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Veröffentlicht am 16.05.2018

Lädt zum Träumen ein

Malena
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Pferde sind wunderbare Geschöpfe, da bin ich als Pferdenärrin vorbelastet. Dieses Buch schafft es aber meiner Meinung nach den Zauber der Pferde an jeden Leser weiterzugeben.


"Sie sind nicht von dieser ...

Pferde sind wunderbare Geschöpfe, da bin ich als Pferdenärrin vorbelastet. Dieses Buch schafft es aber meiner Meinung nach den Zauber der Pferde an jeden Leser weiterzugeben.


"Sie sind nicht von dieser Welt". Ein Satz aus der ersten von mehreren Erzählungen die das Buch zu einem ganzen machen. Die Erzählungen sind sehr unterschiedlich. Sie spielen in verschiedenen Zeiten, zeigen unterschiedliche Charakter in ganz unterschiedlichen Situationen und im Mittelpunkt immer der Araber, das Pferd, oft Malena. Jede Geschichte betont dabei meiner Meinung nach diesen Satz und jede wird von einem ganz besonderen Zauber begleitet, den ich so nicht beschreiben kann, der aber bei mir den Drang hervorgerufen hat die Geschichten als Gutenachtgeschichten zu vor zu lesen.
Auffällig ist, dass jede Geschichte irgendwie immer von einem Geheimnis, dem Glück, der Liebe, der Ewigkeit oder etwas heiligem begleitet wird. Das macht sie für mich so besonders und webt ein geheimnisvolles, zauberhaftes Bild der Pferde.
Wichtig mitzunehmen aus dem Buch ist für mich auf jeden Fall folgendes:
Man sollte dem Pferd zuhören und es nicht als Ding ansehen.
Man sollte Respekt zeigen.
Die Sprache der Pferde zu erlernen ist nicht einfach, aber es ist möglich, wenn man sich vollkommen auf das Pferd einlässt.

Durch die Stammbäume am Ende des Buches und den wunderschönen Bildern wurden die Pferde sehr real. ich habe tatsächlich auch die anderen erwähnten Pferde einmal gegoogelt und konnte sie mir durch die gefundenen Bilder noch lebhafter vorstellen. So wurde mir ein bisschen das Traumhafte des Buches genommen und ich konnte es mehr ins Leben projizieren.

Der Schreibstil ist schön und flüssig und passt super zum Buch. Durch Gedichte und Kurzgeschichten wird alles sehr aufgelockert und man kann es wirklich gut geschichtenweise lesen.

Ich würde es jedem Pferdeliebhaber empfehlen, denn das Buch liest sich für uns glaube ich wie ein Liebesroman.
Ich würde es auch jedem anderen empfehlen, der vielleicht nicht ganz verstehen kann, was an Pferden so besonders sein soll. Einfach mal lesen.

Auch wenn meine Quater-Stute nicht mit den gleichen Bewegungen aufwarten kann, wie die Araberstute Malena, finde ich auch bei ihr alles was dieses Buch beschreibt.

Liebe Grüße

Veröffentlicht am 17.03.2024

Grandioser Auftakt!

Night of Shadows and Flames – Der Wilde Wald
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Schreibstil:
Das Reinkommen in das Buch fand ich gar nicht so einfach, weil der Schreibstil erstmal etwas altbacken und gewöhnungsbedürftig schien. Die Geschichte ließ sich Zeit, ohne besonders schöne ...

Schreibstil:
Das Reinkommen in das Buch fand ich gar nicht so einfach, weil der Schreibstil erstmal etwas altbacken und gewöhnungsbedürftig schien. Die Geschichte ließ sich Zeit, ohne besonders schöne Worte dafür zu nutzen und so wurde ich nicht gleich mitgerissen, sondern musste mich bewusst darauf einlassen, um mitzukommen. Nach einer Eingewöhnungsphase war es dann aber überhaupt nicht mehr wild. Im Gegenteil: Ich habe das Buch nur so verschlungen und mich nicht länger an dem Schreibstil gestört. Letztlich hat er dann einfach zu der Geschichte gepasst und ich brauchte nur anfangs etwas Zeit, um mit ihm warm zu werden.

Zur Geschichte allgemein:
Wie so oft, hatte ich keine Ahnung, was mich bei diesem Buch erwarten würde. So ganz hatte ich noch nicht einmal eine Ahnung, auf welche Wesen ich hier treffen würde. Das war aber auch gar nicht schlimm, weil alles mit Moth beginnt und der ist sowieso nicht gleich zugeordnet. Billie dagegen hat ihre Position. Sie ist eine unterdrückte Hexe und opfert sich bereitwillig für ihren Cousin auf. Das Ganze ergibt eine Situation, die man als Leser:in erstmal so hinnehmen muss: Billie tötet Vampire für Moth, um ihren Cousin letztlich freikaufen zu können. Was so simpel klingt, ist ziemlich komplex und ich fand es ziemlich genial, wie die Autorin diese Situation als Aufhänger nutzt und dann immer wieder auf sie zurückkommt. Denn Billie tötet die Vampire, ohne es zu hinterfragen. Weil alle Vampire schlecht sind, oder? Und Moth ist zwar merkwürdig und gruselig, aber seine Aufgabe scheint erfüllbar, also wird es doch irgendeinen Sinn machen? Und Billies Cousin wird doch bestimmt aus einem nachvollziehbaren Grund von Moth geschnappt worden sein? Diese Fragen sind es, die Billie nach und nach lernt, zu stellen und die die Geschichte auf ganz unterschiedlichen Ebenen vorantreiben.

