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Veröffentlicht am 19.06.2022

Die Verdammten

Die Verdammten
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Ich liebe diese Thriller von Astrid Korten, aber diesmal hat sie sich selbst übertroffen. Schon das Cover ist sehr reißerisch gestaltet. Es zeigt einen gefesselten Vogel, drumherum ist viel Blut. Hier ...

Ich liebe diese Thriller von Astrid Korten, aber diesmal hat sie sich selbst übertroffen. Schon das Cover ist sehr reißerisch gestaltet. Es zeigt einen gefesselten Vogel, drumherum ist viel Blut. Hier haben wir es mit verschiedenen Personen zu tun. Da ist zum einen Sebastian, eigentlich ein ruhiger Mann. Aber seine Frau hat ihn verlassen, läßt ihn die Kinder nicht sehen und terrorisiert ihn ohne Ende. Da ist Cherry. Eine wunderhübsche Krankenschwester, etwas labil, liebt den Alkohol und heimlich lieert mit einem verheirateten Arzt ihrer Klinik. Und nicht zuletzt Karo, ebenfalls Krankenschwester in der Klinik, stark übergwichtig und ihr einziges Ziel ist das Abnehmen. Sebastian ist fasziniert von Cherry, er hinterläßt ihr einen Zettel mit Telefonnummer. Aber der Zettel landet bei Karo und die Verwicklungen beginnen. Zu alle dem gibt Sebastian einen Mädchen Zeichenunterricht, das alleine mit einem Betreuer in ein riesigen Villa am See wohnt und recht eigenartig ist, eine Erwachsene im Kinderkörper. Die Autorin versteht es mehr als gekonnt, uns in eine verwirrende Dramatik einzuwickeln. Wir erleben einen Komplott aus Lügen, Intrigen, menschliches Versagen und überbürdenden Hass. Jede der Personen hat etwas zu verheimlichen und zu verschleiern. Die Karten in diesem Verwirrspiel sind so komplex gemischt und man kann wirklich nicht mehr erkennen, wer von all diesen Menschen gut oder böse ist, denn es geschehen zunehmend seltsamen Dinge, die man sich selbst nicht so genau erklären kann: Die Sprache der Autorin ist gut verständlich, die Kapitel sind übersichtlich und jeweils aus der Sicher der drei Hauptprotagonisten geschrieben. Jecoh die Auflösung des Buches läßt einen staunden und nachdenklich zurück, ich bin heute noch total geflasht davon.

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Veröffentlicht am 15.06.2022

Fräulein Gold, die Stunde der Frauen

Fräulein Gold: Die Stunde der Frauen
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Dies ist jetzt bereits der vierte Band um die Berliner Hebamme Hulda Gold. Wir schreiben inzwischen das Jahr 1925. Hulda ist nun leitende Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte. Letztes Jahr hat sie ...

Dies ist jetzt bereits der vierte Band um die Berliner Hebamme Hulda Gold. Wir schreiben inzwischen das Jahr 1925. Hulda ist nun leitende Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte. Letztes Jahr hat sie sich von dem Kriminaler Karl North getrennt und ist nun mit dem jungen Arzt Johann Wenckow liiert, der aus der Villengegend Frohnau stammt. Seine Eltern sind natürlich nicht begeistert von einer zukünftigen Schwiegertochter aus Schöneberg. Bei einem Fest in der Villengegend fällt ihr ein Dienstmädchen auf, das in Schwierigkeiten zu sein scheint. Hulda meint natürlich wie immer, helfen zu müssen, doch das bringt sie wieder einmal in eine sehr prekäre Situation, bei der es auch um ein verschwundenes Gemälde geht. Die Autorin entführt uns wieder in das Berlin der 20iger Jahre, die Armenviertel, die Arbeitslosigkeit. Die sozial schwachen Frauen werden jedes Jahr schwanger, aber da gibt es den § 218, der eine Abtreibung strafbar macht. Die Frauenheilkunde nimmt nun ihren Fortschritt und es sterben nicht mehr so viel Frauen am Kindbettfieber. Hulda liebt ihren Beruf und ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu dem jungen Arzt und ihrem Beruf und den Frauen, für die sie da sein soll. Mehrfach hat sie einen Heiratsantrag Johanns abgelehnt. Aber dann nimmt ihr das Schicksal die Entscheidung ab. Inzwischen sind mir Hulda, Felix, Frau Wunderlich, Bert und Karl und die anderen vertraut gewordene Personen, die ich nicht mehr missen will. Aber auch auf die politische Situation wird hier wieder eingegangen, wie in allen Büchern.auch. Anne Stern schreibt wie gewohnt sehr interessant, die Kapitel fliegen nur so dahin und man kann und möchte auch gar nicht mehr aufhören zum Lesen. Man kann sich gut in die Person der Hulda hineinversetzen und manchmal möchte man sie schütteln, damit sie nicht so Vorlaut in Schwierigkeiten kommt. Das Cover ist wie gewohnt sepiafarben und zeigt eine hübsche junge Frau. Voller Spannung warte ich schon auf die Fortsetzung, damit ich erfahre, wie das Leben der Huld Gold weitergeht.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Aufbruch vol,ler Sehnsucht

Aufbruch voller Sehnsucht
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Dies ist der zweite Teil der Böhmen Saga. Er handelt in der Zeit zwischen 1945 und 1956. Die Autorin hat hier Erlebnisse ihrer eigenen Verwandtschaft mit Fiktion derart gekonnt vermischt, dass man manchmal ...

