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Veröffentlicht am 27.08.2022

humorvoller cosy-Schrebergarten-Krimi

Rosenkohl und tote Bete
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Als ich diesen genialen Titel sah, wusste ich sofort: dieses Buch muss ich lesen!! :D

Manne Nowak, Polizist in Rente und Vorsitzender des Berliner Schrebergartenvereins 'Harmonie', bekommt neue Nachbarn ...

Als ich diesen genialen Titel sah, wusste ich sofort: dieses Buch muss ich lesen!! :D

Manne Nowak, Polizist in Rente und Vorsitzender des Berliner Schrebergartenvereins 'Harmonie', bekommt neue Nachbarn in seinem Schrebergartenidyll: Caro und Eike von Ribbek, mit denen er nicht einverstanden ist: zu laut, zu schrill, kein grüner Daumen.
Doch als Caro in ihrem Gemüsebeet eine verbuddelte Leiche findet, die sich als ehemaliger Nachbar und Freund von Manne herausstellt, und dieser dann als Tatverdächtiger gehandelt wird, machen sich Caro und Manne selbst an die Ermittlungen, um Manne von allem Verdacht freizusprechen.


Meine Meinung:
Die Geschichte ist so witzig geschrieben, man hat ständig ein Schmunzeln auf den Lippen; die Charaktere sind schrullig - vor allem Manne, der nur in Ruhe gärtnern will, aber nun mit der lauten und schrillen Caro zusammenarbeiten 'muss', die einfach wild drauflosprescht. Es ist also immer was los!
Jedoch ist Caro total sympathisch, sie hat das Herz am rechten Fleck, will helfen, packt alles an und hat gute Ideen (nur halt keinen grünen Daumen - aber ich bin sicher, das wird Manne ihr noch beibringen ;)
Auch das typische Schrebergartenklischee wird aufs Korn genommen, doch erkennt man sofort den Zusammenhalt der Gemeinschaft, was einfach nur wunderschön und idyllisch ist. Hilfsbereitschaft wird groß geschrieben, allerdings auch die Neugier ;)
Die Polizei ist leider klischeehaft etwas dümmlich und mit Scheuklappen dargestellt, da sie sich auf Manne als Tatverdächtigen versteift und in keine weitere Richtung mehr ermittelt wird, da Manne mit dem toten Kalle befreundet und benachbart war, und die beiden einen schlimmen Streit und danach keinen Kontakt mehr hatten.
Überraschenderweise ist der Fall selbst komplexer und spannender, als das Kleingarten-Klischee erwarten lässt. Nach und nach decken Manne und Caro Geheimnisse auf, dessen Puzzleteile Stück für Stück ein Ganzes und den Weg zur Lösung ergeben.

Schön finde ich, dass es in der vorderen Buchklappe einen Plan des Kleingartenvereins 'Harmonie' gibt, so kann man die Wege von Caro und Manne (zumindest in der Kleingartenanlage) super nachvollziehen.


Fazit:
Humorvoller und turbulenter Cosy-Crime im Schrebergartenidyll mit sympathischen Protagonisten und einem spannenden Fall.

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Veröffentlicht am 05.07.2022

Weihnachten auf Island, ein großer Streit und eine aufregende Fohlengeburt

Mein Feuerpferd - Sturmfohlen
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Die 10-jährige Eva verbringt Weihnachten und Neujahr bei ihrem Vater, dessen neuer Frau Hrönn und ihrem Babybruder Björn in Island, weil ihre Mutter, eine Seriendarstellerin, drehen muss und nicht auf ...

