Fritz Gaertner ist Rentner, Reich und findet, dass seine Söhne bisher nicht auf die Beine gestellt haben. Im ersten Kapitel werden wir zeuge, wie die Wetter entsteht. Fritz und seine reichen alten Scheintoten wetten, dass die Kinder für Geld alles tun würden. Also, die Wette kann beginnen.
Zuerst lernt man einmal Olivia Gaertner kennen, sie ist die Frau von Stephan Gaertner und zusammen leben sie in einer Ruine und sind Betreiber einer kleinen Gärtnerei, die noch nicht wirklich bekannt ist. Olli ist sozusagen die Erzählerin dieser Geschichte. Man lernt dann auch schnell die restliche Familie kennen. Die Gaertners - eine Familie reif für die Anstalt. Olivia ist gleich ein sehr sympathischer Charakter, wenn sie die Gaertners mit den Ewings vergleicht. Die Titelmelodie von Dallas tönte dann immer durch meinen Kopf und ich konnte einfach nicht anders außer lachen. Neben Stephan und Olivia gibt es dann noch Oliver und seine Frau Evelyn und natürlich die Schwester Katinka und ihren Mann Eberhard aber die beide sind eher unwichtig. Die eine wirft ein Kind nach dem anderen und er ... naja er hat anscheinend zu viele Sprichwörter geschluckt. Das ist kaum auszuhalten.
Jedenfalls ist mir schon beim Lesen klar gewesen, was passieren wird. Die Frauen werden ausgetauscht. Sie leben ein Jahr mit einem anderen Mann zusammen. Es musste also so kommen, dass die Ehen nicht wirklich hielten, ABER ich war positiv überrascht wie und warum es dazu kam. Das, was ich erwartet hatte, ist gar nicht richtig eingetreten. Es war herrlich zu lesen, wie sie die Beziehungen immer weiter entwickeln. Freundschaften entstehen, Eifersucht spielt eine große Rolle, Streit, Liebe und das Gefühl einen Fehler begangen zu haben. Man erfährt ja alles nur aus Olivias Sicht. Ihr Tagesablauf sah gleich aus. Sie frühstückte mit Oliver zusammen, fuhr dann in die Gärtnerei, traf ihren Mann, arbeitete und abends ging es dann nach Hause und sie aß zusammen mit Oliver zu Abend und sie schauten dabei den Nachrichtensender, auf dem Oliver Feuerwehrmänner Interviewte.
Das Verhältnis zwischen Olivia und ihrem Mann Stephan war schon vor der Wette etwas angespannt aber danach merkte man von Tag zu Tag, wie alles in die Brüche ging. Sie lässt sich einfach viel zu viel von ihrer Umgebung gefallen und wehrt sich nicht, man leidet dementsprechend mit ihr mit. Ihre Liebe zu ihren Blumen ist aber deutlich spürbar. Ich kann es ja nicht beurteilen, da jede Pflanze bei mir eingeht ;) Ich aber liebe Bücher genauso wie sie ihre Pflanzen und da kann man sich wirklich stunden damit beschäftigen.
Elisabeth sagte immer, dass meine Buchsbäume wahrscheinlich zu den zehn Dingen gehören würden, die ich mit auf eine einsame Insel nehmen würde. Oder in die geschlossene Psychatrie.
(Seite 115)
Evelyn war für mich am Anfang eine eingebildete Kuh aber sie wurde von Mal zu Mal sympathischer. Es lag vermutlich auch an der Eifersucht von Olivia, dass man sie nicht anders sehen konnte. Stephan hat Olivia nicht verdient. Er ist eingebildet und kriegt sein Leben nicht auf die Reihe. Ohne Papi würde er es doch am Ende zu überhaupt nichts bringen. Oliver dagegen ist einfach süß. Er mag seinen Job und er hat eine klasse Idee, für eine eigene Show, bei der Olivia ihm mithilft. Er sieht gut aus und kann gut kochen, was will man mehr? Die Szenen mit ihm sind immer schön zu lesen.
Der Schreibstil von Kerstin Gier ist mal wieder fantastisch. Wie schafft diese Frau es nur, einen immer zum Lachen zu bringen? Jedes Buch von ihr ist eine Empfehlung wert.
Fazit:
Neben absolut tollem Schreibstil ist die Geschichte auch noch etwas Neues, süß und grenzt ziemlich an das wahre Leben. Wer hatte nicht schon einmal Geldprobleme? Was würdet ihr dafür tun? Olivia erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht und muss so einiges erleben, Positives wie Negatives aber am Ende gibt es immer ein Happy End ;) Jedem Freund von Kerstin Gier kann ich es nur empfehlen.