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Veröffentlicht am 14.06.2017

Brutale Morde überschatten die Nordseeregion

Nebeltod
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"Wenn alle Tiere, die umsonst gelitten haben, im gleichen Moment schreien würden, würde eine unglaubliche Katastrophe die Welt verwüsten, und die wenigen überlebenden Menschen würden taub und im Wahnsinn ...

"Wenn alle Tiere, die umsonst gelitten haben, im gleichen Moment schreien würden, würde eine unglaubliche Katastrophe die Welt verwüsten, und die wenigen überlebenden Menschen würden taub und im Wahnsinn umherirren." (Oscar Grazioli)
An einem grauen Novembertag bekommt es die Flensburger Kripo gleich mit drei Fällen zu tun. Einen Anschlag auf ein Auto von Gut Retzow, getötete und verstümmelte Pferde, bei dem auch die Besitzerin verletzt wurde und ein Mord, wo ein Mann auf den Gleisen gefesselt vom Zug überrollt wurde. Als die Polizei dann wenig später ein Foto mit dem noch lebenden Opfer auf dem Gleis und großen Buchstaben SCHULDIG bekommt, wissen sie hier scheint sich jemand rächen zu wollen. Der tote Timo Jankewitz lebte auf einem Künstlerhof der Insel Föhr, zusammen mit seinem Cousin Peter Ricklefs und noch anderen Künstlern. Doch der Täter schlägt erneut zu und ausgerechnet auf dem Künstlerhof ermordet er Peter Ricklefs bestialisch mit Flusssäure. Aber dies sollte noch nicht das letzte Opfer sein. Haben die ganzen Morde etwas mit dem Künstlerhof zu tun? Wer hatte ein Interesse Jankewitz und Ricklefs zu töten und dies auch noch so brutal? Für John Benthien keine leichte Aufgabe, zumal er noch einen unliebsamen Gast in seinem Haus auf Sylt vermutet, bei dem er nicht weiß, ob er ihm gefährlich werden könnte.

Meine Meinung:
Für mich war dies das zweite Buch von der Autorin Nina Ohlandt. Der ausführliche und bis ins Detail erarbeitete Schreibstil, macht es einem leicht sich die Gegebenheiten vorzustellen. Man hat bei Nina Ohlandts Büchern das Gefühl, das man sofort dabei ist im Geschehen und mitten in den Szenen sitzen würde. Das mag sicher nicht jedermanns Sache zu sein, weil dadurch der Roman sehr in die Länge gezogen wird, aber so ab und zu mag ich solche Krimis sehr gerne. Auch hat sie sehr liebevoll vor jedem Kapitel ein Zitat gestellt, was meistens einen Bezug zu dem jeweiligen Kapitel hatte. Das große und sehr eigenwillige Ermittlerteam fand ich auch, bis auf wenige Ausnahmen, sehr sympathisch. Bei diesem Krimi hab ich gerätselt bis zum Schluss wer der Täter sein könnte und war am Ende dann wirklich überrascht gewesen. Ich hatte bei der ganzen Darstellung dieser Polizeiarbeit das Gefühl, das es realistisch sein könnte. Das Cover mit der Möwe dagegen ist jetzt eher einfach und schlicht gehalten. Ich freue mich nun gleich auf den nächsten Fall und bin gespannt, was da auf das Team zukommt und gebe diesem Krimi hier 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Ein Kriegskind auf Spurensuche

Unsere Liebe soll nicht traurig sein
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"Die Linien des Lebens sind verschieden, wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen. Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen mit Harmonien und ewigem Lohn und Frieden." (Friedrich Hölderlin)
Wir schreiben ...

"Die Linien des Lebens sind verschieden, wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen. Was hier wir sind, kann dort ein Gott ergänzen mit Harmonien und ewigem Lohn und Frieden." (Friedrich Hölderlin)
Wir schreiben den 28. Januar 1945 es sollte ein wunderbarer Tag werden, den an diesem Tag treffen sich die der 17-jährige Flakhelfer Wolf-Dieter Kohler und seinen Vater Walter in den Kriegswirren Berlins. Doch an diesem Abend kommt es zum Bombenalarm und Wolf-Dieter muss mitansehen wie der Vater und sein Freund Karl Storch in unmittelbarer Nähe von Bomben getroffen werden. Für Wolf-Dieter gab es nun die Aufgabe, diese traurige Nachricht seiner Mutter und Frau Storch mitzuteilen. Wir erleben eine Rückblende aus dem Leben Walter Kohlers einem Maler der unter anderem auch Kirchenfenster bemalte. Es wird hier die Liebe zur Malerei von Walter Kohler beschrieben, mit welcher Hingabe er diese Werke gemacht hat. Und so ist es auch nicht verwunderlich das er dem Sohn diese künstlerische Ader vererbt hat. Man merkt aber auch wie zwiegespalten Walter Kohler den Krieg und seine Auswirkungen miterlebt hat. Ich denke, das dies hauptsächlich daher kommt, da Walter Kohler ein gläubiger Mensch war, dem sein Glaube sehr wichtig war. Ich frage mich wie man im Anbetracht das man Christ ist diese Kriegszeit überstehen konnte. In diesen Zeiten muss man doch als gläubiger Mensch sehr zwiegespalten gewesen sein.

