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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2022

Wichtige Botschaften, ganz wunderbar verpackt

Ich bin Joy
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Joy ist es von klein auf gewohnt, regelmäßig weiterzuziehen und einen neuen Ort auf der Welt zu entdecken. Aber nun geht es „nach Hause“ nach England, denn die Familie muss sich um Joys Großvater kümmern. ...

Joy ist es von klein auf gewohnt, regelmäßig weiterzuziehen und einen neuen Ort auf der Welt zu entdecken. Aber nun geht es „nach Hause“ nach England, denn die Familie muss sich um Joys Großvater kümmern. In dem ungewohnt starren Alltag voller Regeln steht Joy vor völlig anderen Herausforderungen. Ob sie es schafft auch hier den Silberstreifen am Horizont zu finden?
Joy ist eine ganz wunderbare Protagonistin, die nur so sprüht vor Optimismus und die man daher einfach gernhaben muss. Allein ihre Perspektive auf unseren „normalen“ Alltag ist so wunderbar anders. Man leidet direkt mit ihr, als sich ihre Erwartungen an das feste Zuhause, inklusive Schule und Freunde, nicht erfüllen.
Aber auch die anderen Figuren haben mir richtig gut gefallen – und es gab so manche Überraschung, wie sich diese entwickeln. Mir hat es außerdem besonders viel Freude bereitet, wie die Autorin es geschafft hat, so viele Details ganz mühelos in die Geschichte einzubinden – sei es bei der Rettung des Baums als auch in den Rückblicken zu Joys Aufenthalten in den verschiedenen Ländern.
Für mich hätte die Geschichte um Joy ruhig noch ein paar Seiten länger sein können. Ansonsten aber war „Ich bin Joy“ ein ganz wunderbares Buch, das etliche wichtige Botschaften auf sehr gekonnte und zauberhafte Weise vermittelt, so dass ich es in jedem Fall gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 07.07.2022

Ein außergewöhnliches Jugendbuch

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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In seiner traditionellen Familie hat es Yadriel nicht leicht, als er selbst anerkannt zu werden. Als er ein wichtiges Brujo-Ritual kurzerhand allein mit seiner Cousine durchführt, überschlagen sich danach ...

In seiner traditionellen Familie hat es Yadriel nicht leicht, als er selbst anerkannt zu werden. Als er ein wichtiges Brujo-Ritual kurzerhand allein mit seiner Cousine durchführt, überschlagen sich danach die Ereignisse und auf einmal hat er den Geist von Julian, einem Mitschüler aus der Highschool, an der Backe – als hätte er gerade sonst keine anderen Probleme am Hut.
Yadriel und Julian ist ein, wie ich finde, wirklich außergewöhnliches Buch, das die Coming-of-Age-Geschichte eines trans Jungen vor dem Hintergrund der Brujx-Kultur und dem Día de los Muertos erzählt. Für mich hat diese einzigartige Kombination von Themen toll funktioniert und Yadriels Geschichte wird mir auf jeden Fall lange im Gedächtnis bleiben.
Das außergewöhnliche Setting sorgt auf jeden Fall dafür, dass die Entwicklung im Buch kaum vorhersehbar ist und durchweg spannend bleibt. Yadriel und Julian waren mir außerdem gleichermaßen sympathisch, so dass es viel Spaß gemacht, die Geschichte an ihrer Seite zu verfolgen. Einen kleinen Tick mehr Tiefe hätte ich mir ab und zu gewünscht, aber das ist eventuell dem Genre geschuldet und hat der Lesefreude trotzdem keinen Abbruch getan.
Wer Lust auf ein außergewöhnliches Jugendbuch mit besonderem Setting, ordentlich Spannung und einem Hauch Magie hat, der ist hier auf jeden Fall genau richtig – und eine süße Liebesgeschichte gibt es auch noch obendrein. Von mir gibt es also eine klare Leseempfehlung – und Aiden Thomas werde ich definitiv im Auge behalten.

Veröffentlicht am 06.07.2022

Locker-leichte und unterhaltsame Lektüre

Kein Sommer ohne dich
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Jahr für Jahr haben Poppy und Alex ihren Sommerurlaub miteinander verbracht, auch als sie nicht mehr zusammen studierten und selbst dann, wenn sie in festen Beziehungen steckten. Ihre Freundschaft war ...

