Eine Mordserie mit Potenzial
Mädchen, Mädchen, tot bist duACHTUNG: Es sind ganz kleine Spoiler enthalten!
Zwei normale Schulen in Amsterdam, an denen plötzlich in kurzer Zeit mehrere Mädchen Selbstmord begehen. Das sorgt für Aufsehen. Doch was steckt dahinter?
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ACHTUNG: Es sind ganz kleine Spoiler enthalten!
Zwei normale Schulen in Amsterdam, an denen plötzlich in kurzer Zeit mehrere Mädchen Selbstmord begehen. Das sorgt für Aufsehen. Doch was steckt dahinter?
In dem Buch "Mädchen, Mädchen, tot bist du" von Mel Wallis de Vries, geht es um ein Thema, das immer wieder viele Jugendliche betrifft - Mobbing!
Ein junges Mädchen namens Leila wird tot in ihrem Zimmer aufgefunden. Sie hat sich an einem Dachbalken erhängt. In der Schule wird für sie eine Trauerecke eingerichtet und die Schüler aufgefordert, über ihre Gefühle und Gedanken zu sprechen. Denn, Suizid ist ein schlimmes Thema, über welches man grade im Jugendalter sprechen sollte.
Kurz darauf erhält eine andere Schülerin namens Kate einen Zettel mit Botschaften wie "Hast du schon Angst?" und "Ich sehe alles, was du tust." Sie denkt sich nicht viel dabei, immerhin ist sie ein starkes junges Mädchen, die sich auch gerne für andere einsetzt. Doch leider wird sie umgebracht. Warum? Das weiß niemand, außer dem Mörder selbst, der den Mord wie einen Selbstmord aussehen lässt.
Ebenso ergeht es Yara, die als nächstes Zettel mit Nachrichten bekommt. "Du bist die nächste"! Yara ist ein nettes Mädchen. Sie durchlebt die normalen Probleme, die die Pubertät mit sich bringt: Stress mit den Eltern, Zimmer aufräumen ist ätzend und die Schule nervt auch. Doch ihr geht es gut. Um so merkwürdiger ist es, dass sie sich plötzlich vor einen Zug wirft und sich so das Leben nimmt. Aber wieder war es nicht ihr eigenes Handeln, sondern das des Mörders.
Als nächstes steht Tess auf der Liste des Mörders. Sie ist ein wirklich kluges Mädchen. Erst frisch nach Amsterdam gezogen, hat sie von dem Tumult um die Selbstmorde nur durch Zeitungsartikel und Gerede in der Schule erfahren. Sie scheint sich dafür zu interessieren, wieso das alles passiert. Also nimmt sie die Sache selbst in die Hand, macht die besten Freundinnen der verstorbenen Mädchen ausfindig und hinterfragt die Umstände. Doch der Mörder ist ihr auf den Fersen und kann ihren Plan durchschauen. Er lauert ihr auf und... Was dann geschieht, das solltet ihr selbst herausfinden. Ich sage nur eins: es ist spannend!
Der Jugendkrimi "Mädchen, Mädchen, tot bist du" hat mir gut gefallen. Er ist sehr spannend und man will unbedingt immer wissen, wie es weiter geht.
Die Spannung ist gut verteilt. Mal ist es spannender (natürlich in den Mordszenen am meisten) und mal ist es mäßig, wenn zum Beispiel der Alltag der Mädchen beschreiben bzw. durchlebt wird. Der Ausgleich dazwischen ist aber gelungen.
Das Thema der Geschichte ist für die Zielgruppe sehr gut gewählt. Leider ist Mobbing immer noch ein viel zu großes Thema. Gerade durch das Internet wurde es immer schlimmer. Man muss nicht einmal mehr der Person persönlich sagen, was man alles an ihr schrecklich oder hässlich oder sonst was, findet. Man kann es einfach im Internet auf sozialen Plattformen schreiben und viele andere teilen und kommentieren ihre Meinung dazu. Das ist feige und wirklich schlimm. Mit Mobbing geht daher auch leider viel zu häufig der Suizid mit einher. Viele Jugendliche, die sich in solchen Situationen leider nicht mitteilen, werden anfällig für diese falschen Gedanken. In dieser Geschichte wird das deutlich hervorgehoben, was mir sehr gut daran gefällt. Jugendliche sollten wissen, dass sie nicht alleine mit dem Thema sind und sich vor allem auch nicht alleine darum kümmern müssen. Teilt euch mit, seid stark und mutig - dann wird alles gut!
