Cover-Bild Der Junge auf dem Berg
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Fischer Sauerländer
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 24.08.2017
  • ISBN: 9783733601508
  • Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
John Boyne

Der Junge auf dem Berg

Ilse Layer (Übersetzer)

Ein brandaktuelles Buch in Zeiten des weltweiten Rechtsrucks
Vom Autor des Welterfolgs »Der Junge im gestreiften Pyjama« – mit »Der Junge auf dem Berg« kehrt John Boyne in das dunkelste Kapitel unserer Geschichte zurück
Als Pierrot seine Eltern verliert, nimmt ihn seine Tante zu sich in den deutschen Haushalt, in dem sie Dienst tut. Aber dies ist keine gewöhnliche Zeit: Der zweite Weltkrieg steht unmittelbar bevor. Und es ist kein gewöhnliches Haus: Es ist der Berghof – Adolf Hitlers Sommerresidenz. Schnell gerät der Junge unter den direkten Einfluss des charismatischen Führers. Um ihm seine Treue zu beweisen, ist er zu allem bereit – auch zum Verrat.
Eine bewegende Parabel über den Verlust der Menschlichkeit, die bis heute Gültigkeit hat.
Preise und Auszeichnungen:
- Die Besten 7 im September 2017
- Ausgezeichnet mit dem Lese-Hammer 2018 (Jugendjury)
- Ausgezeichnet mit dem Buxtehuder Bullen 2017
- Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018 (Jugendjury)

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2022

Ein Must Read

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Ich habe den berühmten Roman "Der Junge im gestreiften Pyjama" von John Boyne nicht gelesen, wusste aber von seinem Erfolg. Als ich durch Zufall auf dieses Buch stieß war meine Neugier durch den Handlungsort ...

Ich habe den berühmten Roman "Der Junge im gestreiften Pyjama" von John Boyne nicht gelesen, wusste aber von seinem Erfolg. Als ich durch Zufall auf dieses Buch stieß war meine Neugier durch den Handlungsort unmittelbar geweckt. Ich habe schon so einige Bücher über diese Zeit gelesen und war daher gespannt, welche Geschichte mich hier erwarten wird.
Zu Beginn des Romans lernen wir Pierrot vor der Zeit des Krieges und in seiner Familie kennen und ich muss sagen, dass das für mich der sympathischste kleine Kerl überhaupt war. Aber auch hier fließen schon die Folgen des 1. Weltkrieges anhand des Vaters von Pierrot, der Soldat war, in die Handlung ein. Welche Nachwirkungen dieser Krieg hat wird erschreckend ehrlich dargestellt und macht deutlich wie sehr das Erlebte Menschen veränderte. Schon bald begleiten wir Pierrot auf seiner Reise zum Obersalzberg. Und dieser kleine unschuldige Junge erlebt auf seinem Weg auch das ein oder andere, was sich ihm stark einprägen wird. Völlig unwissend kommt er im Berghof an und fast möchte man ihn beiseite nehmen und ihm alles erklären. Doch im Laufe der Jahre verändert sich Pierrot und wurde mir zunehmend unsympathischer, aber genau dadurch schafft es der Autor, dass man schon fast schockiert darüber ist, wie Menschen aufgrund äußerer Einflüsse eine charakterliche Wandlung vollziehen. Anhand von diesem kleinen Jungen, der unter dem Einfluss von Hitler und seinen Ideologien zu einem jungen Mann heranwächst wird dem Leser verdeutlicht wie es wahrscheinlich vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der damaligen Zeit ergangen sein könnte. Aber es werden auch immer wieder die Schattenseiten beleuchtet, die Angst der Menschen aufzufallen, etwas falsches zu sagen oder einfach nur jemanden an einem schlechten Tag zu begegnen. Auch welche Anfeindungen die Menschen jüdischen Glaubens über sich ergehen lassen mussten wird sehr bildlich dargestellt.
Was mich ein wenig störte war die Widersprüchlichkeit in der Figur des Pierrot. Er ist einerseits 7 Jahre alt, total belesen, schlau und intelligent, aber andererseits hat er noch nie was von Hitler oder den Zuständen in Deutschland gehört. Er versteht dann auch manche Dinge einfach nicht, reagiert trotzig und für mich fast dumm. Je älter er wird, desto mehr verhält er sich meiner Meinung nach zu erwachsen, ist dann aber wieder total kindisch. Für mich war in diesem Charakter eine leichte Disharmonie. Aber für die Darstellung der Handlung waren vielleicht diese extremen Gegensätze genau richtig. Ich empfand es jedoch ein wenig störend und irritierend.
Dieser Roman ist aber ein wichtiges Buch für alle Jugendlichen, um ihnen diese dunkle Zeit unserer Geschichte näher zu bringen. Er vermittelt geschichtliches Wissen auf eine vielfältige Art und Weise ohne reißerisch zu sein. Gewisse Vorkenntnisse der Geschehnisse und wichtigen Personen dieser Zeit sollten jedoch bereits vorhanden sein. Ich würde dieses Buch jedem Jugendlichen empfehlen, der im Geschichtsunterricht gerade die Thematik des 2. Weltkriegs behandelt.

