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Veröffentlicht am 18.07.2017

Ich will auch ein Känguru ...

Die Känguru-Chroniken (Känguru 1)
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Heute Morgen fertig gehört, nachdem ich mich die letzten Tage im Auto oft schlapp gelacht habe. Das ist wirklich mal ein witziges Hörbuch, auf dessen beide Nachfolger ich mich sehr freue. Das Schöne an ...

Heute Morgen fertig gehört, nachdem ich mich die letzten Tage im Auto oft schlapp gelacht habe. Das ist wirklich mal ein witziges Hörbuch, auf dessen beide Nachfolger ich mich sehr freue. Das Schöne an einem eigenen Känguru ist einfach, dass man ihm alles in den Mund legen kann, was einem so einfällt. Denn wer will schon ein Känguru für seine Reden und Sprüche verantwortlich machen? Nichts und Niemand werden hier verschont und aus sehr schräge Art ins Visier genommen. Genau die Art von scharfem Sarkasmus, wie ich ihn liebe und wie ihn viele oft nicht so verstehen. Einen kleinen Abzug gebe ich allerdings. Ich muss gestehen, dass es mir manchmal ein klitzekleines bisschen zu überzogen war und doch ein paar winzige Längen hatte. Dennoch mache ich weiter, natürlich mit einer Großpackung Schnapspralinen ;)

Veröffentlicht am 13.07.2017

Was geschah wirklich im Sommer 1916, dem Sommer der Schlacht von Jütland?

Der geheime Brief
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Ich bin ganz begeistert von diesem Buch, von dem ich mir eigentlich gar nicht viel erwartet hatte. Die Autorin, die nicht nur mit Schweden sondern auch mit Deutschland sehr eng verbunden ist, hat mich ...

Ich bin ganz begeistert von diesem Buch, von dem ich mir eigentlich gar nicht viel erwartet hatte. Die Autorin, die nicht nur mit Schweden sondern auch mit Deutschland sehr eng verbunden ist, hat mich überrascht. Mit sehr viel Tiefgang erzählt sie die Geschichte zweier Mädchen, die der Zufall 1916 zusammengeführt hat, deren Freundschaft jedoch vorbestimmt gewesen zu sein scheint. Sie sehen sich nicht nur ähnlich wie Schwestern sondern haben auch ein gleiches Schicksal erlitten. Sie finden sich mitten im zweiten Weltkrieg als junge Hausmädchen im reichen Haushalt des Schuhfabrikanten Otto. Ihr Leben ist von Hunger und Armut geprägt, doch nach und nach hält eine zaghafte Form von Liebe Einzug in ihrem jungen Leben. Doch genau dadurch wird das Leben immer komplizierter für sie. Sie verstricken sich in Beziehungen, die verworrener kaum sein können und auch hier gilt das Sprichwort „Drei sind einer zu viel!“ … diese Erinnerungen lässt Rakel im Jahr 1959 auf ihrem Sterbebett an sich vorüberziehen. Dieselben Entdeckungen macht währenddessen die Fotografin Inga. Wie werden sich ihrer aller Hintergründe zu einem großen Bild zusammenfügen?

Nach den ersten paar Seiten fand ich das Buch erst verwirrend und stellte mich schon fast auf einen Abbruch ein. Wie hat es sich doch gelohnt, bei der Stange zu bleiben. Ganz langsam und sanft fügen sich die Steinchen zu einem großen Puzzle zusammen. Immer mehr Licht fällt hier in das Dunkel des Jahres 1916 und was wirklich geschah an der Küste der Insel Marstrand im Sommer der verhängnisvollen Schlacht am Skagerrak, der größten Schlacht im ersten Weltkrieg, der so vielen jungen Männern das Leben kostete. Maria Ernestam hat ein wundervolles Händchen den Leser so in die Geschichte zu ziehen, das er sich erst wieder lösen kann, wenn er die letzte Zeile gelesen hat. Mir hat das Buch sehr gut gefallen!

Veröffentlicht am 11.07.2017

Wenn das Leben keinen "Farthing" wert ist ...

Engel der Themse
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Beim Lesen habe ich mich bereits gefragt, wie ich dieses Buch beschreiben würde. Ich glaube, nun habe ich den richtigen Ausdruck gefunden: „atmosphärisch dicht“. Selten konnte ich mich so in die Protagonistinnen, ...

Beim Lesen habe ich mich bereits gefragt, wie ich dieses Buch beschreiben würde. Ich glaube, nun habe ich den richtigen Ausdruck gefunden: „atmosphärisch dicht“. Selten konnte ich mich so in die Protagonistinnen, also die beiden jungen Mädchen und ihre missliche Lage hinein versetzen wie in diesem viktorianischen Kriminalroman. Die Beschreibungen des Lebens in London im Jahr 1864 sind absolut fantastisch. Man sieht sie vor sich, die Armut, die Menschen, die ihren letzten Farthing lieber dem Gin spenden als ihre Kinder zu ernähren, die Kinder, die deshalb mit rotzverkrusteten Gesichtchen an der Straße stehen und betteln. Die schönen Momente der Kinder der armen Leute sind selten. Schon früh lernen sie tough zu sein, sich im wahrsten Sinne des Wortes durchzuboxen.
Emma und Gladys geht es da nicht besser. Wem können sie trauen? Können sie sich gegenseitig trauen? Sind die „Blauen“ der Polizei hier Freund oder Feind? Was geschah denn nun wirklich mit dem kleinen Lord? Und wer ist der vermeintliche Schatten, der sein Unwesen in London treibt? Eine rasante Jagd durch das düstere, stickende London beginnt.