Erstmal aber trifft Billie auf Tian und seine Freunde und ihre ganze Welt scheint zu bröckeln.
Ich fand es wirklich gut gemacht, wie man als Leser:in einerseits total im Dunklen gelassen wurde und sich alles mühsam nach und nach zusammenreimen musste (wie Billie aber eben auch), und andererseits aber so von der Geschichte mitgerissen wurde, dass man darüber hinwegsah und seine Neugier siegen ließ. Denn Fragen gibt es genug. Erst einmal muss man ich nämlich in der Welt zurechtfinden. Man lernt Tians Freunde kennen, die ganz unterschiedlicher Art sind, lernt Tian als Vampir kennen, der so ganz anders ist als das, was Billie zu wissen scheint, und man lernt gleichzeitig die ganze Welt Wimborne kennen und ist beeindruckt von ihrer Vielseitigkeit.
Es ist echt schwer, hier groß was zu schreiben, ohne zu spoilern, aber ich versuche es mal.

Also zunächst zu Billie. Die mochte ich richtig gerne, weil sie eine kleine Badass-Kämpferin ist und als starke Protagonistin auftritt, die für ihre Liebsten und das, woran sie glaubt, kämpft. Ich wollte mehr als einmal zu ihr sagen: jetzt kämpf doch nicht dagegen an, die wollen dir doch nur Gutes, aber dann habe ich sie auch wieder einfach für ihr Durchhaltevermögen bewundert. Denn nur, weil man als Leser:in irgendwie weiß, dass die anderen es nicht ganz schlecht mit ihr meinen, weiß Billie das noch längst nicht. Schließlich muss man in ihrer Welt durchaus misstrauisch sein und sie tat gut daran, dies auch zu sein. Das Einzige, was mich an ihr wirklich gestört hat, war ihr Sinnen auf Rache. Aber das schien eher so ein gemeinschaftliches Ding aller Protagonisten in dem Buch. Wer nicht auf Rache aus ist, der gehört nicht zum Club oder so. So wirkte es jedenfalls. Ist natürlich aber erstmal eine sehr negative Einstellung, mit der man klarkommen muss. Da die Motive aber so unterschiedlich waren und alle irgendwie ihr Persönlichkeit zeigen konnte, war es verschmerzbar und natürlich entwickelten alle sich dahin auch noch etwas.

Also weiter zu den Nebencharakteren. Gerade Tians Freunde lernt man wirklich näher kennen, weil sie alle ihre Geheimnisse haben und Billie sich aktiv damit beschäftigt, ihr Vertrauen zu gewinnen und diese rauszubekommen. Das war natürlich dann nochmal extra spannend und hat die Handlung bedeutungsschwerer gemacht, weil die Bande zwischen den Figuren einfach stark waren. Billies Familie blieb dagegen etwas schwächer. Bis zuletzt habe ich nicht so ganz verstanden, weshalb sie so sehr an ihrer Familie und ihrem Cousin hängt, aber wahrscheinlich erklärt es sich einfach damit, dass sie in ihrer Welt sonst niemanden hat/hatte.

Und dann ist da noch Tian, der irgendwie über den Dingen steht. Er bekommt tatsächlich gar nicht so viel „Screentime“, wie man denkt, weil Billie auch viel über seine Freunde über ihn erfährt. Nach und nach nimmt er einen aber mit in seine Welt und dann wird es wirklich interessant. Neben allem, was Billie nämlich so zu meistern hat, tut sich mit ihm noch ein ganz neuer Handlungsstrang auf, der es in sich hat und die Welten und Zauberwesen alle zusammen betrifft. Er erinnerte mich in großen Teilen immer wieder an den „Witcher“, was aber natürlich mehr als positiv war. Bei der Beziehung zwischen den beiden hätte ich mir manchmal gewünscht, dass sie etwas mehr Zeit nur zu zweit gehabt hätten, aber irgendwie passte es auch zur Geschichte, dass sich die Welt immer gleich weiterdreht. Da geht es um Leben und Tod, um Rache und Hexen, um Liebe und Freiheit – und Tian ist in all dem so sehr er selbst und sich selbst so treu, dass ich manchmal nur staunen konnte. Egal, was kam, Tian hat sein Wort gehalten und das machte ihn für mich zu einer starken Konstante in der Geschichte, der dafür sorgte, dass Billie wunderbar zum Nachdenken und Umdenken gebracht wurde.

