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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2022

Fesselnder und realistischer Thriller

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. (Die Emer-Murphy-Serie 1)
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Kommissarin Emer Murphy muss sich nach einer Psychose schonen und die Zeit der Krankschreibung zur Erholung nutzen - eigentlich. Doch plötzlich verschwindet die zweijährige Poppy und Emer kann nicht anders: ...

Kommissarin Emer Murphy muss sich nach einer Psychose schonen und die Zeit der Krankschreibung zur Erholung nutzen - eigentlich. Doch plötzlich verschwindet die zweijährige Poppy und Emer kann nicht anders: sie muss einfach ermitteln und versuchen, das Mädchen zu retten. Auch wenn das heißt, gegen den ärztlichen Rat zu handeln und ihre Psychopharmaka abzusetzen - denn nur ohne Medikamenteneinfluss kann Emer ihre erstaunliche Intuition spüren.

Das Cover finde ich toll, die bunten Farben ziehen die Aufmerksamkeit auf das Buch, gleichzeitig strahlen der schwarze Hintergrund und die Silhouette des Mädchen etwas Düsteres aus.

Die Geschichte beginnt spannend, der Prolog lässt für das verschwundene Mädchen nichts Gutes erahnen und man muss einfach weiterlesen. Wir tauchen tief in die Geschehnisse ein, da die verschiedenen Perspektiven zu einem breiteren Informationsfluss verhelfen. Je weiter man in der Geschichte gräbt, desto mehr entpuppt sich, dass alles mehr Schein als sein ist. Zum Beispiel die scheinbar perfekte Ehe, die von zwei Personen geführt wird, zwischen denen das Verhältnis eher kalt rüberkommt. Die Charaktere haben viele Ecken und Kanten und sind dadurch besonders authentisch, vor allem Emer ist außergewöhnlich und gleichzeitig sympathisch. Die Auszüge von Kommentaren aus den Internetforen sind gut gelungen und bringen Abwechslung in die Geschichte. Der Fall wartet mit vielen überraschenden Wendungen auf, eine davon habe ich schon erahnt, aber die anderen haben mich eiskalt erwischt. Auch, dass von Kapitel zu Kapitel manchmal etwas übersprungen wird und man erst nach ein paar Sätzen/Seiten erfährt, was zwischen den Kapiteln geschehen ist, finde ich gut gelungen. Die Auflösung und das Ende haben mir ebenfalls gut gefallen, sie passen stimmig zum Rest der Ereignisse.

Dieses Debüt kann ich nur empfehlen und ich freue mich schon auf weitere Fälle von Emer! 4 Sterne

Veröffentlicht am 18.06.2022

Spannender Spionagethriller

Faust
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Nach Sara Nowaks gefährlicher Aufdeckung von Stasi-Machenschaften, vertuschen die schwedischen Behörden alles und verbieten Sara, jemals etwas davon zu verlauten zu lassen. Als einer der damaligen Spione ...

Nach Sara Nowaks gefährlicher Aufdeckung von Stasi-Machenschaften, vertuschen die schwedischen Behörden alles und verbieten Sara, jemals etwas davon zu verlauten zu lassen. Als einer der damaligen Spione umgebracht wird, lässt das Sara keine Ruhe und sie beginnt heimlich zu ermitteln. Dabei tritt sie dem erbarmungslosen Faust auf die Füße und gerät erneut in Lebensgefahr ...

Das Cover passt meiner Meinung nach gar nicht zur Story, wie schon bei Band 1. Wenigstens sind beide Cover im ähnlichen Stil gehalten und der gelbe Schriftzug sticht ins Auge. Trotzdem gefallen mir die Cover der schwedischen Originalversion um einiges besser.

Die Geschichte ist flüssig und aus mehreren Perspektiven geschrieben, sodass der Leser einen tieferen und weiteren Einblick bekommt. Schon der Anfang, als sich das Blatt für die Gangster so überraschend wendet, ist unerwartet und fesselnd. Sara ist immer noch sehr eigensinnig und setzt sich über so manche Regeln hinweg. Der nervige Stress mit der Familie ist nachvollziehbar und man fühlt mit Sara mit. Mein Wunsch nach höherem Tempo im zweiten Band wurde erhört, auch wenn es immer noch ein paar Längen im Buch gibt. Gegen Ende geschehen nochmals plötzliche Wendungen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte. Die Fälle an sich sind zufriedenstellend abgeschlossen, dennoch gibt es noch offene Fäden, die hoffentlich in Band 3 aufgeklärt werden.

Ich freue mich schon auf den letzten Band Wagner und gebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 16.06.2022

Spannender Klimathriller

Schmelzpunkt
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Die Erderwärmung ist in vollem Gange und sogar die Arktis schmilzt in rasendem Tempo. Dadurch ist auch das Volk des jungen Inuk Nanoq gefährdet, da dessen Lebensgrundlage zerstört wird. Gemeinsam mit der ...

Die Erderwärmung ist in vollem Gange und sogar die Arktis schmilzt in rasendem Tempo. Dadurch ist auch das Volk des jungen Inuk Nanoq gefährdet, da dessen Lebensgrundlage zerstört wird. Gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Hanna untersucht er ein plötzliches Massensterben von Fischen, das nicht natürlich zu sein scheint. Dabei geraten sie in einen Strudel gefährlicher Machenschaften und müssen um ihr Leben kämpfen.

