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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2022

Starke Protagonistin wickelt alle um den Finger

Wie man sich einen Lord angelt
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Katherine „Kitty“ Talbot ist eine junge Frau mit Charme, Witz und Verstand. Sie beschließt kurzerhand, einen gutsituierten Ehekandidaten zu finden, um ihre Schwestern vor dem Armenhaus zu bewahren. Nie ...

Katherine „Kitty“ Talbot ist eine junge Frau mit Charme, Witz und Verstand. Sie beschließt kurzerhand, einen gutsituierten Ehekandidaten zu finden, um ihre Schwestern vor dem Armenhaus zu bewahren. Nie hätte sie damit gerechnet, die große Liebe zu finden.
Dieser toll aufgemachte Regency-Roman konnte mich nicht nur optisch, sondern auch inhaltlich überzeugen.
Die geschilderte Story ist denkbar einfach: Sie ist mittellos, hat einen starken Willen und ist bereit, für die Rettung ihrer Familie eine lieblose Ehe einzugehen. Er ist vom Leben gezeichnet und ein bisschen schwierig, aber prinzipientreu. Die beiden gehen einen Pakt ein und kommen sich ungewollt näher. Irgendwie hat man das schon mal gehört, trotzdem wirkte es nicht wie abgekupfert.
Der Schreibstil ist kultiviert, flüssig und bildlich und passt hervorragend zu der Thematik. Schön fand ich auch, dass das Buch komplett ohne größere Skandale auskommt. Es erinnert mich deswegen mehr an die Jane Austen-Bücher als an die Bridgerton-Reihe.
Erst durch die unzähligen Nebencharaktere wird die Handlung so richtig stimmig. Wir hätten da zum Beispiel Kittys Tante, die eigentlich gar nicht ihre Tante ist. Außerdem Kittys Schwester, in der viel mehr steckt als erwartet. Auch Archie, der Bruder von Lord Radcliffe, spielt ein riskantes Spiel...
Kittys Weg zu verfolgen, wie sie versucht, ihre Familie aus der prekären finanziellen Situation zu erlösen war bis zum Ende mitreißend, unglaublich spannend und großartig erzählt!

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Veröffentlicht am 11.07.2022

Wichtiges Buch!

Für immer deine Tochter
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Die sechzigjährige Paula findet durch Zufall das Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter. Darin schreibt diese von ihren Erlebnissen am Ende des zweiten Weltkrieg und ihrer Flucht aus Pommern. Außerdem erfährt ...

Die sechzigjährige Paula findet durch Zufall das Tagebuch ihrer verstorbenen Mutter. Darin schreibt diese von ihren Erlebnissen am Ende des zweiten Weltkrieg und ihrer Flucht aus Pommern. Außerdem erfährt Paula etwas über ihre wahre Identität.

Für kaum ein Buch habe ich länger gebraucht es zu lesen, denn der Inhalt hat mich wirklich betroffen gemacht und ist keine leichte Kost, die man einfach nebenher liest. Ich musste immer wieder Pausen machen und durchatmen.

Paulas Mutter Anna erlebt unvorstellbar grauenvolle Dinge auf ihrer Flucht aus Pommern nach Kriegsende im Jahr 1945.

Hera Lind hat zwei wahre Schicksale miteinander verwoben und daraus ist dieses Buch entstanden, das sie auf zwei Zeiteben erzählt. Der Schreibstil ist unglaublich spannend, aber auch einfühlsam und bildlich.

Ich habe richtig mitgelitten und zum Ende hat das Tagebuch Dinge offenbart, die ich nicht erwartet hätte! Diese Geschichten zu bewahren und an folgende Generationen weiterzugeben, damit sich das Grauen dieses Krieges hoffentlich nie wiederholt, finde ich unglaublich wichtig.

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Veröffentlicht am 06.07.2022

Nervenkitzel der Extraklasse

Der Bewunderer: Thriller
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„Der Bewunderer“ ist das erste Buch, das ich von Catherine Shepherd gelesen habe. Auch wenn das Buch bereits der siebte Teil der „Laura Kern“-Reihe ist, kann man es ohne Vorkenntnisse lesen.

Schon nach ...

„Der Bewunderer“ ist das erste Buch, das ich von Catherine Shepherd gelesen habe. Auch wenn das Buch bereits der siebte Teil der „Laura Kern“-Reihe ist, kann man es ohne Vorkenntnisse lesen.

Schon nach den ersten Zeilen war ich voll im Geschehen und wollte immer weiter lesen.

Und darum geht es: Ein Mörder macht sein Opfer zu einem wahren Kunstwerk, denn er platziert die tote Frau auf einer bemalten Leinwand. Der bizarre Fund wirft viele Fragen auf: Warum hat der Täter die Frau mit einem Blumenstrauß und einer Rettungsweste ausgestattet? Und warum soll das nicht sein letztes „Kunstwerk“ bleiben? Spezialermittlerin Laura Kern und ihr Kollege Max versuchen fieberhaft, den Mörder zu stoppen.

