Profilbild von Yuria

Yuria

Lesejury Profi
offline

Yuria ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Yuria über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2022

Eine Hommage an Jules Vernes „20.000 Meilen unter dem Meer“ - abenteuerlich, humorvoll, typisch "Rick Riordan".

Tochter der Tiefe
0

„Das Unmögliche ist nichts anders als das Mögliche, das unsere Wissenschaft noch nicht kennt.“

„Tochter der Tiefe“ ist ein abenteuerliches Jugendbuch vom amerikanischen Star-Autor Rick Riordan. Rick Riordan ...

„Das Unmögliche ist nichts anders als das Mögliche, das unsere Wissenschaft noch nicht kennt.“

„Tochter der Tiefe“ ist ein abenteuerliches Jugendbuch vom amerikanischen Star-Autor Rick Riordan. Rick Riordan verfolgt mich mit seinen Büchern schon seit über einem Jahrzehnt, dementsprechend habe ich mich auf sein neues Buch gefreut, das er als eine Herzensangelegenheit angepriesen hat. Seine Bücher verbinden eigentlich immer jugendliches Abenteuer mit Mythologie. Die Mythologie spielt auch in „Tochter der Tiefe“ eine Rolle, aber sehr viel moderner, denn Rick Riordan wagt sich an Jules Vernes Klassiker mit seinem Kapitän Nemo und der Nautilus – ein Mythos der Neuzeit.

Inhalt: Als die Howard-Pencroft Academy plötzlich aus heiterem Himmel in die Luft fliegt, zählen Ana und ihre Freunde als einzige Überlebende, da sie sich gerade auf einem Schulausflug befinden. Welcher unbekannte Feind hat es da nur auf sie abgesehen, der eine ganze Schule in die Tiefen des Meeres versenkt? Verzweifelt fliehen die überlebenden Schüler und Schülerinnen aufs Meer, doch auch hier sind sie nicht sicher und eine wilde Verfolgungsjagd beginnt. Es geht um Leben und Tod und Ana ist ihre einzige Rettung, denn sie ist die letzte Nachfahrin des Kapitän Nemo und somit Besitzerin der legendären Nautilus.

Cover und Design: Das Cover des Buches wurde optisch im typischen „Rick Riordan“-Style gestaltet und passt designmäßig perfekt zu all den anderen Büchern des Autors. Im Comic-Stil ist eine Action-Szene abgebildet, die genau so im Buch vorkommt. Für ein abenteuerreiches Jugendbuch finde ich das Cover sehr ansprechend und genau richtig. Ein besonderes „Schmankerl“ ist die Schriftart des Titels, weil er passend zum Ozean gestaltet wurde. Super gelungen. 👍

Meine Meinung: Rick Riordans Bücher haben das gewisse Etwas. Ich bin schon lange ein großer Fan seiner Werke und auch „Tochter der Tiefe“ trumpft wieder mit einem jugendlichen Abenteuer, gepaart mit ein wenig Mythologie und unverwechselbaren Humor. „Tochter der Tiefe“ ist für etwas jüngere Leser:innen ab einem Alter von 12 Jahren geeignet, nach oben hin gibt es aber keine Grenzen, denn auch für mich als Erwachsene war das Buch ein aufregendes Erlebnis. Rick Riordan hat seiner Liebe für Jules Verne Tribut gezollt, und ein Abenteuer rund um die Nachfahren des legendären Kapitän Nemos geschrieben. Wer den Klassiker „20.000 Meilen unter dem Meer“ nicht kennt, keine Angst, denn die Legende von Kapitän Nemo und seiner Nautilus wird bereits auf den ersten Seiten anschaulich erklärt. Jules Verne ist ein Gott unter den Autoren und Rick Riordan hat ein abenteuerliches Buch geschrieben, das bei jungen Leser:innen die Neugierde auf den Klassiker aus dem 19. Jahrhundert weckt.

