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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2022

Wohlfühlkrimi

Schatten über Saint-Tropez
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Der Mordfall, in den Conny eher zufällig schlittert, ist eine Mischung verschiedenster Motive. Es geht um wertvolle Gemälde, falsches Vertrauen, eine Vergangenheit die heute noch ihren Schatten wirft und ...

Der Mordfall, in den Conny eher zufällig schlittert, ist eine Mischung verschiedenster Motive. Es geht um wertvolle Gemälde, falsches Vertrauen, eine Vergangenheit die heute noch ihren Schatten wirft und Geheimniskrämereien. Connys Ermittlungen fördern nun Stück für Stück Ungeheuerliches zu Tage, wobei sie auch sich selbst nicht schont und immer wieder in brenzlige Situationen gerät. Wenn ihr Antworten auf die Fragen Wer, Wie, Warum haben wollt, empfehle ich euch das Buch zu lesen. Es macht Spaß Saint-Tropez mit der draufgängerischen Conny zu erkunden. Es ist definitiv ein komplexer Krimiplot, mit authentischen Charakteren und einem Spannungsbogen, dessen Kurve zum Finale hin sogar noch eine Steigerung erfährt.

Fazit: Das auch Krimi ohne extremes Blutvergießen geht, beweist Sabine Vöhringer in diesem ersten Fall für Conny von Klarg. Mich hat dieser Wohlfühlkrimi mit viel Lokalkolorit gut unterhalten und ich vergebe hier gern 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Gelungen

Talberg 2022
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Talberg 2022 unterscheidet sich in Hinblick auf Düsternis, Trostlosigkeit und persönlichen Dramen kein bisschen von Talberg 1935 und Talberg 1977. Auch im modernen Zeitalter mit Handy, Computer etc. mutet ...

Talberg 2022 unterscheidet sich in Hinblick auf Düsternis, Trostlosigkeit und persönlichen Dramen kein bisschen von Talberg 1935 und Talberg 1977. Auch im modernen Zeitalter mit Handy, Computer etc. mutet der Ort noch immer mysteriös und wenig einladend an. Denn das Dorf kommt einfach nicht zur Ruhe. Während eines verheerenden Unwetters wird ein Skelett freigelegt, was eine polizeiliche Ermittlung nach sich zieht und alte Wunden öffnet und tragische Begebenheiten aus der Vergangenheit gleich mit nach oben spült.

Die bedrückende, deprimierende Atmosphäre beschreibt der Autor auch hier wieder sehr wortgewandt und gibt dem Leser ein schaurig-schönes Leseerlebnis. Anhand steter Rückblenden verfolgt man nun wie die Ermittlungen vonstatten gehen, wobei eben gerade die Aktionen in der Vergangenheit sehr beklemmend und unvorstellbar sind, aber Stück für Stück kann das Geheimnis um das Skelett aufgedeckt werden.

Fazit: Auch Teil 3 der Talberg-Trilogie hat mich dank eines Plots, der zu schockieren aber auch zu erstaunen vermag, gut charakterisierten Protagonisten und eines mitreißenden Schreib- und Erzählstils gut unterhalten. Von mir gibt es für diesen gelungenen Trilogie-Abschluss 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Tiefgründiger HistoRoman

Die letzte Schuld
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In „Die letzte Schuld“ dem 2. Teil der Emil Graf Reihe, der 1946 in München angesiedelt ist, thematisiert die Autorin das „Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus“, mit dem die Entnazifizierung ...

In „Die letzte Schuld“ dem 2. Teil der Emil Graf Reihe, der 1946 in München angesiedelt ist, thematisiert die Autorin das „Gesetz zur Befreiung von Nationalsozialismus und Militarismus“, mit dem die Entnazifizierung der deutschen Bevölkerung in der amerikanischen Besatzungszone vorangetrieben werden soll. Dazu muss jeder Deutsche einen Fragebogen mit 131 Fragen ausfüllen. Und über diese Praktik will Billa, Reporterin für ein US-Magazin, einen Beitrag schreiben. Im Zuge ihrer Recherchen trifft sie erneut auf Emil, der gerade in einem Mordfall an einer Frau Ermittlungen anstellt. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Täter.

