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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2017

Mysteriös und überraschend anders

Der Brief
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Eines ganz normalen Tages erhält die junge Marie einen verstörenden und geheimnisvollen Brief von ihrer ehemaligen Freundin Christine, in dem Maries Leben beschrieben wird, nur das es eigentlich gar nicht ...

Eines ganz normalen Tages erhält die junge Marie einen verstörenden und geheimnisvollen Brief von ihrer ehemaligen Freundin Christine, in dem Maries Leben beschrieben wird, nur das es eigentlich gar nicht ihres ist. Damit fällt der Startschuss für eine kettenartige Abfolge von Ereignissen, die mit jedem Mal verwirrender und unheimlicher werden, bis Marie nicht mehr weiß was wahr ist und was nicht. Spielt das Schicksal ein skurriles Spiel mit Marie und Christine?

Erstmal vorweg, ich hatte durch den Klappentext komplett andere Vorstellungen und Erwartungen an das Buch. Wo ich Tiefsinnigkeit und die Suche nach dem Sinn des Lebens erwartet hatte, traf ich auf einen Schauer-Roman mit vielen Mystery-Elementen, die doch sehr an eine höhere Macht glauben ließen. Dieses Überraschungsmoment konnte mich dann gleich tief in die Geschichte eintauchen lassen und ich war gefesselt von der großartigen Idee, die sich dahinter verbarg. Nur an der Umsetzung haperte es. Die Handlungen und Situationen waren oft zu kurz und unausgereift, sodass sie nicht wirklich Gehalt hatten und schnell in Vergessenheit gerieten. Dann wiederholten sich die mysteriösen Vorfälle, ohne das auch nur der Ansatz einer Erklärung gegeben wurde. Die Gedanken dahinter sind wirklich toll und innovativ, aber an der Ausarbeitung dieser Gedanken, der Protagonisten und der Handlungen mangelt es deutlich. Mit etwas mehr Seiten wäre es schon besser gewesen. Trotzdem eine supergute Idee!

Veröffentlicht am 13.06.2017

Schönes Debüt

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
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Hanna und Ben kennen sich schon seit Kinderzeiten und trotz der engen Beziehung der beiden, scheint eine unüberwindbare Mauer zwischen ihnen zu sein. Diese Distanz wird durch Bens oft unverständlichem ...

Hanna und Ben kennen sich schon seit Kinderzeiten und trotz der engen Beziehung der beiden, scheint eine unüberwindbare Mauer zwischen ihnen zu sein. Diese Distanz wird durch Bens oft unverständlichem und impulsiven Verhalten verstärkt, während Hanna sichtlich bemüht ist, ihn nicht zu verlieren und gewisse Gefühle für ihn empfindet. Nach einer typischen Ben-Idee landen die beiden in einem kleinen Dorf am Strand, wo sie auf Chloé treffen, die ihnen die geheimnisumwobene Legende einer Meeresgöttin erzählt. Daraufhin zeigen alle Zeichen auf die erneute Erfüllung dieser...

Der Klappentext klang für mich sehr interessant und vor allem die kurz beschrieben Beziehung zwischen Hanna und Ben konnte mich überzeugen. Beim lesen selbst, konnte ich leider nicht ganz warm werden mit den beiden, weil Ben ziemlich einzigartig ist und für mich oft sehr unverständlich handelt, weswegen da einfach die Sympathie fehlte und er mich fast schon nervte. Hanna läuft im quasi hinterher und muss ihn sozusagen aushalten. Dann hatte ich mir ihr Verhältnis spannender und einfühlsamer vorgestellt, welches fast nur aus Missverständnissen beruht und groben Kommunikationsmängeln. Fand ich auch nicht so toll, sondern eher anstrengend. Ben habe ich mich auch irgendwie Verzweifelter vorgestellt und riskanter. Sein nicht ganz legales Handeln ist schön und gut, aber ich dachte eher, er würde bei dem Sturm wirklich schwimmen gehen und nicht sowas abziehen. Halt etwas mehr riskieren und nicht nur abhauen. Hinsichtlich der beiden Charakteren konnte mich die Geschichte leider nicht überzeugen und hat mich enttäuscht. Der Rest war ganz okay, gerade der Schreibstil ist sehr einzigartig und hat Wiedererkennungswert!

Veröffentlicht am 09.04.2024

Anders, aber nicht in allen Punkten überzeugend

Gestehe
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Nach all den positiven Rezensionen, die ich gelesen hatte, waren meine Erwartungen entsprechend hoch und ich habe mich auf einen rasanten, fesselnden Thriller mit unerwarteten Wendungen und unkonventionellen ...

Nach all den positiven Rezensionen, die ich gelesen hatte, waren meine Erwartungen entsprechend hoch und ich habe mich auf einen rasanten, fesselnden Thriller mit unerwarteten Wendungen und unkonventionellen Charakteren gefreut.

Unkonventionell sind die beiden Ermittler allemal. Und wenn die Darstellung der beiden teilweise eine amüsante und unterhaltsame Nuance hatte, fand ich vor allem Jacket irgendwann sehr anstrengend und zunehmend unsympathisch. Er wirkt unsicher, vom Schicksal gebeutelt und irrt überwiegend ziellos von einem Ort zum nächsten. Sein Charakter ist einmalig und bleibt länger im Kopf, aber durch ihn fand ich einige Schlüsselmomente ziemlich fad und langweilig. Er hat meiner Meinung nach viel Tempo und Spannung rausgenommen. Mo war mir dann lieber, auch wenn auch er zwischendurch anstrengend war und immer die gleichen Rechtfertigungen, die durchaus in Teilen berechtigt sind, genannt hat, sodass es mich nur noch nervte. Nur wirkte er deutlich zielstrebiger und nicht so geistig umnachtet wie Jacket und hat noch Verstand und Vernunft reingebracht.

