Zwei Tote auf dem Bahnsteig. Eine toxische Beziehung. Und eine dunkle Wahrheit, die nicht ans Licht kommen darf …
Nachts um vier, an einem eisigen Novembermorgen, ist der Bahnhof von Peterborough menschenleer. Während alle schlafen, steht ein Mann verzweifelt an Gleis 7. Sein Vorhaben ist eindeutig – in wenigen Minuten rast hier ein Güterzug vorbei. Was der Mann nicht weiß: Er ist nicht allein. Lisa Evans beobachtet ihn, doch sie kann ihn nicht mehr von seiner Entscheidung abbringen. Der Vorfall bringt nicht nur Lisa, sondern auch den Polizisten Lockhart dazu, sich näher mit den Geschehnissen auf diesem Gleis zu beschäftigen. Denn kann es purer Zufall sein, dass mehrere Menschen innerhalb von nur 18 Monaten genau an der gleichen Stelle sterben? Die Suche nach der Wahrheit wird zu einem nervenaufreibenden Puzzlespiel …
Vielschichtig, atemberaubend spannend, psychologisch durchdacht: Die englische Bestsellerautorin Louise Doughty erzählt auch in ihrem neuesten Roman auf faszinierende Weise von den Abgründen menschlicher Beziehungen.
»Louise Doughty ist eine brillante Erzählerin, die weiß, wie sie Hochspannung erzeugt.« The Times
Welch ein Roman! Die Idee ist brillant und hervorragend umgesetzt.
Eine tolle Geschichte, die detailreich und ruhig erzählt wird. Man erfährt Interessantes über das Leben verschiedener Menschen, die auf ...
Welch ein Roman! Die Idee ist brillant und hervorragend umgesetzt.
Eine tolle Geschichte, die detailreich und ruhig erzählt wird. Man erfährt Interessantes über das Leben verschiedener Menschen, die auf die eine oder andere Weise mit dem Bahnhof in Zusammenhang stehen. Es gibt erschreckende menschliche Abgründe, aber auch humorvolle Szenen, wie die der alten Dame, die ihren verwaisten Koffer auf dem Bahnsteig doch lieber vor einer kontrollierten Sprengung durch einen Kampfmittelentschärfer in Sicherheit bringt.
Die Situation, in der die Protagonistin über das „was wäre, wenn…“ nachdenkt, ist so rührend geschrieben, dass einem die Tränen kommen können.
Insgesamt ein wunderbarer Roman, den man mit Genuss lesen kann.
Üblicherweise mache ich einen großen Bogen um Romane, deren wesentlicher Bestandteil das Übernatürliche ist. Im Fall von Louise Doughtys neuem Roman „Was die Nacht verschweigt“ haben jedoch sowohl der ...
Üblicherweise mache ich einen großen Bogen um Romane, deren wesentlicher Bestandteil das Übernatürliche ist. Im Fall von Louise Doughtys neuem Roman „Was die Nacht verschweigt“ haben jedoch sowohl der Klappentext als auch die Besprechung in einer englischen Tageszeitung mein Interesse geweckt: Eine Nacht im November, ein verlassener Bahnsteig im Osten Englands, ein Mann, der im Begriff ist, sein Leben zu beenden, und eine Frau, die keine Möglichkeit sieht, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Warum? Gibt es einen Grund dafür, dass Selbstmörder exakt diese Stelle auswählen, um ihrem Leben ein Ende zu setzen? Mysteriös, oder?
Die Story wird behutsam aufgebaut und zeigt in der Konsequenz das gesamte Spektrum einer toxischen Beziehung. Zuerst führt sie die Umgebung und die Akteure anhand von alltäglichen Begebenheiten ein, danach fokussiert sie den Blick auf das vergangene Leben der mittlerweile toten Protagonistin, beschreibt nicht nur ihr unglückliches Dasein sondern auch rückblickend die Unfähigkeit, diesem mit heiler Haut zu entkommen. Trotz dieser „dunklen“ Thematik schafft es Doughty glücklicherweise immer wieder, kleine Momente des dringend benötigten Durchatmens zu integrieren, indem sie sich augenzwinkernd auf banale Alltagssituationen konzentriert, die Distanz schaffen.
