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Veröffentlicht am 24.08.2022

Hass gebiert Hass ...

Der Wald der Gehenkten
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Das heutige Ardeal ist ein Teil Rumäniens, so war es aber nicht immer. Vielen wohl als Transsylvanien oder Siebenbürgen besser bekannt, war dieses lange Teil Ungarns, bzw. Kakaniens. Bis Ungarn große Gebiete ...

Das heutige Ardeal ist ein Teil Rumäniens, so war es aber nicht immer. Vielen wohl als Transsylvanien oder Siebenbürgen besser bekannt, war dieses lange Teil Ungarns, bzw. Kakaniens. Bis Ungarn große Gebiete durch den Vertrag von Trianon nach dem Ersten Weltkrieg verlor.

Liviu Rebreanu ist ein sehr bekannter, rumänischer Autor und ein Klassiker. Er lebte von 1885 bis 1944 und wurde im Dorf Târlișua in Siebenbürgen geboren. Er war also zunächst Ungar, österreichischer Untertan, bevor er offiziell Rumäne wurde.

Rumänen aus Siebenbürgen waren zur Teilnahme am Ersten Weltkrieg nicht verpflichtet. Livius Bruder Emil meldete sich aber dennoch. Tragischerweise wurde Emil Rebreanu von den Österreicher-Ungarn am 12./13. Mai 1917 gehängt, als angeblicher Deserteur und Spion.

Darauf beruht dieses Buch hier. Apostol Bologa, Siebenbürger, meldet sich aus einem nichtigen Grund zur Armee. Zunächst in Russland stationiert, wirkt er mit großem Eifer mit, dass ein Verräter hingerichtet wird.

Allerdings wird er dann mit seiner Einheit nach Siebenbürgen versetzt und soll als Rumäne gegen die feindlichen Rumänen kämpfen, die Ungarn, Österreich und Deutschland bekämpfen.

Nachdem er bei einem Fluchtversuch schwer verletzt wurde, aber das niemand ahnt, wird er in die Etappe versetzt, Logistik. Er hatte sich von seiner bisherigen Verlobten getrennt und verliebt sich in die Ungarin Ilona, Tochter des Totengräbers vor Ort, wo er stationiert ist.

Immer mehr und mehr Leute werden hingerichtet. Rumänische Bauern, als angebliche Spione. Apostol kann es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, auf sein eigenes Volk zu schießen und heckt einen waghalsigen Plan aus ...

Der Erste Weltkrieg schon produzierte schon eine unendliche Kaskade der Grausamkeiten, die von allen Seiten belegt ist. Inhumanität regierte bereits und wer hätte gedacht, dass diese im Zweiten Weltkrieg noch bei weitem übertroffen werden würde.

Der Autor besitzt eine scharfe Beobachtungsgabe und schreibt zudem noch sehr poetisch. Das Buch ist nicht nur ein Requiem für seinen Bruder Emil, sondern auch eine erschütternde Anklage, die sich gegen Unmenschlichkeit wendet.

Ein Buch, das einen zutiefst berührt und nicht kalt läßt. Emotional packend, psychologisch stimmig, mit langer Nachwirkung. Unvergesslich!

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Wir haben nur eine Erde

Genius
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Antonias Welt steht ohnehin Kopf, denn als 17jährige ist sie bereits Vollwaise, noch nicht lange allerdings.

Sie kann sich nicht erklären, warum sie mysteriösen Angriffen ausgesetzt ist. Tiere verhalten ...

Antonias Welt steht ohnehin Kopf, denn als 17jährige ist sie bereits Vollwaise, noch nicht lange allerdings.

Sie kann sich nicht erklären, warum sie mysteriösen Angriffen ausgesetzt ist. Tiere verhalten sich ihr gegenüber atypisch. Und warum folgt ihr ununterbrochen ein Greifvogel?

