Tolkien und die 4 Räuber
Darum geht es:
In Remslingen ist der Teufel los. Oder sollte man besser sagen „Der Tolkien“? Jedenfalls sind Tolkien-Tage und zu Ehren des Autors bevölkern tausende verkleidete Herr-der-Ringe-Fans den ...
Darum geht es:
In Remslingen ist der Teufel los. Oder sollte man besser sagen „Der Tolkien“? Jedenfalls sind Tolkien-Tage und zu Ehren des Autors bevölkern tausende verkleidete Herr-der-Ringe-Fans den ansonsten so verschlafenen Ort. Was bleibt den Anwohnern anders über, als den Wahnsinn mitzumachen? Da werden Schaufenster dekoriert, Törtchen umbenannt oder gleiche neue Gerichte kreiert … alles ganz im Sinne von Herr der Ringe. Einzig die Obst- und Gemüsehändlerin macht nicht mit und zieht es vor, die „tollen Tage“ woanders zu verbringen. Doch offenbar hat nicht jeder Kostümierte nur Gutes im Sinn. Denn plötzlich Sie Buchhändler Robert Mondrian den Juwelier auf die Straße laufen. Kreidebleich. Gleichzeit kommen vier kostümierte Gestalten (2 Orks, Gandalf und Frodo Beutlin) aus dem Laden und tauchen schnellen Schrittes in der Menge unter. Das war ein Überfall! Der Juwelier hat einen Schock, sein Mitarbeiter eine Stichwunde. Neben einigen anderen Schmuckstücken fehlt das teuerste: Der EINE Ring.
Eine verzweifelte Jagd nach den Tätern beginnt. Wo soll man da anfangen? Schließlich gibt es etliche dieser Kostüme! Die Polizei sucht also die Stecknadel im Heuhaufen. Doch wo soll sie anfangen? Wo enden? Auch Robert Mondrian, der schon zweimal bei einem Verbrechen in Remslingen entscheidend zur Aufklärung beigetragen hat, hat keine brauchbare Idee. War es eine Gruppe Gehörloser, die Robert im Scottish Pub kennenlernt? Oder ist er da komplett auf dem Holzweg? Und was haben die Beobachtungen seiner Nachbarin und Ratschkatl Elsa Heberle auf sich. Behauptet sie doch, jemanden in dem geschlossenen Obst- und Gemüseladen gesehen zu haben. Aber das kann doch gar nicht sein. Oder doch? Kann Robert Kommissar Neher bei seinen Ermittlungen auch dieses Mal helfen?
Meine Meinung:
Wieder mal ein Meisterwerk aus der Feder von Jürgen Seibold. Dieser Krimi lässt es an nichts fehlen. Man hat Spannung, man hat Humor, man kann herrlich miträtseln und – vor allen Dingen - man wird immer und immer wieder in die Irre geführt. Denkt man: Jetzt weiß ich aber, wie und wer das gewesen ist … Ja, falsch gedacht. Dann kommt der Twist und man fängt von vorne an mit seinen Überlegungen. Es macht richtig Spaß zu lesen.
„Frodo war’s nicht“ ist der dritte Band um den Buchhändler Robert Mondrian. Man könnte dieses Buch aber ohne weiteres auch als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind nicht erforderlich. Sämtliche Charaktere und Handlungsorte sind wundervoll beschrieben. Für alle, die die Bücher um Robert Mondrian schon kennen, ist es wirklich wie nach Hause kommen. Alle anderen haben direkt ein Bild vor Augen und das Kopfkino arbeitet auf Hochtouren.
Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich alles sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Was man hier allerdings vergeblich sucht ist viel Blut und Brutalität. Das Buch ist also auch bestens für die Leser geeignet, die es gerne unblutig aber doch spannend mögen. Das 276 Seiten lange Buch ist in 9 Kapitel unterteilt. So kann man es gut in einem Rutsch, aber auch in mehreren Abschnitten lesen.
Mein Fazit:
Ein Buch, das ich kaum aus der Hand legen konnte. Spannend, humorvoll und zum mitraten. Ein Cosy-Crime vom Feinsten, den ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Von mir gibt es 5 Sterne.