Der Schreibstil des Autors ist und bleibt locker leicht, spannend und wundervoll humorvoll. Es handelt sich um mehr Kinder- als Jugendbuch, dementsprechend werden die schrecklichen Szenen mit Albernheiten aufgelockert und Freundschaft wird Großgeschrieben. Die Gruppendynamik im Buch ist wundervoll und Ana und ihre Freunde sind zwar völlig verschieden, aber dennoch eine Einheit. Mir hat das Team-Work besonders gut gefallen und die Charaktere sind, wie bei den anderen Büchern des Autors, detailreich und vielschichtig ausgearbeitet. Die Protagonistin ist Ana, ein 14-jähriges Mädchen, das eine besondere Begabung fürs Navigieren und als Kapitänin aufweist. In ihrer Crew sind u.a. Nelinha, die für Maschinen genau so viel Interesse zeigt wie für Mode, Ester, ein autistisches Mädchen, die mit ihrem Therapiehund Top für das ein oder andere Lächeln sorgt und Gem, der ein unheimliches Talent für Schusswaffen hat. Doch es gibt auch noch viele weitere Charaktere, die gemeinsam eine wundervolle und vielseitige Einheit bilden.

Das Buch beginnt mit einem grauenhaften Anschlag, der das Leben von Ana und ihren Freunden für immer verändern wird, die Spannung ist also bereits auf den ersten Seiten zu spüren. Ungewöhnlich für Rick Riordan hat es diesmal bei mir etwas länger gedauert bis ich völlig in der Geschichte angekommen bin. Normalerweise kann mich der Autor mit seinen Storys sofort einnehmen, aber „Tochter der Tiefe“ ist vollgestopft mit moderner und „Sci-Fi“-Technik und ich habe etwas länger gebraucht, bis ich mich zurechtgefunden habe. Aber als ich dann mal drin war, wollte ich auch nicht mehr aufhören zu lesen. Vor allem die vielseitigen Charaktere haben es mir angetan und auch wenn das Buch als Einzelband angekündigt wurde, hoffe ich auf mehr von Ana und ihren Freunden. Das Ende bleibt nämlich bis zu einem gewissen Grad offen, es ist also nicht unwahrscheinlich, dass Rick Riordan nochmal eine Überraschung aus dem Autoren-Hut zaubern wird.

Da es sich um ein Kinder- bzw. Jugenbuch handelt, werden moralische Wert besonders großgeschrieben. Rick Riordan war es wichtig trotz abenteuerlicher Kulisse keine Gewalt zu predigen. Außerdem wird Diversity und gewisse Tabuthemen aufgegriffen und richtig in die Story eingebaut. Der Autor hat es mit den moralischen Werten aber ein bisschen übertrieben und das Ende war mir persönlich viel zu „rosarot“. Auch wenn es sich um ein Kinderbuch handelt, müssen falsche Taten auch Konsequenzen nach sich ziehen, die hier leider gefehlt haben. Ansonsten war das Buch sehr spannend, mit actionreichen und humorvollen Szenen und auch den einen oder anderen Überraschungseffekt.

Mit der Percy Jackson-Reihe kann „Tochter der Tiefe“ meiner Meinung nach zwar nicht mithalten, aber als Einzelband ist er durchaus gelungen. Die Story ist mal ganz was anderes, sehr modern aber trotzdem mythisch angehaucht. Als Reihenstart hätte mir das Buch aber besser gefallen, weil das World-Building doch recht komplex aufgebaut ist. Da sich der Autor einiges offen gelassen hat, kann es aber durchaus sein, dass wir nochmal von Ana und der Howard-Pencroft-Academy hören werden. Für alle Fans: Disney + hat bereits eine Verfilmung zu „Tochter der Tiefe“ angekündigt. 😉

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2022

Sehr schöne Liebesgeschichte, aber alles drum herum kam etwas zu kurz. Ohne Fantasy hätte mir die Story vermutlich weit besser gefallen.