Die Wahrheit ist ungeheuerlich wunderbar, aber auch Gefahr ist ihrem Dasein immanent. Und auch Flinn verdreht ihr den Kopf ... Aber es kommt noch mehr ...

Plastisch, von Anfang an packend, poetisch geschrieben bannt das Buch. Die Protagonisten sind differenziert und tiefgründig, ebenso wie die Handlung.

Es gibt weder Klischees noch plumpe Schwarzweiß-Malerei. Dass sich die Protagonisten zudem für Tier- und Umweltschutz engagieren, kommt unaufdringlich elegant angeschwebt, ohne erhobenen Zeigefinger.

Das Buch ist spannend und in sich abgeschlossen, also durchaus für alle geeignet, die Mehrteilern gegenüber eher abgeneigt sind.

Tja, wir haben nun einmal nur eine Erde und je mehr aus echter, innerer Überzeugung handeln, ohne verbissen sowie dogmatisch andere Personen abzuschrecken, desto besser.

Zudem hat dieses Buch eine edle Aufmachung, mit einer verschließenden, äußeren, beschrifteten Klappe. Das Papier ist haptisch hochwertig. Und das Allerbeste: sehr hochwertig edel und dennoch nachhaltig hergestellt. Es geht also! Danke, Heike Grulich!!!

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Leid und Freude

Der Strom des Lebens
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Der siebte und letzte Band der Saga rund um zwei Familien, leider, leider. Das hinterlässt einen gewissen Schmerz und Wehmut, bei mir, der geneigten Leserin.

Jetzt feiern ja demnächst sowohl Indien als ...

Der siebte und letzte Band der Saga rund um zwei Familien, leider, leider. Das hinterlässt einen gewissen Schmerz und Wehmut, bei mir, der geneigten Leserin.

Jetzt feiern ja demnächst sowohl Indien als auch Pakistan 75jähriges Bestehen. Jedoch hat das einstige Empire noch weit andere Wunden hinterlassen. Eines dieser Zankäpfel ist Kashmir. Eine Region mit noch immer ungewissem Status, nicht wirklich zu Indien oder Pakistan gehörend, obwohl beide Länder Anspruch darauf erheben.

Das ändert aber nichts daran, dass trotzdem verschiedene Ethnien und Konfessionen dort größtenteils und immer wieder periodisch in Frieden zusammenleben, obwohl es Terror gibt.

In diesem Spannungsfeld lebt Ex-Agent Vikram Sandeep und seine Frau Sameera. Das Waisenhaus Dar-as-Salam bei Srinagar leitet nun sein Protégé und Sohn Yussuf Sadaq. Der war einst selbst einer der Waisen. Raja Sharma, bester Freund Vikrams ist glücklicherweise ebenfalls dort.

Es könnte alles so schön sein und die drei helfen selbstredend, wann immer nötig, Yussuf und Co.

Jedoch gibt es ja nach wie vor eben Unruhe in Kashmir und alte Antagonisten schlafen nicht ...

Sehr schade, dass nun das Epos zu Ende geht. Das Ende ist durchaus sehr befriedigend. Tragik und Glück liegen, wie so oft im Leben, wieder eng beieinander.

Es gibt unverhoffte Wendungen, packende Emotionen, Tiefe und psychologische Feinzeichnung. Wieder einmal exzellent recheriert. Ein Verzeichnis der Dramatis Personae sowie ein Glossar sind sehr hilfreich.

Den Autorinnen gelingt es sehr gut, den menschlichen Faktor, das allzu Humane im Negativen wie im Positiven spannend wie ergreifend darzustellen.

Man bekommt auch, als schönen Nebeneffekt, auch wieder Lust Kashmir von Led Zeppelin zu hören. Danke, Simone Dorra und Ingrid Zellner!!!

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Immerzu Lebensgefahr

Biaoren - Die Klingen der Wächter - Band 6
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Die in atmosphärischem Schwarzweiß gehaltene epische Reihe des Chinesen Xu Xianzhe, des Künstlers der neunten Kunst, des Comics, geht nahtlos mit Band Sechs weiter.

