Cover-Bild Der Todesengel von London
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 14.03.2016
  • ISBN: 9783442483327
Anne Perry

Der Todesengel von London

William Monk 21
Peter Pfaffinger (Übersetzer)

Ein neuer Fall für Inspector William Monk.

Nachts auf einem Klinikflur im viktorianischen London: Die Krankenschwester Hester Monk wird von einem verängstigten Mädchen um Hilfe angefleht. Das Kind hat sich aus einer geheimen Station davongeschlichen, wo es mit seinem Bruder zum Aderlass liegt – der Junge ist in kritischem Zustand. Zwar kann Hester sein Leben retten, doch andere Patienten sterben unter mysteriösen Umständen. Als klar wird, dass in der Klinik riskante Experimente stattfinden, zieht Hester in den Kampf für Gerechtigkeit – und erkennt zu spät, dass sie ins Visier eines mächtigen Mannes gerät, der über Leichen geht, um das eigene Leben zu retten ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.04.2018

Dieser historische Krimi ist fesselnd, informativ und wunderbar geschrieben.

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Dies ist mein erster Krimi aus der Feder dieser erfolgreichen Autorin. Es handelt sich beim 21. Band um Inspektor William Monk.
In diesem Fall ist seine Frau Hester bei ihrer Arbeit als Krankenschwester ...

Dies ist mein erster Krimi aus der Feder dieser erfolgreichen Autorin. Es handelt sich beim 21. Band um Inspektor William Monk.
In diesem Fall ist seine Frau Hester bei ihrer Arbeit als Krankenschwester auf eine unfreiwillige Blutentnahme bei Kindern gestossen. Scheinbar ist das Leben der Kinder egal, es gilt nur ihr Blut, das für eine Art Experiment benötigt wird. Es wird einem an Leukämie erkrankten reichen Mann übertragen. Als Hester den Chemiker, der die Behandlung durchführt, auf den schlechten Zustand der Kinder anspricht, wird sie kurzerhand mit den Kindern in ein Privathaus entführt.

Wir reisen in das viktorianische England, in die Zeit der Regentschaft Königin Victorias (1837 bis 1901).
Es ist eine Zeitspanne, in der es durch Missernten zu Hungersnöten kam, die aufkommende Industrialisierung finanziellen Aufschwung versprach und kolonialer Wettberwerb mit Frankreich und dem Deutschen Reich herrschte.

Die umfangreichen Beschreibungen der damaligen medizinischen Zustände, die gesellschaftlichen Zustände zwischen Arm und Reich und der Erzählstil zeichnen wunderbar ein Bild von dieser Zeitepoche. Ich fühlte mich authentisch zurückversetzt und erlebte, welche medizinischen Möglichkeiten von heute, den Menschen damals noch nicht erschlossen waren.

Doch die Menschen waren genau wie heute. Es gab Egoisten, die ihr Leben auf Kosten von anderen Menschen retten wollten, fanatische Wissenschaftler, die um jeden Preis neue medizinische Wege einschlugen und hilfsbereite Menschen, die jedes einzelne Menschenleben achteten. Mir hat die Vielfalt dieser Charaktere gut gefallen. Es ist natürlich Hester und ihr Mann William, die polarisieren, aber auch ein paar andere liebenswerte Figuren passen sehr gut in die Handlung.

Die Spannung hält Einzug, als Hester entführt wird. Man bangt um ihr Leben und das der Kinder. Es geht im weiteren Verlauf aber auch um die Gerichtsverhandlung, in der die Schuldigen für bestimmte Morde gesucht werden. Hier zieht sich meiner Meinung nach die Handlung etwas in die Länge.

Mich hat dieser Krimi vor seinem historischen Hintergrund gut unterhalten und der sprachlich gewandte Stil der Autorin gefällt mir gut. Wer gern historische Krimis liest, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Grausame Experimente

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Für mich war es nicht der erste historische Krimi von Anne Perry und auch Inspector Monk und seine Frau waren mir aus früheren Büchern schon bekannt. Trotzdem viel es mir anfangs schwer, die einzelnen ...

Für mich war es nicht der erste historische Krimi von Anne Perry und auch Inspector Monk und seine Frau waren mir aus früheren Büchern schon bekannt. Trotzdem viel es mir anfangs schwer, die einzelnen Personen in Bezug zu einander zu setzen und mich wieder daran zu erinnern, wer wer ist. Das kann daran liegen, dass ich nicht alle Krimis dieser Reihe kenne und sie auch nicht unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen habe. Das hat sich auch bemerkbar gemacht, als auf einige Geschehnisse in der Vergangenheit angespielt wurde, die ich nicht kannte. Hier hielt sich die Autorin dann auch knapp, sodass man sich nicht unbedingt alles erschließen konnte. Schade! Trotzdem kann man das Buch aber auch unabhängig und ohne Vorkenntnisse lesen, wenn man bereit ist, einige Abstriche zu machen.

Gut gefallen hat mir hingegen, wie man einfach in die Atmosphäre Londons zur Zeit Victorias hineingezogen wird. Die Pferdekutschen, die Öllampen, die Themse und die vielen kleinen Details sorgen dafür, dass man sich auf eine richtige Zeitreise begibt. Einfach herrlich!

Die Geschichte an sich fand ich auch sehr gut: Der Grundgedanke war zwar sehr erschreckend, genauso wie die Praktiken, die in dem Buch angewandt wurden. Aber es wurde auch gezeigt, wie damals medizinische Fortschritte gemacht wurden. Ob man dafür über Leichen gehen muss, sei jetzt dahingestellt. Insgesamt war der Aspekt der Forschung sehr interessant und hat mich richtig mitfiebern lassen.

Leider ging es mir aber an der ein oder anderen Stelle zu schnell und zu oberflächlich zu. Hier hat dann auch die Spannung etwas gelitten und die Geschichte wurde nicht wirklich tief. Verstärkt wurde das auch, indem man manche Charaktere nur sehr oberflächlich kennenlernte. Hier habe ich mehr erwartet, vor allem weil ich gerade die Spannung in den Perry-Krimis immer geschätzt habe.

Insgesamt war die Thematik spannend und außergewöhnlich, die Umsetzung konnte mich aber nicht komplett überzeugen. Deswegen gibt es von mir 3 Sterne!