Gladiator's Love. Vom Feuer gezeichnet
0

„Gladiator’s Love“ ist eine Fantasy-Liebesgeschichte von der deutschen Autorin Asuka Lionera. Es handelt sich um einen Einzelband mit abgeschlossener Story. Ich habe von der Autorin bisher noch nichts ...

„Gladiator’s Love“ ist eine Fantasy-Liebesgeschichte von der deutschen Autorin Asuka Lionera. Es handelt sich um einen Einzelband mit abgeschlossener Story. Ich habe von der Autorin bisher noch nichts gelesen, obwohl etliche Bücher von ihr auf meiner Wunschliste stehen. Ich liebe Wettkampf- und Gladiatoren-Geschichten und der Inhalt des Buches hat mich sofort angesprochen. Meine Eindrücke zu dem Buch sind gespalten: es gab eine sehr schöne Liebesgeschichte, die Fantasy-Elemente waren in meinen Augen aber zu unausgereift.

Inhalt: Aeryn ist eine Sklavin und muss als Gladiatorin Tag für Tag ihr Leben für die Unterhaltung und Belustigung der Zuschauer riskieren. Als Vantyr beherrscht sie zwar Feuermagie, diese wurde aber bei ihrer Versklavung versiegelt und das Feuer bleibt unter ihrer Haut gefangen. Was bleibt, ist nur ihr Stolz und der Drang nach Freiheit. Schlussendlich beschließt sie dafür sogar ihr Leben zu riskieren, doch dann begegnet sie Cato. Der Leibwächter eines Arenabetreibers bringt ihr zielstrebiges Herz gehörig ins Stolpern.

Cover und Design: Wow, da hat sich der Carlsen-Verlag wirklich alle Mühe gegeben. Dieses Buch ist ein Schmuckstück und sieht in Echt sogar noch schöner aus als am Bildschirm. Der Stil des Covers und die Schriftart des Titels passen perfekt zur römisch angehauchten Geschichte. Und auch für den Tastsinn ist das Cover ein Erlebnis. Der Buchrücken weißt eine verschnörkelte Illustration auf, die wirklich sehr hübsch ist. Schade nur, dass das Muster nur auf der langen Seite des Buchrückens aufgedruckt wurde.
Zu Beginn befindet sich eine illustrierte Karte des Settings, die in meinen Augen für das Verständnis zwar nicht notwendig gewesen wäre, das Buch aber noch schöner und aufregender macht.

Meine Meinung: Als „Gladiator’s Love“ vom Carlsen-Verlag angekündigt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine Gladiatoren-Geschichte gepaart mir Romantasy, das klang wie für mich gemacht. Als ich das Buch dann in Händen hielt, habe ich mich über die 400 Seiten gewundert. Für New-Adult eine passende Seitenanzahl, für eine gute und ausgefeilte Romantasy-Einzelstory aber zu wenig. Die Vorfreude und die damit verbundenen Erwartungen waren groß, was mein Leseerlebnis vermutlich ein wenig gedämpft hat. Zu Beginn war ich noch begeistert, gegen Ende dann etwas enttäuscht. Das Buch beinhaltet zwar eine sehr schöne Liebesgeschichte, das ganze Drum Herum kam aber zu kurz. Die Fantasy-Elemente waren mir zu unausgereift und die Idee des World-Buildings mit römischer Kulisse war zwar sehr einfallsreich und hat mir gut gefallen, da wäre aber sehr viel mehr möglich gewesen. Hinzu kam, dass das Ende so vorhersehbar war, dass es mich fast ein wenig geärgert hat.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr zugesagt. Das Buch ließ sich super schnell weglesen, war leicht verständlich und emotionsvoll. Die Sexszenen waren zwar detailreich beschrieben, durch den schönen Schreibstil aber nicht aufdringlich. Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Aeryn und Cato erzählt, wodurch wir beide Charaktere sehr gut kennen lernen. Die beiden Protagonisten sind charakterlich sehr schön und bildhaft ausgearbeitet und beide sind mir recht schnell ans Herz gewachsen. Das typische Rollenbild von Mann und Frau wurde vertauscht, was mir sehr gut gefallen hat. Aeryn ist die treibende Kraft, während Catos Charakter eher schüchtern und zurückhaltend ist. Die Chemie zwischen den Beiden hat gestimmt und es gab einige sehr romantische Momente, die mein Herz erwärmten. An der Love-Story kann man wirklich nicht meckern, denn diese füllt das Buch zu 100 % aus.

