleitumständen durchaus glaubhaft und realistisch geschildert. Die Chemie zwischen Marie und Jan funktioniert, auch wenn sie vielleicht kein Durchschnittspaar abgeben. Das Tempo passt zu Maries Charakter und ist authentisch. Zudem dürfen sich Fans der Reihe auf ein Wiedersehen mit den übrigen bekannten Charakteren der Reihe freuen.

Mein Fazit:
Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 14.06.2022

Folgenreiche Reise

No Flames too wild
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„No Flames too wild“ von Nina Bilinszki ist der Auftakt zu ihrer neuen Love Down Under Reihe, die diesmal nach Australien führt.
Die 21-jährige Isabel ist gemeinsam mit ihrer besten Freundin Sophie auf ...

„No Flames too wild“ von Nina Bilinszki ist der Auftakt zu ihrer neuen Love Down Under Reihe, die diesmal nach Australien führt.
Die 21-jährige Isabel ist gemeinsam mit ihrer besten Freundin Sophie auf einem Work-And-Travel Trip durch Australien. Ihre neue Station ist die kleine Küstenstadt Eden in New South Wales, wo Isabel gleichzeitig nach Spuren ihres verstorbenen Vaters suchen will. Trotz ihrer riesigen Angst vor Tieren, nimmt Isabel den Job in einem Koala Reservat an, welches von dem mürrischen und abweisenden Liam und seinen Eltern geführt wird. Isabel ahnt nicht, warum Liam solche dicke Schutzmauern um sich hochgezogen hat. Sie möchte ihm gern helfen, doch Liam versucht Isabel auf Abstand zu halten.

Ich liebe das Setting in Australien, welches durch den bildhaften und detailreichen Schreibstil von Nina Bilinszki sehr lebendig wirkt. Der Work-And-Travel Trip von Isabel und Sophie wird erfreulicherweise sehr authentisch mit allen guten, aber auch negativen Seiten gezeigt. Das macht die Geschichte glaubhafter und man fühlt sich den Charakteren gleich näher.
Die Handlung wird abwechselnd aus den Perspektiven von Isabel und Liam erzählt. Dadurch bekommt man einen guten Einblick in deren Gefühlsleben, wobei gerade Liams spannende Geheimnisse aber erst gegen Ende enthüllt werden.
Isabel wirkt anfangs fast ein wenig fehl am Platz, denn eigentlich ist Sophie die treibende Kraft bei ihrer Tour. Erst als Isabel im Reservat über ihren Schatten springen muss und zeigen darf, was in ihr steckt, blüht sie förmlich auf.
Liam hat es mir persönlich etwas schwerer gemacht, ihn zu mögen. Er ist ziemlich ernst und fast schon verbissen, was seinen Job angeht. Das ist an sich nichts schlimmes, aber seine ewige Verschlossenheit und seine verletzenden Gefühlsumschwünge haben nicht gerade für Sympathiepunkte gesorgt. Ich konnte seine Bedenken zwar teils nachvollziehen, aber sein Verhalten gegenüber Isabel hat mich oft wütend gemacht. Trotzdem spürt man den Funken zwischen den beiden und man muss für Isabels Geduld und Hartnäckigkeit dankbar sein.
Ich liebe das australische Lebensgefühl, welches im Buch überzeugend vermittelt wird. Der großartige Freundeskreis sorgt für eine entspannte und warmherzige Stimmung, die einfach Spaß macht beim Lesen. Nebenbei spricht die Autorin wichtige aktuelle Umweltthemen an, die gekonnt in die Lovestory eingebunden sind.

Mein Fazit:
Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung und ich freue mich schon auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Das Geheimnis der Edelsteine

Der Kristallkönig
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„Der Kristallkönig“ von Ria Radtke erzählt eine spannende und märchenhafte Geschichte, die in den Niederlanden spielt.
Kornelian van Leeuwen ist der Sohn eines kaltherzigen Edelsteinhändlers, der seit ...

„Der Kristallkönig“ von Ria Radtke erzählt eine spannende und märchenhafte Geschichte, die in den Niederlanden spielt.
Kornelian van Leeuwen ist der Sohn eines kaltherzigen Edelsteinhändlers, der seit dem Verschwinden seiner Mutter noch abweisender und skrupelloser handelt. Auf der Diamantenmesse 1898 in Antwerpen will sich Kornelian als zuverlässiger Erbe und Nachfolger beweisen, aber schon am ersten Tag wird ihm ein Schmuckstück gestohlen. Die unverfrorene Diebin ist die Juwelierstochter Beryl, die ihre ganz eigenen Gründe hat, seit einiger Zeit wertvolle Juwelen von der gut betuchten Gesellschaft zu entwenden. Als Kornelian Beryl aufspürt, denkt sie nicht daran, mit ihrem Treiben aufzuhören. Und Kornelian muss sich entscheiden, ob er Beryl ihre verrückte Geschichte glaubt oder ob er weiter sein Familienerbe fortführt.