Die Handlungen und Ermittlungen verstricken sich in viele Widersprüche, deren Auflösung ich sehnlichst herbeigesehnt habe. Einige Teile wollten partout nicht zusammenpassen, sodass ich schon an mir zu zweifeln begonnen habe und mich fragte, inwiefern ich mich in Jacket getäuscht hatte. Eine meiner Vermutungen, wie unwahrscheinlich sie auch ist, hat sich dann als die richtige herausgestellt. Nichtsdestotrotz ist die Auflösung meiner Meinung nach etwas hanebüchen und wirkt auf mich wie eine willkürliche Entscheidung als eine wirklich gut durchdachte.



Fazit: Leider konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen, was zum einen an einem nervigen Ermittler lag und zum anderen an einer zu konstruiert wirkenden Hintergrundgeschichte. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Veröffentlicht am 27.11.2022

Zwischen den Welten

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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Ein Mädchen, das die Last der Verantwortung und Hoffnung eines ganzen Volkes auf seinen Schultern trägt. Ein Junge, der neugierig und wagemutig mehr erleben möchte, als ihm zusteht.

Als besonders empfand ...

Ein Mädchen, das die Last der Verantwortung und Hoffnung eines ganzen Volkes auf seinen Schultern trägt. Ein Junge, der neugierig und wagemutig mehr erleben möchte, als ihm zusteht.

Als besonders empfand ich den Schreibstil, der sehr lebendig und malerisch mit einzigartigen Metaphern geschmückt ist und mir viel Freude beim Lesen bereitet hat. Am Anfang zieht es sich etwas und die vielen Beschreibungen hier und da hätten etwas gekürzt werden können, sodass mehr Raum für Handlungen geblieben wäre. Die Beschreibungen beider "Welten", die nicht unterschiedlicher hätten sein können, bilden einen so spannenden Kontrast mit sehr viel Potenzial, dass ich mitgerissen wurde und mich sehr auf das Treffen der beiden Protagonisten gefreut habe. Zeitweise erschien es mir unglaublich, wie sehr sich die Kulturen auseinandergelebt hatten, obwohl sie doch einen Ursprung haben. Vor allem die Gegenüberstellung von Magie und Wissenschaft, die möglicherweise einen Ursprung in der Geschichte hat, ist den Autorinnen perfekt gelungen und wirft viele Fragen auf.

Die Handlung und Entwicklungen zwischen Nimh und North hat Höhen und Tiefen und ab und zu warten einige Überraschungen auf die beiden, die Spannung und eine gewisse Dynamik aufbauen. Am spannendsten war für mich das große Geheimnis um die Vergangenheit beider Kulturen und Völker und wie einige bestehende Missverständnisse auftreten konnten. Was hat es mit den Göttern auf sich? Existieren diese überhaupt? Wie funktioniert die Magie? Ich hoffe, dass diese Fragen in den nächsten Bänden hinreichend beantwortet werden.

Veröffentlicht am 24.09.2022

Unterhaltsam und schnelllebig

Schmerz und kein Trost
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Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, bin ich relativ gut in die Geschichte gekommen. Aufgrund der kurzen Rückblenden und Erklärungen hatte ich auch nicht den Eindruck die vorherigen Bände kennen zu müssen.

Der ...

Obwohl ich die Vorgänger nicht kenne, bin ich relativ gut in die Geschichte gekommen. Aufgrund der kurzen Rückblenden und Erklärungen hatte ich auch nicht den Eindruck die vorherigen Bände kennen zu müssen.

Der Anfang war vielversprechend, wobei es dann schnell in eine seltsame Richtung abdriftete. Gerne hätte ich etwas mehr über Erik Donner und seine Dämonen erfahren als direkt in den nächsten Fall geworfen zu werden.

Die Psychotherapeutin war mir auch sofort suspekt. Das wurde leider nicht besser und ihr hysterisches und wenig hilfreiches Verhalten nervte mich irgendwann nur noch. So fand sie ihren vermissten Sohn auch nicht schneller und Donner hat sie damit gar nicht geholfen. Donner hingegen fand ich interessant als Charakter, der viel durchgemacht hat und in brenzligen Situationen einfach funktioniert und das effizient.

Das Tempo des Buches zieht schnell an und ist insgesamt hoch. Mir hätte es etwas mehr gefallen, wenn wichtige Schlüsselsituationen ausgeprägter und umfangreicher dargestellt worden waren. So reiht sich eine Handlung an die nächste, was zwar einerseits spannend ist, andererseits den Szenen den Wiedererkennungswert und die Bedeutung nimmt. Teilweise hatte ich den roten Faden verloren, wenn ich mal eine Pause zwischen den Kapitel gemacht hatte und am Ende war alles so verworren, dass ich nicht sagen konnte, ob das alles so schlüssig war. Zu viele Personen und Situationen, die nicht unbedingt vielführend waren und bei mir schnell in Vergessenheit gerieten.

Die Anspielungen auf das Märchen, welches ich nicht kannte, wurden grandios in die gesamte Handlung eingebunden, genauso wie die Geschehnissen aus der Vergangenheit. Am Ende ergibt alles ein rundes und schlüssiges Ende.