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Veröffentlicht am 30.07.2018

Interessante Geschichte, die zum Nachdenken angregt

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Pierrot lebt mit seinen Eltern in Paris. Sein bester Freund ist Anshel, der in der Wohnung unter ihnen wohnt. Pierrots Vater war im Krieg und ist, seit er zurück ist, stark verändert. Eines Tages ist er ...

Pierrot lebt mit seinen Eltern in Paris. Sein bester Freund ist Anshel, der in der Wohnung unter ihnen wohnt. Pierrots Vater war im Krieg und ist, seit er zurück ist, stark verändert. Eines Tages ist er verschwunden und sie bekommen einige Zeit später die Nachricht, er sei in Deutschland von einem Zug überrollt worden. Plötzlich wird auch Pierrot’s Mutter krank und stirbt kurz darauf. Pierrot kann nicht bei Anshel und seiner Mutter bleiben, er landet im Waisenhaus. Dort geht es ihm nicht schlecht, außer dass er von einem bösen Jungen gedemütigt und geärgert wird. Dann meldet sich plötzlich seine Tante Beatrix, die Schwester seines Vaters aus Deutschland und will Pierrot zu sich holen. Er macht sich auf die lange Reise nach Deutschland und landet im Berghof von Adolf Hitler. Dort ist Beatrix Hausdame und Herr Hitler hat erlaubt, dass Pierrot dort leben kann, aber nur wenn er nicht stört und nicht im Weg ist. Bald darauf bekommt Pierrot die ersten Instruktionen von seiner Tante und dem Chauffeur Ernst. Er heißt ab sofort Peter und Kontakt zu seinem jüdischen Freund Anshel darf er auch nicht mehr haben. Anfangs versteht Pierrot die Welt nicht mehr. Dann lernt er Adolf Hitler kennen und gerät sofort unter dessen Einfluss. Er tut alles, um diesem Mann zu gefallen. Folgsam und untertänigst scheint er in dieser Welt völlig aufzugehen, und er will unbedingt in die Hitlerjugend und in den Krieg. Er bekommt das Gefühl von Macht durch die Nähe, die er zum Führer hat und übertreibt maßlos.
Pierrot verändert sich im Laufe der Jahre, sehr zu seinem Nachteil. Unter dem Einfluss von Hitler wird Pierrot arrogant, abstoßend und ungerecht zu anderen Menschen. Als er eine Uniform von Hitler bekommt, die er auch in der Schule trägt, wollen die meisten Kinder nichts mehr mit ihm zu tun haben. Auch Katharina, in die Pierrot sich verliebt, distanziert sich von ihm. Pierrot gibt den Angestellten im Berghof Anweisungen, so als wäre er selbst der Hausherr. Er verübt Verrat an seiner Tante, dem Chauffeur Ernst und der langjährigen Köchin Emma. Nach einem schlimmen Zwischenfall zwischen ihm und Katharina, dem Ende des Krieges und dem Tod von Adolf Hitler kommt Pierrot langsam wieder zur Besinnung und begreift, was er für schlimme Fehler und Taten begangen hat und hofft auf Vergebung. Er zieht in der Welt umher, bis er wieder nach Paris zurückkehrt. Und zu seinem alten Freund Anshel.

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr gut gefallen. Die Charaktere waren sehr authentisch dargestellt. John Boyne bringt den Leser mit diesem Buch zum Nachdenken. Aus einem lieben Kind wird ein herrschsüchtiger, arroganter, verräterischer Junge. Es wird einem klar gemacht, wie man von einem dominanten Menschen beeinflusst und manipuliert werden kann. Wie man sich selbst verändern kann, nur um sich zu unterwerfen und zu gefallen. Eine Geschichte über Freundschaft, Vertrauen, Verrat und Grausamkeit.

Fazit:
Mir hat dieses Buch sehr gefallen, die Geschichte sowie die Veränderung von Pierrot war mehr als interessant. Aber leider konnte mich das Buch nicht berühren oder emotional erreichen.