Der Krimiplot ist spannend und komplex, denn es kommt zu Erkenntnissen, die die beiden ins Haus der Kunst führen, das einst von Hitler erbaute Monumentalmuseum, und dem dortigen Handel mit verbotenen NS-Devotionalien. Ebenfalls sehr schön in die Handlung eingebaut sind die städtebaulichen Erneuerungen Münchens und die wiederauflebende Kulturszene der Stadt. Billa und Emil erfahren auch eine Weiterentwicklung und so ist es schon ratsam mit dem ersten Teil zu beginnen, möchte man hier nichts verpassen. Allerdings kann man auch den 2. Teil ohne Vorkenntnisse problemlos lesen. Wie schon in Teil 1 wird wieder mit einem Cliffhanger die Geschichte beendet, so dass man sich für die Aufklärung bis zum nächsten Teil gedulden muss.

Fazit: „Die letzte Schuld“ ist ein angenehm zu lesender HistoKrimi mit authentischen Charakteren und einem überzeugenden Krimiplot. Meine Empfehlung bekommt das Buch und ich bewerte es mit 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Angenehm zu lesender HistoKrimi

Das doppelte Gesicht
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Als Viktor von Dietlitz erschossen aufgefunden wird, betraut man den jungen Kommissaranwärter Emil Graf mit den Ermittlungen. Doch im München des Jahres 1945 ist eine Mordermittlung alles andere als eine ...

Als Viktor von Dietlitz erschossen aufgefunden wird, betraut man den jungen Kommissaranwärter Emil Graf mit den Ermittlungen. Doch im München des Jahres 1945 ist eine Mordermittlung alles andere als eine normale Tätigkeit. Nicht nur, dass die neuen Besatzer alles unter Kontrolle haben wollen, auch die Menschen, die sich um das Alltägliche kümmern müssen, geben nur ungern Auskünfte. Vor Emil liegt also eine schwierige Aufgabe, die durch das stete Auftauchen von Reporterin Billa Löwenfeld auch nicht leichter wird...

Neben der Krimihandlung, in der es nicht bei einem Mordopfer bleibt, legt die Autorin ein großes Augenmerk auf Geschichtliches. So beschreibt sie sehr ausführlich die zerstörte Stadt München, aber auch das Auftreten der siegreichen Amerikaner gegenüber den Kriegsverlierern. Das alles ist aber ein ausgewogenes Konstrukt, so dass es ein angenehm zu lesender HistoKrimi mit authentischen Charakteren und einem überzeugenden Krimiplot ist.

Meine Empfehlung bekommt das Buch und ich bewerte es mit 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.06.2022

Eindrucksvolle Fortsetzung

Die Stadt der Tränen
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Zehn Jahre sind nach „Die brennenden Kammern“ vergangen. Als kleine Familie leben Minou, ihr Mann Piet und die gemeinsamen Kinder Marta und Jean-Jacques jetzt glücklich in Puivert. Als sie eine Einladung ...

Zehn Jahre sind nach „Die brennenden Kammern“ vergangen. Als kleine Familie leben Minou, ihr Mann Piet und die gemeinsamen Kinder Marta und Jean-Jacques jetzt glücklich in Puivert. Als sie eine Einladung erhalten zur Hochzeit des Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois macht sich die gesamte Familie auf den Weg ins Paris des Jahres 1572. Was in den schlimmen Ereignissen der Bartholomäusnacht gipfelt, hat die Autorin an Hand ihrer fiktiven Hauptcharakter überzeugend in Szenen gesetzt.

Die Beschreibungen der Lebensumstände und -bedingungen aber auch die Darstellungen Paris' im Jahr 1572 wirken sehr echt und geben der Romanhandlung einen authentischen Rahmen, die mit einem Epilog im Jahre 1594 endet.
Auch dieser 2. Teil beginnt wieder mit einem Prolog aus dem Jahr 1862. Welchen Zusammenhang zum Buch besteht, wird wohl erst im Abschlussband deutlich werden, schließlich soll diese Romanreihe ja über einen längeren Zeitraum von gut 300 Jahren das Schicksal der Hugenotten erzählen. Und auch hier gibt es wieder eine Übersicht über die fiktiven und historischen Hauptfiguren und eine historische Anmerkung.

Fazit: Mit „Die Stadt der Tränen“ hat die Autorin eine eindrucksvolle Fortsetzung geschrieben, die, wie ich finde sehr gut recherchiert ist und mitreißend erzählt ist. Auch dieser 2. Band mit den Ereignisse rund um die Bartholomäusnacht als Thema, haben mich gut unterhalten.