Und dann ist da also die Welt drumherum, die erst so klein scheint und dann immer größer und größer wird. Ich war wirklich immer wieder erstaunt, wie viel noch kam. Denn, obwohl das Buch der wilde Wald heißt, war mir erstmal gar nicht so bewusst, was das bedeutet. Das kommt auch eher erst zum Ende hin und wird dann wichtig. Aber da gibt es noch mehr. Man denke zurück an Moth, man denke an die Diskrepanz zwischen den Vampiren, die Billie tötet und Tian, dem Vampir und man denke an Billie selbst, deren Welt durch das Leben bei Tian komplett auf den Kopf gestellt wird.
Am Ende fügt sich alles irgendwie zusammen und trotzdem war ich von einigem total überrascht, hätte nie damit gerechnet und fand es genial, wie die Welt hier regelrecht implodiert.

Ich denke, mit dem nächsten Band erwartet uns da noch eine gehörige Menge an Spannung und ein noch viel tieferer Einblick in die ganze Welt, denn hier wird sie meinem Gefühl nach gerade mal angeteasert. Zudem denke ich, dass auch die Liebesgeschichte zwischen Billie und Tian dann erst so richtig aufblühen wird, weil es hier noch viel um Grundsätzliches ging, das zu klären war.


Somit war dies für mich ein genialer Reihenauftakt, der noch so viel mehr verspricht und mich vor allem wieder sehr sehr neugierig auf Vampire gemacht hat. Einfach, weil sie hier nochmal in einem ganz andern Kontext stehen und mit so vielen Elementen ergänzt werden. Das Buch ist ein wahrer Pageturner, hat großartig verschlungene Handlungsstränge und toll ausgearbeitete Figuren, die einen in ihre Welt mitreißen. Und der Cliffhänger war definitiv so nicht zu erwarten und hat mich richtig geflasht.

4 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 19.01.2023

Slow Burn vom Feinsten

Fragile Heart
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Lonely Heart hat mich vor einiger Zeit komplett zerrissen. Die Mischung aus Rockstar und wunderfeiner Rosie, die Gefühle, die Tiefe und die Art, wie die beiden kommunizieren und sich ineinander verlieben, ...

Lonely Heart hat mich vor einiger Zeit komplett zerrissen. Die Mischung aus Rockstar und wunderfeiner Rosie, die Gefühle, die Tiefe und die Art, wie die beiden kommunizieren und sich ineinander verlieben, hat mich total geflasht. Wer das Buch noch nicht gelesen hat, sollte dies an dieser Stelle erst einmal tun, bevor er/sie weiterliest. Die Bücher bauen nämlich aufeinander auf. Es geht weiter – mit Adam und Rosie, mit einer Slow Burn Lovestory, die es in sich hat.

Also, zur Info: Dies ist der zweite Band einer zusammenhängenden Dilogie. Bitte also vorher „Lonely Heart“ von Mona Kasten lesen!

Klappentext:
Drei Monate ist es her, dass Adam jeglichen Kontakt zu Rosie abgebrochen hat. Noch immer jagen die Worte aus seinem Abschiedsbrief durch ihren Kopf, noch immer schmerzt ihr Herz genauso heftig wie am ersten Tag. Sie sehnt sich nach den tiefgründigen Gesprächen mit ihm und der Nähe, die sie zu ihm empfunden hat, selbst als er Tausende von Kilometern von ihr entfernt war. Ihre Webradio-Show bietet Rosie wenigstens ein bisschen Ablenkung, und sie arbeitet unermüdlich daran, diese nach dem misslungenen Scarlet-Luck-Interview wieder auf einen guten Weg zu bringen. Doch gerade als sie zu glauben beginnt, sie könnte doch irgendwann über Adam hinwegkommen, meldet sich dieser wieder bei Rosie – und mit einem Schlag sind all die Gefühle, Hoffnungen und Träume zurück, die sie so sehr versucht hat zu verdrängen. Aber wie soll es für sie beide eine Chance geben, wenn sie nach wie vor eine ganze Welt zu trennen scheint?

Schreibstil:
Schon bei meinem ersten Buch von Mona Kasten (Begin again) war ich vom Schreibstil der Autorin verzaubert. Locker flockig geleitet sie uns durch Geschichten, die alles andere als das sind. Tiefe und Emotionen gehören bei Mona Kasten dazu und gerade bei diesem Buch ist mir aufgefallen, wie gut sie es schafft, innere Zerrissenheit für die Leser:innen begreifbar zu machen. Damit hat sie für mich ihrem Schreibstil die Krone aufgesetzt, denn Gefühle zu beschreiben, die gar nicht fassbar sind, nicht einfach benennbar und manchmal auch nur im Subtext fühlbar, ist schon eine hohe Kunst.

