Mord mit Pflanzen
„...“Und das Motiv?“...“Was weiß ich, vielleicht haben sich die Eltern ein-, zweimal zu oft über zu schlechtes Essen beschwert Und da wollte jemand beweisen, dass es noch schlechter sein könnte...“
Das ...
„...“Und das Motiv?“...“Was weiß ich, vielleicht haben sich die Eltern ein-, zweimal zu oft über zu schlechtes Essen beschwert Und da wollte jemand beweisen, dass es noch schlechter sein könnte...“
Das Buch vereint 15 verschiedene Geschichten von 14 Autoren zu einer spannenden Sammlung von Kurzkrimis. Den Tod bringen 15 unterschiedliche Giftpflanzen. Es ist schon erstaunlich, wie tödlich natürliche Schönheit sein kann.
So unterschiedlich wie die Tatorte ist die Handschrift der Autoren. Alle 15 Geschichten haben mich gut unterhalten. Es gibt keine Erzählung, die mir nicht gefallen hat. Das ist in einer Anthologie eher selten.
Die Autoren haben nicht nur interessante Motive kreiert, sondern mich oft mit dem Ende der Geschichte überrascht. Schwarzer Humor, sachlicher Bericht, phantasievolle Geschichte – das sind einige der gewählten Schriftstile.
Auf einige der Erzählungen möchte ich nun näher eingehen. Schon die erste Geschichte enthält ein brisantes Thema. Ein Sohn pflegt seine Mutter. Ihr plötzlicher Tod wirft Fragen auf. Gekonnt wird der Zwiespalt zwischen Liebe und Überforderung wiedergegeben.
Andreas Sturm erzählt in einer der Geschichten vom Tod seines besten Freundes. Hätten sie rechtzeitig miteinander gesprochen, wäre die Sache anders ausgegangen. In seinem zweiten Krimi präsentiert er ein ungewöhnliches Motiv.
Das Eingangszitat spricht von vergifteten Schulessen. Mit ihren dort genannten Motiv liegen die Ermittler allerdings völlig daneben. Das Besondere der Geschichte ist, dass sie mehrere unerwartete Pointen hat.
Einer der Krimis führt mich tief in die Vergangenheit. Aberglaube, Eifersucht, und Giftpflanzen bilden ein unheimliches Gemisch. Clara jedoch sieht das für ihre Zeit sehr realistisch:
„...Du meinst sicher eine Salbe, die Bilsenkraut, Alraune und Tollkirsche enthält. Wenn man sich damit einreibt, bildet man sich nur ein, man könnte fliegen, hat die Apothekerin gesagt. Aber man kann es nicht wirklich...“
Nicht alle Geschichten gehen so aus, wie es der Täter geplant hat. Manchmal sorgt der Zufall dafür, dass Täter und Opfer plötzlich die gleiche Person sind. In anderen Geschichten gilt das alte Sprichwort „Wer andern eine Grub gräbt...“. Das Opfer hatte vorgesorgt.
Sehr ansprechend sind die Bilder der Pflanzen, die den einzelnen Krimis zugeordnet wurden. Die kurzen Informationen über die Autoren im Anhang runden das Buch ab.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Krimis haben mich nicht nur gut unterhalten, ich habe auch einiges über Pflanzen und ihre Wirkungen dazugelernt. Die Zusammenstellung der Anthologie ist sowohl von der Länge der Geschichten, als auch von Thema und Schriftstil ausgewogen und abwechslungsreich.