Das Cover gefällt mir, der Riss durch das Eis passt gut zum Thema und ist ähnlich wie das des Vorgängers gestaltet.

Der Schreibstil ist flüssig und man kann der Geschichte gut folgen. Uve Teschner macht ebenfalls einen guten Job, man hört seiner angenehmen Stimme gerne zu. Das Thema Polarschmelze ist hochaktuell und das Buch verdeutlicht, wie schlimm es auch in der Realität werden könnte. Die Szene zu Beginn mit dem Eisbären ist spannend und fesselnd geschrieben, was sich bis auf ein paar etwas langwierige Passagen durch die ganze Geschichte zieht. Diese ist aus mehreren Perspektiven geschrieben, welche das Geschehen abwechslungsreich erzählen. Die Charaktere sind gut dargestellt, auch wenn man nicht unbedingt jede Handlung nachvollziehen kann. Besonders gelungen ist der aufdringliche Sven, der zunächst einen sympathischen Eindruck macht, welcher jedoch im Laufe der Geschichte immer unangenehmer wird.

Die brenzligen Situationen lassen den Leser mitfiebern und es macht Spaß, das Buch zu lesen/hören. 4 Sterne

Veröffentlicht am 18.05.2022

Spannender Jugendthriller

Ancora
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Anders als die Jugendlichen im gleichen Alter verbringen Romy, Aurel und Jannis ihren Sommer nicht damit, von Club zu Club zu ziehen und sich besinnungslos zu betrinken, sondern mitten in der Natur im ...

Anders als die Jugendlichen im gleichen Alter verbringen Romy, Aurel und Jannis ihren Sommer nicht damit, von Club zu Club zu ziehen und sich besinnungslos zu betrinken, sondern mitten in der Natur im abgeschiedenen Dorf Ancora – ohne Handy oder andere technische Geräte. Zunächst sind die drei fasziniert von der Lebensweise im Dorf, doch schon bald geschehen merkwürdige und auch angsteinflößende Dinge. Als Romy bemerkt, dass das, was sie gerade erlebt, exakt einem Gedicht ihrer Mutter entspricht, ist es schlagartig vorbei mit der Unbeschwertheit – denn das Gedicht endet mit Romys Tod …

Das Cover finde ich gut gelungen, der Wald passt perfekt, da ein solcher das Dorf umgibt. Auch die Kreise erinnern an etwas, das eine tragende Rolle im Buch spielt, doch ich möchte nicht zu viel verraten. Auch die verschiedenen "Strophen”, in die die Geschichte aufgeteilt ist, sind wie das Cover gestaltet, was ich ebenfalls ansprechend finde.

Der Schreibstil ist flüssig und man kann der Geschichte gut folgen. Auch der Anfang hat mir gut gefallen, bei der Fantasie über die Tiefkühlpizza musste ich lachen. Dennoch brauchte ich ein bisschen, bis ich wirklich im Geschehen war. Es ist alles sehr mysteriös und man weiß lange Zeit nicht, wohin die Geschichte einen führen wird. Ab der Hälfte wird es zum Glück zunehmend spannender und man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Romys mysteriöse Fähigkeit, die Zeit stillstehen zu lassen, ist eine tolle Idee und gut umgesetzt. Die Charaktere sind authentisch dargestellt und man fühlt mit ihnen mit. Auch das Ende weiß zu überzeugen und lässt einen zufriedenen Leser zurück.

Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es nur empfehlen! 4 Sterne

Veröffentlicht am 18.05.2022

Düsterer Krimi

Tag der Asche
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Bei ihrem neuen Fall kommt das Polizistenteam Kommissar Pierre Niémans und seine Assistentin Ivana Bogdanovic mit einer bizarren religiösen Gemeinschaft in Kontakt - den sogenannten Gesandten. Einer der ...

Bei ihrem neuen Fall kommt das Polizistenteam Kommissar Pierre Niémans und seine Assistentin Ivana Bogdanovic mit einer bizarren religiösen Gemeinschaft in Kontakt - den sogenannten Gesandten. Einer der ihren wurde in einer Kapelle gefunden. Nun sollen die beiden herausfinden, ob es nur ein Unfall oder doch ein Mord war. Das ist gar nicht so einfach, da die eingeschworene Gemeinschaft keine Fremden auf ihrem Gelände duldet und sehr verschwiegen ist. Deshalb schleust sich Ivana unter die Hilfsarbeiter, die während der Weinlese geduldet werden. Dabei gerät sie in große Gefahr …

Das Cover gefällt mir sehr gut, die rote Farbe strahlt Bedrohung aus und der abgebildete Turm passt gut zum religiösen Thema. Auch der Titel ist gut gewählt, da dieser Tag der Asche eine große Rolle im Leben der Gemeinschaft spielt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und man findet sich schnell in die Geschichte ein. Auch die kurzen Kapitel verleiten einen dazu, doch noch weiterzulesen. Die Stimmung ist bedrückend und das Thema der abgeschotteten Gemeinschaft ist interessant. In kleinen Schritten erfährt man, was wirklich geschehen ist und die Auflösung ist überraschend. Auch das Geheimnis der Religionsgemeinschaft hat es in sich.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich kann es nur empfehlen. 4 Sterne