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Veröffentlicht am 25.02.2018

Sternentränen

Das Geheimnis der Sternentränen
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Meinung

Der Plott mag sich zwar dem aktuellen Trend der Endzeit- und Dystopieschwemme angepasst haben, jedoch wird durch das Hinzufügen der phantastischen Science Fiction ein spannender neuer Weg eingeschlagen. ...

Meinung



Der Plott mag sich zwar dem aktuellen Trend der Endzeit- und Dystopieschwemme angepasst haben, jedoch wird durch das Hinzufügen der phantastischen Science Fiction ein spannender neuer Weg eingeschlagen. Höhl-Kayser verbindet mit einer zerstörten Erde im Jahre 2162, einer diktatorischen Regierung, einem Zeitreisenden sowie einer Protagonistin, die mit ihrem bisherigen Leben nicht einverstanden ist, all diese Genres, ohne dass es zu gewollt wirkt. Jedoch stand dem perfekten Vermischen die Phantastik vielleicht das ein oder andere Mal zu sehr der Wissenschaft im Weg. Hier und da kann man unsere Gesellschaft – oder zumindest das, was aus ihr mal werden könnte – durchblitzen sehen, jedoch unterscheidet sie auch ihre Art komplett von unserer. Im Jahr 2162 sind Männer lediglich für niedere Arbeiten von Belang. Alles ist durch die Regierung geregelt, vom Kinderkriegen bis hin zum frühen Tod Mitte 50. Aufzeichnungen aus der Zeit, in der wir gelebt haben, sind zwar vorhanden, jedoch verboten. Und doch kann Jade (wie der Stein) nicht davon absehen, immer wieder diese Unterlagen durchzugehen. Dabei wird der Scientistin immer mehr bewusst, dass dieses scheinbar perfekte Leben zu Lasten ihrer aller Freiheit geht. Viele kleine Einfälle und Ideen runden das Ganze ab, jedoch hat es nicht voll zu einem perfekten Roman für mich gereicht.

Ich bin mir sicher, dass ich den Roman geliebt hätte, wäre meine Bindung zu Jade stärker gewesen. Generell mochte ich sie sehr gerne, jedoch hat mir der direkte Draht zu ihr gefehlt. Sie war immer eine Spur zu sehr auf Distanz, dass ich zwar gerne ihren Abenteuern gefolgt bin, aber nicht direkt mitgefiebert habe. Gehadert habe ich weiterhin mit dem Schreibstil, der sehr jugendlich wirkt und damit auch Jade in ein ganz anderes Licht rückt. Vor meinem geistigen Auge war sie immer eine 16jährige. Dies kann aber auch den zahllosen Jugenddystopien geschuldet sein, die ich bislang konsumiert habe. Schmunzeln musste ich auch, als ein Kommentar unserer Oberbürgermeisterin Reker („Immer eine Armlänge Abstand“) in den obersten Regeln der Gesellschaft seine Verwendung gefunden hat. Solche Kleinigkeiten (oder auch die Präsidentin Pitt-Jolie) konnte ich leider nicht ganz ernst nehmen.

Fazit



Für einen Indietitel bietet Das Geheimnis der Sternentränen in Vielerlei Hinsicht reichlich Stoff für spannende Lesestunden. Der Weltenbau ist nicht perfekt, überrascht jedoch mit vielen neuen Ideen. Gewohnte Endzeit- und Dystopieszenarien werden gekonnt in die phantastische Science Fiction eingeflochten, ohne dass einer dieser Teile fehl am Platz wirkt. Lediglich in der technischen Umsetzung, die das sprachliche und die Darstellung des ebooks anbelangt, wussten mich nicht zu überzeugen. In meinen Augen wird einer jüngere Zielgruppe mehr Spaß an diesem Roman haben, Spaß gemacht hat er mir, trotz einiger Abzüge, trotz allem.

