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Veröffentlicht am 02.08.2022

Ein Leben in 100 Jahren

Violeta
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'Violeta' war tatsächlich mein erstes Buch der chilenischen Autorin Isabel Allende. Und ja, Isabel Allende ist eine ganz große Meisterin im Umgang mit den Worten. Sie schreibt sehr flüssig und leicht und ...

'Violeta' war tatsächlich mein erstes Buch der chilenischen Autorin Isabel Allende. Und ja, Isabel Allende ist eine ganz große Meisterin im Umgang mit den Worten. Sie schreibt sehr flüssig und leicht und dabei unglaublich eindringlich, bild- und wortgewaltig.

Ein Leben in 100 Jahren...

Eingebettet zwischen dem Ausbruch der spanischen Grippe im Jahr 1920 und der Corona Pandemie im Jahr 2022 erzählt uns Allendes außergewöhnliche Protagonistin Violeta ihre Lebensgeschichte. Es ist ein turbulentes und aufregendes Leben geprägt von allerlei Höhen und Tiefen - drei Ehen, zwei Kinder, Affairen, private Schicksalsschläge wie der Tod des Vaters, oder die Flucht aufs Land, Zeiten von Armut aber auch florierenden Geschäften. Violeta schreibt ihrem geliebten Enkel Camilo Briefe, in denen sie ihm über die Familiengeschichte der del Valles in dem Zeitabschnitt von 100 Jahren berichtet. Das Buch ist passend aus der Ich-Perspektive geschrieben und in vier Abschnitte, welche jeweils 20 Jahre umreißen, eingeteilt.

Isabel Allende verwebt dabei geschickt die Schicksale ihrer Figuren in das historische Zeitgeschehen Chiles bzw. Südamerikas. Als Leser*innen durchleben wir so Zeiten von Krankheit, die Weltwirtschaftskrise, politische Unruhen, einen Militärputsch, den Kampf um Frauenrechte und vieles mehr.

Violeta ist eine willensstarke und eigenständige, unangepasste Persönlichkeit, deren Weg viele Menschen kreuzen. Einer dieser Menschen ist mir dabei besonders ans Herz gewachsen. Violetas Kindermädchen Josephine Taylor ist für mich die heimliche Heldin des Romanes. Ihr Leben und ihre Taten haben mich mit Abstand am meisten beeindruckt und gefesselt.

Fazit

'Violeta' von Isabel Allende ist ein durchaus interessantes und spannendes Familienepos eingebettet in 100 Jahre chilenische Geschichte. Die Autorin schreibt sehr authentisch, bild- und wortgewaltig. Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen, wobei die erste Hälfte meines Erachtens die große Stärke des Romanes ist. In der zweiten Hälfte flacht der Spannungsbogen etwas ab.

Ich kann dir das Buch empfehlen, wenn du gerne historische Romane über starke und unabhängige Frauenfiguren liest.

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Veröffentlicht am 17.06.2022

Papier und Blut und Whiskey

Papier & Blut
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'Tinte & Siegel' habe ich unglaublich gefeiert. Der derbe Humor, die schrägen Charaktere - es war einfach alles so herrlich skurril. Selten habe ich bei einem Buch so gelacht. Es war also selbstverständlich,  ...

'Tinte & Siegel' habe ich unglaublich gefeiert. Der derbe Humor, die schrägen Charaktere - es war einfach alles so herrlich skurril. Selten habe ich bei einem Buch so gelacht. Es war also selbstverständlich,  dass ich auch den zweiten Band 'Papier & Blut' lesen werde.

Ich feiere Siegelmagier Al! Ich feiere den großartigen Humor...

Eines vorweg. Es handelt sich hier um einen zweiten Band. Du solltest unbedingt vorher Band 1 lesen. Nicht nur wegen dem Verständnis, sondern du lernst auch Al MacBharrais kennen. Den kantigen Schotten mit Hang zum Whiskey und einen großen Verschleiß an Lehrlingen. Denn Al ist verflucht...so richtig. Und dieses Mal könnte der Fluch seinen Gefährten, den Hobgoblin Buck treffen. Doch viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht,  denn in Australien verschwinden der Reihe nach Siegelmagier*innen.