In dem Buch befinden sich auch beeindruckende Bilder von Walter und Wolf-Dieter Kohler. Der Glaube wurde Walter schon als Kind durch seinen Vater Pfarrer Christian Kohler in die Wiege gelegt und er hat diesen weitergegeben. Aber auch das Leben von Wolf-Dieter wird hier aufgegriffen. Beeindruckt hat mich die Aussage: "Dieser Krieg ist anderes. Goebbels hat ihn den totalen genannt. Die Gewalt achtet keine Grenzen mehr. Gesetze und Gebote halten uns nicht auf und nicht zurück. Wenn einige von uns dabei noch Kunst produzieren, ist das wie ein Frühstück im Stehen, eilig heruntergeschlungen, bis es wieder an Kämpfen geht."
Hier merkt man sehr genau die Zwiespalt, mit dem sie damals zu kämpfen hatten. Ein Buch, das einem neu diese Zeit mit anderen Augen sehen lässt und das auch teils die Bibel aus künstlerischer Sicht darstellt.
Oliver Kohler den Sohn Wolf-Dieters hat hier in diesem Buch ein Stück Lebensgeschichte von zwei begnadeten Künstlern und Männern Gottes in Kürze zusammengefasst, das man unbedingt lesen sollte, deshalb von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.06.2017

Die Geschichte und Linas abenteuerliche Reise ins Land Glück

Linas Reise ins Land Glück
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"Glück ist, was lächeln macht, was Angst, Sorge, Ungewissheit vertreibt und inneren Frieden schenkt." (Albert Einstein)
Daniels Eltern haben Nachtschicht im Krankenhaus und Lina passt deshalb auf Daniel ...

"Glück ist, was lächeln macht, was Angst, Sorge, Ungewissheit vertreibt und inneren Frieden schenkt." (Albert Einstein)
Daniels Eltern haben Nachtschicht im Krankenhaus und Lina passt deshalb auf Daniel auf. Doch Daniel möchte von Lina eine Geschichte hören, den niemand auf der Welt erzählt spannendere Geschichten als Lina.
Vor langer Zeit als sie noch ein kleines Mädchen war, verschwand eines Tages ihr Bruder Leon und Lina war darüber sehr traurig. Das einzige was sie noch von ihm hatte, war seine Flöte. Doch an einem winterlichen Tag als Lina ihren neuen Schlitten ausprobierte, passierte es. Als Lina aufwachte, war sie ganz klein und in einem komischen Land, die Insekten waren viel größer als sie und konnten mit ihr reden. Der Käfer im Frack sagte zu ihr, sie wäre im Land Glück, hier wären alle glücklich. Schon bald aber muss Lina feststellen das dies gar nicht stimmt, den ein eigenartige Krabbe treibt ihr Unwesen in diesem Land und schon bald hat sie Lina in ihrer Gewalt.

Meine Meinung:
Eine Kooperation zwischen dem schwedischen Autor Martin Widmark und der polnischen Illustratorin Emilia Dziubak haben dieses wunderschöne Buch ermöglicht. Im Stil von "Alice im Wunderland" wird den Kindern vom Land Glück erzählt. Allerdings kann dieses Glück nur funktionieren, wenn man frei und unbekümmert leben darf und dies wird in dem Buch vermittelt. Dieses Buch ist sehr gut geeignet zum Vorlesen für Kinder von 5 bis 7 Jahre. Der Schreibstil ist einfach und kindgerecht geschrieben und die schönen Bilder dazu sind wahrlich eindrucksvoll. Das Emilia Dziubak schon mehrere Nominierungen gewonnen hat, wundert mich nicht, bei diesen schönen Bildern. Bekannt wurde sie unter anderem auch durch die "Borger" Bücher. Ich bin auf dieses Buch bei NetGalley aufmerksam geworden und danke dem Verlag das ich es als pdf Datei vorab lesen durfte. Allerdings sollte man so ein schönes Buch dringend in den Händen halten, den ich denke da kommen die Illustrationen erst richtig zum Ausdruck. So schön können Kinderbücher sein durfte ich wieder einmal feststellen. Ich kann es nur empfehlen und vergebe 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Die Sphinx Statue und ein schwäbischer Ermittler in Marokko

Schäfers Ermittlungen / Die Sphinx von Marrakesch
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"Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher; nur wenn es darauf ankommt, ist jeder dumm."
Erna Bromstetter und ihr Kegelverein wollen ihr 30-jähriges Bestehen mit einer Reise nach Marokko ...

"Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die anderen nachher; nur wenn es darauf ankommt, ist jeder dumm."
Erna Bromstetter und ihr Kegelverein wollen ihr 30-jähriges Bestehen mit einer Reise nach Marokko feiern. Ihr Mann Horst ist da natürlich nicht gerade erfreut, dass seine Frau alleine in den Orient reist. Doch Erna lässt sich die Reise zur letzten Oase von Tausendundeine Nacht nicht ausreden und so freuen sich die Damen auf diese Reise. Währenddessen macht sich Kommissar Schäfer für seinen Flug nach Marokko, der neuen Partnerstadt Stgt. - Untertürkheims fertig. Samir ein ehemaliger Kollege Florians aus der Polizeiakademie hat ein neues Revier zugeteilt bekommen und Schäfer soll ihm beim Start etwas behilflich sein. Ausgerechnet er denkt sich Schäfer wo er doch kaum englisch, geschweige den richtig deutsch kann, aber irgendwie freut er sich auf diese Aufgabe. In Marrakesch angekommen bringt Reiseleiter Abu Rasul die vier Damen am Abend zu einer Wahrsagerin und ausgerechnet sie prophezeit Liesel, das sie in Gefahr gerät. Das sich diese Gefahr schneller als erwartet zuträgt, ahnt bis dahin niemand. Währenddessen fühlt sich Schäfer bei Samir sehr wohl, da er nicht nur perfekt deutsch kann, sondern auch ein patenter Bursche zu sein scheint und das wird er schneller als gedacht unter Beweis stellen.

Meine Meinung:
Erfrischend, abenteuerlich und humorvoll präsentiert Mona Frick den 4 Fall von Kommissar Jürgen Schäfer. Dieses Mal schlägt es ihn nicht an den Tegernsee, sondern ins ferne Marokko. Auch wenn die Geschichte wieder mal viel zu schnell zu Ende war, habe ich mich riesig gefreut Neues vom schwäbischen Kommissar zu lesen. Ich mag es sehr das die Autorin diesen Ermittler so präsentiert, wie wir Schwaben wirklich sind. Der Dialekt darf dabei natürlich überhaupt nicht fehlen. Und das die Bromstetters wieder mit dabei sind, muss einfach sein. Der Schreibstil ist wie schon bei den Vorgängerfällen wieder sehr gut, ich liebe einfach die Geschichten die sich Mona Frick ausdenkt. Das Cover mit dieser Sphinx Ente passt ausgesprochen gut zu diesem Krimi aus Marokko. Auch wen dieser Kurzkrimi total ohne großes Blut vergießen auskommt, ist er wieder gut gelungen und ich hoffe, Kommissar Schäfer geht noch nicht so schnell in Pension. Der gelungene Abgang der Sphinx Ente fand ich köstlich, darum von mir 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Das Erbe am Tegernsee

Schäfers Ermittlungen / Die Tote(n) vom Tegernsee
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Horst und Erna Bromstetter verbringen ihren Urlaub am Tegernsee, bei einem Bootsausflug entdeckt Horst eine Leiche im Wasser.
Wenige Tage davor: Kommissar Schäfer erhält ein Telegramm aus Bayern, eine ...

Horst und Erna Bromstetter verbringen ihren Urlaub am Tegernsee, bei einem Bootsausflug entdeckt Horst eine Leiche im Wasser.
Wenige Tage davor: Kommissar Schäfer erhält ein Telegramm aus Bayern, eine Großtante von ihm wäre dort verstorben und es soll nun der Nachlass geregelt werden. Am Tegernsee angekommen erfährt er, das die Großtante ihm und einer verschwundenen Cousine ihren Besitz vermacht hat. Einzige Bedingung ist das Schäfer die Cousine findet und die Seebestattung regelt. Da kommt der Anruf von Horst Bromstetter und Schäfer, der eigentlich nicht zuständig ist, eilt zum Tatort. Wird er die verschwundene Cousine finden? Und wer ist die Leiche aus dem See?

Meine Meinung:
Und wieder überrascht uns Mona Frick mit dem dritten Fall des schwäbischen Kommissars Schäfer. Dieses Mal verschlägt es ihn nach Bayern und so kommt es auch wie kann es anders sein, zum Dialog der beiden Dialekte. Es gibt dazu eine Badeente in Tracht die Zenzi heißt (in Original allerdings Traudl) und das Cover des Buches ziert. Auch der Kommissar benimmt sich mal von einer ganz anderen Seite, zum einen als Wagscheitel und dann auch noch verliebt. Mir hat diese Geschichte wieder sehr gut gefallen, schade nur das sie so schnell zu Ende war. Das Buch war wieder schön und humorvoll, mit kleinen Details u.a. ein bayrisches Wörterbuch, damit auch die Reigschmeckte alles verstehen. Auch das Making off am Ende war informativ, wo die Autorin verrät wie sie zu der Idee des Krimis kam. Von mir für diesen Kurzkrimi 5 von 5 Sterne.