Doughty ist nicht Stephen King, bei ihr hausen keine Monster im Schrank, vor denen man sich fürchten muss, sie verstecken sich in den dunklen Ecken der Psyche. Ihr Interesse gilt den Brüchen innerhalb der zwischenmenschlichen Beziehungen und den Konsequenzen, die schließlich daraus erwachsen. Dass die Erzählerin im vorliegenden Fall bereits tot ist, gibt der Autorin die Möglichkeit, tragische Ereignisse reflektierend und mit Abstand unter die Lupe zu nehmen. Ein erzählerisches Mittel, das zwar halbwegs funktioniert, meiner Meinung nach aber nicht zwingend nötig gewesen wäre.
,,Was die Nacht verschweigt" von Louise Doughty ist ein Suspense-Roman, der am 9. Mai 2022 im Penguin-Verlag erschienen ist. Der Klappentext hat mich anfangs direkt angesprochen und neugierig gemacht, ...
,,Was die Nacht verschweigt" von Louise Doughty ist ein Suspense-Roman, der am 9. Mai 2022 im Penguin-Verlag erschienen ist. Der Klappentext hat mich anfangs direkt angesprochen und neugierig gemacht, sodass ich auf den Inhalt sehr gespannt war. Ich habe mich auf eine Geschichte eingestellt, indem Lisa Evans und der Bahnhofspolizist Lockhart zwei Todesfälle aufklären, die in kurzen Abständen an Gleis 7 stattgefunden haben. Natürlich hatte ich deshalb auch schon vorab einige Fragen in meinem Kopf und habe mich auf eine nervenaufreibende Suche nach diesem mysteriösen Zusammenhang eingestellt. Doch relativ schnell wurde mir klar, dass der Klappentext nicht das wiedergibt, was ich erwartet habe, was eigentlich auch nicht schlimm ist. Als ich verstanden habe, dass die Hauptprotagonistin Lisa Evans hier zu Beginn erst einmal als Geist auftaucht, war ich umso gespannter. Schnell sieht die unsichtbare Tote, dass ein weiterer Mensch an genau derselben Stelle umkommt, an der auch sie ihr Leben beenden musste. Ich habe mir meine Gedanken gemacht und war überzeugt, dass es zwischen den beiden Menschen mit Sicherheit einen Zusammenhang geben muss. Auf der Suche nach dem Grund, warum Lisa und der Mann an derselben Stelle zu Tode kamen, wurde ich jedoch in eine ganz andere Richtung geführt, mit der ich überhaupt nicht mit gerechnet habe.
Im Laufe der Handlung habe ich hauptsächlich sehr detailliert erfahren, wie die Beziehung zu Lebzeiten von Lisa Evans und ihrem Freund Matthew, einem angesehenen Arzt, verlief. Dieser Abschnitt wird aus ihrer Sicht geschrieben, aber auch als Geist schildert sie das komplette Geschehen aus ihrer Perspektive. Beobachtungen, die sie immer wieder macht, werden teilweise sehr ausschweifend erzählt. Diese haben mich ehrlich gesagt auch nicht immer großartig interessiert, da es der Spannung nur unnötig geschadet hat. Die Autorin schreibt sehr ausführlich, für mich war es oft einfach zu detailliert, zusammenhanglos und uninteressant. Bei 512 Seiten hatte ich hin und wieder das Gefühl, dass dieser Zweck nur zum befüllen der Seiten gedient hat. Ich mag es wirklich gerne detailliert und bildlich, hier war es mir dann doch regelmäßig zu viel des Guten. Louise Doughty hat schon versucht, den Spannungsbogen die ganze Zeit über bei der Stange zu halten, was für mich aber schon allein wegen des ausschweifenden Geplapper von Lisa gescheitert ist. Davon abgesehen, ist dieser suspensetypisch sehr groß angelegt und ich war trotzdem die ganze Zeit über gespannt, was mich erwartet, weshalb das Buch weiterhin meine volle Aufmerksamkeit bekam. In der Hoffnung, am Ende doch noch auf etwas Spektakuläres und/oder eine überraschende, unerwartete Wendungen zu treffen, wurde ich für mich persönlich leider enttäuscht.