Dies ist der zweite Teil der Böhmen Saga. Er handelt in der Zeit zwischen 1945 und 1956. Die Autorin hat hier Erlebnisse ihrer eigenen Verwandtschaft mit Fiktion derart gekonnt vermischt, dass man manchmal glaubt, einem Tatsachenbericht ins Auge zu sehen. Nachdem Erika und Tante Mimi aus Böhmen vertrieben wurden, wurden sie in ein Lager interniert. Von dort aus konnten sie fliehen, kamen zuerst in Linz bei einer Bekannten unter und zogen dann weiter nach Wien zu einer alten Tante. Jedoch hatten es die Deutschen in Wien sehr schwer, wurden sie doch als Eindringlinge angesehen. Erika will studieren, aber es werden ihr sehr viele Steine in den Weg gelegt. Auf einer Party lernt Erika Erich kennen, einen Charmeur, der immer gut gelaunt ist und dem Leben nur die guten Seiten abgewinnen kann. Wir machen dann einen Zeitsprung von mehreren Jahren, Erika und Erich sind verheiratet und haben drei Kinder. Doch Erika möchte unbedingt auf die Kunstakademie. Wir erfahren auch, wie es Hanns, Herma und Emmi in der Zwischenzeit ergangen ist. Auch Erikas Bruder ist vom Krieg zurück und wieder mit Lea vereint. Was mir schon bei Erika in ihren jungen Jahren aufgefallen ist, sie kann sich sehr schnell für einen neuen Mann begeistern und ist dann himmelhochjauchzend verliebt. Auch als Ehefrau und Mutter verliebt sie sich in Erichs Freund Robert und als dann auch noch Jakub auftaucht, ist sie von ihm wieder total fasziniert. Erika hat bei mir immer mehr Sympathie verloren, sie scheint mir sehr oberflächlich zu sein und sehr ichbezogen. Aber vielleicht wird man das, wenn man in seiner Jugend während der Kriegsjahre auf so vieles verzichten muß. Wir erleben das Wirtschaftswunder, neue Wohnungen werden gebaut und die Leute können sich wieder etwas leisten. Ich bin mit dem Buch total verschmolzen, waren doch meine Eltern und mein Schwiegervater Heimatvertriebene, die voller Sehnsucht von der alten Heimat erzählten. Ich bin sehr gespannt, wie es dann mit Erika und ihrer gesamten Familie weitergeht, endet doch das Buch mit einem Pageturner und man wissen will, wie die Familien sich weiterentwickeln. Das Buch umfaßt 600 Seiten. Doch man fliegt nur so von einem Kapitel zum nächsten, denn man will das weitere Geschehen unbedingt wissen. Die Sprache ist gut zu lesen, es werden Fremdwörter vermeidet und die Kapitel sind sehr übersichtlich. Auch das Cover ist wieder sehr passend gewählt worden. Es zeigt ein junges Paar, das im Stil der 50iger Jahre gekleidet ist.

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Veröffentlicht am 08.06.2022

Irmas Enkel

Irmas Enkel
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Ein Buch, das uns sehr nachdenklich macht und uns zeigt, in welchem Wohlstand, in welcher Sicherheit wir bis jetzt leben. Die Autorin verarbeitet hier die Geschichte ihrer Ahnen, die Erlebnisse sind der ...

