Wo soll man eigentlich hin, wenn man vor sich selbst davonläuft? In irgendeinen Zug einsteigen und bis zur Endstation fahren? So jedenfalls landet Lale auf dem heruntergekommenen Campingplatz an diesem See, der fast zu schön ist. Sie hilft dem alten, grantigen Besitzer Gustav beim Renovieren der maroden Bäder, füttert die flauschigen Kaninchen, trägt jeden Tag die gleiche, alte Latzhose und schweigt.
Bis Christophe diese vermeintliche Ruhe durcheinanderbringt. Christophe mit den dunklen Augen, angereist vom anderen Ende der Welt, auf der Suche nach seinen Wurzeln. Christophe, der zu spüren scheint, was Lale fühlt.
Gemeinsam erleben sie den einen Sommer, der bleibt: Flirrende Hitze, glitzerndes Wasser, gemeinsame Floßfahrten, ausgeblichenes Haar.
»Ein unendlich kurzer Sommer« von Kristina Pfister – ein Roman über zweite und dritte Chancen, über das Ankommen, Loslassen und Neubeginnen.
Im August erscheint »Tage im warmen Licht« von Kristina Pfister: ein berührend kluger Roman über die Magie der Freundschaft.
Es gibt Bücher, die funktionieren am besten im Sommer. Zu diesen Büchern gehört auch 'Ein unendlich kurzer Sommer', wobei das bei dem Titel natürlich auch nicht verwunderlich ist. Man taucht ein in diese ...
Es gibt Bücher, die funktionieren am besten im Sommer. Zu diesen Büchern gehört auch 'Ein unendlich kurzer Sommer', wobei das bei dem Titel natürlich auch nicht verwunderlich ist. Man taucht ein in diese ganz eigene Welt auf diesem Campingplatz am Ende des Nirgendwos und will ihn am liebsten gar nicht mehr verlassen. Tatsächliche habe ich alle Figuren von Anfang an gemocht und in mein Herz geschlossen. Ich habe mit ihnen mitgelacht, geträumt und auch etwas geweint. Beim Lesen wird man mitgenommen und nicht mehr losgelassen. Auch wenn gar nicht mal so viel passiert, schafft es das Buch einen zu fesseln. Dabei werden irgendwie auch noch alle großen Themen wie Freundschaft, Familie, Liebe, Gemeinschaft und Tod verhandelt, ohne großen Aufwand. Es passiert einfach, ganz wie im richtigen Leben. 'Ein unendlich kurzer Sommer' erzählt im Grunde vom Leben mit all seinen Besonderheiten, Tücke, Geheimnissen und Wundern.
Als Kind von Campern bin ich es gewohnt, auch mal etwas spartanisch die Ferien zu verbringen. Rückblickend habe ich diese Zeit sehr geliebt, so in der Natur. Es gab Luxuscampingplätze, aber auch schon ...
Als Kind von Campern bin ich es gewohnt, auch mal etwas spartanisch die Ferien zu verbringen. Rückblickend habe ich diese Zeit sehr geliebt, so in der Natur. Es gab Luxuscampingplätze, aber auch schon mal etwas Heruntergekommenere, die mehr der Übernachtung dienten, wenn es gen Süden ging.
𝙕𝙪𝙢 𝙄𝙣𝙝𝙖𝙡𝙩:
Auf einen solchen Platz landet Lale. Zunächst noch aus ungeklärten Gründen, hat sie ihren Alltag und ihren Mann hinter sich gelassen.
Dieser Campingplatz gehört dem alten Gustav und hat auch schon schönere Zeiten gesehen. Alles ist ziemlich marode und bedarf quasi eine Rundumerneuerung. Doch Gustavs Vergangenheit hat aus ihm einen verbitterten, griesgrämigen und unmotiviertem Menschen gemacht.
Das Schicksal führt diese beiden Menschen zusammen, deren alte Wunden, unter dem Einfluss des anderen, heilen könnten. Ebenso bei Chris, der eines Tages genau dort landet, weil er einen Brief, mit der Anschrift von Gustav, bei seiner verstorbenen Mutter gefunden hat.
𝙀𝙞𝙜𝙚𝙣𝙚 𝙈𝙚𝙞𝙣𝙪𝙣𝙜:
Für mich ein absolutes Leseerlebnis, natürlich auch unter dem Aspekt, dass ich Camping liebe. Diese Freiheit habe ich auf jeder Seite gespürt. Den Schreibstil habe ich eher als ruhig empfunden, aber gleichzeitig war er auch eindrucksvoll und angenehm. Gen Ende hin wurde es sogar spannend. Die Geschichte hat mit ihren Protagonisten Hoffnung und Lebensmut versprüht und war an manchen Stellen humorvoll, aber auch traurig. Jeder einzelne Charakter hat in dieser Geschichte, seine Daseinsberechtigung und für ein positives Leseerlebnis bei mir gesorgt.
𝙁𝙖𝙯𝙞𝙩:
Ich habe gerne in diesem Buch gelesen und damit auch mal wieder in Erinnerungen geschwelgt.
In diesem Buch begleiten wir Lale, die aus ihrem Leben ausbrechen will, und sich dazu in einen Zug setzt und bis zur Endstation fährt.
Sie landet bei Gustav einem kranken alten Mann auf einem etwas heruntergekommenen ...
In diesem Buch begleiten wir Lale, die aus ihrem Leben ausbrechen will, und sich dazu in einen Zug setzt und bis zur Endstation fährt.
Sie landet bei Gustav einem kranken alten Mann auf einem etwas heruntergekommenen Campingplatz an einem See.
Plötzlich taucht auch Christophe dort auf, der alles ein wenig durcheinander bringt, aber auch seine Gründe dafür hat.