Die toxische, manipulative und extreme Beziehung von Lisa zu Matthew hat mich zwar in sehr erschreckende Abgründe dieser Beziehung blicken lassen, die Entwicklung vom Kennenlernen bis zu Lisas Tod an Gleis 7 konnte ich gut und verständlich mitverfolgen. Jede Veränderung und vor allem das Verhalten des Arztes gegenüber Lisa hat mich sehr berührt und schockiert. Doch auch hier muss ich enttäuschenderweise sagen, dass mir der große Knall danach ebenfalls gefehlt hat. Matthew ist ein manipulativer Kontrollfreak, Lisas’ Andeutungen, er sei schuld an ihrem Tod, hat mich enttäuscht. Die ursprüngliche Handlung und die ersten Kapitel waren vielversprechend, aber dann verlangsamte sich plötzlich alles. Bis auf den Verlauf der teuflischen Beziehung hat mich die Geschichte bedauerlicherweise nicht gefesselt. Einige Nebenprotagonisten kamen zwischendurch vor, dessen Sinn in der Geschichte war mir meistens unklar. Warum der Mann nach Lisa auf Gleis 7 unter den Schienen kam, wurde mit der Zeit aufgeklärt, mit Lisas’ Schicksal hatte dies jedoch in meinen Augen nicht viel gemeinsam. Vom Polizisten Lockhart hatte ich auch mehr erwartet. Außer, dass er ein paar Recherchen getätigt hat, konnte mich seine magere Anwesenheit nicht überzeugen.
Es kommen einige brisante Themen wie Suizid, Kindesmissbrauch und der Verlauf einer stark psychischen Abhängigkeit innerhalb einer Beziehung vor. Spannungstechnisch und gefühlsmäßig konnte mich der ruhige Inhalt mit mystischem Hauch nicht überzeugen, jedoch fand ich den Schreibstil der Autorin klasse. Dieser ist sehr authentisch, flüssig und lebendig. Bis zum Ende habe ich enttäuschenderweise vergebens auf einen großen Showdown gehofft. Lisa, die ich als lebendige, junge Lehrerin sowie als Geist immer besser kennenlernen konnte, ist sehr tief ausgearbeitet. Ich konnte ihre Gedanken und Handlungen meistens sehr gut mitverfolgen und ab und zu auch nachvollziehen. Sie hat ihre Geschichte von ihrem Leben erzählt, welches von vielen Hochs begleitet wurde und schlagartig in einen tiefen Abgrund landet. Von mir gibt es zweieinhalb Sterne!
Was die Nacht verschweigt von Louise Doughty
erschienen bei Penguin
Zum Inhalt
Nachts um vier, an einem eisigen Novembermorgen, ist der Bahnhof von Peterborough menschenleer. Während alle schlafen, steht ...
Was die Nacht verschweigt von Louise Doughty
erschienen bei Penguin
Zum Inhalt
Nachts um vier, an einem eisigen Novembermorgen, ist der Bahnhof von Peterborough menschenleer. Während alle schlafen, steht ein Mann verzweifelt an Gleis 7. Sein Vorhaben ist eindeutig – in wenigen Minuten rast hier ein Güterzug vorbei. Was der Mann nicht weiß: Er ist nicht allein. Lisa Evans beobachtet ihn, doch sie kann ihn nicht mehr von seiner Entscheidung abbringen. Der Vorfall bringt nicht nur Lisa, sondern auch den Polizisten Lockhart dazu, sich näher mit den Geschehnissen auf diesem Gleis zu beschäftigen. Denn kann es purer Zufall sein, dass mehrere Menschen innerhalb von nur 18 Monaten genau an der gleichen Stelle sterben? Die Suche nach der Wahrheit wird zu einem nervenaufreibenden Puzzlespiel …
(Quelle: Verlag)
Zum Buch
Dieses Buch hat sich als ganz anders dargestellt, wie ich es vorweg erwartet hatte. Die Story hat eine ungewöhnliche Protagonistin, spielt in London und wird in der ersten Person geschildert.