Meine Meinung:
Der Prolog hat mich sofort wieder in die Geschichte hineingezogen. In die Zerrissenheit, die Traurigkeit, die Ausweglosigkeit und zurück zu den beiden Seelen, die ohne einander verloren zu sein scheinen. Rosie trägt dabei wie schon in Band 1 gefühlt die meiste Last auf ihren Schultern. Sie wurde verlassen, hat mit Hatern zu tun, muss hart um ihren Traum kämpfen und hat niemanden, der sie so richtig unterstützt. Aber sie ist eine Kämpferin und gibt ihr Bestes. Und das ist ein wirklicher Kampf. Ich habe sie die ganze Geschichte über dafür bewundert. Am Anfang dieses Buches muss sie sich aber erst einmal darüber im Klaren werden, dass sie auch wütend ist und dass sie alles Recht dazu hat. Wie auch wir Leser:innen kann sie Adam verstehen, sie wünscht ihm das Beste und erkennt an, dass er weggehen musste. Alles darüber hinaus, muss sie nicht verzeihen, bzw. braucht sie nicht einfach hinzunehmen und genau das kommt auch langsam bei ihr durch. Man leidet mit Rosie und verfolgt Schritt für Schritt, wie sie aufarbeitet, was ihr gar nicht direkt als belastend bewusst ist. Das war gut gemacht und hat die Geschichte immer wieder angestupst, Denkanstöße für sie und für Adam geliefert und einen großen Teil der Tiefe ausgemacht.

Adam dagegen konnte ich schlechter beurteilen, weil man sich nicht so ganz in jemanden hineinversetzen kann, der süchtig ist. Ich weiß, dass eine Sucht alles andere unwichtig machen kann. Dass man Dinge tut, die einem selbst und anderen schaden, obwohl man es eigentlich nicht tun möchte. Von Adams Entzug an sich bekommt man nicht ganz so viel mit. Es wird zeitlich zusammengefasst und das ist in diesem Fall einfach sinnvoll. Denn auch so wartet Rosie lange genug auf ein Lebenszeichen. Seine Genesung verlief mir auf der einen Seite etwas zu flach und einfach, auf der anderen Seite fand ich es aber gut dargestellt, wann negative Gefühle in ihm aufflammen und ihn unter Druck setzen. Man lernt schnell, was bei ihm zu einem außerordentlichen Gefühlszustand führt und bewundert ihn stets dafür, dass er es schafft, diese Gefühle anders zu umgehen, bzw. aufzulösen.

Zusammen sind die beiden einfach unheimlich schön und doch bekommen sie durch den Slow Burn Zeit, um sich auch mit sich selbst zu beschäftigen. Gleich relativ am Anfang gab es eine Szene, die mich besonders beeindruckt hat. Rosie und Adam treffen das erste Mal wieder in der Realität aufeinander und man spürt die Liebe der beiden zueinander und gleichzeitig die Widerstände, die sie auseinanderzustoßen drohen. Das fand ich unheimlich berührend und stand sinnbildlich für die ganze Geschichte: Die beiden müssen lernen, die Hindernisse ordentlich aus dem Weg zu räumen, quasi zu fegen, ohne einen Krümel übrig zu lassen, bevor sie den nächsten Schritt nach vorne gehen. Das macht ihre Geschichte aus und sorgt dafür, dass wir Leser:innen so tief in sie gezogen werden.

"Sie sah einfach wie Rosie aus. Das Mädchen mit den eisblauen Augen, das mir keine andere Wahl gelassen hatte, als meine Freundin zu werden. Das Mädchen, das sich durch die vielen Schichten von mir gekämpft hatte, bis sie beim Kern angekommen war. Das Mädchen, das ich zurückgelassen hatte." - Aus Fragile Heart von Mona Kasten

AUS FRAGILE HEART VON MONA KASTEN
Die beiden lassen sich Zeit – das wird irgendwann langweilig? Nein, auf keinen Fall, denn sie lassen sich zwar Zeit, aber sie machen in dieser Zeit eine unheimliche Entwicklung durch. Dazu kommt, dass das Leben der beiden nicht einfach ist. Sie haben beide auch mit dem zu kämpfen, was mit ihrem Status in der Öffentlichkeit einhergeht. Auch hier hat Adam es wieder etwas einfacher, denn seine Fans belagern ihn zwar, aber sie lieben ihn auch. Vielleicht wäre es ganz cool gewesen, wenn auch er mal auf Hater gestoßen wäre. So haben sie es hauptsächlich auf Rosie abgesehen und die muss erst ihr Selbstbewusstsein wiederfinden, um damit umgehen zu können. Darum gibt es immer wieder Szenen, in denen die pure Liebesgeschichte unterbrochen wird – die Welt dreht sich weiter und beide haben ihre Ziele. Das fand ich super, weil die Geschichte so einfach nachhaltiger wirkte. Ich kann mir vorstellen, wie sie auch nach Ende des Buches zusammen sind. Das ist mir immer sehr wichtig.

Was die Liebesgeschichte an sich angeht, so fand ich die Erotik gut eingesetzt. Die beiden zeigen in erster Linie ihre Liebe, die immer stärker wird. Die körperliche Nähe wurde sparsam eingesetzt, dafür war sie umso bedeutsamer. Auch das fand ich sehr gut, weil es den Slow Burn noch unterstützt und einfach zum Handlungsverlauf passte.
Ich war von der ersten Seite an komplett in der Geschichte, wollte nicht aufhören zu lesen und mir wurde eben nicht langweilig. Stattdessen habe ich es genossen, war gefesselt, neugierig und gespannt.