Ein Buch, das uns sehr nachdenklich macht und uns zeigt, in welchem Wohlstand, in welcher Sicherheit wir bis jetzt leben. Die Autorin verarbeitet hier die Geschichte ihrer Ahnen, die Erlebnisse sind der ihrer Vorfahren nachempfunden. Das Buch beginnt mit der Geburt von Anni im Jahre 1914 und endet mit deren Tod 1980. Anni und ihre beiden Brüder Alfred und Willi wachsen mit ihrer Großmutter und ihrer Mutter Helene auf, der Vater blieb im Krieg. Das Leben war hart, die Kinder mußten viel arbeiten. Anni ,lernt Bruno kennen, die beiden heiraten. Doch auch Bruno fiel im Krieg ebenso wie der Bruder Willi. Alfred kam nie zurück, er galt als vermißt. Anni konnte ihre kleine Landwirtschaft nicht alleine bewältigen, deswegen heiratete sie 1946 ein zweites Mal, doch Frieder war kein guter Mann. Auch die gemeinsame Tochter Luise konnte von ihm kein Lob erwarten. Hier wird das Leben von Anni und ihren beiden Schwägerinnen geschildert, Ausgebomte wurden in dem kleinen Dorf Annis untergebracht und es entstanden dadurch auch lebenslange Freundschaften. Luise bricht aus dem bäuerlichen Leben aus und geht in die Stadt. Anni arbeitete zeitlebens schwer, nach dem Krieg wurden die Gebiete im Osten sozialistisch und dann wurden die LPGs gegründet und die Bauern wurden praktisch enteignet. Es entstand der Bauern- und Arbeiterstaat. Annis Neffe flüchtete noch vor dem Mauerbau in den Westen. Das Buch hat mich einsteils total fasziniert,, andersteils macht es mich sehr nachdenklich. Ich mußte immer wieder staunen, wie bescheiden die Leute waren und doch gab es immer Essen den Tisch, man war Selbstversorger. Interessant ist die Konstellation der Frauen beginnend mit der Urgroßmutter Irma, der Großmutter Helene, der Tochter Luise und der Enkeltochter Jette. Fünf Frauen begegnen und in dem Buch und fünf verschiedene Lebensphasen. Jede Frau dachte für sich das richtige zu tun. Die Autorin hat hier gekonnt Tatsachenberichte mit Fiktion vermischt. Besonders tiefsinnig und aufs Gemüt gehen die Soldatenbriefe, die sind also keine Idee der Schriftstellerin,, sondern die Briefe sind im Original wiedergegeben. Jedes Jahrzehnt, das hier angesprochen wird, hatte so seine eigenen Schwierigkeiten und die Frauen schwiegen sich aus, nichts wurde ausdebattiert. Ein besonderer Hingucker ist das Cover mit einem Originalfoto. Darauf sehen wir Irma, Helene, Anni, Alfred und Willi. Das Buch und die Personen darin werden in mir noch lange nachwirken und ich werde dieses Buch auch meinen Kindern und insbesondere den Enkeln zu lesen geben.

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Via Amalfi

Villa Amalfi
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Ein Buch, das unsere Sehnsucht nach Italien, dem Meer, den Zitronen und der Sonne hervorruft. Es spielt in den 50iger Jahren, wo die Welt Italien als ihren Urlaubsort entdeckt hat. Ida lebt mit ihren Eltern ...

Ein Buch, das unsere Sehnsucht nach Italien, dem Meer, den Zitronen und der Sonne hervorruft. Es spielt in den 50iger Jahren, wo die Welt Italien als ihren Urlaubsort entdeckt hat. Ida lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Dorf. Der Vater ist Weinbauer und sehr herrisch und trinkt. Als er dann Ida mit einem sehr viel älteren Mann verheiraten will, bringt sie die Mutter weg zu einer Tante. Ida möchte in einem Hotel als Köchin arbeiten, genauso, wie ihre Mutter es vor der Heirat getan hat und die heute noch davon schwärmt. Als ihr Onkel Käse zur Villa Amalfi, einem kleinen romantischen Hotel an einem Küstenfelsten liefert, bewirbt sie sich dort um eine Stelle. Ida wird als Köchin eingestellt, arbeitet aber so gut, dass sie schon nach einiger Zeit die rechte Hand der Chefin ist und sich um vieles selbständig kümmern kann. Als sie dann noch den Reiseleiter Ranieri kennenlernt, scheint für sie das Glück perfekt. Einziger Wermutstropfen ist die Hotelierstochter, die Ida immer und überall schaden möchte und ihr immer wieder Steine in den Weg legt. Aber Ranieri ist nicht treu und so gibt Ida den Mann frei. Beim Lesen dieses Romans kommt man ins Schwärmen, man möchte selbst an der Amalfiküsten sein, in dem kleinen familieären Hotel unter kommen und sich mit Idas hervorragender Pasta verwöhnen lassen. Da die Geschichte in den 50iger Jahren spielt, hat sich dei Autorin wiklich die Mühe gemacht, umfangreich über diese Zeit Recherche einzuziehen. Die Sprache ist leicht und gut verständlich, man fliegt nur so durch die Seiten und man liebt und leider mit Ida und dem Hotel an sich. Gut kann man sich den herrlichen Strand verstellen, das wunderbare Gelati. Was dem ganzen Buch noch einen zusätzlichen Reiz gibt, sind die handschriftlichen Tagebuchaufzeichnungen der Hotelgründerin, die am Anfang eines jeden Kapitels stehen. Ein Buch, gemacht wie für die Urlaubszeit und man darf gespannt sein, wie die Geschichte um das Hotel weitergeht, da sie Autorin bereits einen zweiten Band angekündigt hat. Am Ende des Buches ist ein edles Rezept: Tagliolini al Limone. Nicht zu vergessen ist der bildschöne Einband des Buches. Es zeigt die tpischen italienischen Häuser, im Hintergrund das Meer und auf der Straße geht eine junge Frau mit einem Koffer in der Hand.

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