„More than Words“ ist der zweite Roman den ich von der Autorin Mia Sheridan kenne. In diesem Buch geht es um Jessie und Callen, welche sich als kleine Kinder kennenlernten und sich aus den Augen verloren, nur um sich Jahre später in Frankreich erneut über den Weg zu laufen. Die Geschichte wird in Prolog, drei Teile und Epilog aufgeteilt und aus der Sicht von Jessie und Callen erzählt.
Der Prolog zeigt uns, wie die beiden sich kennenlernten und diese Zeit fand ich einfach ursüß und wunderschön, auch wenn es ein schwieriges Thema dazu gibt. Jessies Art zu träumen, fand ich klasse und wie sie Callen damit ein wenig geholfen hat, einfach toll.
Als wir dann in der Gegenwart wieder auf beide treffen, habe ich mir schon gedacht, dass es so mit Callen weitergehen wird. Sein Umfeld war ja nicht gerade gut und man kann sich realistischerweise vorstellen, wie es da weitergeht. Nur dass er so abgestürzt ist und sich so verhaltet, ist schon nicht ohne. Er hat viel mitgemacht in seiner Jugend und zerrt dies alles mit hinein in seine jetzige Welt und kommt nicht damit klar. Immer wieder tauchen Szenen von früher auf, mit denen er nicht so richtig umgehen kann. Er wirkt düster, schwerfällig und nur auf sich fokussiert. Nur selten lässt er seine Maske fallen und zeigt, dass er charmant, liebevoll und herzlich sein kann. Ich bin nicht so recht mit ihm warmgeworden.
Jessie ist eine reizende Person. Man merkt ihr an, dass sie alles Französische und ihre Tätigkeit als Übersetzerin liebt, so auch ihre Arbeit in Zusammenhang mit gefunden alten Texten über eine äußerst wichtige Person. Sie ist ehrgeizig, natürlich und eine offene Person, welche sich nicht scheut Callen die Meinung zu sagen.
Es gibt ein paar Nebencharaktere wie Callens bester Freund Nick, welcher sich sehr um ihn sorgt und das Beste für ihn will. Dann noch Jessies Freundin Frankie, welche zwar meistens nur übers Telefon zu hören ist, aber den ein oder anderen super Rat gibt. Larry ist einfach nur ein aalglatter Typ, dem ich gerne in den Hintern treten will, Annette eine blöde Zicke und der Arbeitskollege von Jessie Ben ist ein netter Typ, von dem man aber nicht wirklich viel erfährt.
Die Story an sich ist gut und schön, doch hat es mich nicht wirklich umgehauen. Die beiden haben sich eben in jungen Jahren verloren, danach wiedergefunden und so nimmt alles seinen Lauf. Callen gibt sich mühe Jessie neu kennenzulernen und sich von seiner besten Seite zu zeigen. Das war süß und schön. Aufgelockert werden sollte das ganze durch Jessies Aufgabe die alten Texte zu übersetzen. Nun, der Spannungsbogen war nicht allzu bemerkenswert, ich konnte mir meist schon denken, was passieren wird. Es geschieht zwar ein wenig, aber nicht so viel, dass es richtige Herzklopfmomente gegeben und ich mitgefiebert hätte.
Jessie und Callen waren zwar ein niedliches und tolles Pärchen, welche auch gut zusammenpassten, aber mehr auch nicht. Callen hat sich zum Schluss wieder wie ein Vollar*** verhalten und Jessie vergibt ihm da viel zu einfach. Die Musik von Callen hätte ich gerne mehr im Vordergrund gehabt, es hat mich nicht so abgehoben, ich konnte mir von der Musik nicht so viel vorstellen, wie er das beschrieben hat. Leider.
Das Buch war ganz gut geschrieben, wenn mich auch die Story nicht abgehoben hat. Es war süß, herzlich, zwischendurch auch gemein und fies, ein klein wenig Herzschmerz war dabei. Die Texte aus alten Zeiten fand ich lieb und romantisch, haben dem Ganzen aber auch ein wenig die Luft rausgenommen. Es wirkte so, als wüsste sie nicht so recht, was sie schreiben soll. Aber ich habe es gerne und flott gelesen, es war ein entspanntes Buch für zwischendurch.
Hiermit möchte ich mich noch recht herzlich bei LYX und NetGalleyDE für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars bedanken, wobei meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst wurde.