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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.06.2022

Ungewöhnlich, modern und richtig cool! – New York aus einer völlig neuen Perspektive betrachtet

Die Wächterinnen von New York
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„Die Wächterinnen von New York“ von N.K. Jemisin ist ein wirklich grandioser Fantasyroman für Erwachsene. Überzeugen konnte mich die Geschichte vor allem durch ihren innovativen und einzigartigen Blick ...

„Die Wächterinnen von New York“ von N.K. Jemisin ist ein wirklich grandioser Fantasyroman für Erwachsene. Überzeugen konnte mich die Geschichte vor allem durch ihren innovativen und einzigartigen Blick auf New York bzw. Städte im Allgemeinen. Durch die Verkörperung der einzelnen Stadtteile durch die Protagonist:innen, spielt die Autorin gekonnt mit Eigenschaften, Vorurteilen und Besonderheiten von Manhattan, Brooklyn, Queens, Bronx und Staten Island und erlaubt so einen ehrlichen und unverfälschten Blick auf die Stadt und ihre höchst unterschiedlichen Stadtteile. Auch wenn die Umsetzung sowohl sprachlich, als auch inhaltlich durchaus schräg war, gefiel mir die Geschichte richtig gut. Von Beginn an geht es temporeich und unerwartet zu und so konnte mich der Roman bis zuletzt ausgezeichnet unterhalten. Und auch wenn der altbekannte Kampf Gut gegen Böse aufgegriffen wird, ist die Handlung doch vielschichtiger und durchdachter als man zunächst vermuten würde. Positiv aufgefallen sind mir darüber hinaus auch die Selbstverständlichkeit von queeren Charakteren, sowie das umfassende Plädoyer für Vielfältigkeit und gegenseitiger Akzeptanz. Auch die Liebe zu unterschiedlichen Kunstformen wird immer wieder spürbar. Da der Schreibstil durch die wechselnden Erzählperspektiven etwas eigenwillig ist, dauerte es etwas bis ich mich daran gewöhnte, dann las sich das Buch aber flüssig und blieb bis zum Schluss fesselnd. Im Gesamten konnte mich „Die Wächterinnen von New York“ absolut überzeugen. Deswegen vergebe ich gerne 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fantasyfans!

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Veröffentlicht am 16.06.2022

Abwechslungsreich und mörderisch spannend – Großartige Kurzkimisammlung, nicht nur im Urlaub lesenswert

Tatort Nord
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„Tatort Nord“ wurde von von Yvonne Wüstel, Anke Küpper und Franziska Henze herausgegeben und vereint ganze 23 Kurzkrimis welche alle im Norden Deutschlands spielen. Diese wunderbare Kurzkrimisammlung war ...

„Tatort Nord“ wurde von von Yvonne Wüstel, Anke Küpper und Franziska Henze herausgegeben und vereint ganze 23 Kurzkrimis welche alle im Norden Deutschlands spielen. Diese wunderbare Kurzkrimisammlung war mein erstes Ausflug ins Genre und wird nach dieser tollen Erfahrung auch sicher nicht mein letzter bleiben! Besonders begeisterten mich die Krimis dabei durch ihre große Bandbreite. 23 unterschiedliche Autorinnen entführen hier zu manigfaltigen Szenarien. Als netter Nebeneffekt lernt man so viele neue Autorinnen auf einmal kennen und bekommt gleich noch weitere Leseempfehlungen mit auf den Weg. Zwar gefielen mir nicht alle Werke gleich gut, allerdings ist das Niveau des gesamten Buchs wirklich sehr hoch. Nur zwei bis drei sagten mir gar nicht zu, der Rest faszinierte oder begeisterte mich absolut. Es ist wirklich eine hohe Kunst auf nur wenigen Seiten eine stimmige Geschichte zu erzählen, gekonnt Spannung aufzubauen und das Ganze dann in einem angemessenen Finale aufzulösen. So staunte ich nicht nur immer wieder über die kleinen Meisterwerke, welche detailliert und doch auf den Punkt genau erzählt wurden, sondern rätselte auch fleißig mit, wobei ich mal richtig lag und immer wieder auch überrascht wurde. Für Krimi und Thrillerfans ist das Buch auf jeden Fall ein absolutes Must-Read, manche Geschichte streift nämlich auch das Genre Thriller, höchst spannend und teilweise amüsant geht es außerdem zu. Deswegen gibt es von mir natürlich volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Ökologisch reisen und trotzdem tolle Abenteuer erleben – Hier dreht sich alles um das Reisen mit dem Zug

Reisehandbuch Europa mit dem Zug
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Wer gerne mehr von Europa sehen möchte, ganz ohne schlechtes Gewissen oder Flugscham, sollte sich unbedingt das tolle Buch „Europa mit dem Zug“ aus dem Reisedepeschen Verlag zulegen! Ich bin auf jeden ...