Das Ende ist immer so eine Sache. Gerade bei einer Geschichte wie dieser, bei der psychische Probleme im Spiel sind, die eben manchmal nicht berechenbar sind. Auch hier bin ich wieder zwiespältiger Meinung. Einerseits war ich super happy mit dem Ende. Die beiden haben es so verdient und man wünscht sich einfach ein Happy End. Andererseits klärte sich alles dann doch recht fix auf – quasi lautlos und ohne Spuren zurückzulassen. Da hätte ich mir vielleicht noch ein paar mehr Bedingungen gewünscht. Eine gab es zum Glück: Es kann jederzeit einen Rückfall geben. Das fand ich wiederum gut, weil es die Realität beschreibt und nicht verklärt. Und das ist dann wohl auch die Moral der Geschichte: Jeder kann Probleme haben, jeder sollte aber auch die Zeit dafür bekommen und sich nehmen, sich mit diesen zu beschäftigen. Und keiner sollte dabei allein sein.

Drei Gründe, warum du dieses Buch lesen solltest:

Du genießt die Tiefe von Slow Burn und willst die Charaktere bis in den Kern kennenlernen.
Du stehst auf Rockstars und starke Frauen.
Du hast den ersten Band bereits gelesen und möchtest das gelungene Ende für die beiden erfahren.
Fazit:
Für mich ein wunderschöner Slow Burn-Roman, der alles hatte, was ich mir für einen zweiten und letzten Band gewünscht habe. Die Entwicklung der Charaktere war super schön, sie haben sich Zeit genommen, um alles aufzuarbeiten und die Liebe der beiden zueinander war durchweg spürbar. Die Geschichte hatte super viel Tiefe, viele Emotionen und war wunderschön geschrieben. Ich habe sie in einem durchgelesen und kann nur sagen: Keine Angst vorm Warten. Es lohnt sich!

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Etwas seichter als gewöhnlich aber dennoch wunderschön

The Girl in the Love Song
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Zur Info: Dies ist der erste Band der LOST-BOYS-Trilogie, wobei ihr die Bände, wenn ihr denn wollt, auch unabhängig voneinander lesen könnt.

Klappentext:
Miller Stratton ist in bitterer Armut aufgewachsen ...

Zur Info: Dies ist der erste Band der LOST-BOYS-Trilogie, wobei ihr die Bände, wenn ihr denn wollt, auch unabhängig voneinander lesen könnt.

Klappentext:
Miller Stratton ist in bitterer Armut aufgewachsen und hofft, sich mit seinem außergewöhnlichen Musiktalent ein besseres Leben aufbauen zu können. Doch auch wenn der Erfolg zum Greifen nah ist, so scheint ihm eines verwehrt zu bleiben: Violet, das Mädchen in all seinen Love Songs. Sie ist die Eine für ihn, war es schon seit dem schicksalhaften Tag, als sie ihm mit dreizehn Jahren das Leben rettete. Jeder weiß das, außer Violet selbst, die sich mit aller Macht gegen die Gefühle für ihren besten Freund stemmt. Denn sie sieht jeden Tag bei ihren Eltern, was passiert, wenn die Liebe scheitert. Aber wie lange kann sie ihm bei seinem Aufstieg zum Ruhm zusehen, ohne sich einzugestehen, dass auch ihr Herz schon immer nur ihm gehört hat?

Schreibstil:
Wie die Geschichte an sich, ist auch der Schreibstil in diesem Buch nicht ganz so aufgeladen wie sonst. Emma Scott hält sich aber auch sonst schon ziemlich mit dramatischen Sprüchen zurück und lässt ihre Figuren sprechen. Genauso ist es eigentlich auch hier, nur, dass die Figuren an sich nicht in solch dramatischen Situationen stecken und sie allgemein noch recht jung sind (am Anfang gerade Teenager, am Ende noch nicht einmal Mitte zwanzig). Somit passte der Schreibstil perfekt zu dieser Geschichte. Denn in erster Linie schreibt Emma Scott einfach wunderbar gefühlvoll, lässt Worte mit Aktionen tanzen, bringt Tiefe in jeden Satz und schafft es, dass wir Leser vollkommen in die Figuren eintauchen. Dazu dann die Lovesongs, die immer wieder aussprechen, was die Figuren zurückhalten. Loved it!

Meine Meinung:
Zu Anfang der Geschichte lernt man gleich beide Figuren in kürzester Zeit kennen: Violet, die in ihrem hübschen Zimmer, in dem großen Haus ganz allein an ihrem Geburtstag sitzt und ihren Eltern beim Streiten zuhört und Miller, der orientierungslos und verwahrlost, dazu ausgehungert in ihren Garten stolpert. Man könnte sagen, es ist ein modernes Märchen als Miller am Spalier hinauf in ihr Zimmer klettert.
Vom ersten Moment an habe ich beide Protagonisten geliebt. Besonders in ihrem Miteinander konnten sie zeigen, wie sie wirklich sind: Violet mitfühlend, umsorgend und sehr überlegt (auch im Hinblick auf weitere Schritte) und Miller vorsichtig, aber auch umsichtig, auf das Wohl von Violet bedacht und unfassbar stark, denn er klagt nicht. Es treffen also zwei Protagonisten aufeinander, die sich aufopferungsvoll um den jeweils anderen kümmern. Und genau das ist eigentlich der Kern der Geschichte, denn wann denkt man an sein eigenes Wohl, wenn man immer nur auf das des anderen bedacht ist?