Lisa ist 36 Jahre alt und erzählt uns hier einen Teil ihrer Geschichte. Sie beobachtet ihre Mitmenschen sehr genau und bekommt mehr mit als der Durchschnittsmensch. Das Gleis 7 am Bahnhof von Peterborough spielt eine besondere Rolle, worüber ich an dieser Stelle aber nichts weiter verraten werde. Nur so viel – es hat mich überrascht und im ersten Moment auch ein wenig abgeschreckt. Doch man sollte sich auf die Story einlassen, dann erfährt man eine wirklich dramatische Geschichte von mindestens zwei Menschen, die sich über eine lange Zeit als schleichender Prozess darstellt.
PC Lockhart hat hier eine wesentlich kleinere Rolle zugedacht bekommen als ich anhand des Klappentextes vermutet hatte. Von ihm sieht man wirklich wenig und daher kann ich zu seiner Person auch nicht wirklich etwas Aussagekräftiges sagen. Er ist noch sehr jung und daher noch nicht lange im polizeilichen Dienst.
Tut es weh, tot zu sein?
Seite 23
Louise Doughty hat mir mit diesem Buch etwas Besonderes präsentiert. Ich war sehr überrascht und anfangs auch etwas enttäuscht. Denn der Klappentext gibt im Grunde nicht das wieder, was hier der Haupttenor ist. Die Autorin ist sehr detailverliebt, was man schon auf der allerersten Seite merkt. Mir war es relativ egal, wann welcher Zug von welchem Gleis wohin fährt – sie hat es wirklich haargenau aufgelistet und damit nicht genug. Solche Kleinigkeiten kommen im Laufe der Geschichte immer wieder vor und waren nicht mein Fall. Ich brauche präzise, kurze Anmerkungen, das reicht. Hier wurde in meinen Augen die Story mit unnötigen Details künstlich in die Länge gezogen. Das Buch präsentiert sich als sehr ruhige Geschichte, keine Action-Szenen, kein großes Drama. Es kommen erschreckende Dinge ans Tageslicht, bei denen man der Protagonistin gerne öfter zurufen möchte, dass sie schleunigst ihre Sachen zu packen hat … Außerdem erfahren wir viele Geschichten von verschiedenen Menschen, die wenig mit der eigentlichen Story zu tun haben. Es war eine lange, sehr lange Geschichte, die mit einer Detailverliebtheit schon direkt auf Seite 1 begann. Für mich zwar ein besonderes Buch, aber gelesen haben muss man es nicht unbedingt.
Zum Autor
Louise Doughty, geboren 1963, schreibt Romane, Hörspiele und unterrichtet Kreatives Schreiben. Ihre Bücher erscheinen in 30 Ländern, wurden für renommierte Preise ausgezeichnet und nominiert (u.a. Dagger Award, Orange Prize) und verfilmt. Die britische Autorin und Journalistin lebt mit ihrer Familie in London.
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Louise Dought hat einen angenehmen Schreibstil – ich finde es toll, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Lisa Evans erzählt wird- auch wenn sich Lisa beim Lesen nicht greifen lässt. Der Roman ...
Louise Dought hat einen angenehmen Schreibstil – ich finde es toll, dass die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Lisa Evans erzählt wird- auch wenn sich Lisa beim Lesen nicht greifen lässt. Der Roman weißt interessante Ansätze auf, aber mir persönlich war alles zu Lang gezogen und zu Detaillreich erzählt – es war einfach zuviel. Der Ermittler Lockhart war meiner Meinung nach viel zu distanziert.
Mir war der Roman viel zu lang gezogen und auch hat mir die Spannung gefehlt – der Klappentext war viel versprechend, aber das Buch für mich leider enttäuschend.