Der Schreibstil ist flüssig und voller Empathie für die Figuren, die allesamt wunderbar ausgearbeitet sind.
Die Beschreibungen der Umgebung sind so bildhaft, dass ich das Gefühl hatte mitten im Geschehen dabei zu sein.
Die Autorin legt nach und nach die Gefühle und Ängste ihrer Figuren frei, man taucht tief in die jeweilige Gefühlswelt ein und kann die Beweggründe für das Handeln der Figuren immer besser nachvollziehen.
Ein Buch voller Melancholie, aber auch voller Hoffnung.
Und beim lesen versteht man, warum durch Kommunikation zum rechten Zeitpunkt manche Verletzung vermieden werden kann.
Für mich eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr.
Ganz klar 5 Sterne und eine unbedingte Weiterempfehlung, denn ich fand es einfach genial geschrieben und die tiefe Aussage des Buches wird noch lange in mir nachhallen
Inhalt:
Als Chris` Mutter verstirbt ist er nicht nur mit einer unsäglichen Trauer konfrontiert, sondern er steht auch vor der Frage, wer er wirklich ist. Denn ein Brief, den seine Mutter vor langer Zeit ...
Inhalt:
Als Chris` Mutter verstirbt ist er nicht nur mit einer unsäglichen Trauer konfrontiert, sondern er steht auch vor der Frage, wer er wirklich ist. Denn ein Brief, den seine Mutter vor langer Zeit geschrieben hat, tritt in sein Leben und verändert so viel.
Lale kann ihre Vergangenheit nicht vergessen und flieht kurzer Hand vor der Gegenwart und ihrer Ehe. Zwei Personen, die das Leben, die Vergangenheit und die Zukunft zu einem Campingplatz führt und sie dort auf ein Dorf treffen lässt, dass mehr als nur eine Überraschung zu bieten hat.
Und dann ist da noch der alte Gustav, der in einem Sommer von vor über 30 Jahren seine ganz eigene Geschichte erlebte und Flo, der irgendwie auch ein Teil von allem ist...
Meine Meinung:
Dieses Buch hat sich völlig unerwartet in mein Leserherz geschlichen, denn es hat nicht nur ein so schönes künstlerisches Cover, auch von innen, ist es ein wahrer Gewinn im Bücherregal.
Zunächst einmal, hat die Autorin Kristina Pfister einen sehr lockeren, schönen und schnörkellosen Schreibstil, der sofort Bilder zeichnet und erschaffen kann, die den Leser sofort mit Emotionen und Gedanken füllen.
Zum anderen hat die Autorin einen Szenerie auf einem alten Campingplatz geschaffen, die die perfekte Atmosphäre für heiße Sommertage ist.
Denn in diesem Buch begleiten wir vier Charaktere auf dem Weg zu sich selbst und dies alles vor eine sommerlichen und floralen Szenerie, die mich an einem gut gemachten Film erinnerte und mich in eine perfekte Stimmung versetzen konnte, sodass ich schon bald vergessen hatte, gerade "nur" ein Buch zu lesen.
Hinzukommen Charaktere, die so plastisch, voller Leben sind, voller Emotionalität sind, dass diese den Leser kalt erwischen, weil sie so rau, so authentisch gezeichnet sind, dass man sich wiederentdeckt und gleichzeitig verliert.
Besonders der sehr besondere Sound einer frischen, weiblichen Erzählstimme, die humorig ist, prickelnd, romantisch, aber nie kitschig, lebensklug, aber nie belehrend und dabei die Leichtigkeit eines Sommers nie verliert. Genau das macht diese Geschichte so besonders.
Mein Fazit:
Eine junge, erfrischende Erzählstimme, die die Geschichte eines Sommers erzählt und dies so grandios umzusetzen weiß, dass man sich als Leser wünschen würde, dieses Buch würde nie enden. Für mich ein absolute Leseempfehlung.
Und die perfekte Lektüre für sommerliche Tage !
Für das Buch hatte ich mal wieder ganz genaue Vorstellungen, wie es sein könnte. So was ist immer gefährlich bei mir, denn man muss sich doch auf jede Geschichte neu einlassen. Aber ich hatte Glück. All ...
Für das Buch hatte ich mal wieder ganz genaue Vorstellungen, wie es sein könnte. So was ist immer gefährlich bei mir, denn man muss sich doch auf jede Geschichte neu einlassen. Aber ich hatte Glück. All meine Wünsche und Erwartungen wurden erfüllt.
"Ein unendlich kurzer Sommer" ist einerseits ein leicht und luftig geschriebener Roman über einen langen Urlaub, eine Auszeit aus dem Alltag, die verschiedene Menschen sich nehmen und auf einem Campingplatz zusammen treffen. Das Setting war erfrischend und für mich ungewöhnlich genug, dass ich mich richtig wohlfühlte an diesem Ort.
Die Dialoge waren sehr wichtig in diesem Buch. Und sie transportierten wunderbar die verschiedenen Charakter und auch die Unsicherheiten und Gefühle der Protas. Alle hatten ein wenig an ihrem Vorleben zu knabbern und alle hatten kleine oder größere Geheimnisse, die sie erst langsam preisgaben.
Der Plot ist mitten aus dem Leben gegriffen und braucht keine spektakulären Actionszenen oder gewaltige Dramatik um zu berühren. Die Stärke des Buches sind die leisen intensiven Töne und der Raum, den man dem Leser zum selber Denken einräumt.
Das Ende war für mich sehr schön ausgewogen. Traurig aber auch optimistisch, auch ein bisschen offen und ein bisschen überraschend. Für mich war es wirklich perfekt.