Erst einmal lernen sich die beiden aber kennen und das ganz ohne Vorurteile, falsche Tricks oder ähnliches. Die beiden sind ehrlich zueinander, entwickeln eine Freundschaft, die wahrhaftig ist und in der die beiden jeweils jemanden finden, dem sie alles anvertrauen können. Bei Miller braucht es zu diesem letzten Punkt noch einen kleinen Schritt, denn im Gegenteil zu Violet, verschweigt er zunächst seine Herkunft. Als dann alles rauskam, war ich zu Tränen gerührt und war genau wie Violet von Miller beeindruckt. Mit 13 schon solch ein Gewicht auf den Schultern ist einfach wahnsinnig und sollte eigentlich nicht sein müssen.

Die Geschichte nimmt dann zunächst in dieser Zeitetappe ihren Lauf. Es geschieht aber schon hier etwas, dass den ganzen Verlauf der Geschichte beeinflusst, weil es eine große Veränderung für Miller bedeutet. Ich war schon hier voll dabei und habe mich einfach mitziehen lassen. Kein Gedanke daran, zwischenzeitlich das Buch wegzulegen, wollte in mir aufkommen. Ich habe gelesen und gelesen, geweint, mitgefiebert, wahnsinnig viel gefühlt und wollte einfach nur wissen, ob die beiden ein glückliches Ende bekommen (denn das ist bei Emma Scott nicht unbedingt immer gegeben, was ich ganz cool finde, weil man die Geschichte so mit anderen Augen liest. Man weiß eben nicht, ob am Ende alles gut wird.).

Irgendwann folgt dann ein Zeitsprung, der die beiden vier Jahre später handeln lässt. Das fand ich sehr gut gemacht, weil diese enge, vertrauensvolle Freundschaft nicht in Tagen, sondern in Jahren entsteht. Dadurch, dass wir Leser den Ursprung der Freundschaft und die darauf aufbauende Basis mitbekommen haben, ist auch später viel verständlicher, wie die beiden zueinander stehen und wie tief ihre Freundschaft ist. Als fast 18-Jährige ist aber natürlich nichts mehr so einfach, denn die Highschool brettert dazwischen. Ich persönlich bin ja mehr als froh, die Schule hinter mir zu haben. Ich finde, es gibt keinen schrecklicheren Ort, denn nirgendwo sonst wird man mit so vielen Vorurteilen konfrontiert, begegnet so viel Hass und Ungerechtigkeit (jedenfalls nicht im Alltag) und ist der Meinung anderer vollkommen ausgesetzt.
Um zurück zum Märchen zu kommen – die Kurzfassung: Violet ist beliebt und Miller nicht. Und das ist eindeutig ein Problem an einer Highschool und führt dazu, dass die beiden ziemlich um ihre Freundschaft kämpfen müssen. Ich hatte erst richtig Angst, dass Violet Miller nun fallen lassen würde. Dass ihr anderes dazwischen kommt und ein klein wenig ist das auch so. Aber der Ursprung liegt eigentlich in ihrer Verliebtheit in den Star-Footballer – quasi das Erste, was sie damals zu Miller sagte. Beide wissen also, was los ist und Miller akzeptiert es so halb. Allerdings stellt sich langsam die Frage, ob die Verliebtheit einer 13-Jährigen in einen unerreichbaren Kerl überhaupt realistisch und echt ist. Und dann kommt auch wieder die Problematik auf, dass die beiden, Miller und Violet, viel zu sehr an den anderen denken und zu wenig an sich selbst. Aber gut, dass kommt gleich noch ausführlicher.
Erst einmal fand ich es wundervoll, dass Violet trotz neuer Freunde und Beliebtheit Miller gegenüber nicht anders wird. Sie schätzt ihn, weiß um seine Stärken, will ihn stets unterstützen und versucht eigentlich, ihn in ihren Freundeskreis zu integrieren. Es gibt aber Leichteres und so hakt es einige Zeit in diesem Punkt ein wenig. Das fand ich aber nur realistisch und hat die Geschichte auch in Bewegung gehalten. Zudem hätte Miller sonst wohl nie seine Freunde Ronan und Holden kennengelernt, die einfach nur mega liebenswert waren (ich hoffe, die nächsten Bücher handeln von ihnen).

