Profilbild von CanYouSeeMe

CanYouSeeMe

Lesejury Star
offline

CanYouSeeMe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit CanYouSeeMe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2022

Identitätstausch

Das Leben eines Anderen
0

Das Leben eines Anderen ist der erste Roman des japanischen Autors Keiichirō Hirano, der ins Deutsche übersetzt wurde. Mir hat das Buch trotz einiger Längen gut gefallen.
Die Aufmachung des Buches gefällt ...

Das Leben eines Anderen ist der erste Roman des japanischen Autors Keiichirō Hirano, der ins Deutsche übersetzt wurde. Mir hat das Buch trotz einiger Längen gut gefallen.
Die Aufmachung des Buches gefällt mir gut, die Covergestaltung harmoniert mit Titel und Klappentext. Dieses Buch gibt einen kleinen Einblick in die japanische Welt und es wird durchaus deutlich, dass sich vieles von den deutschen/europäischen Gepflogenheiten unterscheidet - mir hat es geholfen einiges über die japanische Kultur zu wissen, um bestimmte Dinge in diesem Buch besser einordnen zu können.
Die Handlung an sich hat mir zugesagt, durch den Wechsel der Erzählperspektiven waren beinahe mehrere Erzählstränge vorhanden, so dass es nicht so linear anmutete. Kido ist ein interessanter Protagonistin, der sich in dem Buch durchaus geöffnet hat, den ich aber dennoch nicht ganz greifen konnte. Die Charaktere blieben alle auf einer gewissen Distanz. Dieser Umstand hat es mir auch erschwert mich in die Handlung einzufühlen.
Der Spannungsbogen war okay, für meinen Geschmack gab es im Verlauf immer wieder Längen, die mein Interesse abflachen haben lassen.
Insgesamt hat mir das Buch aber gefallen, es konnte mich nur nicht recht mitreißen. Die Ausführungen, wie es zu dem Identitätstausch kam, waren recht interessant.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2022

Die Wächterinnen von New York

Die Wächterinnen von New York
0

"Die Wächterinnen von New York" von N. K. Jemisin hat mir den Einstieg in das Buch nicht gerade leicht gemacht. Die Handlung beginnt im Prolog ohne weitere Einführung des Lesers mitten im Geschehen. Orte, ...

"Die Wächterinnen von New York" von N. K. Jemisin hat mir den Einstieg in das Buch nicht gerade leicht gemacht. Die Handlung beginnt im Prolog ohne weitere Einführung des Lesers mitten im Geschehen. Orte, Protagonist(en), Kontext werden zunächst nicht weiter ausgeführt. Leser:innen starten genauso ahnungslos und verwirrt, wie der Protagonist des Prologs - der Avatar der Stadt New York. Der Schreibstil hat mir von Beginn an gefallen, er ist bildhaft und klar. Doch das erste Drittel des Buches war mir zu langatmig, zu verworren und konnte bei mir keinerlei Spannung auf den weiteren Verlauf des Buches wecken. Nach dem ersten schwierigen Drittel gewann die Handlung jedoch plötzlich an Fahrt und entwickelte sich zu einem packendem Pageturner. Das Setting war klarer, die Protagonist:innen zumindest schon teilweise bekannt und die Dynamik war lebhaft. Ich bin im Nachhinein froh, dass ich den ersten Impulsen dieses Buch abzubrechen nicht gefolgt bin.
Die fünf Avatare der Stadtteile sind allesamt sehr charakterstark und repräsentieren ihren jeweiligen Bezirk. Es ist beinahe wie eine literarische Stadtführung. Es war schön, dass jeder Avatar so präsent in der Geschichte war, jedoch gibt es dadurch viel Handlung mit Fokus auf die "Geburt" als Stadtteil, das Entdecken der Macht und dem Zusammenfinden mit anderen Avataren. Die Bedrohung, die New York gegenübersteht, die dahinterliegenden Gründe und schlussendlich die finale Auseinandersetzung kamen mir im Vergleich dazu ein wenig zu kurz. Ich hätte mir hier mehr Ausgewogenheit gewünscht.
Insgesamt konnte mich das Buch also nicht vollends überzeugen, insbesondere auch der schwache Start ist ein deutlicher Kritikpunkt. Dennoch ist die Gesamtstory stimmig und im Großen und Ganzen mitreißend.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2022

Der große Fehler

Der große Fehler
0

Nachdem ich viele begeisterte Stimmen zu "Der große Fehler" von Autor Jonathan Lee gelesen habe, war ich ganz neugierig auf dieses Buch und habe eine interessante und mitreißende Geschichte über A. H. ...