Die 400 Seiten sind in meinen Augen für ein gutes Romantasy-Buch aber zu wenig. Das deckt eine schöne Liebesgeschichte ab, das Fantasy darin kommt aber zu kurz. Das World-Building war zu unausgereift. Während ich gegen Mitte noch die volle Punktzahl vergeben wollte, ist dies am Ende zum Mittelmaß herabgesunken. Bei mir blieben viele Fragen zur Welt offen. Das Ende wirkte auf mich gehetzt, als müsste in einer gewissen Seitenanzahl die volle Story hineingequetscht werden oder als wäre es nachträglich gekürzt worden. Da ich schon sehr viel Romantasy und Fantasy gelesen habe, sind meine Erwartungen vermutlich schon sehr hoch gesteckt. Für mich ist „Gladiator’s Love“ ein typisches Carlsen-Impress-Buch: eine grandiose Idee mit mangelhafter Umsetzung. Es hebt sich zwar vom Durschnitt ab, kann sich aber nicht in der Spitze einreihen. Tatsächlich hätte mir dieses Buch ohne Fantasy-Elemente sehr viel besser gefallen, dann wäre es vermutlich ein Highlight geworden. „Gladiator’s Love“ hat zwar seine schönen Momente, wird aber vermutlich nicht lange in Erinnerung bleiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2021

Liebe mich nicht ...

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
0

"GötterFunke - Liebe mich nicht" ist der Auftakt einer Romantasy-Trilogie von der deutschen Autorin Marah Woolf. Es beinhaltet griechische Mythologie und da ich Mythologie jeglicher Art liebe, aber ganz ...

"GötterFunke - Liebe mich nicht" ist der Auftakt einer Romantasy-Trilogie von der deutschen Autorin Marah Woolf. Es beinhaltet griechische Mythologie und da ich Mythologie jeglicher Art liebe, aber ganz besonders die Griechische, kam ich um die Reihe nicht drum herum. Seit der AngelusSaga zählt Marah Woolf auch zu meinen Lieblingsautorinnen, daher habe ich mir von dieser Trilogie sehr viel versprochen. Auch wenn es kein schlechter Einstieg war, wurden meine hohen Erwartungen leider nicht ganz erfüllt.

Inhalt: Endlich konnte Jessica, kurz Jess, ihre beste Freundin Robyn dazu überreden, einen Teil der Sommerferien in einem Feriencamp in den Rocky Mountains zu verbringen. Doch bereits auf dem Weg dorthin passieren höchst seltsame Dinge und als sie auf den atemberaubend gutaussehenden Cayden trifft, ist es um ihr Herz geschehen. Cayden verfolgt währenddessen ganz andere Ziele - Er hat nämlich einen Pakt mit dem Göttervater Zeus geschlossen.

Meine Meinung: Das Cover des Ebooks hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Einerseits finde ich, dass die Covergestaltung etwas "billig" wirkt. Der große Flügel, die Gestaltung der Schrift und auch die vielen Details im Hintergrund überladen das Bild völlig. Das Cover der Hardcover-Ausgaben finde ich gestaltungstechnisch schöner. Andererseits finde ich ich die Details in den Verschnörkelungen sehr schön. Dass sich die Wirbel in Gesichter verwandeln, hat etwas Besonderes und nimmt den Blick gefangen. Auch kann man sofort erahnen, dass die griechische Mythologie ein Thema im Buch spielen wird.
Am Ende des Buches finden wir einen Stammbaum der Gottheiten und ein Glossar über Begriffe aus der griechischen Mythologie. Ich würde aber empfehlen dieses Glossar erst nach Beenden des Buches durchzublättern und nicht während dem Lesen nachzuschlagen, da man sich ansonsten spoilern würde. Nach dem Beenden der Geschichte ist das Glossar aber sehr unterhaltsam und gibt noch einmal einen Überblick über die Welt, die Marah Woolf hier erschaffen hat.