Die 10-jährige Eva verbringt Weihnachten und Neujahr bei ihrem Vater, dessen neuer Frau Hrönn und ihrem Babybruder Björn in Island, weil ihre Mutter, eine Seriendarstellerin, drehen muss und nicht auf sie aufpassen kann.
Eva liebt ihre Zweitfamilie, sie liebt Island; und natürlich ganz besonders ihr Islandpferd Eldur. In Aron vom Nachbarhof findet sie einen neuen Freund.
Doch dann kommt Emma, die 13-jährige Nichte von Hrönn, und plötzlich ist alles anders: denn Emma verhält sich fies und hinterhältig und macht Evas schönes Leben auf Island zur Hölle.
Ausgerechnet in einer schlimmen Schneesturmnacht, als die Mädchen alleine sind, bekommt Gusta ihr Fohlen, doch sie hat sich schwer verletzt. Können die Mädchen Mutterstute und Fohlen retten?


Meine Meinung:
"Sturmfohlen" ist der zweite Teil der "Mein Feuerpferd"-Reihe, der aber problemlos ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gelesen werden kann, denn alles wichtige aus Teil eins ist in kleinen Häppchen in der Geschichte integriert.
Die Schreibweise ist so toll und lebendig, man fiebert richtig mit Eva mit. Vor allem, weil Eva ihre Erlebnisse aus ich-Sicht erzählt, sodass man noch tiefer in ihre Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen kann und so richtig mit ihr mitfühlen kann. Verstärkt wird das ganze noch durch kurze Tagebucheinträge.

Natürlich ist Evas Beziehung zu Eldur ganz wichtig und wunderbar, aber mehr noch fiebert man bei den Streitigkeiten zwischen Emma und Eva mit. Warum Emma so fies zu Eva ist, war schnell und eindeutig klar - doch erst als man die genauen Gründe erfahren hat, die logisch und nachvollziehbar sind, kann man Sympathie mit Emma empfinden. Die Art und Weise, wie sich Emmas Verhalten gewandelt hat, waren sehr authentisch.
Ebenso, wie diese dramatische Fohlengeburt alles wieder ins Lot gebracht hat: die Beziehung zwischen Emma und Eva, und zwischen Eldur und Vindur. Weil allen plötzlich nur mehr die Sicherheit von Fohlen und Mutterstute wichtig war, und alle zusammengeholfen haben!! Sehr schön!
Somit lernt man hier viel über soziales Miteinander.
In diesem Buch kommt ganz viel Islandfeeling rüber, die raue Landschaft ist eindrücklich beschrieben; ebenso wie die Wetterlage. Sturm und Schnee, brrr, man bibbert richtig beim Lesen.
Besonders toll und spannend fand ich, dass man auch viel über isländische Weihnachtsbräuche erfährt, die so ganz anders sind als die unsrigen.


Fazit:
Ein warmherziges und mitreißendes Kinderbuch, in dem es nicht nur um Islandpferde geht, sondern um Familie, Freundschaft, erste Verliebtheit, Streitigkeiten und Verzeihen. Ich freue mich schon sehr auf den Abschlussband!

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Veröffentlicht am 03.07.2022

tolle Freundschaftsgeschichte

Pfeffer & Minze – Zusammen sind wir unschlagbar! (Pfeffer & Minze 1)
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Die 12jährige Millie Minze erzählt in Tagebuchform über ihre Erlebnisse zu Schulschluss bzw Anfang der Ferien.
Da es in ich-Form geschrieben ist, bekommt man ihre Gefühle und Gedanken intensiv mit.
Millie ...

Die 12jährige Millie Minze erzählt in Tagebuchform über ihre Erlebnisse zu Schulschluss bzw Anfang der Ferien.
Da es in ich-Form geschrieben ist, bekommt man ihre Gefühle und Gedanken intensiv mit.
Millie hat eine beste Freundin: Juna Pfeff. Deshalb sind sie gemeinsam: Pfeffer&Minze.
Millie, die Probleme in Mathe hat, etwas schüchtern ist, aber das Herz am rechten Fleck. Und die aufgedrehte, extrovertierte Juna hat immer viele (mehr oder weniger) gute Einfälle zur Problemlösung. Durch diese Verschiedenheit kann sich auch jede Leserin mit einer der beiden Charaktere identifizieren.

Zuerst muss die Schummelei bei der Mathe-Klausur gerichtet werden, was sehr witzig zu lesen ist! Die fiese Bella-Grace hat ihr da ordentlich Probleme bereitet, so eine gemeine Kuh! Hier ist es der Autorin sehr gut gelungen, die Emotionen rüberzubringen, sodass man als Leser mit Millie mitfiebert!
Doch das eigentliche Abenteuer ist die Rettung von Rosis kleiner Imbissbude, wo Millie und Juna oft ihre Zeit verbringen. Denn ausgerechnet Bella-Graces Vater ist der Vermieter, Rosi hat Mietschulden, und Bella-Grace hat sich in den Kopf gesetzt, einen veganen Imbiss zu eröffnen.

Die Mädchen haben tolle Ideen für die Rettungsaktion, um Geld zu beschaffen, damit die ausstehenden Schulden bezahlt werden können und die Kündigung des Mietvertrags somit hinfällig ist.
Ich finde es toll, wie alle zusammenhalten, um Rosis Imbiss zu retten. Vor allem Rosis Sohn Rocco, sein Hund Romeo und dessen Hundefreunde sind voll dabei und helfen, wo es nur geht!
Dieses Buch übermittelt somit wichtige Werte wie Zusammenhalt, Hilfsbereitschaft, und über sich hinauszuwachsen. Und natürlich Familie, Freundschaft, Schule und Ehrlichkeit. Und den Mut, Fehler einzugestehen und sich zu entschuldigen.


Fazit:
Humorvolles Buch über zwei beste Freundinnen, über Familie, Freundschaft und Zusammenhalt, das auch einen kleinen Krimi beinhaltet.

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Veröffentlicht am 21.06.2022

Fesselnder Thriller mit überraschenden Wendungen

Kaltherz
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Die fünfjährige Marie war nur acht Minuten alleine im Auto, während ihre Mutter auf der Toilette war - in dieser Zeit ist sie verschwunden.
Kommissarin Kim Lansky ermittelt und dringt dabei unerwartet ...

Die fünfjährige Marie war nur acht Minuten alleine im Auto, während ihre Mutter auf der Toilette war - in dieser Zeit ist sie verschwunden.
Kommissarin Kim Lansky ermittelt und dringt dabei unerwartet tief in ihre Vergangenheit ein.


Meine Meinung:
Ein fesselnder, flüssiger Schreibstil lässt einen trotz der komplexen Handlung nur so durch die Seiten fliegen - und gleich zu Beginn ein fesselnder Prolog, der viele Fragen aufwirft.
Die ständig wechselnde Perspektive aus Sicht von Lansky, Clara, Jakob und Marie, jeweils in ich-Form, hält die Spannung durchwegs aufrecht. Auch ist der Erzählstil perfekt an die jeweilige Person angepasst, sodass man eigentlich keine Namen über den Abschnitten bräuchte.

Lansky ist eine eigenbrötlerische, sture Person, die sich nicht an Gesetze, sondern Gerechtigkeit hält und somit immer wieder aneckt und Gefahr läuft, aus ihrem Job rausgeschmissen zu werden und deshalb als letzte Chance in die Vermisstenabteilung versetzt wird. Genau solche (klischeehaften) Ermittler/innen gibt es oft in Thrillern, was mich normalerweise nervt, doch Lansky ist eine Ausnahme in diesem gestörten und rebellierenden Ermittler-Meer. Vor allem ihren unterschwelligen Humor mag ich.
Auch Clara und Jakob polarisieren, mit Clara fühlt man (besonders als Mutter mit), Jakobs Verhalten kann man hingegen überhaupt nicht nachvollziehen - doch durch kleinste Puzzlestückchen, die man erfährt, scheinen sie nicht das zu sein, was sie vorgeben zu sein.
Es war faszinierend, wie sich der Handlungsstrang in der Gegenwart mit Lanskys Vergangenheit verwebt, womit nach nicht gerechnet hat.
Besonders berührend sind natürlich die Abschnitte aus Maries Sicht. So kindlich, manchmal auch reif. Und emotional, da doch plötzlich die Mama weg ist und eine Mami da ist. Und man hofft so sehr für sie, dass sie gefunden wird.

Ganz besonders überzeugt dieses Buch durch tolle und total überraschende Wendungen!! Und zwar gleich mehrmals! Damit hätte ich nie gerechnet, und in einem Thriller überrascht zu werden, kommt nicht so oft vor!


Fazit:
Packender Thriller mit wechselnden Perspektiven und daraus resultierendem hohen Spannungsbogen, einer außergewöhnlichen Ermittlerin und mehreren unerwarteten Wendungen.

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Veröffentlicht am 20.06.2022

Mord beim Seriendreh in St. Peter-Ording

Nordwestnacht
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St. Peter-Ording ist der neue Drehort für die beliebte Küstenkrimi-Serie "Tödlicher Norden", was besonders den jungen Polizisten Nils Scheffler freut, da er großer Fan ist.
Doch dann wird einer der Aufnahmeleiter ...

St. Peter-Ording ist der neue Drehort für die beliebte Küstenkrimi-Serie "Tödlicher Norden", was besonders den jungen Polizisten Nils Scheffler freut, da er großer Fan ist.
Doch dann wird einer der Aufnahmeleiter tot an den Stelzen eines Lokals gefunden - angebunden und ertrunken. Als dann auch noch eine der beiden Hauptdarstellerinnen, die neu dabei ist und frisches Blut in die Serie bringen soll, verschwindet, beginnt er gemeinsam mit seinem Chef Hendrik Norberg und seiner Kollegin Anna Wagner in diesem verworrenen Fall zu ermitteln.


Meine Meinung:
"Nordwestnacht" ist der dritte Teil der Reihe Soko St. Peter-Ording, kann aber eigenständig gelesen werden, da der Fall in sich geschlossen ist und auch Vergangenes aus dem Privatleben der Ermittler in genau der richtigen Menge enthalten ist.
Der Schreibstil liest sich flüssig , und der Spannungsbogen ist eher hoch gehalten.
Die Kapitel sind in Tage unterteilt, beginnend mit dem 24. Mai, gehend bis zum 1. Juni und die Tage danach.
Anna Wagner ist eine sympathische, taffe Ermittlerin mit einer guten Kombinationsgabe. Nils Scheffler jedoch hätte ich oft schütteln können - wie können klare Gedanken durch teenagerhafte Schwärmerei bloß so getrübt werden?
Und über die anfangs so sympathische junge Schauspielerin werden später Dinge offenbart, die sie plötzlich in einem ganz anderen Licht dastehen lassen. Das ist der Autorin wunderbar gelungen; ebenso die Präsentation verschiedener möglicher Täter.

Besonders gut gefällt mir der Lokalkolorit und die detaillierten Beschreibungen von St. Peter-Ording und der Lokalitäten, man kann sich alles ganz genau vorstellen.
Auch erhält man viel Hintergrundwissen zu Seriendrehs, was ich total interessant fand.
Und fesselnd ist natürlich auch die Kabbeleien und Probleme von (alternden) Serienstars, die ausgetauscht werden sollen, was ich immer total schade und nicht nachvollziehbar finde.
Die Auflösung des Falls und die Verstrickungen waren packend, authentisch und einleuchtend. Es ist toll, wie man gemeinsam mit den Ermittlern in aufmürbender Polizeiarbeit kleinste Puzzleteilchen ans Licht bringt, diese zusammensetzt und diese dann ein großes Ganzes ergeben.

Die Karte von St. Peter-Ording im inneren Buchdeckel fand ich sehr hilfreich; alle vorkommenden Orte sind eingezeichnet und man kann den Weg der Ermittler gut verfolgen.


Fazit:
Spannender Küstenkrimi mit viel Lokalkolorit und Nordseefeeling, lebendigen Ermittlern und einer authentischen Auflösung.

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