Ich finde schon die gewählte Zeit und den Schauplatz unglaublich spannend, so dass mich schon das Setting beim Lesen total begeistern konnte. Der geheimnisvolle und düstere Einstieg setzt das erste Ausrufezeichen, bevor es genauso packend weitergeht. Ria Radtke erschafft eine ganz besondere Atmosphäre, der man sich nicht entziehen kann.
Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Beryl und Kornelian erzählt, die anfangs auf komplett unterschiedlichen Seiten stehen. Trotzdem spürt man von ihrer ersten Begegnung an, dass zwischen beiden eine ganz besondere Chemie herrscht. Die Entwicklung der Hauptfiguren wird von der Autorin nachvollziehbar und mitreißend beschrieben, so dass man ihre widerstreitenden Emotionen nachempfinden kann.
Beryl soll als wohlhabende Tochter verheiratet werden und ihre Leben als brave und folgsame Ehefrau zubringen. Dass das aber nichts für Beryls Temperament ist, wird schon in den ersten Kapiteln klar. Manchmal fand ich Beryll zu naiv und unüberlegt. Aber irgendwie passte es auch zu ihrem Charakter.
Kornelian kämpft mit der hartherzigen Missachtung seines Vaters und der Sehnsucht nach seiner vermutlich verstorbenen Mutter, an die er leider keine Erinnerung mehr hat. Beryl nervt Kornelian unglaublich, aber gleichzeitig fasziniert sie ihn auch. Auf welche magische und schicksalhafte Weise ihre beiden Leben verknüpft sind, muss man unbedingt selbst im Buch lesen.

Mein Fazit:
Es lohnt sich definitiv, das Geheimnis des Kristallkönigs zu ergründen. Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Viele Geheimnisse

Infinitas – Pakt aus Staub und Feuer
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„Infinitas – Pakt aus Staub und Feuer“ ist der zweite Teil der Götter-Dilogie von Marina Neumeier.
Der Albtraum von Aliqua scheint nach den schrecklichen Ereignissen am Vesuv wahr zu werden, denn sie ...

„Infinitas – Pakt aus Staub und Feuer“ ist der zweite Teil der Götter-Dilogie von Marina Neumeier.
Der Albtraum von Aliqua scheint nach den schrecklichen Ereignissen am Vesuv wahr zu werden, denn sie befindet sich nun in der Gefangenschaft ihres größten Feindes Marcellus und der Immortali. Sie verlangen von Aliqua, dass sie ihre dunkle Gabe für deren Pläne einsetzt, die Götter wieder auf die Erde zurückzuholen. Santo und die anderen Unsterblichen der Gegenseite suchen inzwischen verzweifelt nach Aliqua und greifen dabei auch zu Mitteln, die sie sonst nie in Betracht gezogen hätten. Doch selbst wenn sie Aliqua finden, stehen zwischen ihr und Santos immer noch die Geheimnisse, die er nicht offenbaren will.

Die Handlung setzt nach dem heftigen Cliffhanger des ersten Bandes nahtlos an. Marcellus hat seine ehemalige Sklavin wieder in seiner Gewalt und Santos bleibt verzweifelt zurück. Die Perspektiven wechseln erneut zwischen Aquila und Santos und den eingeschobenen Rückblenden ins alte Rom. Ich muss aber zugeben, dass mich dieser zweite Teil leider nicht ganz so catchen konnte wie der Auftakt. Obwohl es einige überraschende Twists gibt, plätschert die Story mehr so dahin.
Aquila hat ihr Gedächtnis immer noch nicht zurückerhalten, aber dafür bekommt sie von überraschender Seite einige wichtige Einblicke. Bei den Gefühlen für Santo ist bei mir der Funke nicht wirklich übergesprungen, da er immer noch nicht die Wahrheit sagt und Aquila es einfach so abhakt.
Überhaupt fand ich Santo als Charakter deutlich blasser und passiver als im Vorgängerteil. Auch die übrigen Charaktere sind gefühlt nur anwesend. Es ist eindeutig die Show von Aquila, die aber auch ein wenig Zeit braucht, bis sie richtig in Schwung kommt. Gegen Ende zieht die Dynamik deutlich an und zumindest das Finale konnte mich wieder richtig packen. Absolut gelungen sind ganz klar die historischen Details, die diese Dilogie besonders machen.

Mein Fazit:
Der Abschlussband beantwortet alle offenen Fragen, ist aber nicht ganz so mitreißend wie der Auftakt. Von mir gibt es trotzdem gern eine Leseempfehlung!

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