Der Schreibstil von Marah ist jugendgetreu flüssig und leicht zu lesen und das Buch ist ein dementsprechender Pageturner. Die Geschichte ist aus der Sicht unserer Protagonistin Jess geschrieben, und hat einen dementsprechenden typisch jugendlich humorvollen Flair. Wir erfahren dadurch zwar leider nur einen Blickwinkel der Geschichte, was aber auch eine gewisse Spannung erzeugt, da man die Beweggründe und Gefühle von Cayden nur erahnen kann. Jedes Kapital beginnt mit Aufzeichnungen des Götterboten Hermes, welche einen frischen Wind in die Geschichte bringen. Ich hätte Hermes aber auch gerne persönlich kennen gelernt, anstatt nur seine Aufzeichnungen zu lesen.

Die Storyline finde ich gar nicht schlecht, obwohl ich von griechischer Mythologie schon beinahe "übersättigt" bin. Anstatt Hades, Zeus, Apollo und Co steht hier mal Prometheus im Rampenlacht, auch wenn sich Apollo den Ruhm nicht ganz nehmen lassen kann. Prometheus ist ein Titan der generell viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt, daher hat es mich sehr gefreut, dass sich Marah diesem Thema gewidmet hat. Die Autorin hat dabei viel selbst interpretiert, aber auf eine gute und spannende Weise. Leider ist das Buch aber auch voller Klischees. Das klassische naive Mädchen verliebt sich in den unglaublich gutaussehenden Jungen, dem sie einfach nicht widerstehen kann. Natürlich behandelt der unglaublich gutaussehende Junge sie nicht so, wie sie es verdient und gewollt hätte, und ein ewiges Hin und Her entsteht. Dann gibt es da auch noch eine Zickerei zwischen besten Freundinnen und das interessante Thema der griechischen Mythologie geratet dabei irgendwie in den Hintergrund.

Das Setting des Buches war mal etwas anderes. Es hat mir gefallen, dass die Geschichte mal nicht auf einer High-School gespielt hat, sondern in einem Sommercamp in der "Wildnis", auch wenn die typisch amerikanischen Cliquen-Bildungen trotzdem vorhanden waren. Was wäre eine Romantasy-Geschichte ohne Teenager-Drama. Die griechischen Götter waren ja immer sehr naturverbunden, daher passt diese Location ganz gut zur Story, auch wenn für meinen Geschmack viel zu wenig Götter und mythische Wesen Einzug in die Geschichte fanden. Die Gestaltung und Darstellung der olympischen Gottheiten war aber mal erfrischend anders, auch wenn sie für meinen Geschmack viel zu wenig Persönlichkeit zeigten. Immerhin handelt es sich nicht um 08/15-Teenager sondern um jahrtausendealte, mächtige Götter. In der Geschichte kann man partout nicht erkennen, warum z.B. Athene als Göttin der Weisheit und des Krieges zählt. Ihr Charakter war viel zu sanft. Heras und Apolls Darstellung hat mir dafür aber sehr gut gefallen.