Veröffentlicht am 31.12.2017

Mein Herz ist eine Insel

Mein Herz ist eine Insel
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Meinung

Geschichten, in denen die verlorene Tochter zurück in ihr Städtchen/Dorf zurückkehrt und mit ihrer einstigen große Liebe konfrontiert wird, gibt es wie Sand am Meer. Gelesen habe ich selbst davon ...

Meinung



Geschichten, in denen die verlorene Tochter zurück in ihr Städtchen/Dorf zurückkehrt und mit ihrer einstigen große Liebe konfrontiert wird, gibt es wie Sand am Meer. Gelesen habe ich selbst davon bereits schon ein paar. Die Handlung dieser Romane ähnelt sich dabei oft frappierend, enthält einen überdurchschnittlich hohen Kitschfaktor und kratzt dennoch meist nur an der Oberfläche. Meine Erwartungen an den Roman lagen in etwa bei solch einem Inhalt, der allerdings einen sommerlichen „Wohlfühlroman“ versprechen könnte. Glücklicherweise lag ich mit dieser Vermutung falsch.

Es gibt in meinen Augen nur wenige Ausnahmen in denen der Präsens fließend eine Geschichte erzählt, ohne hölzern zu wirken. Mein Herz ist eine Insel würde ich zu diesen Romanen zählen. Die Gefühle der beiden Protagonisten, die jeweils aus der 1. Person die Handlung wiedergeben, kommen dabei gefühlvoll, jedoch realistisch zur Geltung. Besonders Islas Widerwillen, mit dem sie ihrem ehemaligen Zuhause entgegentritt entfaltet ein Gefühl der Beklemmung, welches auf mich als Leser übergesprungen ist. Die rauen Landschaften der Inseln Bailevar und Iona tragen ihr Übriges dazu bei. Diese unerwartete Tiefe hat mich positiv überrascht.

Die zentralen Figuren des Romans wurden recht bildlich geschaffen. Ihre Charaktereigenschaften wurden klar gezeichnet und ihre Handlungen damit nachvollziehbar. Ich würde Isla nicht als eine Protagonistin einschätzen, die jeder sofort ins Herz schließen würde. Dafür ist sie zu temperamentvoll und die ihr mitgegebenen negativen Eigenschaften kommen doch mehr als häufig zum Vorschein. Meinen Geschmack hätte Anne Sanders damit in jedem Fall fast getroffen, da ich Figuren mit sog. Ecken und Kanten immer bevorzuge. Lediglich Islas fragwürdiger Humor, bzw. der Versuch eines solchen, ging mir bereits nach den ersten Seite ziemlich auf die Nerven. Insgesamt kann man die meisten Charaktere, sofern sie nicht ein Klischee bedienen, schnell ins Herz schließen. Allein Shona, eine der Heldin nahestehende ältere Dame, ist doch recht überzogen dargestellt und vorhersehbar in ihren Handlungen. Die Figur der penetranten „Kupplerin“ war mir sowohl in Romanen, als auch in Filmen schon immer ein Dorn im Auge. Finn hingegen ist ein sympathischer und bodenständiger Charakter, der einen frischen Wind in die von Bad Boys verseuchte Liebesromanluft bringt. Die Geschichte der beiden, die sich erneut ausrollt, braucht ihre Zeit und die sollte man ihr in diesem Roman auch einräumen.

Man muss schon damit klarkommen, dass einige der Figuren ein altertümliches Rollenbild im Kopf haben. Da es zu der erzählten Geschichte passt und genau das darstellen soll, gegen was Isla all die Jahre vor ihrer Abwesenheit gekämpft hat, würde ich dem keine tiefere Bedeutung beimessen und dem mehr Aufmerksamkeit schenken, als es verdient hat. Ein Augenrollen meinerseits, wenn die „echten“ Männer auf keinen Fall ein vegetarisches Menü zu sich nehmen konnten, war dann leider doch nicht zu vermeiden.