Das Buch ist spannend und flüssig geschrieben. Ich hatte viel Spaß dabei mitzuraten, wer der Mörder ist. Die Autorin versteht es gut, falsche Fährten zu legen und hat mich mit den Entwicklungen im Fall immer wieder überrascht.

Das Ermittlerduo gewährt dem Leser immer wieder Einblicke in ihr Privatleben. Schnell wird klar, dass sowohl Laura als auch Max mit Geschehnissen ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben.

Bis zum Schluss war das Buch spannend und es gab keine unnötigen Längen.

Fazit: Ein gelungener Thriller, der mit überraschenden Wendungen daherkommt und garantiert für gute Unterhaltung sorgt.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Leiser Thriller

Gewittermädchen
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Das Buch wurde im Radio vorgestellt und sofort war ich neugierig auf die Geschichte vom „Gewittermädchen“.
Das Cover hat mich direkt angesprochen und ich habe mich sehr gefreut, das Buch vom Verlag als ...

Das Buch wurde im Radio vorgestellt und sofort war ich neugierig auf die Geschichte vom „Gewittermädchen“.
Das Cover hat mich direkt angesprochen und ich habe mich sehr gefreut, das Buch vom Verlag als Rezensionsexemplar bekommen zu haben. Vielen Dank!
Es ist ein eher leiser Thriller und doch so packend. Wie der Sticker auf dem Buch verspricht, ist es auch ungewöhnlich und das kann ich unterstreichen: packend, ungewöhnlich und echt gut!
Die Handlung wird aus drei Perspektiven erzählt. Einmal haben wir Scott, der ein seltsam angespanntes Verhältnis zu seiner Frau und ein paar ungewöhnliche Angewohnheiten hat. Dann ist da Emily, die jung, sympathisch, gutgläubig und beruflich erfolglos ist. Außerdem gibt es immer wieder Rückblenden aus der Sicht von Nina, die nach und nach sehr aufschlussreich sind und die Auflösung bringen, warum Aurelia so ist, wie sie ist.
Alles läuft auf eine Frage hinaus: Was ist das Geheimnis vom Gewittermädchen und seinen Eltern?
Nach und nach wird die Geschichte immer düsterer und spannender. Mir sind regelrecht eiskalte Schauer den Rücken runtergeflossen.
Durch den bildlichen und flüssigen Sprachstil erschafft die Autorin eine tolle Atmosphäre und ich konnte das Buch irgendwann gar nicht mehr weglegen.
Die Auflösung der ganzen Story war für mich völlig unvorhersehbar. Fazit: Eine gut durchdachter Thriller vom Feinsten!

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Veröffentlicht am 22.06.2022

Unbedingt lesen!

Der Markisenmann
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Jan Weiler hat hier eine ungewöhnliche und sogleich großartige Vater-Tochter-Geschichte zu Papier gebracht, die ihresgleichen sucht!

Schon die ganze Buchgestaltung ist speziell und zeigt das 70-er Jahre ...

Jan Weiler hat hier eine ungewöhnliche und sogleich großartige Vater-Tochter-Geschichte zu Papier gebracht, die ihresgleichen sucht!

Schon die ganze Buchgestaltung ist speziell und zeigt das 70-er Jahre Design der Markisen, die der „Markisenmann“ Ronald Papen aus Duisburg unermüdlich an seine Klientel im Ruhrgebiet verkauft.

Kim ist Ronald Papens fünfzehnjährige Tochter und sie erzählt in dem Buch davon, wie sie die Sommerferien bei ihrem leiblichen Vater verbringen muss, den sie gar nicht kennt. Jetzt müssen sie sechs Wochen miteinander auskommen.

Mehr und mehr nähern sich die beiden an und am Ende wird noch das große Geheimnis um ihre Zeugung gelüftet.

Die Kumpel von Ronald „Pappe“ Papen haben das Buch wunderbar aufgelockert und besonders die Szenen am Meiderich-Beach am Rhein-Herne-Kanal, im Fußballstadion und auch beim Skat-Turnier sind mir gut in Erinnerung geblieben.

„Der Markisenmann“ ist eine Geschichte, die gespickt ist mit viel Witz und Lokalkolorit und anrührend von einer Familienzusammenführung der anderen Art erzählt.

Ich habe das Buch sehr genossen und hätte gerne einmal Mäuschen bei einem der kreativen Verkaufsgespräche des Vater-Tochter-Duos gespielt.

„Der Markisenmann“ ist ein Buch mit leisen Tönen und Tiefgang, das mich sehr bewegt hat. Unbedingt lesen!

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