Jahr für Jahr haben Poppy und Alex ihren Sommerurlaub miteinander verbracht, auch als sie nicht mehr zusammen studierten und selbst dann, wenn sie in festen Beziehungen steckten. Ihre Freundschaft war einfach einmalig – bis zu dem Zwischenfall vor zwei Jahren in Kroatien, seit dem Funkstille zwischen den beiden herrscht. Aber dann wagt Poppy es, wieder Kontakt zu Alex aufzunehmen und ihn noch einmal zu einem gemeinsamen Urlaub zu überreden.
Mir hat die Prämisse, dass Poppy und Alex über so viele Jahre hinweg immer wieder gemeinsam als beste Freunde in den Urlaub fahren, richtig gut gefallen. Was in Kroatien vorgefallen ist, kann man sich zwar relativ schnell denken, aber bei mir hat das der Lesefreude keinen Abbruch getan.
Die Kapitel wechseln zwischen Gegenwart und den einzelnen Urlauben in chronologischer Reihenfolge und das hat gut funktioniert. Ich fand es klasse, mitzuverfolgen, wie die Urlaube sich entwickeln – obwohl die Reisen eigentlich nie wirklich im Vordergrund stehen.
Denn ganz klar dreht sich alles um die Beziehung zwischen Poppy und Alex. Tatsächlich wären auch beide Figuren für sich wahrscheinlich langweilig und erst zusammen sind sie Stoff für eine unterhaltsame Geschichte.
Wer sich nicht an der leichten Vorhersehbarkeit der Geschichte stört, der findet hier eine wunderbar unterhaltsame und locker-leichte Lektüre.

Veröffentlicht am 06.07.2022

Drei ganz unterschiedliche Frauen

Der Sommer der Blütenfrauen
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Durch Zufall treffen drei Frauen aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Die deutsche Rose, die Französin Marguerite und die Italienerin Viola. Eines jedoch haben sie – neben ihren Blumennamen ...

Durch Zufall treffen drei Frauen aufeinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Die deutsche Rose, die Französin Marguerite und die Italienerin Viola. Eines jedoch haben sie – neben ihren Blumennamen – gemeinsam: Ihr Leben durchläuft gerade große Veränderungen. Vielleicht aber ist das genau der richtige Zeitpunkt, um gemeinsam einen Traum zu verwirklichen?
In diesem Buch darf man als Leser zunächst alle drei Frauen einzeln kennenlernen und dann mitverfolgen, wie sich deren Leben nach und nach verknüpfen. Gleich vorneweg: Die drei sind nicht etwa gleich von Anfang an beste Freundinnen, sondern nähern sich langsam und mit Komplikationen an, was mir richtig gut gefallen hat, weil es in deren Situationen viel authentischer wirkte.
Besonders glänzt der Roman damit, dass er es schafft, die jeweilige Atmosphäre wunderbar zu vermitteln: Ob zu Beginn mit Rose auf dem Acker des Biohofes oder später auf dem Weingut von Violas Familie, man hatte das Gefühl tatsächlich dort zu sein.
Die Figuren sind so unterschiedlich und prägnant, dass man bei den drei Perspektiven nie durcheinanderkommt. Aber auch insgesamt hat mir der Schreibstil richtig gut gefallen und die Geschichte hatte genau das richtige Maß an Spannungsmomenten. Auch die Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehung zueinander fand ich sehr gut geschrieben.
Insgesamt hat mir die Geschichte um die drei Blütenfrauen ein paar wirklich schöne Lesestunden beschert und ich empfehle sie daher gerne weiter.

Veröffentlicht am 22.06.2022

Schnitzeljagd rund um den Highschool-Abschluss

I Kissed Shara Wheeler
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Wenn es eine Sache gibt, die Chloe beschäftigt, dann ist das der Wettbewerb mit Shara Wheeler um die besten Noten. Aber dann verschwindet Shara spurlos und lässt Chloe mit vielen Fragezeichen zurück – ...

Wenn es eine Sache gibt, die Chloe beschäftigt, dann ist das der Wettbewerb mit Shara Wheeler um die besten Noten. Aber dann verschwindet Shara spurlos und lässt Chloe mit vielen Fragezeichen zurück – nicht zuletzt deswegen, weil sie Chloe kurz vorher noch überraschend geküsst hat. Als auch noch kryptische Botschaften von Shara auftauchen, macht sich Chloe auf zu einer Schnitzeljagd der besonderen Art.
Ich muss gestehen, das Debüt von Casey McQuiston, Royal Blue, konnte mich damals leider gar nicht begeistern. Aber ich war sehr neugierig, inwiefern sich die Autorin mittlerweile vielleicht weiterentwickelt hat, und wollte dieser interessanten Story gerne eine Chance geben. Tatsächlich hat mir I Kissed Shara Wheeler wesentlich besser gefallen.
Chloes Perspektive fand ich in jedem Fall interessant und habe ich richtig gerne gelesen. Aber auch die Vielzahl an diversen Nebenfiguren haben das Buch sehr bereichert, wobei Smith und Rory, Chloes „Mitstreiter“ bei der Suche nach Shara, definitiv meine Favoriten waren. Shara hingegen fand ich etwas sehr undurchsichtig und relativ unsympathisch – was für mich leider die Liebesgeschichte etwas beeinträchtigt hat.
Die eigentliche „Schnitzeljagd“ fand ich ziemlich spannend und auch die kurzen Zwischenkapitel waren klasse. Eine bestimmte Entwicklung hat dann allerdings die Spannung ziemlich rausgenommen, das hätte etwas besser sein können.
Fazit: Das Rad neu erfunden hat die Autorin mit dieser Geschichte sicherlich nicht, aber es macht trotzdem sehr viel Spaß mit den Figuren abzutauchen. Mir hat die Weiterentwicklung der Autorin gefallen und ich werde sie im Auge behalten.