Unsere Protagonistin Jess ist ein typisches Teenagermädchen. Naiv, unschuldig und noch nicht dort angekommen, wo sie im Leben gerne stehen möchte. Sie verliebt sich viel zu schnell, lässt sich zu viel gefallen, frisst alles in sich hinein und gibt sich selbst Schuld an Dinge, für die man als Leser/Leserin dem Typen die Hölle heiß machen würde. Noch dazu hat sie eine völlig unmögliche beste Freundin, die ihr anstatt den Rücken zu stärken in den Rücken fällt. Aber sie ist halt noch ein Teenager und muss noch aus dem Leben lernen. Leider lernt sie innerhalb der Geschichte noch nicht wirklich dazu und Charakterentwicklung sah ich auch keine, aber es gibt ja noch zwei Bände, also ist noch Zeit dafür.
Die Darstellung von unserem männlichen Hauptcharakter Cayden hat mir nicht so gut gefallen. Er ist eingebildet (naja Götter dürfen das vermutlich auch sein ^^) und egoistisch. Er verfolgt ein unerreichbar wirkendes Ziel, und das schon jahrzehntelang. Auch wenn er für das Erreichen dieser Ziele nicht über Leichen geht, ignoriert er die Gefühle seiner Mitmenschen dabei völlig. Er war von Anfang an nicht unbedingt mein Liebling und ich konnte ihn auch bis zum Schluss nicht wirklich ins Herz schließen. Die Liebesgeschichte konnte mich dadurch auch nicht wirklich überzeugen. Cayden hat eigentlich nicht wirklich was getan um sich Jess Zuneigung und Liebe zu verdienen. Eigentlich ist sein Verhalten sogar ziemlich unmöglich, auch wenn er nicht das klassische Arschloch ist. Cayden muss sich in den Folgebänden auf jeden Fall noch ganz schön anstrengen um mich von sich überzeugen zu können.
Jess beste Freundin Robyn erwähne ich am besten nur ganz kurz. Ich hoffe, dass Robyn verschwindet und in den Büchern nicht wieder auftaucht, diese B*** (Hier würden einige Schimpfwörter eingefügt werden, von denen ich besser Abstand nehme ). Jess kann ihr vor dem Verschwinden auch ruhig noch mal richtig in den Hintern treten.

An Spannung mangelt es dem Buch nicht und es gibt einige brenzlige und gefährliche Situationen auch wenn es für meinen Geschmack gerne weniger Teenager-Drama und dafür mehr Action und Hintergrundgeschichte hätte geben können.

Insgesamt war es ein guter Reihenauftakt, da gibt es aber noch einiges an Luft nach oben.* Für Zwischendurch einen nette Teenager-Romantasy-Geschichte mit Wohlfühlfaktor, die mich aber nur mäßig überzeugen konnte. Für die Folgebände wünsche ich mir auf jeden Fall mehr von den Göttern und viel mehr Gefühl.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2021

Auf dem Weg zurück ins Licht ...

Throne of Glass – Der verwundete Krieger
0

"Throne of Glass - Der verwundete Krieger" ist der sechste Teil der "Throne of Glass"-Reihe aus der Feder von Fantasy-Autorin Sarah J. Maas. Dieser Band war zwar gut, aber für mich bisher der schlechteste ...

"Throne of Glass - Der verwundete Krieger" ist der sechste Teil der "Throne of Glass"-Reihe aus der Feder von Fantasy-Autorin Sarah J. Maas. Dieser Band war zwar gut, aber für mich bisher der schlechteste Teil der Reihe. Da bin ich besseres von meiner Lieblingsautorin gewohnt. In der Mitte dachte ich schon, dass das Buch zum Monatsflop wird, zum Glück konnte es mich zu Ende hin dann aber doch noch von sich überzeugen.

Inhalt: Die Geschehnisse in Band 6 spielen zeitgleich mit den Geschehnissen von Band 5, nur eben an einem anderen Ort. Diesmal blicken wir auf den südlichen Kontinent. Chaol und Nesryn haben sich auf den Weg nach Antica gemacht, um einerseits Heilung für Chaols zerstörte Wirbelsäule und andererseits Hilfe im Krieg gegen Erawan zu finden. Dabei lernen Sie einige neue Freunde und auch Feinde kennen, geraten in Intrigen und Gefahren und decken Geheimnisse auf.

