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Band 3 der Reihe "Ermittlungen im Spreewald"
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 319
  • Ersterscheinung: 11.04.2022
  • ISBN: 9783746638959
Christiane Dieckerhoff

Verlassen

Ein Spreewald-Krimi

Tod einer Heimkehrerin  

Kommissarin Klaudia Wagner wird in ein Nobelhotel gerufen. Eine Touristin aus Dortmund wird von ihren beiden Kindern vermisst. Tage später wird die Vermisste, die offenbar aus dem Spreewald stammt, tot aufgefunden – neben einem Fahrradhelm, den Klaudia sofort erkennt. Er gehört dem Sohn ihres Kollegen Demel, doch was kann ein vierzehnjähriger Junge mit einem Mord zu tun haben? 

Packend und hintergründig – der neue Spreewald-Krimi

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2022

Kindesvernachlässigung, wie ein Trauma das Leben beeinflusst

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"Ich fühle mich wie etwas, das man wegwirft, wenn man es nicht mehr braucht." (aus Gone Girl)
Kurz nach dem Mauerfall verschwindet die Mutter von Mandy (Männi) und ihrem kleinen Bruder Martin (Matte). ...

"Ich fühle mich wie etwas, das man wegwirft, wenn man es nicht mehr braucht." (aus Gone Girl)
Kurz nach dem Mauerfall verschwindet die Mutter von Mandy (Männi) und ihrem kleinen Bruder Martin (Matte). Zuvor hat sie schon ihre beiden Kinder vernachlässigt und sie über mehrere Tage zu Hause eingesperrt, alleingelassen. Traumatisiert und krank werden sie noch rechtzeitig gefunden, während von der Mutter jeder Spur fehlt. Viele Jahre später findet man eine Touristin tot im Wasser, die zuvor als vermisst gemeldet wurde. Wie sich später herausstellt, ist diese Frau jene Mutter von damals. Doch warum war sie hier zu Besuch und was sucht der Fahrradhelm Demels Sohn Justin am Tatort? Allerdings warum sollte ein 14-Jähriger eine Touristin töten? Für Klaudia wird es nicht nur eine heiße, anstrengende Ermittlung, sondern außerdem emotional, den jemand hat ihren Kater Dickie angefahren.

Meine Meinung:
Dies ist der siebte Band um Kommissarin Klaudia Wagner aus dem Spreewald. In ihrem neusten Fall geht es um die vermisste Touristin Heike Thielmann, die einige Tage später tot im Wasser gefunden wird. Schon zuvor haben die Beamten viel Interessantes über die vermisste Heike Thielmann ausgegraben. Da wären ihre Kinder, mit denen sie hier im Urlaub ist. Sohn Raphael gab sie zur Adoption frei und nur ihre Tochter Marie ist bei ihr aufgewachsen. Doch davor lebte sie im Spreewald und hatte auch hier zwei Kinder, die sie nach dem Mauerfall alleine ließ. Nur warum kommt sie nach so vielen Jahren in ihre Heimat zurück? Will sie wissen, was aus ihren beiden Kindern wurde? Es könnte also durchaus sein, dass sich einer von den Kindern an ihr gerächt hat. Allerdings was hat dann Justin Demels Fahrradhelm am Tatort zu suchen? Der siebte Fall von Klaudia Wagner beginnt recht bedrückend mit einem Einblick auf zwei vernachlässigte Kinder. Die Autorin nimmt mich mit auf eine wirklich bedrückende emotionale Reise. Besonders weil ich immer wieder in die Vergangenheit von Männi und Matte blicken darf. Wie alt die beiden damals sind, wird nicht erwähnt, ich schätze Männi ist 5 und Matte vielleicht 1 1/2 - 2 Jahre alt gewesen. Jedenfalls musste sie ihn noch wickeln. Schon alleine die Vorstellung, dass man zwei so kleine Kinder ganz alleine lässt, macht mich wütend. Doch die Kinder dann auch noch in der Wohnung einschließen und ihnen einreden, nicht um Hilfe zu rufen, geht gar nicht. Man könnte ehrlich gesagt verstehen, wenn sie sich aus Wut an ihrer Mutter gerächt hätten. Doch dieser Fall ist viel komplexer und komplizierter, als wir zu Beginn ahnen und stellt den Leser vor jede Menge Rätsel. So erfährt man erst am Ende zwar mehr, doch selbst da bleiben noch einige Details offen. Erneut wird es für Klaudia wieder emotional. Zwar nicht um Schiebschick wie letztes Mal, sondern diesmal kämpft Kater Dickie um sein Leben. Wieder einmal erlebe ich Klaudia von einer ganz anderen Seite. Die sonst eher toughe und abgebrüht Kommissarin erscheint hier erneut verletzlich und gefühlvoll. Doch vor allem das Wechselspiel zwischen Krimi, Emotionen und psychologischem Einfluss macht diesen Krimi wieder absolut lesenswert. Chapeau, das war wieder ein Fall, der mich sehr berührt hat und dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Gebrochene Kinder

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Sehr berührend, aufwühlend und dabei unterhaltsam, mit dem gewohnten Spreewaldflair und Lokalkolorit geschrieben, weiß auch der neueste Regionalkrimi aus dem Spreewald wieder zu begeistern.