Das Ende passt leider nicht so recht zu den vielen vorangeschrittenen Seiten. Es ist natürlich eine Frage des Geschmacks, ob man es besonders herzig und romantisch, oder gefühlvoll jedoch realistisch mag. Allerdings hatte ich mir bei Figuren wie Isla und Finn ein etwas kitschbefreiteren Schluss gewünscht.

Fazit



Den „sommerlichen Wohlfühlroman“ der mir versprochen wurde, konnte ich in Mein Herz ist eine Insel nicht entdecken. Dafür allerdings einen interessanten Entwicklungsroman vor wunderschöner Kulisse der Figuren enthält, die ihre Macken besitzen und sich dadurch abzuheben wissen. Auch wenn der Ausgang und ich keine großen Freunde werden konnten, war die Lektüre von Mein Herz ist eine Insel doch eine recht angenehme.

Für Fans von Liebesbekundungen nach dem ersten Treffen und glatten Figuren ist es sicher keine Empfehlung. Für alle anderen, die gerne einmal andere Pfade von Liebesromanen einschlagen wollen, lohnt sich der Blick ins Buch mit Sicherheit.

Veröffentlicht am 08.11.2017

Gut, jedoch mit Schwächen

ColourLess – Lilien im Meer
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Meinung

Gerade im Bereich der Dystopie oder auch des phantastischen Romans ist es in meinen Augen wichtig, dem Buch genug Raum zum reifen und zur Entwicklung zu lassen. Hastig heruntergebrochenund somit ...


Meinung



Gerade im Bereich der Dystopie oder auch des phantastischen Romans ist es in meinen Augen wichtig, dem Buch genug Raum zum reifen und zur Entwicklung zu lassen. Hastig heruntergebrochenund somit fern wirken solche Welten auf den Leser, wenn - an sich fremde Orte - nicht ausreichend durchdacht und zu Papier gebracht wurden. In ColourLess ermöglicht Beatrice Jacoby ihren Lesern genau diese Zeit, sich in Mary Yard zurecht zu finden, so dass man sich fast schon heimisch fühlt und die Gassen des Hafens sowie die Straßen der Stadt vor dem geistigen Auge auferstehen sieht.

Besonders die Idee hinter dieser kleinen und beschaulichen Insel hat mir von Anfang an sehr zugesagt. Die Welt wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Die beschleunigte Entwicklung der Technologie führte letztendlich zum Zusammenbruch der modernen Welt. Die Einwohner Mary Yards nahmen sich dies zum Anlass, jegliche Elektronik zu verbieten. Da man allerdings nicht gänzlich auf den Luxus von technologischen Fortschritt verzichten wollte, fand sich eine Lösung, die dem Roman einen zusätzlichen Touch von Steam Punk einhauchen konnte. Zusätzliche Elemente wie das Verbot von überschwänglichen Gefühlen und eine mutierte Art der Farbenblindheit runden das Gesamtbild ab. Letzteres versetzte mich gefühlstechnisch in jugendliche Erinnerungen an den Film Pleasentville, den ich mir nun bald wieder einmal ansehen sollte.

Der Roman schafft jedoch an keiner Stelle den Absprung von Vorgeplänkel zur eigentlichen Geschichte. Die Figuren entwickeln sich zwar in einem fort, jedoch entstand bei mir nie das Gefühl, dass der Plot sonderlich vorankommt. Mehrere Handlungen laufen parallel zueinander und brauchen recht lange, um zueinander finden zu können. Es ist schwierig, meine Probleme damit konkret in Worte zu fassen, da die Story aufgrund dieser Misere nur schwammig haften bleiben konnte. Hin und wieder habe ich Träume, in denen ich aus gewissen Szenerien herauskommen muss, oder bestimmte Aufgaben erfüllen muss. Wie es in Träumen nunmal so ist, verschwimmen diese hier und da, man dreht sich im Kreis, oder aber das Ziel ändert sich fortwährend. Dazu kommt bei mir, dass ich mit Personen 'zusammenarbeiten' muss, die teilweise einfach nicht greifbar sind. Nach solchen Träumen wache ich meist mit einem leicht mulmigen Gefühl wieder auf. Und genau dieses Gefühl stellte sich mir nach den ersten 200 Seiten Lesen ein. 