Meine Meinung: Da Band 5 der Reihe ganz ganz böse endete, war es schon sehr schwierig plötzlich auf den südlichen Kontinent zu blicken, ohne zu wissen wie es mit Aelin und Co weitergeht. Überraschenderweise fiel mir der Einstieg in diesen Band aber ganz leicht und zu Beginn war ich Feuer und Flamme für die Geschichte. Leider verpuffte dieses Feuer recht schnell wieder und es wurde sehr sehr langweilig. Bei über 800 Seiten war diese Langatmigkeit wirklich mühsam.
Es treten sehr viele neue Charaktere in die Story ein, die aber leider alle nicht mit den bisherigen Helden / Antihelden mithalten konnten. Zu den meisten neuen Charakteren konnte ich keine Beziehung aufbauen, so dass sie mir ziemlich egal waren und diejenigen die mir zumindest ein bisschen ans Herz gewachsen sind, konnten mich bei weitem nicht so vom Hocker reißen wie meine Lieblinge aus dem Norden. Von Chaol war ich nie der größte Fan und das wird sich vermutlich auch nicht mehr ändern. Eigentlich bin ich von Sarah J. Maas einzigartig ausgearbeitete Charaktere gewöhnt, hier waren aber alle nur mittelmäßig.

Die Story plätscherte vor sich hin. An und für sich hat mir die Story ganz gut gefallen, denn die Dunkelheit findet langsam auch Einzug in den südlichen Kontinent und ein neues Königreich kennen zu lernen hat für Abwechslung gesorgt. Außerdem konnte man miträtseln wer von den vielen neuen Charakteren vertrauenswürdig ist und wer nicht. Wäre nur nicht diese Langatmigkeit gewesen ... Zum Ende hin wurde es dann aber doch noch sehr spannend und dramatisch inklusiver einer Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe. Somit kann ich am Ende nun doch sagen, dass es mir gefallen hat, auch wenn die Begeisterung fehlt.

Sarah J. Maas hat uns bisher sehr verwöhnt und dieser Band kann einfach nicht mit den anderen mithalten. Daher ist für mich Band 6 bisher der schlechteste Teil der Reihe. Ich vergebe (nur) 3,5 Sterne!

Aber ich freue mich um so mehr aufs Finale. Ich bin schon so gespannt wie dieses fantastische Fantasy-Epos enden wird. Gedanklich fangirle ich schon die ganze Zeit und kann es kaum erwarten meine Lieblinge wieder zu treffen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2021

Ein Wettkampf um Leben und Tod ...

Throne of Glass – Die Erwählte
0

"Throne of Glass - Die Erwählte" ist der erste Band zu Sarah J. Maas' Throne of Glass-Reihe. Ich habe schon sehr viel Gutes von der Reihe gehört und da mich Sarah J. Maas bisher noch nie enttäuscht hat, ...

"Throne of Glass - Die Erwählte" ist der erste Band zu Sarah J. Maas' Throne of Glass-Reihe. Ich habe schon sehr viel Gutes von der Reihe gehört und da mich Sarah J. Maas bisher noch nie enttäuscht hat, hab ich diese Reihe als WANT TO READ für das Jahr 2021 gewählt. Den ersten Band der Reihe fand ich gut, aber nicht herausragend, da ist definitiv noch Luft nach oben.

Inhalt: Celaena Sardothien ist jung, schön und zum Tode verurteilt. Doch dann taucht Chaol Westfall, Captain der Leibgarde, auf und bietet ihr eine einzige Chance zum Überleben. Kronprinz Dorian hat sie dazu ausersehen, einen tödlichen Wettkampf zu bestreiten: Wenn es ihr gelingt, für ihn 23 kampferprobte Männer zu besiegen, wird sie ihre Freiheit wiedererlangen. Beim gemeinsamen Training mit Captain Westfall findet sie immer mehr Gefallen an dem jungen, geheimnisvollen Mann. Und auch der Kronprinz lässt sie nicht kalt. Zeit, über ihre Gefühle nachzudenken, bleibt ihr allerdings nicht. Denn etwas abgrundtief Böses lauert im Dunkeln des Schlosses – und es ist da, um zu töten.