Nachdem ich viele begeisterte Stimmen zu "Der große Fehler" von Autor Jonathan Lee gelesen habe, war ich ganz neugierig auf dieses Buch und habe eine interessante und mitreißende Geschichte über A. H. Green, dem "Father of Greater New York". Richtig mitgerissen hat mich die Story dann aber nur bedingt.
Der Schreibstil und das Tempo der Erzählung haben mir zu Beginn des Buches gut gefallen, in der Mitte des Buches gab es aber deutliche Längen, die mein Interesse am Fortgang der Handlung schnell verringert haben. Die Geschichte ist von vielen zeitlichen Rückblenden geprägt, die Geschichte Greens wird nach einem fulminanten Auftakt (seiner Ermordung) von Beginn an aufgerollt.
Im Verlauf der Erzählung wechseln sich Erzählperspektiven ab. Nich timmer waren mir die Wechsel, sowohl zeitlich als auch personell sofort kenntlich und ich habe einige Zeit gebraucht um mich an das geänderte Setting zu gewöhnen, bzw. dieses einordnen zu können. Ein linearer Aufbau der Story hätte mir besser gefallen und mich weniger durcheinander gebracht.
Insgesamt hat mir die Geschichte durchaus gefallen, sie war nett zu lesen, die Ausführungen zum Entstehen on New York und der Lebensgeschichte von Andrew Haswell Green waren interessant zu lesen. Begeistern konnte sie mich nicht, was nicht nur auf einer verwirrenden Erzählstuktur beruht, sondern auch auf nichtssagenden und beinahe überflüssigen Passagen, die meines Erachtens nach wenig zum Voranschreiten der Handlung beigetragen haben. Die Charaktere des Buches waren zu Teilen ebenso oberflächlich und undurchschaubar gezeichnet, was natürlich auch gewollt sein kann, um diese mysteriöser o.ä. erscheinen zu lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.04.2022

Sommerschwestern

Sommerschwestern
0

Die Sommerschwestern von Monika Peetz ist in der Hörbuchfassung von Ilka Teichmüller gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch tatsächlich in doppelter ...

Die Sommerschwestern von Monika Peetz ist in der Hörbuchfassung von Ilka Teichmüller gesprochen. Ich höre Hörbücher meist in einer schnelleren Geschwindigkeit, bei diesem Buch tatsächlich in doppelter Geschwindigkeit. Mir sind Hörbücher meist zu langsam eingesprochen. Die Stimme der Sprecherin kan ich daher nur bedingt einschätzen, aber auch bei höherer Geschwindigkeit war diese noch sehr angenehm zu hören.
Der Schreibstil der Autorin hat mir auch gut gefallen. Die Story verging leicht und kurzweilig, wenngleich die Themen nicht gerade leichte Kost sind. Das ist wahrscheinlich auch mein größter Kritikpunkt an diesem Buch: Es sind sehr schwere Themen, die sehr seicht behandelt werden, da sie nicht im unweigerlichen Fokus der Handlung stehen, Dafür werden sie sehr beiläufig und beinahe oberflächlich erwähnt und dann wieder fallen gelassen. Konflikte kommen auf und gehen genauso schnell wieder. Hier hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht, auch wenn es dann sicherlich kein leichtes Sommerbuch mehr gewesen wäre. Die Beschreibungen von Holland und den dort lebenden Menschen war sehr lebendig, ich habe mich direkt an die Küste hineinversetzt gefühlt.
Die vier Schwestern und ihre Mutter sind ein interessanter Haufen Frauen, jede Schwester ist individuell und ausreichend facettenreich charakterisiert, Die vielschichtigen Beziehungen aller zueinander konnten hier nur ansatzweise beschrieben werden, für einen groben Überblick reichte es.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2022

Familiengeheimnisse

Das verschlossene Zimmer
0

Nachdem das Cover einen sehr geheimnissvollen Eindruck gemacht hat (wenngleich es nicht recht zum tatsächlichen Inhalt des Buches passt) und mir sowohl Klappentext als auch die Leseprobe sehr gut gefallen ...

Nachdem das Cover einen sehr geheimnissvollen Eindruck gemacht hat (wenngleich es nicht recht zum tatsächlichen Inhalt des Buches passt) und mir sowohl Klappentext als auch die Leseprobe sehr gut gefallen haben, war ich sehr gespannt auf den Inhalt des Buches. Das Setting in Krakau im Jahr 1939 ist düster und hochpolitisch. Dieser Aspekt wird immer mal am Rande aufgegriffen, wird jedoch nur in gerigem Ausmaß thematisiert. Da hätte ich mir mehr Bezug gewünscht, da insbesondere die Zuspitzungen einen durchaus nennswerten Einfluss auf die Story haben.
Die Handlung wird vorwiegend aus Maries Perspektive geschildert. Im Verlauf geben einige Kapitel eine zeitliche Rückblende aus der Perspektive von Maries Mutter.
Marie ist eine interessante Protagonistin. Zum einen wird sie als sehr intelligente junge frau dargestellt, die hohe Ambitionen hat. Andererseits geht sie an viele Dinge enorm naiv und undurchdacht heran. Einige Entscheidungen von ihr habe ich überhaupt nicht nachvollziehen können. Leider habe ich es nicht geschafft eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen. Obwohl die Story aus ihrer Perspektive geschildert wurde, schien mir ihr Charakter als sehr oberflächlich und wenig facettenreich dargestellt.
Auch die Beziehung zu Vater Dominik war wenig facettenreich, das war für mich beinah das enttäuschenste an dem gesamten Buch. Ich fand den Umgang der beiden miteinander sehr unglaubwürdig.
Die Liebesgeschichte zwischen Ben und Marie ist nett - für die Aufdeckung des Familiengeheimnisses (also dem angekündigten Kernstück des Inhaltes) absolut irrelevant und nimmt dabei aber einen großen Anteil des Buches ein.
Insgesamt habe ich das Buch eher als Unterhaltungslektüre gelesen, der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Inhaltlich habe ich jedoch mehr Tiefe, Authentizität und Spannung erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere