Ein fesselnder, lebendig geschriebener Thriller
Die Spur − Er wird dich findenInhalt: Kurz hintereinander werden in mehreren europäischen Metropolen Leichen gefunden – als makabre Kunstwerke an öffentlichen Plätzen ausgestellt. Um weitere Morde zu verhindern, sehen sich die beiden ...
Inhalt: Kurz hintereinander werden in mehreren europäischen Metropolen Leichen gefunden – als makabre Kunstwerke an öffentlichen Plätzen ausgestellt. Um weitere Morde zu verhindern, sehen sich die beiden Europol-Ermittler Inga Björk und Christian Brand gleich mit mehreren Fragen konfrontiert: Nach welchem Muster werden die Opfer ausgewählt? Welche Verbindung haben sie? Und: Wo wird der Mörder als nächstes zuschlagen?
Persönliche Meinung: „Die Spur“ ist – nach „Das Spiel“ und „Die Nacht“ – der dritte Band der Björk und Brand-Reihe von Jan Beck. Da die Handlung von „Die Spur“ in sich abgeschlossen ist, lässt sich der Thriller auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen. Wie schon die vorherigen Bände wird auch „Die Spur“ aus verschiedenen Perspektiven und in mehreren Handlungssträngen erzählt, sodass sich eine temporeiche Handlung entwickelt. Die drei Hauptperspektiven dabei sind diejenigen von Inga Björk, Christian Brand (jeweils aus personaler Perspektive erzählt) und Amélie Leclerc (Ich-Perspektive). Während in den beiden Handlungssträngen um Björk und Brand die Ermittlungen im Mittelpunkt stehen, fokussiert der Strang um Amélie deren (Internats-)Leben. Besonders spannend am Amélie-Strang ist, dass man zunächst gar nicht genau sagen kann, welchen Bezug er zu den Morden hat. Man tappt lange im Dunkeln, fragt sich, wann der Strang überhaupt stattfindet und inwiefern Amélie im aktuellen Fall eine Rolle spielt. Aber auch über den Amélie-Strang hinaus ist die Handlung voller Spannung: Sie ist wendungsreich, unvorhersehbar und endet mit einem schönen Twist. Interessant ist zudem die individuelle Ausgestaltung der Morde: Die Inszenierung der Leichen ist eng mit den Motiven des Täters, dem jeweiligen Opfer und der Hintergrundgeschichte des Falls verwoben (etwas, was ich in der Form noch nicht gelesen habe). Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, ist, dass man zum Schluss des Thrillers noch einen interessanten Aspekt aus der Vergangenheit von Christian Brand erfährt – zumal dies einen direkten Einfluss auf die Fallaufklärung besitzt. Der Schreibstil von Jan Beck ist gewohnt bildhaft und lebendig, sodass er sich sehr angenehm lesen lässt. Insgesamt ist „Die Spur“ ein fesselnder, temporeicher Thriller mit außergewöhnlich inszenierten Morden und einer spannenden Handlungskurve.