Wer gerne mehr von Europa sehen möchte, ganz ohne schlechtes Gewissen oder Flugscham, sollte sich unbedingt das tolle Buch „Europa mit dem Zug“ aus dem Reisedepeschen Verlag zulegen! Ich bin auf jeden Fall begeistert von der liebevollen wie auch wohlüberlegten Zusammenstellung von möglichen Reiserouten quer durch Europa. Das Buch macht nicht nur durch seine ansprechende Gestaltung Lust auf die Reiseplanung, auch inhaltlich hat es richtig was auf dem Kasten. Geografisch gegliedert und nach Ländern geordnet, kann man sich hier wunderbar inspirieren lassen. Landkartenausschnitte bieten dabei zusätzliche Orientierung und gelungen ausgewählte Fotos geben erste Einblicke in das jeweilige Land. Neben bekannten Strecken finden sich tatsächliche viele Geheimtipps zwischen den Seiten und so sollte wirklich jede:r etwas passendes für sich finden. Ist das genau Reiseziel erst mal festgelegt, findet man dann in jedem Kapitel nützliche Infos zur Anreise, zum Streckennetz innerhalb des Landes und auch wichtige Informationen zu Preisen und dem Fahrkartenkauf. Für Leseverrückte gibt es außerdem noch passende Buchempfehlungen für die Reiselektüre. Als besonders hilfreich empfinde ich allerdings die Auflistung der Direktverbindungen und Nachtzüge. Hier werden auf einen Blick die zahlreichen Möglichkeiten deutlich und schnell zeigte sich das eine Zugreise nicht zwangsläufig besonders zeitaufwendig sein muss. Am Ende der Lektüre fühle ich mich nun rund um vorbereitet auf meine nächste Reise mit dem Zug. Wobei das Buch so vielfältig ist, dass es auf jeden Fall immer wieder neue Anregungen bietet und immer wieder zum stöbern einlädt. Natürlich vergebe ich für dieses großartige Sachbuch volle 5 Sterne und eine klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 12.06.2022

Ein Schatz an geschichtlichen Informationen, verwebt mit der Liebe zu Büchern

Papyrus
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Bevor ihr zum Buch „Papyrus“ der Autorin Irene Vallejo greift, sollte euch auf jeden Fall bewusst sein, dass diese Lektüre Zeit braucht. Dieses sehr besondere Buch liest sich nicht einfach so weg, sondern ...

Bevor ihr zum Buch „Papyrus“ der Autorin Irene Vallejo greift, sollte euch auf jeden Fall bewusst sein, dass diese Lektüre Zeit braucht. Dieses sehr besondere Buch liest sich nicht einfach so weg, sondern benötigt Konzentration, Aufmerksamkeit und auch den Willen sich auf den durchaus besonderen Stil einzulassen. Wer ein reines Sachbuch erwartet wird hier enttäuscht werden, vielmehr nimmt uns die Autorin mit, auf einen sehr persönlichen Streifzug durch die Geschichte der Menschheit, ihrer Sprache und Büchern. Dabei fokussiert sie sich vor allem auf das antike Griechenland und das römische Reich, stellt aber trotzdem immer wieder Verbindungen zu anderen geschichtlichen Epochen und auch unserer modernen Zeit her. Auf einzigartige und kurzweilige Weise kann man hier Geschichte verpackt in Geschichten erleben. Selten habe ich eine solche lebendige und nachvollziehbare Darstellung von historischen Ereignissen gelesen. So entsteht immer wieder das Gefühl, als wäre man selbst mit dabei und sieht die antiken Bauten vor dem inneren Augen auferstehen. Allerdings erzählt Irene Vallejo nicht chronologisch, sondern springt immer wieder wild hin und her. Mir persönlich machte es große Freude ihre Gedankengänge zu verfolgen und mich einfach durch die Handlung treiben zu lassen. Ihr poetischer, gedankenvoller und manchmal ausgeschmückter Schreibstil, lädt dabei zum langsamen lesen und genießen ein.