"Auf meiner Zunge lag noch immer der Geschmack eines Gedanken, den ich schon nicht mehr fassen konnte." - Pos. 189

Charakterausbau und Schreibstil müssen von mir zusammengefasst werden. Darauf möchte ich im folgenden Absatz näher eingehen. So sehr ich die Entwicklung, die jede einzelne Figur im Laufe der Geschichte durchmacht zu schätzen wusste, so unklar waren mir weiterhin einige ihrer Handlungen. Wenn man Charaktere über einen so langen Zeitrahmen (wie diesen 600 Seiten) verfolgt, müsste sich nach und nach ein Gefühl des Wiedererkennens von Verhaltensmustern einstellen. Im konkreten Beispiel zweier Schlüsselfiguren war dies jedoch nie so recht der Fall, da sie oft für ihre angedachte Figur untypische Verhaltensweisen an den Tag legten. Dies macht sie zwar auf der einen Seite interessant, da dies zu unerwarteten Situationen führen kann. Auf der anderen Seite hatte ich dadurch nie das Gefühl, ihnen richtig nahe kommen zu können. Ein wenig sehe ich da den Schreibstil der Autorin im Fokus. Dieser hat mir sehr zugesagt, da Jacoby eine bildhafte Sprache verwendet, um ihre Figuren sowie deren Umgebung zum Leben erwecken zu lassen. Ihre Sprache ist metaphern- sowie gedankenschwer und wirkt hier und da schon leicht melancholisch. Eigentlich genau das, was ich mir immer zu lesen wünsche. Allerdings belässt sie es hier nicht bei Gedanken und Erzählungen, sondern nimmt dies auch mit in ihre wörtliche Rede hinein. Dieser Umstand sorgte mehrfach dafür, dass ich Sätze in Unterhaltungen wiederholen musste um sie richtig einordnen zu können. 

Fazit



ColourLess ist eine wundervoll verfasste Liebesgeschichte, die allerdings die ein oder andere Schwäche aufweist. Man sollte ihr Raum zur Entfaltung geben und etwas Geduld aufbringen, um sie vollständig auf sich wirken zu lassen. Freunde der rasanten Erzählungen werden nicht auf ihre Kosten kommen, jedoch ist das Worldbuilding in jedem Fall einen Blick ins Buch wert. Auch wenn es mich nicht zu 100 % überzeugen konnte, würde ich wieder zu einen Roman der Autorin greifen.

Veröffentlicht am 14.06.2017

Das Hotel am Drachenfels

Das Hotel am Drachenfels
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Rezension zu Das Hotel am Drachenfels von Anna Jonas

Familienromane, in denen düstere Geheimnisse zum Tageslicht kommen sind eigentlich nicht mein bevorzugtes Genre. Dennoch kam ich um „Das Hotel am Drachenfels“ ...

Rezension zu Das Hotel am Drachenfels von Anna Jonas

Familienromane, in denen düstere Geheimnisse zum Tageslicht kommen sind eigentlich nicht mein bevorzugtes Genre. Dennoch kam ich um „Das Hotel am Drachenfels“ nicht herum, da es mich von allen Seiten anlachte und vor allem mit seinem hübschen Cover verzaubert hatte. In meiner heutigen Besprechung erfahrt ihr, ob der Inhalt es mit seinem hübschen Äußeren aufnehmen konnte.