607 nach Christus, drittes Jahr der ...

Die in atmosphärischem Schwarzweiß gehaltene epische Reihe des Chinesen Xu Xianzhe, des Künstlers der neunten Kunst, des Comics, geht nahtlos mit Band Sechs weiter.

607 nach Christus, drittes Jahr der Daye-Ära.

Daoma, der Hasardeur und Personenschützer sowie seine Kameraden hatten sich von Ayuya verabschieden (müssen). Nun sind sie auf ihrer langen und gefahrvollen Reise unterwegs zum Gebirgspass von Yumenguan. Dabei treffen sie allerdings auf die Häscher des Kaisers Yang Guang, der das Volk knechtet.

Chang'an, weit weg, indes scheint wieder Aktivitäten der Rebellengruppe der bunten Blüten Huayantuan zu erleben ...

Spannend und wendungsreich geht die aufregende Saga weiter. Es ist unabdingbar die vorherigen Bände zu kennen, um dem vielgestaltigen Plot problemlos folgen zu können.

Xu Xianzhe hat jedenfalls ein bemerkenswertes Werk hier geschaffen, mit Tiefe, Aussagekraft und Dramatik. Voller Dynamik und Emotionen. Es lohnt sich sehr, diese Reihe zu lesen, nein, zu verschlingen. Mehr als nur lohnenswert. Danke!

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Veröffentlicht am 16.06.2022

It's getting hot in here ...

Ganz schön heiß hier
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Es trifft früher oder später jede in den Vierziger oder Fünfziger Jahren ihres Lebens – tadaramm, Schreck laß nach! Die Wechseljahre! (Mich nicht! Oh nein! Die Witzboldin aus der vorletzten Reihe! Stöhn!)

Das ...

Es trifft früher oder später jede in den Vierziger oder Fünfziger Jahren ihres Lebens – tadaramm, Schreck laß nach! Die Wechseljahre! (Mich nicht! Oh nein! Die Witzboldin aus der vorletzten Reihe! Stöhn!)

Das Thema bedarf dringend der Enttabuisierung sowie -stigmatisierung und dazu ist dieser Ratgeber hervorragend geeignet. Multimodal wird der Komplex mit all seinen Facetten sehr ergiebig behandelt.

Aber nicht trocken, oder bierernst, sondern durchaus mit angemessenem Humor und sehr gut verständlich.

Psyche, Stoffwechsel, Hormone, Ernährung, Sport, eventuell auftretende Probleme werden allesamt thematisiert. Ebenso das Antlitz der Wechseljahre an sich und wie das Klimakterium einer jeden in den Allerwertesten beißen könnte.

Ärztliche Hinweise, von PD Dr. Daniela Paepke, deutlich gekennzeichnet, sind eine großartige Hervorhebung. Die Tipps und Tricks sind alltags- wie praxistauglich. Das Leben hört mit den Wechseljahren keinesfalls auf. Erfahrungsberichte von betroffenen Frauen sind eine ebenso klasse Ergänzung.

Es gibt auch noch einen tollen Anhang mit weiterführender Literatur. Und liebe Männer, wenn ihr die seltsamen Frauen begreifen wollt, dann lege ich euch ans Herz dieses Buch hier zu lesen. Dann könnt ihr eure Schwester, Mutter, beste Freundin, Lebensgefährtin, Ehefrau usw. wesentlich besser verstehen und Verständnis generieren, das echt von Herzen kommt. (Denkt daran, Männer, ihr werdet auch nicht jeden Tag jünger, :)

Sehr lesenswert und äußerst empfehlenswert, um ebenso mit Mythen und Vorurteilen wie Panik bei beiden Geschlechtern aufzuräumen. Exzellent! Danke! Anna Cavelius und Dr. Daniela Paepke!!!

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