Die Geschichte nimmt dann langsam noch mehr und mehr Fahrt auf, das mit den Gefühlen wird immer komplexer und schwieriger für die beiden und auch das Leben der beiden verändert sich. Violet muss um ihre Zukunft fürchten, muss erkennen, wer Freund und wer Feind ist und zeigt allgemein, dass sie einfach nur wundervoll ist. Sie nimmt niemanden etwas Übel, sieht immer das Beste in den Menschen und trägt das Leid der anderen bereitwillig auf ihren Schultern.
Miller dagegen bekommt Zuhause mehr und mehr Probleme und muss sich fragen, ob es überhaupt eine Zukunft gibt.
Begleitet wird all das von Millers Musik – etwas woran Violet immer geglaubt hat und Miller auch mehr und mehr dran glaubt. Die Musiker sind mir ja immer die liebsten, weil sie so gefühlvoll sind und eine Tiefe mit sich bringen, die einem klischeehaften Footballer zumeist fehlt. So sind die Lovesongs es schließlich, die die Geschichte verändern und damit die ganze Welt der beiden.
Es war einfach nur grandios gemacht. Ich habe all das Leid der beiden (vor allem Millers) hingenommen, weil ich mich auf den nächsten guten Moment gefreut habe und weil ich genau wie Violet an Miller geglaubt habe.

Die Geschichte hat was von einem Märchen, von der Erzählung vom Tellerwäscher zum Millionär vielleicht auch und doch ist sie etwas ganz Eigenes. Aufgeladen mit einer Liebesgeschichte, die besonders am Ende zeigt, wie einmalig und festgeschrieben sie ist. Das Vertrauen, dass man beim Lesen in die beiden und ihre gemeinsame Beziehung bekommt, wird nie zerstört oder in Frage gestellt, es gerät nur manchmal ins Wanken und genau das ist es wohl, was die Geschichte so angenehm zu lesen macht. Es gibt viele Hochs und Tiefs, die Spannung ist da, aber es wird nichts überaus dramatisch aufgebauscht. Und so passt das Ende dann auch perfekt.

3 Gründe, weshalb du dieses Buch lesen solltet:

Du willst eine Liebesgeschichte à la „aus Freundschaft wird Liebe“ lesen, die euch überrascht, erfrischt und einfach ganz anders ist.
Du willst Protagonisten, die einfach wundervoll sind, dich in die Tiefe ihrer Gefühlswelt ziehen und bei denen auch im Hintergrund nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist.
Du willst ein Buch lesen, dass dich von Anfang bis Ende begeistert, nicht mehr loslässt und dich manchmal auch zu Tränen rührt.
Fazit:
Ich habe diese Geschichte geliebt. Die Protagonisten sind einfach nur toll (inklusive Nebenprotagonisten). Da waren die Gefühle, die Tragik, die unerschüttliche Liebe und die Lovesongs, die allem noch mehr Bedeutung verleihen. Und gleichzeitig war die Geschichte seichter, nicht so tragisch, wie ich es von Emma Scott gewöhnt bin. Das war mal eine ganz schöne Abwechslung und hat definitiv auch funktioniert. Und endlich habe ich eine Geschichte, in der aus Freundschaft Liebe wird, die ich über alles Liebe, weil die Klischees nicht so sehr herausgestellt werden. Es gibt einfach noch zu viel anderes berührendes in diesem Buch.

5 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Grandioses Ende, genau richtig

Cassardim 3: Jenseits der Tanzenden Nebel
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Zur Info: Dies ist der dritte Band einer zusammenhängenden Reihe. Wenn ihr die Bände zuvor noch nicht gelesen habt, solltet ihr an dieser Stelle also aufhören zu lese, denn: Achtung Spoiler!

Klappentext:
Der ...

Zur Info: Dies ist der dritte Band einer zusammenhängenden Reihe. Wenn ihr die Bände zuvor noch nicht gelesen habt, solltet ihr an dieser Stelle also aufhören zu lese, denn: Achtung Spoiler!

Klappentext:
Der Kaiser ist tot, doch Amaias Status als Goldene Erbin ist nach wie vor umstritten. Sie steht zwischen der Tradition und einer Revolution – größer, als Cassardim sie je gesehen hat. Noár ist bemüht, sie aus der Schusslinie zu halten, aber Amaia verfolgt eigene Pläne. Sie muss das wachsende Chaos aufhalten, das von ihrem frisch vermählten Ehemann Besitz ergreift. Um ihn, Cassardim und die Menschenwelt zu retten, versammelt sie auf eigene Faust die Erben aller Reiche um sich und begibt sich mit ihnen auf die gefährliche Suche nach einem neuen Juwel der Macht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, an dessen Ende sie nicht nur ihre große Liebe verlieren könnte …

Schreibstil:
Fantasybücher zu lesen, erfordert immer ein großes Maß an Fantasie, denn man muss sich alles vorstellen. Von der Kleidung bis zur Umgebung bis zu den Möglichkeiten der diegetischen Welt. Bei Geschichten, die in unserer Welt spielen, vergesse ich oft die Umgebung. Oft ist sie auch einfach nicht wichtig oder eben nicht besonders. In Fantasyromanen jedoch spielt sie oft eine große Rolle und trägt letztlich auch dazu bei, dass man die Welt komplett versteht und sich in sie hineinversetzen kann.
Julia Dippel gelingt diese Anschaulichkeit jedes Mal aufs Neue wieder super gut. Cassardim ist beim Lesen in meinem Kopf einfach so greifbar, magisch und überwältigend, dass ich die Welt am liebsten nie verlassen würde. Zudem gibt es dort immer Neues zu entdecken, was gerade in diesem Band nochmal deutlich wurde, weil seine geheimsten Stellen offenbart werden.
Weiter ist ihr Schreibstil aber auch ansonsten super schön. Man wird locker und leicht durch die Geschichte getragen, gleitet in einen spannenden Lesefluss und fiebert mit den Figuren mit, die einem unheimlich ans Herz gewachsen sind.
Ich war auch nach diesem Band wieder überrascht, wie locker flockig ich hier eine Geschichte gelesen habe, die super komplex und voller neuer Eindrücke war und ich dennoch nie das Gefühl hatte, ich käme nicht mit oder etwas wäre nicht nahbar beschrieben. Also: allein der Schreibstil lohnt sich hier schon.