Trotzdem kann ich Leser:innen gut verstehen, welche mit dem Aufbau des Buchs nichts anfangen können. Auch ich war stellenweise immer wieder irritiert bzw. konnte nicht alle Kapitel sofort zeitlich einordnen. Ein wenig mehr Struktur hätte dem Werk sicher nicht geschadet. Dennoch dürfen wir auch nicht die immense Rechercheleistung unterschätzen welche sich in den fast 800 Seiten verbergen. Die Autorin hat viele Jahre Arbeit und eine beachtliche Kraft in ihr Werk gesteckt. Auch deshalb gibt es wohl immer wieder sehr persönliche Passagen, in welchen ihre Beweggründe deutlich werden. Nicht zuletzt begeisterte mich das Buch auch dadurch, dass immer wieder ein besonderer Augenmerk auf die ersten Autorinnen gelegt wurde. Gegen zahlreiche Widrigkeiten setzten diese eindrucksvollen Frauen sich durch, wobei es leider nur sehr wenige ihrer Schriftstücke bis in unsere heutige Zeit geschafft haben. Allgemein sensibilisiert das Buch dafür, wie unwahrscheinlich es doch eigentlich war, dass antike literarische Schöpfungen bis in die Gegenwart bestehen und gelesen werden. Auf jeder Seite ist so nicht nur die Liebe zu Büchern und Sprache spürbar, sondern auch die Wertschätzung zahlreicher historischer Figuren. Da man außerdem ganz Nebenbei richtig viel lernt, kann ich „Papyrus“ nur weiterempfehlen. Auch wenn die Lektüre stellenweise beschwerlich erscheint, lohnt sich das durchhalten auf jeden Fall! Dieser Schatz gehört einfach in jedes Bücherregal und sollte auch noch in vielen Jahren gelesen werden!

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Veröffentlicht am 06.06.2022

Durchdachter und packender französischer Regionalkrimi

Lavendel-Grab
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Obwohl „Lavendel-Grab“ von Carine Bernard bereits der vierte Band einer Reihe ist, kann man diesen auch gut ohne Vorwissen lesen. Natürlich ist es schöner die ganze Reihe zu kennen, denn das Privatleben ...

Obwohl „Lavendel-Grab“ von Carine Bernard bereits der vierte Band einer Reihe ist, kann man diesen auch gut ohne Vorwissen lesen. Natürlich ist es schöner die ganze Reihe zu kennen, denn das Privatleben der Protagonist:innen spielt durchaus eine Rolle. Dennoch fand ich mich als Neueinsteigerin gut zurecht und habe Lust bekommen die Reihe weiter zu verfolgen. Der Krimi hält eine ausgewogene Mischung von provenzalischen Lokalkolorit und einem äußerst spannenden Fall bereit. So kommt zwar durchaus etwas Urlaubsgefühl auf, der Fokus bleibt aber immer auf dem Kriminalfall. Die Kapitel haben außerdem genau die richtige Länge und auch der angenehme Schreibstil sorgt für ein zügiges Lesetempo. Obwohl mir nicht immer alle Figuren sympathisch waren, wirkte ihr Handeln dennoch authentisch. Und zum Glück gleicht Ermittlerin Lilou Braque durch ihre offene, wenn auch etwas chaotische Art, so Manches aus. Methodisch und geschickt gelingt es dem Team gemeinschaftlich, so nach und nach, hinter alle Zusammenhänge zu kommen. Besonders gut gefiel mir dabei die enge Zusammenarbeit mit der Kriminaltechnik, welche die Handlung noch glaubwürdiger erscheinen lies. Bis zum Schluss bleibt es außerdem wunderbar spannend, wofür so manche falsche Fährte sorgte. Dennoch macht das mit rätseln durchgängig Spaß und die Handlung ist durch unerwartete Wendungen auch nicht zu vorhersehbar. Auch das Ende gefiel mir gut, da es rund und stimmig war. Wer also nach einer leichten und dennoch spannungsgeladenen Lektüre sucht ist hier goldrichtig. Gerne vergebe ich deswegen volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Krimifans!

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