Es ist eine ziemlich actionreiche und blutige Mission,  die Al und Buck im australischen Outback erwartet. Mit von der Partie ist auch der Eiserne Druide Connor Molloy mit seinen beiden Hunden Oberon und Starbuck. Umso mehr, umso besser, denn die Monster sind diesmal ziemlich fies und tückisch und veranstalten ein Gemetzel nach dem nächsten.  Ja, in diesem zweiten Band fließt ziemlich viel Blut. Wie erfahren aber auch mehr Hintergründe zur Al und seinen Flüchen und die eine und andere eingestreute Geschichte des Eisernen Druiden. Ich finde die Mischung sehr gelungen und unterhaltsam, auch wenn sich zwischendurch ein paar Längen auftun.

Am meisten habe ich wieder vom großartigen und derben Humor des Autors gezehrt. Ich liebe ihn einfach. Ganz besonders die Dialoge zwischen Al und Buck.

Wenn dir der erste Band schon gefallen hat, solltest du unbedingt weiterlesen. Ich werde an der Reihe jedenfalls dran bleiben.

Klare Leseempfehlung!

Fazit:

Alte Bekannte, neue Gefährten, blutige Gemetzel und ein verboten derber Humor!

Mir hat auch der zweite Band, trotz kleiner Längen, sehr gut gefallen.

Ich empfehle das Buch vorallem jenen weiter, die den ersten Band schon sehr gefeiert haben. Das Buch ist zwar an sich eigenständig und abgeschlossen, das Vorwissen aus Band 1 wird aber meines Erachtens schon benötigt.

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Veröffentlicht am 30.05.2022

Skurril, sonderbare, anders

Die dunklen Geheimnisse von Heap House
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Inmitten einer riesigen Müllhalde, selbst aus Müll gebaut,  thront das riesige labyrinthartige Anwesen der Familie Iremonger. Die Iremongers sind wahrlich einzigartig und außergewöhnlich.  Sie ...

Inmitten einer riesigen Müllhalde, selbst aus Müll gebaut,  thront das riesige labyrinthartige Anwesen der Familie Iremonger. Die Iremongers sind wahrlich einzigartig und außergewöhnlich.  Sie leben ganz unter sich und sie erhalten bei ihrer Geburt einen bestimmten Geburtsgegenstand, den sie immer bei sich tragen, ohne Ausnahme. So auch der junge Clod, dessen Geburtsgegenstand ein Badewannenstöpsel ist. Und Clod hat noch eine andere Begabung, die ihn selbst unter seinesgleichen seltsam erscheinen lässt. Er kann die Geburtsobjekte sprechen hören. Diese flüstern ihm ganz bestimmte Namen zu. Nur ein Gegenstand scheint verstummt zu sein, als Clods Tante ihr Geburtsobjekt - einen Türknauf - auf mysteriöse Umstände verliert.

Die dunklen Geheimnisse von Heap House sind skurril, wirklich sehr skurril, und obendrein noch ziemlich düster und gruselig. Wenn man einen Blick auf das Cover und die Illustrationen im Buch selbst wirft, kann man sich denke ich ganz gut vorstellen, dass eine düstere Geschichte mit sehr schrägen Charakteren auf einem wartet. Ich hatte am Anfang zugegebenermaßen meine Schwierigkeiten ins Geschehen hineinzufinden und mich in dem riesigen Imperium aus Müll - dem Reich des Iremonger-Clans - zurecht zu finden. Ja, die Familie ist wirklich riesig und alle auseinander zu halten ist schwer, obwohl sie alle auf ihre Art einzigartig sind. Das fängt schon bei den ungewöhnlichen Namen an, die die Figuren tragen.

Edward Carey hat auch einen sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der zwar die Handlung mit seinem etwas altertümlichen Ausdruck perfekt untermalt, für mich aber etwas holprig zu lesen war. Wenn man sich allerdings darauf einlässt, bekommt man eine Geschichte erzählt, die außergewöhnlich ist, voll von Rätseln und Mysterien und mit schwarzem britischen Humor glänzt.

Das ganze wird abwechselnd aus Sicht des seltsamen Clod Iremonger aus der Oberschicht und dem neuen Dienstmädchen Lucy Pennant, die zu den niederen Iremongers gehört, erzählt. Eigentlich ist ein Kontakt zwischen den beiden strengstens verboten und doch freunden sie sich im Geheimen an, während sich in Heap House ein Sturm aufbaut.