Die Figuren wurden immer sehr schön beschrieben. Nicht zu ausführlich, aber ausreichend genug, um sich gut in sie hineinversetzen zu können. Man konnte mit ihnen fühlen. Zumindest bei den Hauptfiguren. Die Nebendarsteller, z,B, Polizei oder "beste" Freundinnen, konnte man hingegen meistens gar nicht verstehen. Die Polizei nimmt die Angst bezüglich möglicher Drohungen an den Mädchen nicht ernst, was ich wirklich sehr erschreckend fand. Ebenso wie die Freundin von Kate, Romee, die sich niemals für den Jungen auf dem Schulhof eingesetzt hätte. Sie schaut weg und beschimpft ihre Freundin auch noch, warum sie "so dumm" sei und sich nicht einfach aus der Sache heraus gehalten habe. Was ich persönlich sehr interessant war, ist, dass man auch immer wieder in die Figur des Mörders Einblicke erhält. Es wird oft aus seiner Perspektive geschrieben, was der Geschichte nochmals einen Zuschlag an Spannung gibt. Man kann so auch viel rätseln, wer der Mörder ist oder ob es sogar mehrere sein könnten.
Der Schreibstil ist für Jugendliche sehr gut. Es ist flüssig geschrieben und es werden umgangssprachliche Aspekte eingebracht, die heutzutage benutzt werden. Es wird über Facebook, Instagram und generell Sozial Media geschrieben, was den Zahn der Zeit trifft. Auch zwischendurch im normalen Sprachgebrauch eingegliederte englische Wörter einzusetzen, ist etwas, was heute auch recht verbreitet ist. Durch diese sprachlichen Mittel wird die Geschichte realistisch. Inhaltlich schafft die Geschichte den Bezug zur Realität, wodurch es nicht abwegig erscheint, dass so etwas auch im wahren Leben stattfinden könnte.
Ich hatte auf jeden Fall Spaß beim Lesen. Durch die verschiedenen Charaktere, in die man sich immer wieder hineinversetzen darf, ist es immer spannend und interessant gehalten.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen, auch wenn ich nun keine "Jugendliche" mehr bin. Doch konnte ich die Mädchen immer irgendwie verstehen, wie sie gehandelt haben, wie sie sich gefühlt haben.. oft dachte ich, dass ich mich genau so gefühlt habe, als ich noch etwas jünger war. Mir hat das Lesen der Geschichte auch klar gemacht, dass Suizid und Mobbing immer noch ein großes Thema ist. Gerade Jugendliche sind davon betroffen und die "Opfer" von Mobbing-Attacken werden immer jünger. In der Grundschule geht es leider heutzutage schon los. Ich bin der Meinung, dass dieses Buch auch als eine Schullektüre gehandhabt werden könnte. Es ist vielleicht nicht das beste Buch in dem Bereich, aber auf jeden Fall ein gutes. Es lässt sich vor allem auch wunderbar leicht lesen und regt (zumindest bei mir) den Verstand an.
Jedoch, es gibt Passagen, da hätte ich es schön gefunden, wenn da noch auf den Hintergrund eingegangen wäre. Dann wäre es noch etwas interessanter geworden. Aber das hält nicht vom Lesespaß bei diesem Buch ab.
Dies war mein erstes Lesejury-Buch und ich bin super froh, dass es das war. Es hat mir gezeigt, dass ich auf jeden Fall hier weiter dabei sein möchte. Es war ein klasse Einstiegsbuch!
Ich kann es nur empfehlen, es ist definitiv ein wirklich gutes Buch!