Meine Meinung: Das Cover des Buches zeigt eine Bad-Ass-Kämpferin mit zwei Klingen. Man kann sofort erahnen, dass es in dem Buch eine starke weibliche Protagonistin geben wird. Generell mag ich zwar Hardcover lieber, ich kann aber verstehen, warum ein Softcover gewählt wurde, da die Folgebände ja teilweise über 1000 Seiten haben. Ein so dickes Hardcover-Buch ist immer sehr unhandlich und geht schnell kaputt, wenn es runterfällt. Darum bin ich mit dem Taschenbuch zufrieden. Eine sehr hilfreiche Karte der High-Fantasy-Welt finden wir gleich zu Beginn des Buches. Damit kann man sich die Welt gleich viel besser vorstellen, da doch recht viele Städte und Länder erwähnt werden.

Der Schreibstil von Sarah J. Maas war auch 2012, als das Buch erschien, schon unglaublich. Diese Frau hat einfach Talent, anders kann man es nicht sagen. Das Buch lässt sich in einem Rutsch durchlesen ohne dass man bemerkt, dass man gerade fast 500 Seiten gelesen hat. Das Buch ist spannend, lässt aber auch Freiraum für Gefühle, Intrigen und Mädchenträume.

Unsere Protagonistin ist leider nicht ganz so "badass" wie ich es mir gewünscht hätte. Celaena ist für eine Assassinin überraschend sanftmütig und "weich". Da sie immer wieder als gefährlichste Frau des ganzen Reiches bezeichnet wird, hätte ich mir ihren Charakter ein bisschen wilder gewünscht. Mir hat es sehr gut gefallen, dass ihre mädchenhafte Seite auf Grund ihrer Geschichte nicht verloren ging, aber in meinen Augen hat sie sich zu schnell in alles eingefügt. Mit ihrer Eitelkeit und Selbstverliebtheit erschien sie mir mehr wie ein 18-jähriges Mädchen, als wie die beste Assassinin der Welt. Möglicherweise scheint das aber auch nur so und wir lernen ihren wahren Charakter erst in den Folgebänden kennen.

Die Geschichte hat einen anderen Verlauf genommen, als ich zu Beginn dachte. Eigentlich steht der Wettkampf um den Helden des Königs im Vordergrund, das Buch ist aber auch voll von Intrigen, Machtverhältnissen und einer größeren Gefahr. Dies ist wohl erst der Anfang und die Geschichte wird vermutlich zu einem komplexen Fantasy-Abenteuer reifen. Ich hätte gerne mehr von den Wettkämpfen gelesen. Für meinen Geschmack gab es fast zu wenig Kämpfe und dafür zu viel Liebeschaos.

Die potentiellen Liebeskandidaten konnten mich leider beide nicht wirklich überzeugen. Der Kronprinz Dorian entspricht leider überhaupt nicht meinem Geschmack. Er ist für mich ein netter Kerl von Nebenan, der eher wir ein bester Freund, als wie ein Geliebter rüberkommt. Chaol hat mich da schon mehr angesprochen. Sein Charakter war für mich greifbarer und wirkte "echter". Sein innerlicher Kampf zwischen Pflichtbewusstsein und Gefühle hat ihm einige Sympathiepunkte eingebracht. Aber der schlussendliche Funke ist auch bei ihm leider nicht auf mich übergesprungen. Da muss sich noch einiges tun damit ich mit einer Liebesgeschichte mit einem von den beiden einverstanden bin. Derweil wirken sie auf mich eher wie ein Zeitvertreib für Celaena.

Meiner Meinung nach kann dieser erste Band zwar nicht mit "Das Reich der sieben Höfe" mithalten, es soll ja aber in den Folgebänden noch viel besser werden. Potential hat die Geschichte auf jeden Fall, vor allem was die politische Situation betrifft. Ich wünsche mir für die Folgebände mehr Magie, mehr Kämpfe, Intrigen und mehr Gefühle. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere