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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.07.2022

Bedrückende Familiengeschichte

Der Papierpalast
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Elle Bishop hat mit ihrer Familie schon immer den Sommer im Papierpalast verbracht, dem Ferienhaus ihrer Familie. Hier war die Familie in unterschiedlicher Zusammensetzung, weil Elles Mutter mehrfach verheiratet ...

Elle Bishop hat mit ihrer Familie schon immer den Sommer im Papierpalast verbracht, dem Ferienhaus ihrer Familie. Hier war die Familie in unterschiedlicher Zusammensetzung, weil Elles Mutter mehrfach verheiratet war. Hier hat Elle in ihrer Kindheit Jonas kennengelernt. Inzwischen ist sie fünfzig, hat drei Kinder und einen liebevollen Ehemann. Dort trifft sie nach langer Zeit Jonas wieder…

Dies ist die Geschichte einer Familie, die in mehrfacher Hinsicht das Konzept der Patchworkfamilie ausprobiert. Doch vor allem hütet Elle ein großes Geheimnis, das ihr ganzes Leben überschattet. Elle erzählt ihre Geschichte aus ihrer Sicht, als Ich-Erzählerin, so dass der Leser sich gut in sie hineinversetzen kann. Dennoch habe ich mich zwischendrin immer wieder schwer getan, ihre Handlungen nachzuvollziehen, das mag allerdings auch Absicht der Autorin sein. Die Themen des Buches – Familie, sexueller Missbrauch, Schuld – sind mit viel Einfühlungsvermögen aufgearbeitet.

Ein echter „Sommerroman“ im Sinne von leichter Lektüre ist das Buch nicht, das muss man unbedingt wissen. Wer sich darauf einlassen kann, dem empfehle ich die Geschichte gerne weiter. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Achtsamkeit

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach
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Robert ist ein begnadeter Koch. Der Gasthof im Elsass, den er zusammen mit seiner Schwester Elsa betreibt, ist weithin bekannt. Elsa kümmert sich um die Gäste, Robert um die Küche und seinen Gemüsegarten ...

Robert ist ein begnadeter Koch. Der Gasthof im Elsass, den er zusammen mit seiner Schwester Elsa betreibt, ist weithin bekannt. Elsa kümmert sich um die Gäste, Robert um die Küche und seinen Gemüsegarten sowie die Ziegen und Hühner, die er hält. Robert ist ein Eigenbrötler, dem der Umgang mit Menschen nicht leicht fällt. Dafür hat er eine besondere Beziehung zu Pflanzen und Tieren, er kennt sie alle bestens. Seine Schwester bemüht sich immer, ihn aus seinem Schneckenhaus zu locken, doch das gelingt erst, als er mit Hassan auf einen Gleichgesinnten trifft. Als eines Tages die temperamentvolle Maggie ins Haus schneit, fühlt er sich völlig überfordert. Und doch geht von ihr eine besondere Faszination aus.

Die Geschichte beschreibt, wie sehr sich Roberts Leben verändert, als er unerwartet auf Verständnis für sein Verhalten trifft. Spannend ist zum einen, wie diese Veränderung geschieht. Was mir sehr gut gefallen hat, ist die Achtung, die Robert den Pflanzen und Tieren entgegenbringt, so dass er im Gegenzug zu einem ganz besonderen Koch wird. So ist ein überraschender Roman entstanden, der die Achtsamkeit gegenüber Mensch und Natur in den Mittelpunkt stellt, was manchmal vielleicht etwas übertrieben wirkt. Es ist dennoch ein spannender Gedanke, der ein anderes Licht auf das Miteinander wirft.

Dieses Buch hat mich gut unterhalten können, so dass ich es gerne weiter empfehle und 4 von 5 Sternen vergebe.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Eher anspruchsvoll

Der große Fehler
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Andrew Green wurde am helllichten Tag erschossen, an einem Freitag, den 13 im Jahr 1903. Der Täter wurde noch an Ort und Stelle gefasst. Doch was war sein Motiv? Sein Opfer war ein angesehenes Mitglied ...

Andrew Green wurde am helllichten Tag erschossen, an einem Freitag, den 13 im Jahr 1903. Der Täter wurde noch an Ort und Stelle gefasst. Doch was war sein Motiv? Sein Opfer war ein angesehenes Mitglied von New York mit vielen Verdiensten. Inspektor Clusky macht sich auf die Suche nach einem möglichen Motiv.

Die Geschichte nähert sich seinem Protagonisten aus verschiedenen Blickwinkeln, denn der Mord an Andrew Green, dem „Vater von Greater New York“, scheint überhaupt nicht nachvollziehbar zu sein. Er hat es aus einfachsten Verhältnissen nach oben geschafft und war ein angesehenes Mitglied der New Yorker Gesellschaft. Das Buch ist nicht immer leicht zu lesen, weil die Geschichte nicht chronologisch erzählt wird und deshalb nicht immer auf Anhieb klar ist, in welchem Jahr die Erzählung gerade stattfindet. Auch gibt es so manche langatmige Passage, durch die ich mich ein bisschen durchbeißen musste. Wichtig auch: Das Buch ist weniger Krimi als Biographie, man sollte also mehr an den Geschehnissen selbst interessiert sein als an der Auflösung des Kriminalfalles, denn es bleibt noch so manche Frage offen.

Mit einigem Vorbehalt empfehle ich dieses eher anspruchsvolle Buch dennoch weiter und vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.06.2022

Spannender Capri-Krimi

In einer stillen Bucht
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Auf der Insel Capri wird in der Bucht Cala del fico die Leiche einer Frau entdeckt. Die Ermittlungen führen Commissario Enrico Rizzi und seine Kollegin Antonia Cirillo in die verborgensten Winkel der Insel ...

Auf der Insel Capri wird in der Bucht Cala del fico die Leiche einer Frau entdeckt. Die Ermittlungen führen Commissario Enrico Rizzi und seine Kollegin Antonia Cirillo in die verborgensten Winkel der Insel wie auch nach Neapel und auf die kleine Nachbarinsel Procida.

Es ist der erste Band dieses Teams von der Insel Capri. Besonders genossen habe ich die vielen versteckten Ecken der Gegend, was durch die Karten von Capri und der Gegen drumherum in der vorderen und hinteren Broschürenklappe noch vertieft werden kann. Die Erzählung wirkt authentisch und skizziert nachvollziehbar das Leben auf der Insel wie auch in Neapel. Der Fall ist gut ausgeklügelt, man ist am Miträtseln von Anfang an, die Herleitung der Lösung wirkt glaubwürdig. Besonders gut gefallen haben mir die verschiedenen Charaktere, man kann sich mit ihnen gut einfühlen in die Geschehnisse auf der Insel. Auf eine Fortsetzung bin ich schon sehr gespannt.

Sehr gerne empfehle ich diesen athmosphärischen Capri-Krimi weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Eine Stadt in Gefahr

Die Wächterinnen von New York
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New York ist in Gefahr. Im Gegenzug werden fünf Wächter bestimmt, sie stehen für die fünf Stadtteile. Ein weiterer Avatar steht für die gesamte Stadt. Die fünf Wächter müssen rechtzeitig zusammenfinden, ...

New York ist in Gefahr. Im Gegenzug werden fünf Wächter bestimmt, sie stehen für die fünf Stadtteile. Ein weiterer Avatar steht für die gesamte Stadt. Die fünf Wächter müssen rechtzeitig zusammenfinden, damit sie New York retten können.

Verschiedene Gefahrensituationen zeigen, wie sehr New York in Gefahr ist. Dadurch finden fünf Menschen zu ihrer Wächterfunktion, jeder von ihnen steht für einen Stadtteil mit seinen Besonderheiten. So ganz nebenbei lernt der Leser die verschiedenen Stadtteile New Yorks kennen. Die Geschichte nimmt sich viel Zeit darzustellen, wie die Wächter zu ihren Aufgaben wie auch zu einer Einheit zusammenfinden. Hier hätte ich mir vorstellen können, dass manches auch etwas hätte gekürzt werden können, das wäre aber vermutlich auf Kosten der Bildlichkeit der Stadtteile und der Stadt selbst gegangen. Die Charaktere sind äußerst spannend angelegt. Das Buch ist der erste Teil einer Trilogie, und ich bin schon sehr gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte.

Diese Geschichte ist äußerst außergewöhnlich geraten, sie konnte mich dabei sehr gut unterhalten. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.

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