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Veröffentlicht am 16.06.2022

No more blue in der symbolischen blauen Umarmung des Meeres

Blaue Ufer
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Ungewöhnlich. Zuerst war der Film da; auf jenem beruht der Roman der Filmemacherin, Werbetexterin und auch Autorin Marina Jenkner, 1980 geboren, worüber sich Detmold sehr glücklich schätzen durfte, zwecks ...

Ungewöhnlich. Zuerst war der Film da; auf jenem beruht der Roman der Filmemacherin, Werbetexterin und auch Autorin Marina Jenkner, 1980 geboren, worüber sich Detmold sehr glücklich schätzen durfte, zwecks ihrer Niederkunft dort. Und jetzt ist Wuppertal die Glückliche. (Darüber dürfte das nahe Solingen nun neidisch sein, aber hauptsache Bergisches Land. Ha!)

Und nun hat uns die marine Schriftstellerin mit einem wahrhaft beeindruckenden Buch beschenkt.

Undine ist in Therapie wegen eines Traumas ihrer Vergangenheit. Sie ist im Aquarium eines Zoos tätig und gerade "wassersüchtig", was das nasse Element und blau betrifft.

In einem Waschsalon liest sie ein Buch und erregt die Aufmerksamkeit des Studenten Adrian. Zunächst flüchtet sie, aber er gibt nicht so schnell auf, geschweige denn die Flinte ins Korn.

So entwickelt sich eine potentielle Liebesgeschichte? Auf jeden Fall eine behutsame Annäherung ...

Die Autorin hat die Protagonisten differenziert und tiefgründig ausgestaltet. Die Genese beider überzeugt durchaus. Ich kann mich in beide sehr gut einfühlen, besonders in Undine, jene, mit dem mythologischen Namen.

Das Buch ist ergreifend und berührt auf einer profunden Ebene meiner Seele. Sehr gut kann ich Undines Inneres nachvollziehen.

Es gibt eine alterierende Perspektive zwischen den beiden. Das Ende ist ebenfalls nahezu perfekt. Es sind Textauszüge der kleinen Meerjungfrau von Hans Christian Andersen eingebunden sowie expressiv starke Illustrationen von Marlies Blauth.

Die Vergangenheit ist ebenso plausibel mit der Gegenwart verwoben. Bravo! Mersi! Merci! Mulțumesc, Marina Jenkner!!!

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Geheimnisse, die zur Garotte werden können ...

Kind 44
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Zwischen der stalinistischen Propaganda und der Realität im Russland des Jahres 1953 klafft eine Lücke wie der Krater von Tunguska.

Der Prolog legt schon eine Lunte, die am Ende des Buches eindrucksvoll ...

Zwischen der stalinistischen Propaganda und der Realität im Russland des Jahres 1953 klafft eine Lücke wie der Krater von Tunguska.

Der Prolog legt schon eine Lunte, die am Ende des Buches eindrucksvoll zündet.

Selbstredend gibt es im Paradies des Arbeiters keine Verbrechen, und erst recht keine Serienmörder. Das ist dekadenter Westen. Was sonst?

Man bräuchte aber auch wirklich keinen individuellen Feind, wenn der Staat selbst dein ärgster Feind ist und du immerzu in Angst leben musst.
Archipel Gulag, KGB und die Geheimpolizei, deren wohl eifrigster Vertreter Leo Demidow ist. Ein Offizier des MGBs.
Er ist ein Kriegsheld, liebt seine Frau Raisa, lebt materiell nicht schlecht.

Nicht wenige hat er verhaftet und hart verhört. Dann kommt es knüppeldick. Zu seinem Entsetzen kombiniert er, dass ein Serienmörder sein Unwesen treiben muss, der Kinder ermordet.
Mächtige Feinde sägen ihn jedoch ab und er soll samt Frau deportiert werden.

Er muss um jeden Preis die Wahrheit aufdecken und den Täter schnappen, wenn er überleben will.


Ein sehr fesselndes, exzellent recheriertes Buch, das einem den Schweiß aus den Poren treibt. Was für ein klasse Werk des Briten mit schwedischer Mutter.

Dezidiert und raffiniert, komplex, mit unerwarteten Wendungen hält das Buch einen schlaflos. Cold War Fiction at its best!

Leo ist eine ambivalente Figur mit dennoch sympathischen Seiten und ich mag ihn. Sehr authentisch!

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Versinken oder nicht versinken ...

Quicksand House
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Der Titel meiner Rezension ist durchaus doppeldeutig gemeint.

Tick und Polly sind Minderjährige und kennen ihre Eltern überhaupt nicht.

Angeblich leben diese im selben ruinösen Gebäude, aber noch nie ...