Mir hat das Buch vorallem wegen seiner Andersartigkeit gut gefallen. Vergleiche sind schwer, vielleicht ein bisschen wie schaurige Versionen von Lemony Snicket und Charlie und die Schokoladenfabrik. Manche Szenen waren selbst mir ein bisschen zu abgedreht und absonderlich. Ich würde das Buch auch nicht unbedingt als Kinderbuch ab 12 Jahren ansehen. Mich hätten in diesem Alter mit Sicherheit einige Dinge verstört und ich hätte auch nicht alles verstanden. Die dunklen Geheimnisse von Heap House ist ein Gruselmärchen mit Anspruch, das ich ab 16 Jahren empfehlen würde.

Das Buch bildet übrigens den Auftakt einer Trilogie, die ich mit Sicherheit im Auge behalten werde. Spätestens nach dem großen Cliffhanger am Ende, muss man nämlich einfach weiterlesen.

Fazit

Ein Imperium aus Müll, rätselhafte Ereignisse, seltsame Gaben und skurille Charaktere.

Die dunklen Geheimnisse von Heap House ist ein schauriger und düsterer Reiheauftakt, den ich dir empfehle, wenn du gerne außergewöhnliche, sonderbare Figuren und Geschichten im Stil von Tim Burton liest.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Entdecke die Welt der Elefanten

Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleiner Elefant (Tier-Buch mit Schiebern und Klappen)
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Als wir die Glücksfisch-Büchlein in der Buchhandlung entdeckt haben,  mussten wir sie einfach mitnehmen. Die süßen und fröhlichen Illustrationen haben es meiner Tochter und mir einfach angetan.

In diesem ...

Als wir die Glücksfisch-Büchlein in der Buchhandlung entdeckt haben,  mussten wir sie einfach mitnehmen. Die süßen und fröhlichen Illustrationen haben es meiner Tochter und mir einfach angetan.

In diesem Teil der Reihe erfährst du spielerisch Wissenswertes über das Leben der Elefanten. Der kleine Elefant nimmt dich mit zum Wasserloch, zu seiner Familie und in den Dschungel. Meine fast 3-jährige Tochter ist begeistert. Der Text ist sehr ansprechend und altersgerecht gehalten. Das wichtigste aber: er überfordert nicht. Ein Glücklichsein, eine Drehscheibe und einige Klappen regen die Neugierde der Kinder an. Es hätten allerdings ruhig ein paar mehr interaktive Elemente geben können.

Fazit:

'Kleiner Elefant' aus der Glücksfisch-Reihe 'Weißt du, was die Tiere machen?' ist ein unglaublich süß gestaltetes, lehrreiches und qualitativ hochwertiges Pappbilderbuch für Kinder ab 2 Jahren. Ich kann es sehr empfehlen. 

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Warum summt die Biene?

Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene
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Als wir die Glücksfisch-Büchlein in der Buchhandlung entdeckt haben,  mussten wir sie einfach mitnehmen. Die süßen und fröhlichen Illustrationen haben es meiner Tochter und mir einfach angetan. ...

Als wir die Glücksfisch-Büchlein in der Buchhandlung entdeckt haben,  mussten wir sie einfach mitnehmen. Die süßen und fröhlichen Illustrationen haben es meiner Tochter und mir einfach angetan.

Wolltest du auch schon immer mal wissen was Bienen den ganzen Tag erleben und machen? 'Die kleine Biene' zeigt es dir. Dreh an der Drehscheibe und lass das Bienchen über die bunte Blumenwiese fliegen und lerne dabei viel über dieses fleißige Tier. Meine fast 3-jährige Tochter ist wie gesagt begeistert. Der Text ist sehr ansprechend und altersgerecht gehalten. Das wichtigste aber: er überfordert nicht. Ganz spielerisch lernen die kleinen über das Leben der Bienen und können auch aktiv mitmachen. Zum Beispiel beim Bienchen zählen oder beim Bienentanz. Auf der letzten Doppelseite befindet sich unser Highlight.  Die kunterbunte Blumenwiese mit den Klappen, hinter denen es allerhand zu entdecken gibt. Hiervon hätte es allerdings gerne noch mehr geben können.

Fazit:

'Die kleine Biene' aus der Glücksfisch-Reihe 'Weißt du, was die Tiere machen?' ist ein unglaublich süß gestaltetes, lehrreiches und qualitativ hochwertiges Pappbilderbuch für Kinder ab 2 Jahren. Ich kann es absolut empfehlen. 

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