Daten:

Titel: Das Hotel am Drachenfels - Hohenstein Band 1
Autor: Anna Jonas
Verlag: Piper
Seiten: 544
Genre: Gesellschaftsroman/Familienroman
Preis: TB 10,00 € / ebook 8,99 €
Erscheinungsdatum: 01.09.2016
Isbn: 978-3492307901

Die Reihe „Hohenstein“:
Band 1: „Das Hotel am Drachenfels“ - erschienen am 01.09.2016
Band 2: „Das Erbe der Hohensteins“ - erscheint am 01.09.2017

Vielen Dank an den Piperverlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Klappentext:

Silvester 1904: Majestätisch thront das Luxushotel Hohenstein im sagenumwobenen Siebengebirge. Bekannt für seine rauschenden Feste, lädt es auch an diesem Abend zu einer glanzvollen Neujahrsfeier. Nur mit einem Gast hat Hotelier Maximilian Hohenstein nicht gerechnet: Konrad Alsberg, sein unehelicher Halbbruder, ist gekommen, um Anspruch auf die Hälfte des Hotels zu erheben. Und er ist nicht der Einzige, der etwas im Schilde führt. Auch das neue Dienstmädchen Henrietta scheint etwas zu verheimlichen. Als verborgene Wünsche eines jeden an die Oberfläche kommen, verstrickt sich die Familie Hohenstein immer tiefer im Geflecht von neuen Lebenswegen und folgenschweren Entscheidungen. (Piper)

Meinung:

Zunächst einmal wird einer wahrer Wust an Personen auf den Leser losgelassen. Das hinten eingefügte Namensregister hilft dabei, zunächst die Übersicht zu behalten, bis man sich selbst zurecht finden kann. Durch diese doch größere Anzahl an Charakteren, die - im Gegensatz zu anderen Werken wie z.B. „Das Lied von Eis und Feuer“ - alle versucht wurden, unterzubringen und dabei überall, wo es ging, Handlung bekommen haben, konnte ich doch leider nicht den von mir gewünschten Zugang finden. Auch wenn sich schnell Favoriten und dementsprechende Gegenparte gefunden haben, waren sie für mich nicht so greifbar, dass ich groß mit ihnen mitfiebern konnte. Anna Jonas schafft es allerdings gekonnt, diese vielen Handlungsstränge miteinander zu einem stimmigen Ganzen zusammen zu führen.

Auch wenn es sich um meinen ersten Roman der Autorin handelt, würde ich aufgrund ihres sehr angenehmen Schreibstils wieder zu einem Buch (wenn auch mit einem anderen Thema) von ihr greifen. Bei Romanen mit historischem Setting habe ich aufgrund der oft hölzernem Schreibe das Problem, gut in die Handlung einzutauchen, was hier jedoch nicht der Fall war. Die detailreichen Landschaftsbeschreibungen haben des Weiteren dafür gesorgt, dass ich mich gut an meine Besuche der Region zurück erinnern konnte.

Was man nicht vergessen darf ist, dass es sich bei „Das Hotel am Drachenfels“ um einen Unterhaltungsroman handelt. Jonas hat bei ihren Charakteren nicht an Klischees gespart, die mitunter an die Novellas aus den ersten Programmen erinnern. Wer sich darauf einlassen kann, wird allerdings mit Sicherheit einige amüsante Lesestunden verbringen.

Fazit:

„Das Hotel am Drachenfels ist eine Familiensaga voller Intrigen, Geheimnissen mit vielen einzelnen Handlungssträngen, die zu einem großen zusammenlaufen. Fans von Serien wie „Downton Abbey“ werden sicher auf ihre Kosten kommen. Auch wenn ich gut unterhalten wurde, wird dieses Genre weiterhin nicht zu den von mir bevorzugten werden. Aus diesem Grund werd ich die Reihe auch nicht weiter verfolgen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Atelier of Witch Hat 01

Atelier of Witch Hat 01
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Momentan gibt es kaum neue Mangareihen, die mich wirklich begeistern. Selbst bei den Toptiteln sind so häufig Flops dabei, dass ich eher zu alten Reihen greife, die ich seinerzeit noch nicht gelesen hatte. ...

