Cover-Bild Die geheime Braut
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 12.01.2015
  • ISBN: 9783453356986
Brigitte Riebe

Die geheime Braut

Roman
Eine junge Nonne, ein begnadeter Maler und eine unheimliche Mordserie

Wittenberg 1528: Bettelarm verschlägt es die ehemalige Nonne Susanna in die Lutherstadt. Dort trifft sie den Maler Jan aus der Werkstatt von Lucas Cranach, der drei junge Frauen nackt porträtieren soll. Doch kaum ist die erste der Grazien gemalt, wird sie tot aufgefunden. Eine zweite Frau steht Modell und wird lebendig begraben. Susanna, längst in Jan verliebt, bietet sich als Lockvogel an – mit verhängnisvollen Folgen …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.09.2019

Historischer Krimi vom Feinsten!

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Wittenberg 1528: Die beiden Nonnen Susanna und Binea sind auf der Flucht. Nachdem im Zuge der Reformation immer mehr Klöster geschlossen werden verlieren auch die beiden ehemaligen Nonnen ihr sicheres ...

Wittenberg 1528: Die beiden Nonnen Susanna und Binea sind auf der Flucht. Nachdem im Zuge der Reformation immer mehr Klöster geschlossen werden verlieren auch die beiden ehemaligen Nonnen ihr sicheres Refugium und versuchen gemeinsam eine neue Bleibe, eine neue Aufgabe zu finden bzw. sich überhaupt erstmal durchzubringen. Bei einem versuchten Diebstahl treffen sie auf den jungen Maler Jan Seman aus der Werkstatt von Lucas Cranach, dem berühmten Maler der deutschen Renaissance. Er bringt die beiden nach Wittenberg, wo sie zunächst als Mägde bei der nicht minder berühmten Familie Luther anfangen können. Luthers Frau Katharina von Bora weiß sich als ehemalige Nonne mit dem Schicksal der Frauen zu identifizieren und nimmt sie im "Schwarzen Kloster" auf, das der Kurfürst den Luthers wenige Jahr zuvor überlassen hatte. Auch Lucas Cranach, Ratsherr und viel beschäftigter Maler, bekommt die Reformation zu spüren. Nachdem "Heiligenbilder" kaum noch gefragt sind konzentriert sich der Maler mit seiner Werkstatt vermehrt als Hofmaler auf den Adel und nimmt sonstige Auftragskunst an, auch die griechische Mythologie ist wieder en vogue. Eines Tages ereilt ihn ein besonderer Auftrag von einem maskierten Mann. Er soll die drei Grazien, die Töchter des Zeus (Aglaia, Thalia & Euphrosyne) auf einem Gemälde vereinigen. Zunächst eine einfach erscheinende Aufgabe, die allerdings an eine Bedingung geknüpft ist. Real existierende Frauen müssen ihm nackt Modell stehen, nach und nach soll er erfahren, wer die Frauen sind. Als erstes soll Aglaia portraitiert werden - und Jan Seman, der bei Frauen beliebt ist, bekommt die Aufgabe die Frauen davon zu überzeugen sich nackt malen zu lassen...
Im Wittenberger Frauenhaus bekommt derweil die Hurenwirtin Griet Besuch von ihrem unangenehmen Patron. Außerdem nimmt sie ein junges Mädchen bei sich auf, das ihre Eltern verloren hat. Die kecke Marlein wächst ihr ans Herz - soll sie sie tatsächlich als Hure bei sich arbeiten lassen?

Zunächst muss ich sagen dass dieser Roman einen perfekt symmetrischen, fast schon klassischen Aufbau hat. Form und Inhalt stimmen also perfekt überein und das trägt zum positiven Leseerlebnis absolut bei. Dass das besagte Gemälde auch noch vorn und hinten in sehr guter Qualität abgedruckt ist, ist ebenfalls sehr hilfreich, denn man schaut beim Lesen doch ganz gerne mal nach und hat dann ein Aha-Erlebnis wenn man das Beschriebene im Bild vorfindet.