Ich hoffe, die Autorin hat noch viele gute Ideen für feine Krimis dieser Art. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 26.06.2017

Tödliches Funkeln ...

Das Diamantenmädchen
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Ganz heimlich still und leise schleicht sich der sympathische Autor Ewald Arenz auf meine Lieblingsautorenliste. Nachdem mir sein Roman „Ehrlich & Söhne“ schon so gut gefallen hatte, bin ich auch von dieser ...

Ganz heimlich still und leise schleicht sich der sympathische Autor Ewald Arenz auf meine Lieblingsautorenliste. Nachdem mir sein Roman „Ehrlich & Söhne“ schon so gut gefallen hatte, bin ich auch von dieser kleinen Kriminalgeschichte wieder begeistert.
Es war eine schwere Zeit im Berlin der 20er Jahre. Eben noch kämpften und starben die Männer an der Front und nun schleppten sie sich innerlich oder äußerlich, mehr oder weniger verletzt, zurück ins zivile Leben. Es ist nicht alles Gold was glänzt, und die Menschen haben schwer an der drohenden Wirtschaftskrise zu knabbern. Doch es gibt immer wieder Menschen, die angeblich Gutes tun wollen und genau unter solch einem Menschen gerät Paul von der Lahn auf Vermittlung durch Lilli Kornfeld ins Visier der Polizei. Es geschieht nämlich ein Mord, dessen Spuren zu Paul führen zu scheinen ...
Geschickt fügen Kommissar Schambacher und Kollege Togotzes die Puzzlesteine ineinander mit einem Ergebnis, das nicht nur die Polizei sprachlos zurück lässt!
Ewald Arenz hat mich mit leichter Hand in das Berlin von damals entführt. Er hat mir die Verzweiflung aber auch die Freude der Menschen von damals gezeigt. Mit viel Liebe zum Detail lässt er nicht nur die Diamanten direkt vor meinen Augen funkeln und macht mir Lust auf mehr. Das „Der Duft von Schokolade“ aus seiner Feder hat es sich schon mal auf meinem SUB gemütlich gemacht!

Veröffentlicht am 13.06.2017

Die Macht der Drogen ...

Die Kunduz-Connection
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Selbst nicht unerfahren im Bereich Politik, begibt sich der Autor Emile Claassen, der mit bürgerlichem Namen Karl-Georg Schroll heißt, auf gefährliches Terrain. Er nimmt nicht nur das Militär sondern ...

Selbst nicht unerfahren im Bereich Politik, begibt sich der Autor Emile Claassen, der mit bürgerlichem Namen Karl-Georg Schroll heißt, auf gefährliches Terrain. Er nimmt nicht nur das Militär sondern auch seine zivilen Zulieferer und die entsprechenden Politiker genau unter die Lupe. Was er in Gestalt des Journalisten Johann Wahlberg aufdeckt, ist ungeheuerlich und hat mich verschreckt. Bei der Geschichte handelt es sich um Fiktion, doch wie viel davon könnte genauso ablaufen? Der Autor versteht es brillant, die eiskalte Berechnung und die Profitgier machthungriger Männer und Frauen darzustellen. Sie gehen im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen und machen sich die Abhängigkeit, sei sie körperlicher oder mentaler Art, der deutschen Kriegsveteranen und afghanischen Zivilisten zu Nutze. Sehr offen befasst sich Emile Claassen mit dem Thema PTBS, ein Syndrom unter dem viele Soldaten und auch Zivilisten leiden, die aus genau solchen Krisengebieten zurückkehren. Es spiegelt sich wider im Leben der Veteranen, die sich als Zivilisten nicht mehr in der Welt zurecht finden und wird oft unterschätzt und missverstanden oder wie in diesem Fall, von skrupellosen Geschäftemachern und Kriegsgewinnlern ausgenutzt. Geschickt erzählt der Autor in Rückblicken die Erlebnisse, die diese Menschen geprägt haben und aus ihnen die gewünschten Killer machten. Es ist ein Buch das aufrüttelt und kein Blatt vor den Mund nimmt, mir hat es gut gefallen. Einen kleinen Abzug gebe ich für die unglaubliche Vielzahl der Namen und Charaktere, die es mir anfänglich schwer machten, mich in der Story zurecht zu finden. Richtig drin im Geschehen war ich eigentlich erst ab der Hälfte, dann konnte ich es aber nicht mehr aus der Hand legen. Der von Herrn Claassen kreierte Journalist Wahlberg durfte vor diesem Fall in zwei weiteren brisanten Bereichen recherchieren, zum einen im Politikapparat der Bundeshauptstadt Berlin, zum anderen zum Thema Kindesmissbrauch und das Verhalten der katholischen Kirche. Diese beiden Bücher werde ich mal auf meine Wunschliste setzen.