Zur Geschichte allgemein:
Das Schönste an der ganzen Cassardim-Welt ist für mich immer, dass sich die Figuren stehts zurück auf das besinnen, was ihnen am wichtigsten ist. So ist das für Amaia und Noár ihre Beziehung, die trotz der ganzen Umstände stets konstant und präsent bleibt.
Ich weiß, das klingt ein wenig danach, als wäre dies hier eine reine Liebesgeschichte. Dem ist aber nicht so. Cassardim ist viel mehr als das und die Thematik der Geschichte geht hier nahtlos weiter. Dadurch, dass Amaia und Noár jedoch zuvor im Fokus stehen, entsteht hier wieder eine Basis, die die ganze Geschichte über bestehen bleibt: die Liebe zwischen den beiden. Ich mag es total gerne, dass diese eine große Rolle im Handlungsverlauf spielt, weil dadurch einfach noch mehr Dramatik aber ebenso super viele emotionale und tiefgreifende Moment entstehen. Zudem ist ihre Beziehung relativ unkompliziert gehalten. Das heißt, sie reden miteinander, vertrauen sich und reagieren nicht wesentlich unreif. Dadurch entstehen nicht diese nervigen Momente, in denen man einen Liebesroman am liebsten zuschlagen würde, sondern kann sich weiter auf die anderen Thematiken der Handlung konzentrieren.

Das was letztlich alles in diesem dritten Band passiert, ist einem Finale auf jeden Fall würdig. Es geht um Amaias Herkunft, die Menschenwelt kommt nochmal zur Sprache und letztlich muss sich hier ganz Cassardim beweisen und mit- und füreinander kämpfen. So entsteht am Ende eine Schlacht, die episch ist und die für ein Finale einer Fantasyreihe ein absolutes Muss ist. Der Weg dorthin ist aber ebenso episch und hielt viele unerwartete Wendungen und Verstrickungen bereit. Ich fand es besonders cool, dass alles, was man meinte, nun schon begriffen zu haben, nochmal hinterfragt oder auch verkompliziert wurde und man mehr Details von Cassardim kennenlernte.

Dadurch, dass es nun ein geeintes Cassardim braucht, lernt man zudem alle Bewohner Cassardims nochmal richtig kennen. Interessant sind dabei vor allem die „Piraten“ Cassardims. Eine Welt, die auch Noár nicht ganz so vertraut ist, sodass die Spannung diesbezüglich schon alleine deshalb ansteigt, weil man so gar nicht weiß, was auf einen zukommt.
Es war einfach cool, dass die Spannung hier aus so unterschiedlichen Quellen bezogen wird. Mir wurde nicht langweilig, es gab genug Verstrickungen, die die Komplexität der Geschichte unterstrichen, dazu die Spannung der Liebesgeschichte und die schön ausgearbeiteten roten Fäden, die letztlich alle zueinander finden. Man ist dadurch auch emotional an die Geschichte gebunden, was bei mir nicht nur zu Lachen, sondern auch zu Weinen geführt hat. Ich liebe es, wenn eine Geschichte einen so berühren kann, dass man vergisst, dass es eigentlich nur Wörter auf Papier, erfundene Figuren sind, mit denen man da leidet oder lacht.

Das Ende wird wohl nicht jedem passen. Es ist irgendwo vorhersehbar, allerdings umgeht man diese Möglichkeit glaube ich gerne. Ich kann hier nicht so richtig was schreiben, ohne zu spoilern, aber ich kann sagen, dass es mir gefallen hat. Es hat zu den Figuren und zu der Welt gepasst und war für mich auch die realistischste Möglichkeit eines Endes. So bin ich fein damit. Lasst euch da einfach überraschen und freut euch, dass Cassardim sich stets treu bleibt.

Fazit:
Ich habe dieses Buch mal wieder geliebt. Es ist ein gelungenes Finale, dass mit ebenso viel Komplexität wie Tiefe und Emotionen daherkommt. Mich hat diese Reihe besonders ergriffen, weil die Liebesgeschichte der beiden Hauptprotagonisten unfassbar schön ist und dazu noch super schön in die Handlung eingebaut wurde. Das hat auch dieser Band wieder gezeigt. Dazu der lockere, sehr anschauliche Schreibstil und die Cassardim zugrunde liegende Fantasy. Ein Leseschmaus für jeden Fantasy-Leser, der Epik genießt und mit weniger stumpfer Brutalität klarkommt.

5 von 5 Sterne von mir.

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