Die Charaktere und handelnden Figuren sind von der Anzahl genau richtig für die Krimihandlung, die sich nach und nach entwickelt.
Es mischen sich fiktive Figuren (Susanna, Binea, Jan Seman, Griet...) mit historischen Persönlichkeiten (der Kurfürst und seine Frau, Luther, Katharina von Bora, Cranach, Melanchthon...), was den besonderen Reiz des Romans mitunter ausmacht. Dabei ist auf Seiten der historischen Persönlichkeiten nichts "weit hergeholt". Wie die promovierte Historikerin Brigitte Riebe im Nachwort schreibt sind die Schicksale der Nonnen in dieser Zeit oder das Vorhandensein eines Frauenhauses in Wittenberg geschichtliche Realität.

Was mich am meisten begeistert hat war die Atmosphäre, die Brigitte Riebe erzählerisch heraufbeschwört. Das Geheimnisvolle (wie schon im Einstein-Zitat als Motto) schwebt über der Handlung, die überaus realitätsnah, fast schon filmisch, vermittelt wird. Man ist als Leser so mittendrin, dass man sich seber im dunklen Schloss des Kurfürsten, den geheimnisvollen Auftraggeber belauschend, wähnt oder den Geruch wahrnimmt, den die Lebzelterin mit ihren Kerzen und Lebkuchen erzeugt. Auch ist die Reformation überall zu spüren und dass sie es paradoxer Weise nicht geschafft die Welt zu entzaubern (wie es im Nachwort heißt), sondern im Gegenteil bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts ein verstärkter Volksaberglaube zu herrschen schien.
Die Abwesenheit des katholischen Prunks stellt eine Leere her, die umso geheimnisvoller erscheint, man hat ständig das Gefühl: da war doch etwas, hinter all dem neuen, Gottesfürchtigen "Nichts" steht ein riesen Fragezeichen... Das Wittenberg dieser Zeit ist ein wirklich toller Schauplatz, den ich noch nirgends so eindrücklich beschrieben gefunden habe.

Rundherum kann ich sagen dass "Die geheime Braut" ein rundum gelungener historischer Roman mit Krimielementen ist, dem ich nur jedem ans Herz legen kann und der mir immer in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 26.07.2018

Der Mörder von Wittenberg

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Susanne und Bini waren ursprünglich Nonnen gewesen…
Sie waren aus Leipzig geflohen….
In Wittenberg wurde Susanne erwischt, als sie einen Mann bestehlen wollte… Doch dieser Mann erbarmte sich ihrer…
Und ...

Susanne und Bini waren ursprünglich Nonnen gewesen…
Sie waren aus Leipzig geflohen….
In Wittenberg wurde Susanne erwischt, als sie einen Mann bestehlen wollte… Doch dieser Mann erbarmte sich ihrer…
Und so geschah es, dass Susanne und ihre Freundin Bini bei Martin Luther und seiner Frau Katharina als Mägde zunächst probehalber eine neue Heimat fanden…
Doch der Schrecken, der sie aus Leipzig vertrieben hatte, ereilte sie auch hier…
Lucas Cranach war Hofmaler und wurde von einem unbekannten Kunstsammler beauftragt, ein bestimmtes Bild zu malen…. Doch an diesen Auftrag war eine Bedingung geknüpft…
Und dann wurde die erste Frauenleiche gefunden… Und es sollte nicht bei einer bleiben…
Und dann war da noch Jan, der Mann, den Susanne bestehlen wollte. Er war Maler in Cranachs Diensten…
Warum waren Susanne und Bini keine Nonnen mehr? Weshalb waren sie aus Leipzig geflohen? Was oder wer hatte sie von dort vertrieben? Warum wollte Susanne stehlen? Und weshalb zeigte sie dieser Mann nicht an, sondern hatte Erbarmen? Wieso kamen sie dann zu Martin Luther? War der Mann mit diesem bekannt? Würden sie eine sogenannte Probezeit überstehen? Doch was war das für ein Schrecken, der Susanne auch hier ereilte? Welches Bild sollte Cranach malen? Und welche Bedingungen gab es dabei? Bedingungen, die eigentlich kaum bzw. nur schwer erfüllbar waren? Warum ließ sich Cranach beeinflussen, dieses Bild zu malen? Wer war diese Frauenleiche? Und wer wurde noch ermordet? Was hatte es noch mit Jan, dem Maler in Cranachs Diensten, auf sich? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