Momentan gibt es kaum neue Mangareihen, die mich wirklich begeistern. Selbst bei den Toptiteln sind so häufig Flops dabei, dass ich eher zu alten Reihen greife, die ich seinerzeit noch nicht gelesen hatte. Shirahama-sans Artwork in Atelier of Witch Hat hat mich allerdings so sehr angesprochen, dass ich dieser Reihe nun eine Chance geben wollte. Aktuell sind in Deutschland zwei Bände erschienen und der dritte wird bereits im Januar veröffentlicht.

Inhalt



Als Hexe wird man geboren! Coco wurde leider nicht als Hexe geboren, aber sie will trotzdem eine sein. Als eines Tages ein Zauberer in ihrem Dorf auftaucht, kann sie ihr Glück kaum fassen. Sie folgt ihm auf Schritt und Tritt… und begeht dadurch einen schrecklichen Fehler!

Meinung



Wie eingangs erwähnt besticht dieser Manga vor allem durch sein Artwork. Die Zeichnungen sind aufgrund ihrer vielseitigen Schraffierungen passend für eine Abenteuergeschichte. Hinzu kommen wunderschöne Momentaufnahmen die zwar überhaupt nicht in die Story passen, jedoch definitiv ein Augenschmaus sind.
Schade ist, dass Figuren häufig in Posen gefangen sind, wodurch die Dynamik verloren geht und die Charaktere wie Aufsteller wirken, die jeweils in die passende Position gestellt worden sind.
Am meisten überzeugen hier optisch die geschaffenen Welten samt ihrer magischen Wesen.

Die Story an sich ist hingegen sehr generisch. Coco, das einfache Arbeitermädchen vom Land, träumt seit ihrer jüngsten Kindheit davon eine echte Hexe/Zauberin zu sein. Da sie allerdings als Unwissende geboren wurde, muss sie sich damit abfinden, bis in alle Ewigkeit in der Schneiderei ihrer Mutter zu arbeiten. Als eines Tages dann zufälliger Weise ein echter Zauberer im Laden auftaucht entdeckt Coco, dass es auch Unwissenden auf eine bestimmte Art und Weise möglich ist, Zauberei zu wirken. Als einer dieser Zauber völlig nach hinten losgeht, wird sie von dem Zauberer mitgenommen und fortan als Hexe/Zauberin ausgebildet.

Ich finde Coco als Protagonistin unerträglich. Sie ist die typische Draufgängerin, die mit dem Kopf durch die Wand geht um dann festzustellen, dass sie besser doch auf ihre Mentoren gehört hätte. Dass sie die Zauberei liebt und wirklich alles, was damit zu tun hat, Coco in Entzückungsstürme ausbrechen lässt, macht es dabei leider nicht besser, sondern nur schlechter. Coco soll dadurch zum harten Kontrast werden, der sie von den anderen Lehrlingen abhebt. Es lässt jene, die seit ihren jüngsten Tagen an Magie studieren, um irgendwann eimal große Zauberinnen und Zauberer zu werden, in einem schlechteren Licht stehen. Müssen Figuren wirklich abgewertet werden, um eine Protagonistin sympathischer erscheinen zu lassen? Auch die Zauberschülerin Agathe, der Coco zugeordnet wird, ist in diesem Bezug ein wandelndes Klischee. Sie ist der Charakter, der alles dafür geben würde (und gibt) um das zu erreichen, was der Protagonistin/dem Protagonist einfach zu zufliegt. Dass hier Zusammenstöße vorprogrammiert sind, ist für – in dem Genre erfahrene – LeserInnen dann keine Überraschung mehr.

Fazit



Auch wenn der Zeichenstil völlig überzeugt, schleppt sich die Story in Band 1 noch ein wenig zögerlich dahin. Magische Wesen und das Worldbuilding sind neu, allerdings sind Ähnlichkeiten zu bereits bekannten Zauberlehringsgeschichten nicht von der Hand zu weisen. Aufgrund des Potenzials und dem fiesen Cliffhanger am Ende werde ich Band 2 eine Chance geben. Sollte dieser dann nicht überzeugen, werde ich die Reihe allerdings frühzeitig beenden.