Ein Buch so süß wie ein Monster-Cake
Tweet CuteDas Rezept für eine zuckersüße Liebes-Verwechslungs-Twitter-Story, in dem verrückte Kuchenkreationen eine tragende Rolle spielen? Man nehme zwei sympathische Helden, Pepper und Jack, die kurz vor dem Highschool-Abschluss ...
Das Rezept für eine zuckersüße Liebes-Verwechslungs-Twitter-Story, in dem verrückte Kuchenkreationen eine tragende Rolle spielen? Man nehme zwei sympathische Helden, Pepper und Jack, die kurz vor dem Highschool-Abschluss stehen. Für die richtige Würze füge man eine irre Verwechslungsgeschichte hinzu. Diesem Gemisch füge man eine ordentliche Portion witzige Dialoge und Tweets bei, rühre alles gut um und garniere die Kreation anschließend liebevoll mit einer großen Ladung Freundschaft, einem Hauch Coming-of-Age-Frust, bestreue es mit ein paar Flocken familiärer Probleme und kröne die Kreation schließlich mit einer gewaltigen Ladung geraspeltem Humor, ehe man sie mit süßem Lovestory-Sirup übergießt. Et voilá! Bon appetit!
Aber von vorne: Pepper und Jack besuchen gemeinsam die Abschlussklasse der Highschool. Das war aber schon die einzige Gemeinsamkeit der beiden, die sich während der Schule nur höchstens gegenseitig mit fiesen Sprüchen würdigen. Während Pepper Ambitionen hat, Jahrgangsbeste zu werden, brilliert Jack vor allem als Klassenclown. Neben seinem ach so perfekten Zwillingsbruder Ethan bleibt ihm wohl auch kaum etwas anderes übrig. Was keiner weiß: Jack ist der Entwickler der Weazle-App, einer anonymen Plattform, wo jedem User ein Tier als Nickname zugeteilt wird. Hier treffen sich Wolf und Bluebird, verstehen sich auf Anhieb gut, teilen Späße miteinander und vertrauen einander im Schutz der Anonymität an, was sie bewegt und belastet. Nur der Leser hat hier den Wissensvorsprung, dass es sich bei Wolf um Jack und bei Bluebird um Pepper handelt, so dass man beim Lesen öfter grinsen muss, weil sich die beiden bei „Weazle“ so gut verstehen und in der Schule dann wie die Pest behandeln! Als ob das nicht schon genug Story hergäbe, prallen Pepper und Jack auf einem dritten Schauplatz aufeinander: Peppers Eltern betreiben eine Burgerkette. Als diese auf Twitter von einem kleinen Deli des Rezeptdiebstahls bezichtigt wird, bricht Pepper vom Twitter-Account der Burgerkette einen Tweet-Streit mit dem Deli vom Zaun. Für Pepper ist das alles rein geschäftlich, keine persönliche Angelegenheit – bis sie erkennen muss, dass ausgerechnet Jacks Eltern das Deli gehört und er für sie den Twitter-Account betreibt! Nun fliegen nur so die Fetzen, die Tweets sprühen nur so vor bissigem Humor, und ein Battle beginnt!
Überhaupt lebt dieses Buch von quirligen Menschen, frechen Dialogen und einem flotten Erzähltempo. Ein wenig Tiefe erhält die Story, wenn es um das Verhältnis der beiden zu ihren Familien oder um ihre Zukunftsängste nach Abschluss der Schule geht. Dabei begeht die Geschichte aber nicht den Fehler, tiefschürfende Probleme zu wälzen, sondern behält auch hier eine lockere und entspannte Aufarbeitung bei. Das Highlight sind jedoch ganz eindeutig die kulinarischen Köstlichkeiten, die einem beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Da geht es herzhaft zu bei deliziösen Sandwiches mit reichlich geschmolzenem Käse, gefolgt von den berühmten Kitchen Sink Macarons, den legendären So Sorry Blondies oder eben dem ultimativen Monster-Cake. Wer da kein Kopfkino entwickelt, war offensichtlich satt!
Ich mochte den fröhlichen Grundton des Buches mit all den schlagfertigen Dialogen und Tweets, den liebenswerten Protagonisten und den herrlich verrückten Kuchenkreationen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die Lust auf ein witziges und freches Buch haben! Die Kirsche auf dem Sahnehäubchen dieses Buchkuchens wäre gewesen, wenn tatsächlich die Rezepte von Peppers wilden Kreationen wie dem Monster-Cake oder den legendären So-Sorry-Blondies abgedruckt gewesen wären, aber auch so ist dieses Buch einfach nur „cute“.