Meine Meinung
Wie immer bei Brigitte Riebes Büchern wurde meine Erwartung nicht enttäuscht. Es ließ sich sehr gut lesen. Ich hatte keine Fragen wegen etwaiger unklarer Worte, das heißt es ist unkompliziert geschrieben. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. In Susanne, die in Leipzig Schreckliches erlebt hatte und nun feststellen musste, dass genau dieser Schrecken in Persona hier nach Wittenberg gezogen war. Die nun wieder Angst hatte, dass ihr das Gleiche hier auch widerfährt. In Jan, der ein Frauenheld war, weil diese ihm zuflogen, und der sich doch verliebt hatte. In Lucas Cranach, der zunächst zögerte, dann aber doch einwilligte, das Bild zu malen. Auch fing das Buch schon leicht spannend an und die steigerte sich stetig und der Spannungsbogen hielt sich auch bis zum Ende. Dieses Buch hat mit sehr gut unterhalten. Es war, wie gesagt, spannend, hat mich gefesselt und ich habe es in einem Rutsch gelesen. Daher bekommt es von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

Veröffentlicht am 17.04.2018

Informativer und spannender Historienroman um Martin Luther und Lucas Cranach.

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Die beiden ehemaligen Nonnen Susanna und Binea suchen in dem Städtchen Wittenberg eine Zuflucht, doch zunächst sieht es alles andere als rosig für die beiden aus. Ausgerechnet der Mann jedoch, der beide ...

Die beiden ehemaligen Nonnen Susanna und Binea suchen in dem Städtchen Wittenberg eine Zuflucht, doch zunächst sieht es alles andere als rosig für die beiden aus. Ausgerechnet der Mann jedoch, der beide zunächst für dreiste Diebe gehalten hat, wird dann aber zum Retter in der Not für die beiden jungen Frauen. Jan Seman, ein Maler, der beim berühmten Lucas Cranach in Diensten steht, bringt Susanna und Binea zum Haus des Reformators Martin Luthers, dessen Eheweib Katharina von Bora händeringend neue Haushaltskräfte benötigt. Dort leben sich die jungen Frauen schnell ein, doch Susannas dunkles Geheimnis, das sie mit sich herumträgt, und was sie sogar ihre glockenhelle Stimme kostete, lässt auch in Wittenberg nicht von ihr ab…

Ein geheimnisvoller Mann mit einer Maske, gibt bei Lucas Cranach ein sehr pikantes Bildnis in Auftrag. Lucas soll ein Aktbild anfertigen, das drei Frauen der gehobenen Gesellschaft zeigt. Nachdem es Lucas Gehilfen Jan tatsächlich gelingt, die erste Frau zu überzeugen, sich als Modell zur Verfügung zu stellen, wird ausgerechnet diese Frau wenig später ermordet aufgefunden. Zunächst halten Lucas Cranach und Jan es für Zufall, dass jemand ihr Modell tötete, doch nachdem auch die zweite Frau, eine Hofdame, die Modell für das Bild stand, ermordet aufgefunden wird, fürchtet Jan, dass mit ihrem Auftraggeber etwas nicht stimmen kann. Doch was soll er tun? Mittlerweile gehört er längst selbst zum Kreis der Verdächtigen, denn er ist in Wittenberg schon längst als Frauenheld verschrien. Würde ein Mann, das, was er so liebt und begehrt, jedoch so grausam töten?

Susanna hat da so ihre Zweifel, denn auch sie ist insgeheim in Jan verliebt. Auch wenn sie seine Vielweiberei nicht gutheißt, kann sie einfach nicht glauben, dass Jan ein Mörder ist. Zudem hat sie jemanden ganz anderen in Verdacht, der Frauenmörder zu sein, der in Wittenberg sein Unwesen treibt. Ein Mann, der auch sie einst zu ermorden versuchte…

In „Die geheime Braut“ lässt die Autorin gleich mehrere bekannte Persönlichkeiten der (Wittenberger) Geschichte auftreten. Als Leser wird man auf sehr unterhaltsame und auch spannende Weise in den Alltag des Reformators und seiner Frau Katharina von Bora hineinkomplimentiert. So bekommt man in diesem Roman einen etwas anderen Blick auf Luthers Familie geboten, was ich als Leser zunächst einmal sehr interessant fand. Dazu strickt Brigitte Riebe eine sehr spannende Geschichte um Lucas Cranachs Bild „Die drei Grazien“ und versäumt es auch nicht, dem Leser kleine, informative Einblicke in die Welt der Malerei zu gewähren, ohne dass sie sich jedoch zu tief in dieser Materie verstrickt.