Ein äußerst ...

Sehr berührend, aufwühlend und dabei unterhaltsam, mit dem gewohnten Spreewaldflair und Lokalkolorit geschrieben, weiß auch der neueste Regionalkrimi aus dem Spreewald wieder zu begeistern.

Ein äußerst brisantes Thema wird dabei angesprochen, denn neben dem Mordfall und einigen anderen Delikten, geht es hier und Kindesvernachlässigung. Ich finde es wirklich ganz toll, dass sich die Autorin mit diesem oft vergessenen und vernachlässigten Thema befasst. Leider kommen solche Fälle öfter als gedacht vor.

Gebrochene Kinderseelen und völlig kaputte Erwachsene, psychisch wie physisch, sind dann das traurige Ergebnis. Das Leid der Betroffenen schreit zum Himmel.

Das Buch hat eine nachhaltige Wirkung auf die Leser und lässt nicht so schnell wieder los. Lieber einmal mehr und etwas genauer hinschauen, wenn gewissenlose Erwachsene dabei sind, das noch so junge Leben unschuldiger Kinder zu zerstören.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Wenn aus Liebe Hass wird

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Dies ist bereits der siebte Fall mit der Kommissarin Klaudia Wagner. Da die Fälle jeweils in sich abgeschlossen sind, können sie auch außerhalb der Reihe gelesen werden, aber man verpasst dann etwas. Ich ...

Dies ist bereits der siebte Fall mit der Kommissarin Klaudia Wagner. Da die Fälle jeweils in sich abgeschlossen sind, können sie auch außerhalb der Reihe gelesen werden, aber man verpasst dann etwas. Ich begleite die Kommissarin bereits von Beginn an und liebe die Reihe der Spreewald-Krimis.

Was als Vermisstenfall beginnt, entpuppt sich nach und nach als Tötungsdelikt. Bei ihren Ermittlungen stellt das Team bald fest, dass das Motiv in der Vergangenheit der Toten in der ehemaligen DDR liegen könnte. Für das Team gilt es das Knäuel der vielen Spuren und einiger Verdächtiger zu entwirren.

Ich mag die Figur der Klaudia Wagner sehr, auch wenn sie mit ihrer Sturheit oft andere vor den Kopf stößt. Aber sie ist eine hervorragende Ermittlerin und liegt mit ihrer Vermutung oder ihrem Bauchgefühl meist richtig. Als Lieblingscharakter kann ihr höchsten noch Kahnfährmann Schiebschick den Rang ablaufen.

Besonders nah ist mir das Schicksal von Männi und Matte gegangen, das in Rückblicken aus der Sicht von Männi geschildert wird. Christiane Dieckerhoff hat in sehr eindringlicher Form die Liebe, aber auch die Sorgen und Ängste der Kinder zum Leser transportiert. Sehr gut nachvollziehbar, dass am Ende neben der Traurigkeit nur noch Hass übrig geblieben ist.

Ganz besonders mag ich die anschaulichen und atmosphärischen Beschreibungen der Landschaft. Neben den Einblicken in das Privatleben der Ermittler macht das für mich den Reiz dieser Reihe aus.

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Klaudia Wagner 7 - Die Rückkehr

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Kommissarin Klaudia Wagner soll das Verschwinden einer Touristin aus Dortmund aufklären. Einige Tage später taucht die Vermisste auf - tot im Wasser. Daneben ein Fahrradhelm, der dem Sohn ihres Kollegen ...

Kommissarin Klaudia Wagner soll das Verschwinden einer Touristin aus Dortmund aufklären. Einige Tage später taucht die Vermisste auf - tot im Wasser. Daneben ein Fahrradhelm, der dem Sohn ihres Kollegen Demel gehört. Ursprünglich kam die Frau auch aus dem Spreewald, doch sie ging nach dem Mauerfall in den Westen und baute sich eine neue Familie auf. Ihre 2 Kinder ließ sie alleine im Osten zurück. Wagner muss sich mit vielen Lügen herumschlagen und auch persönliche Probleme versuchen hintenanzustellen um diesen Fall zu lösen.