Der Titel meiner Rezension ist durchaus doppeldeutig gemeint.

Tick und Polly sind Minderjährige und kennen ihre Eltern überhaupt nicht.

Angeblich leben diese im selben ruinösen Gebäude, aber noch nie zu Angesicht bekommen.
Die sie erhaltende Maschinerie versagt und sie müssen ihr Zimmer – Premiere für sie – verlassen.

Aber das Haus ist unheimlich und seltsam, wie das Labyrinth des Minotaurus und in den Schatten hausen merkwürdige Wesen.

Auf ihrer Odyssee erfahren sie mehr und mehr Mysterien, die sich ihnen eröffnen ...

Psychologischer Horror vom Feinsten. Ist das Buch eine Metapher für die Reise in das Grauen der eigenen Psyche?.Gut möglich. Wer weiß, welche horriblen Kreaturen im eigenen, labyrinthenen Inneren hausen.

Nuanciert kann sich der Autor in die Ängste und Nöte von Kindern hineinversetzen. Kein blutrünstiges Buch. Der Grusel beziehungsweise der Horror spielen sich im Kopf ab.

Trotzdem ist das Buch abseits der ausgetretenen Pfade des Mainstreams. Die Erzählweise wird nicht jedem zusagen. Wer sich aber darauf einläßt, hat ein exquisites Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

The night of the naked Zombies (Oder schlicht "Verrückte"?)

Der Komplex
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Denkst du etwa, du hättest in deinem Wohnkomplex Ärger, wegen Mängeln und Ratten? Denkste! Es kommt noch immer einen Tick ärger.

Was haben ein depressiver Horrorautor, ein Vietnamveteran, eine Alleinerziehende, ...

Denkst du etwa, du hättest in deinem Wohnkomplex Ärger, wegen Mängeln und Ratten? Denkste! Es kommt noch immer einen Tick ärger.

Was haben ein depressiver Horrorautor, ein Vietnamveteran, eine Alleinerziehende, eine Katzenlady und eine Transfrau unter anderem im Fall des Falles gemeinsam? Sie werden eine Zweckgemeinschaft.

Denn eine blutrünstige, splitterfasernackte (!) Truppe greift mit brachialer Gewalt ebenjenes Pine-Village-Apartmentkomplex an. Und wenn sie überleben wollen? Die dort Wohnenden, muss man zusammenhalten.

Brutal und brachial sowie blutrünstig. Man sollte vorher nicht üppig gegessen haben. Ein grandioses Tempo und dennoch bleibt glücklicherweise Zeit, die diversen Charaktere gebührend darzustellen, sodass man mit ihnen mitfühlen kann.

Brian Keene erfindet das Rad zwar nicht neu, aber das Buch ist allemal auf dunkelste Weise bedrückend-unterhaltsam. Es gibt sogar eine humoristische Note im Werk. Zwar mag die Kreativität hier nicht neuartig sein, aber auf geisterstundenhafte Art und Weise verschlingt man die Geschichte sehr, sehr gerne.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

🎵Bad bad Leroy Brown, ehm, mermaid ...🎵

Insel der Meerjungfrauen
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Stell dir vor, dass es eine Art Verein gibt, dem etwas daran liegt, Meerjungfrauen von der Roten Liste zu holen. Stell dir vor, diese Meerjungfrauen sind keine Arielles, sondern menschenfleischvertilgende ...

Stell dir vor, dass es eine Art Verein gibt, dem etwas daran liegt, Meerjungfrauen von der Roten Liste zu holen. Stell dir vor, diese Meerjungfrauen sind keine Arielles, sondern menschenfleischvertilgende Ungeheuer. Und stell dir vor, jener Verein verändert Menschen genetisch dergestalt, dass sie keinen Willen mehr besitzen und ihnen wie die Maus der Schlange dient.

ESS, so heißt der Verein, merkt jedoch, dass die Mermaids keine Gentechnik mögen, sondern bio! Und diese werden dann Happen.

Dr. Black, der wandelnde Kühlschrank und Jackson, eine junge Frau landen auf jener ominösen Insel. Erstgenannter sollte eigentlich im Auftrag von ESS Nachforschungen anstellen. Aber dann kommt alles anders ...

Im rasanten Tempo erzählt, schenkt der Autor dem Leser nichts. Schön eklig hardcore und auch nicht frei von abgründiger Erotik eilt man durch die Geschichte.

Es gibt unerwartete Wendungen und schön blutigen Horror. So absurd, dass es zeitweise comichaft wirkt, aber für Liebhaber des Genres sehr gut. Kreativ auf jeden Fall, im besten Sinne. Wer einen empfindlichen Magen hat, ein No go!

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