Im Grunde steht der Kriminalplot an erster Stelle. Sowohl Lucas Cranach, als auch etwas später Martin Luther, versuchen hier Licht ins Dunkel zu bringen und obwohl man als Leser recht schnell einen Verdacht entwickeln wird, wer die jungen Frauen ermordete, bleibt sein Motiv bis fast zuletzt im Dunklen, so dass die Spannung gewahrt bleibt.
Der sehr bildhafte Schreibstil der Autorin sorgt zudem dafür, dass man nebenbei sehr viel historisches Flair vermittelt bekommt und unbeschwert abtauchen kann, in das Wittenberg des Jahres 1528.

Auch Fans romantischer Lektüre kommen hier durchaus auf ihre Kosten, denn es entwickeln sich im Laufe der Zeit zwei kleine Liebesgeschichten, die diesen ansonsten sehr spannenden historischen Schmöker auf gelungene Art und Weise abrunden.
Zwar wäre es schön gewesen, wenn, die Romancharaktere von Jan, Susanna und Bini ein wenig tiefgründiger ausgelegt worden wären (Susannas Verzweifelung und Angst vor ihrem ehemaligen Peiniger und auch Jans innere Wandlung vom Frauenhelden zum Mann, der plötzlich nur noch eine Frau liebt, fand ich nicht glaubhaft genug umgesetzt) doch abgesehen von diesem kleinen Kritikpunkt habe ich mich von „Die geheime Braut“ sehr gut unterhalten gefühlt.

Kurz gefasst: Informativer und spannender Historienroman um Martin Luther und Lucas Cranach.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Schönes Lesevergnügen

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Susanna und Bini sind auf der Suche nach einer Bleibe. Nachdem Luther in Deutschland seine Reformation durchgeführt hat, wurde ihr Kloster Sonnefeld geschlossen und die beiden Nonnen wurden auf die Straße ...

Susanna und Bini sind auf der Suche nach einer Bleibe. Nachdem Luther in Deutschland seine Reformation durchgeführt hat, wurde ihr Kloster Sonnefeld geschlossen und die beiden Nonnen wurden auf die Straße gesetzt. Ausgerechnet in Wittenberg, der Hochburg Luthers, wird Susanna von Jan, dem Malergesellen, erwischt, wie ihre Hand nach seiner Börse greift. Da Jan ein großes Herz hat, vor allem für schöne Frauen, und Mitleid mit den ehemaligen Nonnen, führt er sie zum Schwarzen Kloster, in dem Katharina von Bora, Luthers Frau, und Luther, samt einiger Studenten wohnen. Die beiden werden als Mägde angestellt und haben aller Hand zu tun.
Jan begleitet seinen Meister mit ins königliche Schloss um einen geheimnisvollen Kunden zu treffen. Der Meister Cranach, sehr bekannt in Deutschland, soll für den geheimnisvollen Kunden, der sich nur im Dunkeln aufhält, die drei Grazien malen, allerdings mit bestimmten Modellen. Doch kaum wurde die erste Grazie auf der Leinwand festgehalten, wird sie schon vermisst und wenige Tage später tot aufgefunden. Niemand anderer als der Geselle Jan gerät in Verdacht. Doch auch ein anderer treibt sein Unwesen in Wittenberg, und Susanna kennt diesen Mann, der versucht sie zu töten.
Geheimnisse und Gerüchte halten Wittenberg auf Trab. Wird der Mörder der ersten Grazie gefasst werden? Und wer trachtet nach Susannas Leben?

Ein sehr spannender Roman, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Susanna und Bini sind sehr sympathisch und auch Katharina von Bora ist eine bewundernswerte Frau. Von Luther bekommt man nicht so viel mit, da er immer in seinem Studierzimmer sitzt und vor sich hin brütet. Aber auch der Malergeselle Jan wächst einem ans Herz, auch wenn er ein Frauenheld ist. Alles in allem ein sehr schönes Lesevergnügen.