Das Cover ist liebevoll gestaltet und hervorragend geworden; dazu passt es natürlich auch zum Buch.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

Dies ist der 7. Band um Kommissarin Klaudia Wagner, allerdings ist er auch der 3. Band der Reihe "Ermittlungen im Spreewald". Ich zähle ihn hier als 7. Band, da ich den ersten ("Spreewaldgrab) bereits gelesen habe, dann aber (warum auch immer) keinen weiteren Teil. So kannte ich die Ermittlerin und ihr Privatleben schon ein wenig. Für Neueinsteiger ist es aber auch kein Problem und der Krimi kann sehr gut für sich gelesen werden, auch wenn es natürlich Anspielungen auf die Vergangenheit gibt.

Der Fall/Plot ist sehr gut gewählt, da auch einiges an Zeitgeschichte darin verbergen ist. Man fiebert mit auf der Jagd nach dem Täter, da viele ein Motiv haben und einige Verdächtigungen nach und nach eher ausgeschlossen werden können.

Ausgezeichnet sind auch die Kapitel dazwischen, die die Vergangenheit aus der Sicht von "Männi" zeigt und dem Leiden dem sie eigentlich ausgesetzt war, auch wenn sie dies selbst nicht immer erkannte.

Der Spannungsbogen ist sehr hoch; es wurde nie langweilig.

Auch eine Prise Humor war an manchen Stellen zu finden.

Fazit: Spannender Lokalkrimi aus dem Spreewald. 5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 11.06.2022

Eine gelungene Fortsetzung

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Klaudia Wagners 7. Fall hat es in sich. Zunächst wird einmal Heike Thielmann als vermisst gemeldet. Für gewöhnlich geht die Kripo solchen Vermisstenanzeigen nicht gleich nach, doch in diesem Fall beginnt ...

Klaudia Wagners 7. Fall hat es in sich. Zunächst wird einmal Heike Thielmann als vermisst gemeldet. Für gewöhnlich geht die Kripo solchen Vermisstenanzeigen nicht gleich nach, doch in diesem Fall beginnt Klaudia recht bald mit ihren Nachforschungen. Die Abgängige wurde das letzte Mal schwer alkoholisiert gesehen und ein Unfall wird befürchtet. Die Ahnung trügt nicht, und nur wenig später wird die Leiche Heike Thielmanns gefunden. Allerdings stellt sich heraus, dass sie ermordet worden ist. Von wem und warum?
Je weiter sich Klaudia Wagner mit der Familie von Heike Thielmann beschäftigt, desto mehr Ungereimtheiten und Geheimnisse der Vergangenheit der Toten, die vor Jahrzehnten hier im Spreewald gelebt hat und kurz nach dem Mauerfall in verschwunden ist, kommen ans Tageslicht.

Doch nicht nur die Vergangenheit der Toten spielt eine Rolle, sondern auch die von Klaudia Wagner. Und dann gibt es Geständnisse von zwei Personen. Wer lügt hier? Wer will jemanden anders schützen?

Meine Meinung:

Dieser Krimi ist der 7. der Reihe „Spreewald-Krimi“ mit Klaudia Wagner als Kriminaloberkommissarin und ist im Aufbau-Verlag erschienen. Ich war ein wenig irritiert, denn es gibt bereits eine vierteilige Serie („Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner“) von Christiane Dieckerhoff aus dem Ullstein-Verlag. Zunächst habe ich angenommen, dass die Ullstein-Krimis neu aufgelegt worden sind. Doch ich wurde eines Besseren belehrt: „Spreewald-Krimi“ ist eine gelungene Fortsetzung, denn die meisten Protagonisten sind wieder mit dabei.

Die Serie in der richtigen Reihenfolge:

Spreewaldgrab-1 (2016)
Spreewaldtod-2 (2017)
Spreewaldrache-3 (2018)
Spreewaldwölfe-4 (2019)
Vermisst-5 (2020)
Verfehlt-6 (2021)
Verlassen-7 (2022)

Ein interessanter Krimi, der tief in die Geschichte der ehemaligen DDR hineinreicht.
In zahlreichen Rückblenden, in denen wir unter anderem ein Geschwisterpaar begleiten dürfen, das Mädchen knapp vor dem Schuleintritt, der Bruder noch mit Windeln, die von ihrer Mutter alleingelassen und anschließend auf verschiedene Kinderheime bzw. Pflegefamilien aufgeteilt worden sind, erhellt sich das Drama rund um die Familie der Toten. Diese Schilderung des Alltags der Kinder, die verschreckt, misshandelt und indoktriniert, auf sich alleine gestellt sind, ist schwer zu ertragen.

Fazit:

Ein kniffliger Krimi für das Team um Klaudia Wagner, dem ich gerne 5 Sterne gebe.